Freitag, 11. November 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - SC Sperber Hamburg II

Raubvögel lassen spät Federn
Ausgleichstor und rote Karte verhindern Triumph in Eimsbüttel

Lange hatte es im Freitagabend-Kick am novemberkühlen Tiefenstaaken danach ausgesehen, als würde die Reserve des SC Sperber einen weiteren Bigpoint im Kampf um die vorderen Ränge der Kreisliga 5 landen.
Doch ein langer Freistoß aus dem Halbfeld und der passende Kopfball dazu vermiesten den Jungs vom Heubergredder die Auswärts-Gaudi.
Die „Lust daran, oben mitzuspielen“, wie sie Trainer Sascha Cirkovic mit seinem Team empfindet, hatten seine Schützlinge zunächst anschaulich demonstriert, als die Kugel gefällig über Sebastian Kammradt und Benjamin Baarz die Laufrichtung des eingerückten Nikolas Sideris kreuzte. – 0:1 aus kurzer Distanz (13.)!
Sperbers Welt schien in Ordnung, doch mit Kammradts verletzungsbedingtem Ausscheiden (34.) verringerten sich die klugen Spielideen ein wenig. „In der ersten Halbzeit waren wir besser, hatten klar mehr Ballbesitz. Dann wurde GWE intensiver. Unsere drei, vier Chancen müssen wir dann aber natürlich auch nutzen!“, haderte der Coach im Nachhinein.
Insbesondere bei Benjamin Marschalls freiem Lauf auf das Tor lag ihm der Jubelschrei doch schon auf den Lippen. Mit rechts verzog die Sturmspitze jedoch, ehe auch Michael Kohpmann in der zweiten Welle knapp verfehlte (58.).
Auf der Gegenseite brauchten sich die Raubvögel allerdings nicht wirklich zu sorgen. „Nach der Pause hatten wir dann mehr Spielanteile – nur ohne Torchancen“, befand Joachim Görsch, dessen Kopf am Ende doch noch etwas ausrichten sollte.
Nick Burkes Freistoß köpfte der Defensivmann mitten im eimsbütteler Abendhimmel doch noch zum 1:1 nach 83 ein. „Bezeichnend für unser Spiel, dass das 1:1 nach einem Standard fällt…“.
Nicht nur, dass der Cirkovic-Elf in diesem Moment zwei wertvolle Zähler Vorsprung auf den erst am Sonntag eingreifenden BSV 19 verloren gingen, musste wenig später ihr Kapitän vorzeitig von Bord. Einen unflätigen Verbalbeitrag ordnete der Unparteiische Benjamin Baarz zu, sodass er diesen kurzerhand per roter Karte vom Feld schickte. Restzweifel daran muss nun wohl das Sportgericht zeitnah klären.
Die überraschende Nachbarschaftshilfe abstiegsbedrohten der Zweiten des VfL 93 (3:3 in Bahrenfeld) korrigierte dann aber immerhin den sportlichen Frust über den späten Punktverlust. Als Warnung taugt das Resultat derweil gleich für beide Kontrahenten des Abends. Schließlich hat die SCS-Reserve am kommenden 17. Spieltag das ebenfalls im Tabellenkeller angesiedelte Team aus Willinghusen zu Gast, während GWE ebendiesem VfL 93 einen Besuch im Stadtpark abstatten wird.

Tore: 0:1 Sideris (13. Baarz), 1:1 Görsch (83. Burke)

Gelbe Karten: Schirrmacher, Schaper, Ostertag, Salam – Ramelow, Sideris

Rote Karte: Baarz (SC Sperber II, Beleidigung, 86.)

Schiedsrichter: Ken Kevin Miller (SV Eidelstedt)

Zuschauer: 40

Sonntag, 6. November 2011

Spielbericht SC Victoria Hamburg II - SC Alstertal / Langenhorn II

Irres Spitzenspiel: Vicky II gibt 3:1 aus der Hand!
Trotz zweiter Niederlage in Serie: „Kein Knick in der Mannschaft“

Nein, so wirklich trauen wollte man seinen Augen auf beiden Seiten nicht. Nicht nur, dass der Spitzenreiter der Kreisliga 5 nun das zweite Spiel in Serie als Verlierer vom Platz ging, man verspielte auch noch einen sicheren 3:1-Vorsprung auf eigenem Gelände!
Dabei lief für die Gastgeber zunächst alles wie am Schnürchen. Trotz guter Kontergelegenheit für Louis Jandali (13.) hatte der SCV den Laden im Griff, was ihnen selbst nicht nur zwei gute Gelegenheiten in Person von Gabor Karaschewski einbrachte (3. & 15.), sondern auch das 1:0 durch Philipp Wolpers nach einer herrlichen Kombination (18.).
Der Ligaprimus führte und eine ernsthafte Antwort hatten die Gäste auch nicht parat. Da nahm Kapitän Andre Muhs einfach das Heft in die Hand, marschierte mit der Kugel durch den SCV-Strafraum und überwand den nicht immer souveränen Dennis Wolf zum Ausgleichstreffer, der 18 hoch spannende Minuten einleitete (27.). Denn keine zwei Minuten später ein Pfiff – Strafstoß für Blau-gelb, nachdem sich Andreas Kammradt im eigenen Strafraum einfach zu ungeschickt angestellt hatte. Karaschewski mit dem fälligen Strafstoß und schon war die Führung wieder da (29.). Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Gastgebern. Und es sollte noch schöner kommen: Keine 60 Sekunden vergingen danach und das dritte Hurra stellte sich ein. Wolpers tankte sich auf der linken Seite wunderbar durch und zimmerte das Spielgerät unhaltbar rechts oben in den Winkel – ein Sahnebonbon!
Die Gäste ließen sich davon aber nicht groß irritieren. Immerhin stellen die Nord-Hamburger die zweitbeste Offensive der Liga; da ist immer etwas möglich!
So gesehen in der 38. Minute: Eckball Simon Vagts, Kopfballtor Daniel Krohn – so einfach kann das Toreschießen sein, wenn der Gegner wieder nur zuschaut! SCALA war nun wieder dran, während bei den Gastgebern die Nerven flatterten. Plötzlich ein Ballverlust an der Strafraumgrenze und Krohn mit der Übersicht für Jandali, der mit dem 3:3-Ausgleichstreffer eine weitere Episode dieser Thriller-Reihe schrieb (42.).
Unverändert kamen beide Teams aus der wohlverdienten Pause zurück, doch was war das? Fast eine Viertelstunde verging ohne einen ernsthaften Torschuss! Als die enttäuschten Massen schon den Ausgang suchten, suchte man bei den Gästen natürlich Top-Stürmer Daniel Krohn im Victoria-Strafraum und wie das so ist: eine Drehung, ein Tor – das passiert, wenn man den 23-Jährigen aus der Werder-Talentschmiede einfach gewähren lässt (59.).
Das 3:4 für die Jungs vom Flughafen, und nun hatte Vicky den Salat! Einen mit viel Essig nämlich, denn plötzlich kam auch noch ein unglaubliches Schusspech der Hoedoafia-Elf dazu. Erst fischte Gäste-Keeper Christian Röhrs, der eigentlich im Mittelfeld zuhause ist, einen Freistoß des eingewechselten Benedikt Neumann-Schirmbeck unvorstellbar aus dem Winkel (O-Ton des Schützen: „Ich weiß nicht, was der Torwart da gemacht hat – unglaublich!“), dann schädelte der sonst so treffsichere Angreifer das Ei an den Innenpfosten. Und als Sahnehäubchen köpfte er obendrauf aus fünf Metern genau den arglosen Torsteher an.
Die Chancen waren da, doch das Ausgleichstor wollte einfach nicht fallen! Auch nicht bei Karaschewskis Bombe aus zentraler Position, bei der Röhrs wie ein Panther zu Boden ging und zur Ecke rettete. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Gastgeber warfen alles nach vorne, die Defensive war entblößt und da ließen sich die eingewechselten Kevin Kramp und Patrick Meyer nicht lumpen – 3:5 durch Letztgenannten gegen eine Abwehr mit Auflösungserscheinungen.
SCALA-Trainer Stephan Basmer traute dem Braten trotzdem noch nicht: „Bleibt konzentriert, das Ding ist noch nicht Unsers!“, rief er seinen Mannen von außen zu. Die Vicky-Reserve suchte noch einmal nach Lücken, doch es gab keine mehr. Da versuchte sich Wolpers in der Nachspielzeit halt von der Grundlinie aus – mit Erfolg!
Nur noch 4:5 – vielleicht geht da ja doch noch etwas!
Eine Hoffnung, die jedoch kurz darauf in Schutt und Asche lag, denn dann war Schluss am Lokstedter Steindamm! Die Zweitvertretung des SC Alstertal/Langenhorn holte einen echten Überraschungssieg, an den man zwischenzeitlich selbst nicht zu glauben wagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass nach dem 1:3 noch etwas möglich ist, aber die Mannschaft hat eine tolle Einstellung und gibt sich nie auf. Dazu haben wir mit Daniel Krohn oder Louis Jandali großartige Einzelspieler die auch in Eins-gegen-zwei-Situationen immer für eine Überraschung gut sind“, wusste der Coach, wer an diesem Tag besonders zu loben war. An das Thema „Aufstieg“ möchte man indes (noch) nicht denken: „Man muss bedenken, dass wir immer noch ein Aufsteiger sind. Wir konnten zwar die Euphorie mit in die Saison retten und haben einen Lauf. Aber unser primäres Ziel ist es, nicht abzusteigen, was wir, denke ich, eigentlich jetzt schon erreicht haben. Wir warten jetzt erstmal ab und wenn wir vier, fünf Spieltage vor Schluss mit oben stehen, kann man sich durchaus andere Ziele setzen“, so Basmer.
Beim SC Victoria war dagegen tristes Auslaufen angesagt. Die Spieler diskutierten untereinander und auch der Trainer wirkte noch ein wenig Ratlos ob dieser Heimschlappe: „Ich hätte echt nicht gedacht, dass wir dieses 3:1 auf eigenem Platz noch aus der Hand geben, aber es waren bei uns viele einfache Sachen, die nicht gestimmt haben, wie die Standardsituation zum 3:2. Da wurden die Jungs zittrig, der Gegner hat wieder an sich geglaubt und plötzlich bekam das hier eine Eigendynamik“, erklärte Gody Hoedoafia. Eine Krise unterstellt er seinem Team derweil nicht: „Das ist kein Knick in der Mannschaft. Wir werden schnell wieder anfangen, zu punkten!“, so der Coach, der auch kein Saisonziel bedroht sieht, da man weiterhin „nicht so vermessen“ sei, jetzt schon vom Aufstieg zu reden: „Ich weiß nicht, was in fünf Monaten sein wird.“. Zunächst steht kommende Woche das Duell auf selben Gelände gegen den VfL Hammonia an, der nach den jüngsten Erfolgen im Aufwind befindet.
SCALA II will dagegen beim Aufeinandertreffen mit KS Polonia nach Möglichkeit zwei Serien ausbauen: Es soll der fünfte Sieg in Folge her und wenn man den Durchschnitt von sieben erzielten Treffern pro Spiel halten könnte, wäre das doch sicher auch ganz nett…

SC Victoria Hamburg II: Wolf – Sari, Wegener (62. Kemler), Poels, Schacht (75. Schwoch) – Gkanatsas, Holz – Aytac (62. Neumann-Schirmbeck), Hoffmann, Wolpers – Karaschewski, Trainer: Gody Hoedoafia

SC Alstertal/Langenhorn II: Röhrs – Weise, Schiel, Kammradt, Holler (78. Kramp) – Vagts, Holtmann, Muhs, Dudek – Jandali (89. Dreyer), Krohn (85. Meyer), Trainer: Stephan Basmer

Tore: 1:0 Wolpers (18. Karaschewski), 1:1 Muhs (27.), 2:1 Karaschewski (29., Foulstrafstoß), 3:1 Wolpers (30. Holz), 3:2 Krohn (38. Vagts), 3:3 Jandali (42. Krohn), 3:4 Krohn (59.), 3:5 Meyer (87. Kramp), 4:5 Wolpers (90.+3)

gelbe Karten: Poels, Aytac – Krohn, Jandali

Schiedsrichter: Tim Stanossek (HSV Barmbek-Uhlenhorst)

Zuschauer: 30

Freitag, 4. November 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - Hamburger SV IV

Berisha feuert drüber – GWEs „Phantom“ bestraft
Ströer reicht eine gute Szene: Grün-weiß siegt auf den letzten Drücker

Schafft es GWE doch noch, den tabellarischen Grauschleier abzuwerfen? Zum Abschluss einer enttäuschenden Hinserie erarbeitete man sich immerhin den siebten Saisonsieg.
Mit reichlich Wut aus der unglücklichen 0:2-Niederlage der Vorwoche bei Weiß-Blau 63 im Bauch gingen die Grün-weißen ihr Heimspiel druckvoll an. Ein Pfostenschuss Nick Burkes taugte dafür als erster Beweis (10.). Vor allem Finn Schapers dynamische Vorarbeit über links versprach einen regen Fußballabend, den der HSV jedoch zunehmend ausgeglichener zu gestalten wusste. Ein zähes Kreisligaspiel entstand, sodass es fast eine geschlagene Stunde dauerte, ehe eine Burke-Ecke genau den knapp drüber köpfenden Robert Brennecke fand.
Mit einer mutigen Strafraumgrätsche gegen den ballführenden Steffen Telke leitete ebenjener Brennecke in Minute 77 eine wilde Schlussphase ein. Denn kaum applaudierten die Kollegen seiner Rettungsaktion, zeigte Schiedsrichter Birger Stülten (Komet Blankenese) zum Entsetzen des studierten Sport- und Englischlehrers auf den Punkt.
Die perfekte Chance für Adte Berisha, doch mit vollem Wumms feuerte der 19-Jährige die Kugel gar über den Fangzaun.
Fast wäre es noch dicker gekommen, für den Aufsteiger, dessen Rückstand im direkten Gegenzug nur der Querbalken verhinderte (Rechtsschuss Johan Schwarzmayr).
Weiter ging es Zug um Zug, als ein langer Beyer-Freistoß den Rücken der unsortierten GWE-Abwehr und den eingestarteten Martin Schumacher erreichte, wobei dieser die Torwartqualitäten Patrick Wittes herausforderte. Es bleib beim 0:0.
…bis Burke kurz vor Ultimo einen Geistesblitz erlebte, dessen Resultat ein frei vor Jan-Philipp Haerting einschiebenden Michael Ströer war. Der Siegtreffer durch den Stoßstürmer, dessen Leistungsnachweis bis dahin ohne Eintrag blieb. Ganz im Stile eines Marek Mintal schenkte das Phantom aus dem Emsland seinen Farben damit wieder ein wenig Hoffnung auf eine Aufholjagt gen Spitzengruppe. Mit der Reserve des SC Sperber gastiert nämlich schon am kommenden Spieltag ein Mitglied genau dieser am Tiefenstaaken.

GW Eimsbüttel: Witte – Eick, Brennecke, Motullo, Kruse – Schirrmacher, Schwarzmayr (78. Ostertag)  – Dahms (74. Becker), Burke, Schaper – Ströer (90. Nassery), Trainer: Michael Schirmer

Hamburger SV IV: Haerting – Esser, Bussink, Beyer, Hajdari (75. Telke) – Gürel, Berisha – Aksoy, Arndt, Herzog – Schumacher, Trainer: Ante Grabovac

Tore: 1:0 Ströer (88. Burke)

Gelbe Karten: Motullo, Schirrmacher, Brennecke, Burke – Beyer, Herzog

Schiedsrichter: Birger Stülten (FTSV Komet Blankenese)

Zuschauer: 38

Sonntag, 30. Oktober 2011

Spielbericht Weiss-blau 63 Groß Borstel - GW Eimsbüttel

 

Spielbericht Hamburger FC - SC Sternschanze

Sternschanzes Energieleistung
Trotz 80 Minuten Unterzahl: Schanze stürmt den Reinmüller!

„Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Mannschaft. Dafür, dass wir 80 Minuten in Unterzahl spielen mussten und der Gegner in der ersten Halbzeit viel Druck gemacht hat, haben wir im zweiten Abschnitt einen sehr dominanten und souveränen Auftritt hingelegt“, fasste Dierk Kuschel, Trainer des SCS, das Geschehene am Professor Reinmüller-Platz lobend zusammen.
Tatsächlich hatte sein Team durch den frühen Platzverweis für Defensivakteur Sven Najdek nach einer Notbremse („Der Stürmer wäre sonst durch gewesen.“) ein prall gefülltes Köfferchen zu tragen (10.).
Dem Hamburger FC gehörte fortan das Geschehen, doch Schanzen-Fänger Herbert Schmidt und seine Vorderleute überstanden alle kritischen Situationen.
Dementsprechend glücklich gingen die Gäste zehn Minuten vor der Pause durch einen Kopfball Marcel Brudets, im Anschluss an eine Ramos Ecke, in Front.
In bester Manier gelang es ihnen dann, die zweite Hälfte unter den erschwerten Bedingungen anzugehen, sodass die Überlegenheit nun sogar beim SCS lag. Mit Toren durch Vincent Prechel (69) und Philipp Garburg, der kurz vor Ultimo den 0:3-Endtsand markierte, münzte man diese Überlegenheit gewinnbringend um.

Tore: 0:1 Brudet (35. Ramos), 0:2 Prechel (69.), 0:3 Garburg (88.)

rote Karte: Najdek (SC Sternschanze, 10., Notbremse)

Schiedsrichter: Dominik Voigt (SV Tonndorf-Lohe)

Zuschauer: 20

Samstag, 29. Oktober 2011

Spielbericht SV GW Harburg - SV Wilhelmsburg

GW Harburg verspielt den Anschluss
Lascheits Distanztor sorgt für Trübsal an der Scharfschen Schlucht

…und wieder kein Dreier! Vor fünf Wochen noch punktgleich mit dem Primus vom Harburger TB auf Rang zwei, fand der Sturzflug Grün-weiß Harburgs auch am vorletzten Spieltag der Hinrunde kein Ende. Nur eine Punkteteilung hatte das Heimspiel gegen die graue Maus vom SV Wilhelmsburg vor 50 Zuschauern eingebracht.
In der ersten halben Stunde vermochte sich auf Seiten der Sinstorfer nur Schlussmann Malte Zeyns für höhere Aufgaben zu empfehlen. So brachte er den auffälligen Marlon Schmidt gleich zweimal per Fußabwehr (2.) und resolutem Körpereinsatz (30.) um den verdienten Ertrag.
Diesen sicherte sich kurz vor der Pause dann ausgerechnet das seit vier Versuchen sieglose Heimteam, das Gerrit Weßeloh unter freundlicher Mithilfe der schlafenden SVW-Defensive überraschend in Front brachte.
Kein berauschender Kick, an der Scharfschen Schlucht, doch zumindest der Halbzeitstand stimmte die Grün-weißen positiv. Mitte des zweiten Abschnitts wäre gar noch mehr drin gewesen, als Appiah Manu schön von links auf Weßeloh flankte, dieser dann aber aus 13 Metern drüber bolzte.
Noch näher kam die Siebert-Elf dem 2:0, als Marco Hoots eleganter Spaziergang durch den Sechzehner mit einem Pfostenschuss endete, ehe der eingewechselte Patrik Ketelhut im Nachschuss den Kürzeren gegen den rasch mit dem Fuß klärenden Osman Aydogan Demir zog (70.).
Die bittere Strafe dafür ließ nicht lange auf sich warten, zirkelte der nicht angegriffene Peter Lascheit das Leder aus 26 Metern im Zusammenspiel mit dem Innenpfosten zum Gleichstand an seinen Bestimmungsort (75.).
Den Platzherren drohte nun der nächste Punktverlust, den Weßeloh fünf Minuten vor Ende noch aus sechs Metern abzuwenden gedachte. Der Stürmer köpfte aussichtsreich vorbei und die trübe Punkteteilung war besiegelt.

SV Grün-weiß Harburg: Zeyns – N. Renner, Meyer, Kozak, Augstein – Peters (66. Ketelhut), Ekici (79. Azimi Tehrani), Happe, Manu – Hoot (83. Zitouni), Weßeloh, Trainer: Sven Siebert

SV Wilhelmsburg: Aydogan Demir – Yesilova, Rodriguez Tedsen, Husstedt, Opong – Greff – Panagiotoudes (73. Amirov), Wiechern, Ime – Schmidt, Lascheit, Trainer: Rene Dau


Tore: 1:0 Weßeloh (42.), 1:1 Lascheit (75. Wiechern)

gelbe Karten: Manu, Ketelhut – Rodriguez Tedsen

Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe)

Zuschauer: 50

Spielbericht VfL Hammonia 1.C - TSV Heist 1.C

Verdienter Überraschungssieg
Erster Saisonsieg für kampfstarke Neinens-Elf – Heist zu Einfältig

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat meine einzige Vorgabe, einfach anständigen Fußball zu spielen, gut umgesetzt!“, strahlte VfL-Coach Joe Neinens nach dem nicht eingeplanten 2:0-Erfolg seiner Jungs gegen die Elf des TSV Heist noch mehr als die angenehme Herbstsonne über der Hansestadt.
Sein Team begann gegen taktisch weitgehend ungeordnete Heistmer mit einer leichten Feldüberlegenheit, mit zeitweise überraschend guter Spiel- und Ballkontrolle, die sich zügig in Zählbares umwandeln ließ. Bekir Kavak nutzte einen Freistoß auf der linken Seite zum Kunstschuss aus sehr spitzem Winkel in die lange Ecke, wobei TSV-Schlussmann Jonas Deterding alles andere als glücklich aussah.
In der Folge blieben die Gastgeber zwar weiter optisch leicht besser als die biederen, statisch agierenden Herrschaften in den gelben Trikots, auf den nächsten Gefahrenmoment mussten die gut 40 Zuschauer jedoch ein Dutzend an Spielminuten warten. Dafür hatte es die folgende Szene in sich: Die Gäste viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner, Marc Rabe mit dem Ballgewinn und da hatte es Sturmspitze Florim Kasami doch sehr einfach, den desorientierten Jonas Huber in dessen Staub zurückzulassen und das Leder zum 2:0-Halbzeitstand über die Linie zu spitzeln.
Dass die Hammonen diesen netten Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Pause nehmen konnten, hatten sie kurz vor dem Pfiff ihrem bestens aufgelegten Keeper zu verdanken, der sich nach einem unbeholfenen Einsatz von Eddie Kumar gegen Niklas Mueller im eigenen Strafraum einer Strafstoßsituation gegenübersah. Kapitän Jannis Bunge hatte sich elf Meter vor ihm zum Strafstoß aufgebaut und überlegte sich wohl schon einen Schlachtplan für das 2:2, nachdem er den niedrig gewachsenen Torhüter zum Anschlusstreffer überwunden hatte – doch Pustekuchen! Kähler konnte den zu mittig platzierten Versuch sicher abwehren und verhinderte im Anschluss auch noch einen Nachschuss auf durchaus umstrittene, aber letztlich erfolgreiche Art, kollidierte er im Fünfmeterraum mit dem heranstürmenden Angreifer.
Es sollte der Startschuss sein für 38, nun zähe und intensive Minuten an der Sternschanze, in denen spielerische Elemente oftmals auf der Strecke blieben. Ihren Höhepunkt erreichte die Unruhe in einem unnötigen Revenge-Foul von Onur Karpuz im Mittelfeld, bei dem der heißblütige Offensivmann den Ellenbogen zum Einsatz brachte und damit eine weitaus schlimmere Bestrafung als die ausgesprochene Zeitstrafe in Kauf nahm.
Erst in der letzten Viertelstunde nahm das geschehen wieder langsam an Fahrt auf, als der TSV den Druck erhöhte, jedoch Räume zum Kontern ließ, was Kasami und Rabe exzellente Schusschancen bereitete, doch das Glück war dem VfL jetzt nicht mehr holt. Letztgenannter vergab DEN Matchball in der 68. Minute, nachdem die Heistmer erneut zu kompliziert im Angriffspiel agierten. Ein schneller Gegenangriff entstand, sodass Rabe plötzlich freie Bahn vor dem gegnerischen Tor hatte, die Kugel dann zur großen Enttäuschung des Hammonia-Anhanges aber recht kopflos über den Kasten bolzte.
Weil es auf der anderen Seite nur noch einmal durch den eingewechselten Rene Gill und seinen knapp vorbei rauschenden Rechtsschuss gefährlich wurde, blieb es beim insgesamt verdienten 2:0 für den Außenseiter, bei dem Neuzugang Luca-Pascal Göttlich nebenbei einen perfekten Einstand feiern konnte.
In der Tabelle reichte die Neinens-Elf die rote Laterne nach einem desolaten Saisonstart mit 28 (!) Gegentreffern aus nur zwei Spielen an die C1 des TSV Holm weiter, die im Laufe der Halbserie auch noch an die Sternschanze reisen muss. Zunächst steht allerdings am 13.11. ein Gastspiel bei der 4.C von Blau-Weiß 96 Schenefeld an.

VfL Hammonia 1.C: Kähler – Köhler (53. Rust), Barbosa, Kumar, Göttlich – Kavak (70.+2 Köhler), Firat – M. Bayraktar, Rabe – Karpuz, Kasami, Trainer: Neinens

TSV Gut Heil Heist 2.C: Deterding – Wiechmann (23. Gill), Hoff, Huber, Barkow – Ohlendorf – Hoedtke, Bunge – Geisler, Dilchers (26. Gareis), Mueller, Trainer: Dilchers

Schiedsrichter: Alexander Hamann (SC Sternschanze, Note 2; behielt auch bei der härteren Gangart im zweiten Abschnitt die Übersicht, Kählers Zusammenstoß mit Bunge (52.) war indes schwierig zu bewerten, hätte Karpuz´ Ellenbogenschlag mit der roten Karte, statt einer Zeitstrafe ahnden müssen (52.).)

Tore: 1:0 Kavak (10. direkter Freistoß), 2:0 Kasami (22. Rabe)

Zeitstrafe: Karpuz (52. Tätlichkeit)

Zuschauer: 40

Besonderes Vorkommnis: Kähler hält Strafstoß von Bunge (Kumar an Mueller, 32.).