Die Nerven liegen blank!
SCS II: Abwehrchaos und Disziplinlosigkeit als Brennpunkte
Irgendwie
ist das Kalenderjahr 2013 bislang nicht das der Zweitvertretung des SC
Sternschanze, denn auch das dritte Match im sportlich noch frischen Jahr
wurde, wie auch die beiden vorigen, zu Hause verloren.
Zwar patzte auch die Konkurrenz im Abstiegskampf, doch Kampfgeist und Optimismus überlassen die Schanzer derzeit den anderen.
Dabei
begann die Partie durchaus ausgeglichen, ließen beide Abwehrreihen
zunächst nichts anbrennen. Erst ein guter, aber auch keineswegs perfekt
getretener Freistoß von Sascha Wentzien (SCS-Keeper Schumacher berührte die Kugel noch) läutete den wandsetaler
Festtag ein, hatten die Gäste von nun an das Kommando auf dem
künstlichen Grün und nach 28 Minuten auch ihren zweiten Treffer auf der
Habenseite, versenkte Erkan Özgüc seinen eigens herausgeholten Strafstoß (Jens Rebke holte ihn völlig unnötig von den Stelzen) nach einer guten halben Stunde.
Wer
bis hier hin noch nicht glauben wollte, dass die Mannschaft des SC
Sternschanze in einer tiefen Krise steckt, musste dies keine drei
Minuten später endgültig einsehen, denn nicht nur, dass die Gäste
ungehindert in der generischen Hälfte kombinieren konnten; nein, mit
Dustin Haury verwertete ausgerechnet der niedrigste Akteur auf dem Feld eine exakte Gawady-Flanke zum 0:3. Während der TSV insbesondere durch Richie-Joe Cudjoe auch noch gute Gelegenheiten liegen ließ, kamen Michael Guimaraes Silva und seine Kollegen einzig durch einen guten Distanzschuss, den TSV-Fänger Serkan Ermis jedoch gut parierte, zu Torgefahr.
Eine ganz andere Art von Gefahr versprühte indes SCS-Akteur Julius Skarka,
nachdem ihn Schiedsrichter Benjamin Klein quasi zum Halbzeitpfiff mit
der Ampelkarte vom Feld schickte, nachdem er Sekunden zuvor gelb
verwarnt in einen harten Disput mit Gegenspieler Erkan Özgüc geriet. Das salomonische Urteil von „gelb für beide“ war somit Skarkas
Spielausschluss, den der Sünder auch mit einem fuchsteufelswilden
Auftreten (er musste von einem Mitspieler vom Spielfeld gezerrt werden)
nicht rückgängig machen konnte.
Sichtlich
unbeeindruckt von diesem unwürdigen Theater, spielte der TSV die
Angelegenheit im zweiten Abschnitt ruhig herunter, was nach dem schnellen 0:4, im Anschluss an eine weitere groteske SCS-Abwehrszene, folgte, auch keine besonders schwierige Aufgabe war.
Zwar
konnte Elvis Muratovic mit einer herrlichen Einzelaktion im Strafraum
des überlegenen Mittelfeldteams immerhin den 1:4-Ehrentreffer markieren,
mit dem 1:5 durch Özgüc, quasi direkt im Anschluss, war die Messe dann aber endgültig gelesen.
Tore: 0:1 Wentzien (21. direkter Freistoß), 0:2 Özgüc (28. Foulelfmeter), 0:3 Haury (32. Gawady), 0:4 Cudjoe (50.Özgüc), 1:4 Muratovic (78.), 1:5 Özgüc (79.)
Gelb-rote Karte: Skarka (SCS II, 45.+1 Foulspiel + Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: Benjamin Klein (SV Nettelnburg / Allermöhe)
Zuschauer: 50