Samstag, 21. Mai 2016

Spielbericht TuS Komet Arsten 1.C - SV Werder Bremen 2.C

Oppong trifft Werder mitten ins Herz
Kantiger Offensivmann schießt Komet Arsten zur Meisterschaft

Einen Spieltag vor Schluss ist sie also entschieden, die Frage nach Bremens Fußball-C-Jugendmeister 2016, geht die Trophäe nach Staffelmeisterschaften in Winter- und Sommerrunde an die 1.C des TuS Komet Arsten.
Im direkten „Endspiel“ gegen den amtierenden Spitzenreiter vom Osterdeich war rechnerisch klar, dass der Verlierer des Spitzenspiels aus dem Rennen ist.
Besonders unter Zugzwang waren dabei aber die für den letzten Spieltag spielfreien Gäste, für die bei einem Punkt Vorsprung auch ein Remis wohl zu wenig wäre, da die Arstener mit dem Blumenthaler SV noch eine durchaus machbare Aufgabe vor sich hätten, um mindestens den noch fehlenden Zähler zu holen.
Die Motivation war groß bei Grün-weiß, doch ein schnelles Umschalten der Gastgeber nach einem Ballgewinn im Mittelfeld und ein zu naives Verteidigungsverhalten ermöglichten es dem Ex-Werderaner Jason Tomety-Hemazro von links genau Jones Oppong in der Mitte zu finden, was dieser aus günstiger Strafraumposition natürlich nicht ungenutzt ließ – 1:0!
Werder versuchte sich in der Folge durch das Dickicht der kantigen Gastgeber zu kämpfen, kam dem Ziel dabei aber erst kurz vor der Pause erstmals wirklich nahe, als ein Freistoß Jan Kaufmanns von rechts den Komet-Strafraum zu einem Flipperautomaten machte, Maximilian Schütt und Abdenegó Nankishi die Kugel aber einfach nicht über die Linie gedrückt bekamen.
Auch verwegene Versuche, wie eine Torschussflanke des nach seiner Einwechslung lebhaften Emilio Salihi konnte dem Tor von Lino Volkmer nicht wirklich etwas anhaben (45.).
Stattdessen hätte der ebenfalls eingewechselte Diyar Saka (wieder ein ehemaliger Osterdeichkicker) eine mögliche Vorentscheidung gegen einen SV Werder, der für die Brechstangenmethode mittlerweile  mit einer defensiven Dreierkette agierte, erzielen können, doch Niklas Griesmeyer warf sich ihm entschlossen vor die Füße (52.). Gegen Oppong sollte dies kurz darauf nicht mehr möglich sein, hatten ihn seine Vorderleute bei einem langen Diagonalfreistoß am zweiten Pfosten komplett allein gelassen, wofür sich der körperlich weit entwickelte Angreifer auf seine ganz eigene Art „bedankte“.
Eine Viertelstunde vor Ultimo war der Fisch quasi vom Teller, benötigte die Hübner-Elf jetzt drei Treffer für die Meisterschaft, die nach Schütts fälligem Strafstoßtor (Eren Aslan hatte zuvor den wendigen, aber heute stets abschlussscheuen Nankishi von den Beinen geholt) wieder ein kleines Stückchen ins Blickfeld rückte (60.), doch an den vielen langen, hohen Bällen aus dem Zentrum dürften die körperlich überlegenen Gastgeber ihre Freude gehabt haben.
Auch, wenn ein solcher Schütt-Ball einmal den Weg zum aussichtsreich gestarteten Salihi fand, dieser aber knapp mit links verzog (62.).
So verrann Sekunde um Sekunde, während Gabriel Hirsz im Konter mit seinem zehnten Halbjahrestreffer alles hätte klar machen können, wäre er da mit seinen Gedanken noch im Hier und Jetzt gewesen (69.) – Geschenkt, langte es auch so zur (Halbjahres-) Titelverteidigung in Bremens C-Verbandsliga, wodurch den Arstenern das Entscheidungsspiel um die Meistertrophäe zwischen den beiden Siegern von Sommer- und Winterrunde erspart bleibt.
Die größten Profiteure von dieser überragenden Saison 2015/2016 sind jedoch die 2002er der Oberviehländer, die durch die Errungenschaften der 2001er im kommenden Jahr eine Liga höher, in der Regionalliga, auf Punktejagt gehen werden – unter anderem gegen Maximilian Schütt und Co, die wiederum im kommenden Jahr den Regionalligaplatz der C1 vererbt bekommen.

TuS Komet Arsten 1.C: Volkmer – Aslan, Boachie, Kunschert, Stöver – Westendorf, Hirsz – Kelleci, Burkhardt, Tomety-Hemazro – Oppong, eingewechselt: Carneiro Do Canto, Saka, Turkowski, Budancamanak, Trainer: Jürgen Damsch

SV Werder Bremen 2.C: Griesmeyer – Niefer, Donalies, Knüwe (56. Hinte), Worschech (48. Westphal) – Becker, Kaufmann (56. Er), Schütt, Trevino Morawietz (28. Diallo) – Nankishi, Er (28. Salihi), Trainer: Norbert Hübner

Tore: 1:0 Oppong (2. Tomety-Hemazro), 2:0 Oppong (54. Kunschert), 2:1 Schütt (60. Foulstrafstoß, Aslan an Nankishi)

Gelbe Karten: Aslan – keine

Schiedsrichter: Leon Schneider (Note 1,5: ohne nennenswerte Fehler bei der Bewertung von Zweikämpfen und Abseitssituationen, lag beim Strafraumduell Boachie/Nankishi genauso goldrichtig, nicht auf Strafstoß zu entscheiden (37.), wie Aslans Grätsche gegen den Werderaner mit einem solchen und der gelben Karte zu sanktionieren (60.), Niefer wäre für sein unnötig hartes Foulspiel an der Seitenlinie zu verwarnen gewesen (13.).)

Zuschauer: 120

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Pkt

01

TuS Komet Arsten 1.C

  9

8

1

0

49:6

25

02

SV Werder Bremen 2.C

10

7

2

1

48:14

23

03

SC Borgfeld 1.C

  9

6

2

1

48:11

20

04

FC Oberneuland 1.C

  9

5

2

2

32:12

17

05

JFV Bremen 1.C

  9

5

1

3

25:26

16

06

TuS Schwachhausen 1.C

  9

4

1

4

27:31

13

07

ATSV Sebaldsbrück 1.C

  9

3

2

4

18:32

11

08

JFV Bremerhaven 2.C

  9

2

2

5

18:32

  8

09

Blumenthaler SV 1.C

  9

1

2

6

14:35

  5

10

FC Union 60 Bremen 1.C

  9

1

0

8

10:31

  3

11

OSC Bremerhaven 1.C

  9

0

1

8

  8:67

  1

12

SC Vahr Blockdiek 1.C

  0

0

0

0

  0:0

  0

Spielbericht SV Werder Bremen 3.C - TuS Komet Arsten 2.C

Last-minute-Tor zur Vorentscheidung?!
C-Stadtliga: Nagels Freistoßtor hält Komet Arsten auf der Poleposition

Auch, wenn es für die C3 des SV Werder Bremen in der Stadtliga nicht um den Aufstieg geht (die 2.C ist ja bereits in der nächsthöheren Verbandsliga aktiv), bleibt natürlich trotzdem noch der Reiz, die Halbjahresstaffelmeisterschaft zu holen.
Im direkten Duell gegen den Titelverteidiger aus der Winterrunde und Spitzenreiter Komet Arsten war ein guter Schritt dorthin so nah, doch der Fußballgott legte in der Nachspielzeit ein Veto ein.
Bei sommerlichen Temperaturen entwickelte sich zunächst ein typisches Spitzenspiel mit zwei Teams, die das Netto-Spielfeld auf eine Länge von 30 Metern begrenzten und sich innerhalb dieses Areals diverse emsige Zweikämpfe lieferten. Der Großchancenzähler kam daher erst nach 22 Zeigerumdrehungen zu seinem Tagesdebüt, als Kapitän Alessio Arambasic mit Auge in den Lauf von Dennis Nagel spielte, dieser aber unter Bedrängnis das Nachsehen gegen Werder-Schlussmann Louis Lord hatte. Kurz vor der Halbzeit hatte sich dies wiederholt, nur war diesmal aber war mit Pascal Fahrenwald sofort ein Arstener für den Abstauber zur Stelle – 0:1!
Und es hätte direkt nach dem Seitenwechsel noch dicker kommen können, doch gleich zweifach konnte Lord erst mit dem Glück des Angeschossenen gegen Simar Alkas (37.) und nur wenige Sekunden später mit einem langen Arm contra Massine Abdelkhalki retten.
Stattdessen glichen die Gastgeber in Folge eines geradlinigen Spielzugs über die linke Seite und die beiden Lucas (Schlake und Wolff) aus, bekamen die Gäste zu spüren, dass man Til Mohrmann besser nicht ganz allein am zweiten Pfosten zurücklassen sollte (47.).
Diese nun immer offener geführte Partie war plötzlich im Begriff zu kippen, obwohl Komet immer wieder (allerdings erfolglos) den schnellen Gegenangriff bemühte.
Werder war jetzt am Drücker und belohnte sich auch tatsächlich für diese Drangphase, indem Emre Karagöz eine Haake-Hereingabe, die über einen Umweg beim Schützen landete, gezielt mit links in die lange Ecke legte – ein cooles Tor zur viel umjubelten Führung!
Elf Minuten trennten den SVW unter den Augen des Meisterschaftskonkurrenten aus Sebaldsbrück, der später am Tage noch dreifach punkten sollte, noch von der vorläufigen Tabellenführung vor den genannten Gelb-schwarzen, die sich sicherlich auch über dies geärgert haben dürften, was in der zweiten der insgesamt vierminütigen Nachspielzeit passierte. Der nicht unbedingt sichere Ersatzschiedsrichter, der den nicht erschienenen Max Buschermöhle (ATSV Sebaldsbrück) vertrat, erkannte auf einen äußerst strittigen Freistoß wegen eines angeblichen Handspiels, den Nagel von knapp vor dem linken Strafraumeck aus gekonnt in die lange Ecke setzte – 2:2!
Komet Arsten entführte also doch noch einen Zähler vom Osterdeich, der die Rot-weißen vor dem Saisonfinale mit einem Zähler Vorsprung und dem besseren Torverhältnis gegenüber dem ATSV Sebaldsbrück auf der Poleposition hält, während Werders U13 beim vorgezogenen Schlussakkord in Oberneuland einen Kantersieg vorlegen und darauf hoffen müsste, dass der ATSV nicht in Huchting gewinnt und Komet Arsten beim Vorletzten BTS Neustadt gar als Verlierer vom Platz geht.
Es riecht folglich nach einer Vorentscheidung.

SV Werder Bremen 3.C: Lord – Fenski, Tim Becker, Woschek, Kohlhaupt – Karagöz, Janotta – Haake, Vöge, Hajrullahu – Mohrmann, eingewechselt: Wolff, Schlake, Trainer: Maximilian Otto

TuS Komet Arsten 2.C: Jawara – Nientkewitz, Basan, Marschollek, Kröger – Abdelkhaklki – Olluri, Fahrenwald, A. Arambasic, Nagel – Alkas, eingewechselt: Schön, Fathai, Güttler, Trainer: Kristian Arambasic

Tore: 0:1 Fahrenwald (33. Nagel), 1:1 Mohrmann (47. Wolff), 2:1 Karagöz (59. Haake), 2:2 Nagel (70.+3 direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Janotta – Olluri

Schiedsrichter: Salim Boujibar (SC Vahr Blockdiek, ersatzweise, Note 4,5)

Zuschauer: 80

Besonderes Vorkommnis:
- Da der angesetzte Max Buschermöhle (ATSV Sebaldsbrück) nicht zum Spiel erschien,  
  wurde die Begegnung ersatzweise von Salim Boujibar geleitet.
- Verspäteter Anstoß aus organisatorischen Gründen.

 

Freitag, 20. Mai 2016

Spielbericht VfL 93 Hamburg - 1. FC Eimsbüttel III

„Ein Spiel für die Fans“
12:0! – Kreisligaaufsteiger VfL 93 verabschiedet sich mit einem Kantersieg

Der Aufstieg in die Kreisliga stand für den VfL 93 zwar schon seit geraumer Zeit fest, doch natürlich war es eine Ehrensache, zum Saisonausstand im heimischen Stadion gegen das Schlusslicht vom 1. FC Eimsbüttel III noch einmal die Muskeln spielen zu lassen. Angesichts des Endergebnisses von 12:0 ist dies auch durchaus gelungen.
Den Mammutanteil daran hatte allerdings die starke erste Halbzeit, in der die Farhadi-Elf bereits zweistellig mit 10:0 davonzog.
Nach zwei vergebenen Großchancen eröffnete der VfL den Torreigen durch einen Kopfball von Florian Kostka, gegen den Sefa Konaks Rettungsversuch nichts mehr ausrichten konnte (9.).
„Das war ein Spiel für unsere Fans, in dem wir nochmal von Anfang an Gas geben wollten, was wir ab der zehnten Minute auch getan haben. Mit einem 10:0 in die Halbzeit zu gehen, ist dann schon eine Nummer!“, freute sich Außenspieler Marius Dickmann über den Großteil der ersten 45 Minuten, in denen Offensivkollege Kostka mit sechs Treffern der erfolgreichste Torjäger war.
Der Tabellenletzte versuchte sich dagegen mit gewohnt fairen Mitteln zu wehren, kam jedoch nicht über seine beste Torchance durch einen über-Tor-Distanzschuss Michael Jägers (22.) hinaus, während man auf der Gegenseite Gegentore wie Carsten Motzkus´ Ping-Pong-Treffer (zum Abschied aus dem aktiven Herrenbereich, 35.) oder Jeremy Martens Gewaltroller (37.) kassierte.
Nach dem Seitenwechsel normalisierte sich das Geschehen wieder ein wenig, hatte Schwarz-grün zwar weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, doch fehlte nun ein wenig die letzte Konsequenz. „Wir waren weiter heiß auf Tore, aber irgendwie war bei uns ein bisschen die Körperspannung weg. So plämpert das Spiel dann halt vor sich hin“, erklärte Dickmann, der selbst noch ein ganz anderes Problem hatte: FCE-Schlussmann Stefan Hohmann, der plötzlich zur Hochform auflief und sich gleich zweimal gegen Abschlüsse des 21-Jährigen auszeichnen konnte (52. & 56.). Ebenso, wie auch bei einem Linksschuss Florian Sameks (66.).
Eine „zu-Null-Halbzeit“ sollte es für den „kleinen grauen Schmetterling“ aber dennoch nicht werden, schnürte der eingewechselte Marten nach ästhetischer Vorarbeit vom ebenfalls hineingekommenen Tobias Knopp seinen Doppelpack (73.) zum 11:0.
Und auch Marius Dickmann erlebte schließlich noch sein Happyend, konnte er seinem Coach den Vertrauensbeweis der Wiedereinwechslung mit dem 12:0-Schlusspunkt danken, nachdem ihn Dennis Wegner zuvor mustergültig bedient hatte (87.).
Der Rest des Abends / der Nacht war dann nur noch Jubel über den souveränen ersten Schritt aus den Niederungen der untersten Klassen, wobei am Borgweg natürlich auch schon an die kommende Spielzeit gedacht wird. Der letzte Tagestorschütze spekuliert bereits auf ein Duell gegen seinen jüngeren Bruder Niclas (UH Adler), der ab der kommenden Saison vermutlich in der dortigen zweiten Herren (Kreisliga 5) seine ersten Spuren im Herrenbereich legen wird. „Langfristig sollte es für den VfL 93 schon Richtung Bezirks- vielleicht sogar Landesliga gehen, aber zuerst müssen wir nächste Saison in der Kreisliga bestehen und uns im oberen Drittel etablieren“, wofür aber natürlich neben dem normalen Trainingsbetrieb auch weiter Extraeinheiten mit Aufstiegstorsteher Axel Möring her müssen.
„Ich finde es geil, dass wir Leute wie Axel im Team haben, mit denen man nach dem Training noch ein paar Sonderschichten schieben kann. Das macht einfach großen Spaß und hilft mir persönlich weiter“.

VfL 93 Hamburg: Möring – Wegner, Wentzel, Kipp – Kohpmann, Dietrich – Samek, Lorenz, Dickmann – Kostka, Motzkus, eingewechselt: Marten, Wigger, Knopp, Trainer: Said Farhadi

1. FC Eimsbüttel III: Hohmann – Ruppach, Kücük, Murciano, Konak (62. Ergenc) – Weiland – Sorgenfrei (70. Konak), Ergenc (23. Francke), Ö. Erdogan, Jäger – Mallesch, Spielertrainer: Özkan Erdogan

Tore: 1:0 Kostka (9. Dickmann), 2:0 Kostka (17.), 3:0 Samek (20. Kohpmann), 4:0 Kostka (25. Kohpmann), 5:0 Kostka (30. Wigger), 6:0 Motzkus (35. Dickmann), 7:0 Marten (37.), 8:0 Kostka (40. Marten), 9:0 Kohpmann (42. Dietrich), 10:0 Kostka (45.+1 Dickmann), 11:0 Marten (73. Knopp), 12:0 Dickmann (87. Wegner)

Schiedsrichter: David Lukowitz (USC Paloma, Note 2)

Zuschauer: 130


Donnerstag, 19. Mai 2016

Spielbericht SV Werder Bremen 1.D - ATSV Sebaldsbrück 1.D

Hennings Dreierpack reicht nicht aus
Konterstarker ATSV überrascht, doch Werders D1 bucht das Finale „dahoam“

Wie viel Geld haben Phrasenschweine wohl schon an Otto Rehhagels Zitat „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ verdient? Und wie oft sollte diese Aussage auch tatsächlich zu einem Spielverlauf passen?
Ein genau solches Spiel bekamen die etwa 60 Zuschauer, die es am Donnerstagabend auf Platz 13 des Weserstadions zog, zu sehen, gestaltete sich das Pokalhalbfinale zwischen den 2004ern des SV Werder Bremen und der D1 aus Sebaldsbrück spannender, als erwartet.
Als Außenseiter in die Partie gegangen, legten die in der D-Bezirksliga abstiegsgefährdeten Gäste gegen ein fahriges Werder-Team einen überraschend aktiven Start hin, schalteten sie nach gegnerischen Ballverlusten blitzschnell um, wobei am Ende stets der schnelle und extrem kampfstarke Niklas Henning auf der linken Seite gesucht wurde.
Mit Erfolg, nutzte der sträflich vernachlässigte 13-Jährige gleich zwei seiner drei Konterchancen in der Anfangsphase zum komplett unerwarteten 0:2 nach zehn Minuten, ehe Hennings taktischer Gegenspieler zumindest offensiv einen richtigen Riecher bewies: Eine Schwarz-Ecke lochte er im Strafraumgetümmel passend ein (12.) – 1:2 durch Melvin Eilers!
Während es Gelb-schwarz in der Folge verpasste, Kapital aus weiteren Kontergelegenheiten zu schlagen, unterstützten zwei Personalentscheidungen von der Seitenlinie die optische Wende im Spiel. Der ATSV zog seinen Doppeltorschützen auf die rechte Seite, wo er jedoch gegen den eingewechselten Emirhan Ciftci in der Folge einen schwierigen Stand hatte, während der neue Werderaner auch offensiv als starker Motor in Erscheinung trat.
Direkt am Ausgleichstreffer beteiligt waren aber andere, rutschte eine Mekic-Flanke von rechts zu Keke Topp durch, der das lange Bein genau im richtigen Moment bemühte, um die Kugel in die Maschen zu heben (22.).
Rund zehn Minuten nach der Pause war die Wende im Spiel komplett, als Ricardo Schwarz im Strafraum nach einer kleinen Berührung von Salem Nouwame wenig spielnah zu Boden ging und den verhängten Strafstoß sicher in die rechte untere Ecke beförderte.
Doch plötzlich kamen die mittlerweile etwas abgemeldeten Gäste wieder zurück, landete ein eröffnender Ball aus dem Zentrum exakt im Lauf des knapp nicht abseits gestarteten Henning, der seiner Nominierung für die Rubrik „Spieler des Spiels“ mit links von halblinks erneutes Futter gab und seine Farben wieder ins Spiel brachte (46.).
In einer spannenden Schlussphase kam der Profinachwuchs dem Sieg nochmal ganz nahe, doch weder Topp aus kürzester Distanz (58.), noch Schwarz bei seinem zweiten Auftritt vom Punkt, bei dem er nach einem abermals selbst herausgeholten Strafstoßpfiff in der Schlussminute am gegnerischen Fänger scheiterte, konnten das Neunmeterschießen verhindern.
Am Ende halb so wild für das Werle-Nonett, behielten Eilers und natürlich wieder Schwarz bei seiner Lieblingsbeschäftigung die Nerven, während Ben Käuper gegen Nouwame parieren konnte und der zweite ATSV-Versuch das Tor gänzlich verfehlte.
Das Endspiel des Schüttingpokals 2016 wird am 19.06. auf Platz 14 des Weserstadiongeländes zwischen dem Lokalmatador und dem Sieger des anderen Halbfinals zwischen dem FC Huchting und TuRa Bremen stattfinden.

SV Werder Bremen 1.D: Käuper – Eilers, Schütt, Blume – Schlake, Schwarz – Kasper, Mekic, Topp, eingewechselt: Ciftci, Luchtmann, Trainer: Markus Werle

Tore: 0:1 Henning (4.), 0:2 Henning (10.), 1:2 Eilers (12. Schwarz), 2:2 Topp (20. Mekic), 3:2 Schwarz (39.), 3:3 Henning (46.)

Gelbe Karten: keine – Loscha

Schiedsrichter: Emil Hasanov (Note 3,5)

Zuschauer: 60