Donnerstag, 19. Mai 2016

Spielbericht SV Werder Bremen 1.D - ATSV Sebaldsbrück 1.D

Hennings Dreierpack reicht nicht aus
Konterstarker ATSV überrascht, doch Werders D1 bucht das Finale „dahoam“

Wie viel Geld haben Phrasenschweine wohl schon an Otto Rehhagels Zitat „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ verdient? Und wie oft sollte diese Aussage auch tatsächlich zu einem Spielverlauf passen?
Ein genau solches Spiel bekamen die etwa 60 Zuschauer, die es am Donnerstagabend auf Platz 13 des Weserstadions zog, zu sehen, gestaltete sich das Pokalhalbfinale zwischen den 2004ern des SV Werder Bremen und der D1 aus Sebaldsbrück spannender, als erwartet.
Als Außenseiter in die Partie gegangen, legten die in der D-Bezirksliga abstiegsgefährdeten Gäste gegen ein fahriges Werder-Team einen überraschend aktiven Start hin, schalteten sie nach gegnerischen Ballverlusten blitzschnell um, wobei am Ende stets der schnelle und extrem kampfstarke Niklas Henning auf der linken Seite gesucht wurde.
Mit Erfolg, nutzte der sträflich vernachlässigte 13-Jährige gleich zwei seiner drei Konterchancen in der Anfangsphase zum komplett unerwarteten 0:2 nach zehn Minuten, ehe Hennings taktischer Gegenspieler zumindest offensiv einen richtigen Riecher bewies: Eine Schwarz-Ecke lochte er im Strafraumgetümmel passend ein (12.) – 1:2 durch Melvin Eilers!
Während es Gelb-schwarz in der Folge verpasste, Kapital aus weiteren Kontergelegenheiten zu schlagen, unterstützten zwei Personalentscheidungen von der Seitenlinie die optische Wende im Spiel. Der ATSV zog seinen Doppeltorschützen auf die rechte Seite, wo er jedoch gegen den eingewechselten Emirhan Ciftci in der Folge einen schwierigen Stand hatte, während der neue Werderaner auch offensiv als starker Motor in Erscheinung trat.
Direkt am Ausgleichstreffer beteiligt waren aber andere, rutschte eine Mekic-Flanke von rechts zu Keke Topp durch, der das lange Bein genau im richtigen Moment bemühte, um die Kugel in die Maschen zu heben (22.).
Rund zehn Minuten nach der Pause war die Wende im Spiel komplett, als Ricardo Schwarz im Strafraum nach einer kleinen Berührung von Salem Nouwame wenig spielnah zu Boden ging und den verhängten Strafstoß sicher in die rechte untere Ecke beförderte.
Doch plötzlich kamen die mittlerweile etwas abgemeldeten Gäste wieder zurück, landete ein eröffnender Ball aus dem Zentrum exakt im Lauf des knapp nicht abseits gestarteten Henning, der seiner Nominierung für die Rubrik „Spieler des Spiels“ mit links von halblinks erneutes Futter gab und seine Farben wieder ins Spiel brachte (46.).
In einer spannenden Schlussphase kam der Profinachwuchs dem Sieg nochmal ganz nahe, doch weder Topp aus kürzester Distanz (58.), noch Schwarz bei seinem zweiten Auftritt vom Punkt, bei dem er nach einem abermals selbst herausgeholten Strafstoßpfiff in der Schlussminute am gegnerischen Fänger scheiterte, konnten das Neunmeterschießen verhindern.
Am Ende halb so wild für das Werle-Nonett, behielten Eilers und natürlich wieder Schwarz bei seiner Lieblingsbeschäftigung die Nerven, während Ben Käuper gegen Nouwame parieren konnte und der zweite ATSV-Versuch das Tor gänzlich verfehlte.
Das Endspiel des Schüttingpokals 2016 wird am 19.06. auf Platz 14 des Weserstadiongeländes zwischen dem Lokalmatador und dem Sieger des anderen Halbfinals zwischen dem FC Huchting und TuRa Bremen stattfinden.

SV Werder Bremen 1.D: Käuper – Eilers, Schütt, Blume – Schlake, Schwarz – Kasper, Mekic, Topp, eingewechselt: Ciftci, Luchtmann, Trainer: Markus Werle

Tore: 0:1 Henning (4.), 0:2 Henning (10.), 1:2 Eilers (12. Schwarz), 2:2 Topp (20. Mekic), 3:2 Schwarz (39.), 3:3 Henning (46.)

Gelbe Karten: keine – Loscha

Schiedsrichter: Emil Hasanov (Note 3,5)

Zuschauer: 60

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