Sonntag, 21. Mai 2017

Spielbericht SC Sternschanze III - SV Muslime Hamburg


Trainer trifft zum späten Punktgewinn
Schanze III gibt bei Schuhmacher-Abgang sicheres 3:0 aus der Hand

Es hätte noch einmal ein meisterlicher Saisonabschluss werden können, doch am Ende blieb die Drittvertretung des SC Sternschanze ihrem Vorwochentrend treu und verspielte gegen den SV Muslime einen sicheren 3:0-Vorsprung, den Lino El Ouali, diesmal als zentrale Spitze aufgestellt, im Alleingang herausschoss.
Ob als aufmerksamer Ball-Klau (21.), glücklicher Abstauber nach an die Latte gelenktem Hödl-Kopfball (29.) oder in der Rolle des Kunstschützen per Seitfallzieher (66.): der 22-Jährige wusste zu ungewohnter Anstoßzeit am Sonntag-Vormittag, wo die Kiste steht.
Auch wenn der SCS keineswegs die Spritzigkeit und den Spielwitz der Hinrunde offenbarte, ging diese 3:0-Führung durchaus in Ordnung, zumal El Oualis dritter Streich auch noch sehenswert über Ali Hmaidan, „Bojenspieler“ Hasan Aydogan und den exakt flankenden Jacob Powl herausgespielt war.
Das war´s dann aber auch mit der Schanzenherrlichkeit, langten 60 komplett verschlafene Sekunden, um den unterlegenen Gegner ins Spiel zu bringen.
Erst erlief sich Baba Mohamed Abdalla ein herrenloses Dairan-Zuspiel in den Rücken der Abwehr für einen sicheren Abschluss zum 3:1, ehe Muammer Güven von halbrechts in die lange Ecke einschob – nur noch 2:3 aus Sicht des bereits geretteten SVM, der nun die Krönung seiner starken Rückrunde (allein 16 Punkte aus den letzten neun Spielen) in Angriff nahm, dabei aber in Person von Omar Sadozai knapp verzog (76.), während er zehn Minuten später nach Nachsehen gegen den schnell reagierenden Nils Schuhmacher hatte.
Eine ideale Schlussszene für den 44-jährigen Schlussmann, für den kurz darauf mit seiner applausträchtigen Auswechslung das ereignisreiche Kapitel Herren-Fußball nach fast 23 Jahren SC Sternschanze zu Ende ging.
Kaum hatte der für Schuhmacher eingewechselte Uygar Özkul (zum Zeitpunkt von Schuhmachers offizieller Spielberechtigung für Blau-rot gerade vier Wochen alt) seinen Posten zwischen den Stangen bezogen, tauchte plötzlich SVM-Trainer Monir Zarrougui vor ihm auf und versenkte cool im Eins-gegen-eins in die linke untere Ecke, sodass der Eingewechselte nicht nur das Trainer-Torjägerduell gegen den glücklosen Hasan Aydogan, der sein Amt für dieses Match an Führungsspieler Khaled Teldja übergab, gewann, sondern gleichzeitig auch einen überraschenden und kräftig gefeierten Punktgewinn zum Saisonfinale möglich machte.
Damit sammelte das einmal mehr fair und sympathisch auftretende Team, das erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt dingfest machte, in den letzten zehn Partien übrigens genauso viele Zähler wie die Schanzer (17), doch das dürfte dem Aufsteiger in die Kreisliga herzlich egal sein.

SC Sternschanze III: Schuhmacher (88. Özkul) – Powl, Kutun, Rohde, Kervella – Hödl, Hmaidan, Gaßner (54. Justo Appelt) – Alaouis (46. Dos Santos), L. El Ouali, Aydogan, Trainer: Khaled Teldja (i.V.)

SV Muslime: Benferhat – Momoh, Ab. Oueslati (74. Zarrougui), Dairan, Güven – Hourani, Nazar, Ai. Oueslati, Tahir (54. El Mounqar) – Sadozai, Mohamed Abdalla, Trainer: Monir Zarrougui

Tore: 1:0 El Ouali (21.), 2:0 El Ouali (29. Hödl), 3:0 El Ouali (66. Powl), 3:1 Mohamed Abdalla (68. Dairan), 3:2 Güven (69. Momoh), 3:3 Zarrougui (90. Ai. Oueslati)

Gelbe Karten: El Ouali, Hödl, Rohde – Ai. Oueslati, Güven

Schiedsrichter: Marco Dittmer (TSV Wandsetal, Note 2,5)

Zuschauer: 35

SCS-Trainer Hasan Aydogan hatte als Spieler einen schweren Stand (hier gegen den grätschenden Bilal Nazar)

Samstag, 20. Mai 2017

Spielbericht SC Sternschanze V - TuS Osdorf III


Schanze V steigt auf und verliert seinen Namen
Schützenfest gegen TuS Osdorf III bringt die Entscheidung

Heino Gestenberg Pokal-Sieger 2015, Meister der unteren Herren 2016 und nun kommt für die „Fünfte“ des SC Sternschanze auch noch der Titel „Kreisliga-Aufstieg 2017“ hinzu, zurrte die Schanzen-Equipe im zeitversetzten Fernduell mit dem TSV Stellingen 88 am letzten Spieltag den Aufstieg fest, bevor der Verfolger vom Sportplatzring selber eingreifen konnte.
Im ungewohnten Sonnabend-Kick stellten sich die im Gegensatz zur Vorwoche auf sechs Positionen veränderten Gäste aus Osdorf als dankbarer Lieferant für die noch fehlenden drei Zähler heraus.
Nach kleinen Flüchtigkeitsfehlerchen zu Beginn brachte Emanuel Poras klassisch vollstrecktes 1:0 (7.) seine Farben ordentlich in Wallung, denn gerade einmal vier Zeigerumdrehungen später zeigte die imaginäre Anzeigetafel bereits ein 3:0 an – durch einen lupenreinen Hattrick des 31-jährigen Pora, der mit einer selbstlosen Ablage für den geradlinig abschließenden Andreas Kautz im Sechzehner auch ein Talent für Vorarbeiten unter Beweis stellte (19.).
Genauso wie Schlussmann Johannes Greef, der für Daniel Thiels 5:0 nach einer halben Stunde den „langen Hafer“ bemühte, sich kurz darauf aber über den Verlust der weißen Weste zu ärgern hatte.
Andre Soltwedel bescherte seinen Farben den durchaus sehenswerten Ehrentreffer aus der Distanz, nachdem ihn Konstantin Lichtner im Rahmen eines Konters passend in Szene setzte (37.).
Michael Geile mit rechts (40.), Andreas Kautz berechtigterweise vom Punkt (42.) und Paul Greef per Abstauber (44.) lieferten die torreiche Antwort auf das kleine Aufmucken des weitgehend zusammenhanglos agierenden Tabellenachten, der auch nach der Pause die geballte Spielfreude der durchaus effektiven Schanzer zu spüren bekam.
Dem 8:1 zur Halbzeit folgen im zweiten Abschnitt sieben weitere SCS-Treffer, erzielt von sechs verschiedenen Schützen – ein weiterer Beweis für die mannschaftliche Geschlossenheit des designierten Kreisligisten, der trotz nur einer Trainingseinheit in der Woche mit einer klaren Spielidee und bestens greifenden Automatismen über das künstliche Grün wirbelte.
Leider führte dies bei den lange Zeit fair zu Werke gehenden Osdorfern zu zunehmender Frustration, die Konstantin Lichtner leider nicht richtig zu kanalisieren wusste.
Sein Nachtreten gegen Daniel Thiel ahndete der außerordentlich laufstarke Tom Suhrke an der Pfeife folgerichtig mit dem roten Karton, sodass die ohne Auswechselspieler angereisten West-Hamburger das letzte Dutzend an Spielminuten auch noch in unterzahl bestreiten mussten.
Immerhin waren es nur noch zwei weitere Schanzen-Buden, die Maximilian Schatte und Co danach über sich ergehen lassen mussten, schnürte erst Jonas Doormann nach Matthias Terpes dritter Tages-Vorarbeit seinen Doppelpack, ehe Emanuel Pora, von Daniel Thiel eingesetzt, mit dem 15:1 den Schlusspunkt hinter eine Saison setzte, die Blau-rot sicherlich nicht unverdient als dritte Kraft der Kreisklasse sechs hinter den bärenstarken Reserven von TuS Appen und Holsatia Elmshorn abschloss.
Ein kleines „Ärgernis“ bringt der damit verbundene Aufstieg allerdings mit: Das Team, das sich bereits selbstironisch „SC Sternschanze 3+3-1“ nennt, da man bereits als dritte, sechste und eben jetzt als fünfte Mannschaft agierte, muss sich zur kommenden Saison wieder an eine neue Ziffer gewöhnen.
Weil die die „Vierte“ weiter in der Kreisklasse A verbleibt, müssen die Teams ihre Namen tauschen.
Damit sind sie aber in bester Gesellschaft, erlebt die Fünftvertretung des FC St. Pauli als zukünftiger Bezirksligist genau dasselbe Szenario.

SC Sternschanze V: J. Greef (72. Schulz) – Pawlinski (64. Ernst), Fischer, P. Greef, Templin – Terpe, Doormann, Thiel, Geile – Kautz (55. Spittje), Pora, Trainer: Alexander Neumann

TuS Osdorf III: Cierpiol – D. Rauschenbach, P. Rauschenbach, Hennings, Schatte – Rottke, Dursun, Lichtner, Sobczak – Ahmadsiy, Soltwedel, Trainer: Jan Bahr

Tore: 1:0 Pora (7. Kautz), 2:0 Pora (10. Pawlinski), 3:0 Pora (11. P. Greef), 4:0 Kautz (19. Pora), 5:0 Thiel (30. J. Greef), 5:1 Soltwedel (36. Lichtner), 6:1 Geile (40.), 7:1 Kautz (42. Foulstrafstoß, Sobczak an P. Greef), 8:1 P. Greef (44. Doormann), 9:1 Geile (50. Terpe), 10:1 Terpe (63. P. Greef), 11:1 Doormann (66. Terpe), 12:1 P. Greef (71. Doormann), 13:1 Thiel (74. Ernst), 14:1 Doormann (86. Terpe), 15:1 Pora (88. Thiel)

Gelbe Karten: Doormann – Rottke, P. Rauschenbach, D. Rauschenbach

Rote Karte: Lichtner (78. Nachtreten an Thiel)

Schiedsrichter: Tom Suhrke (Ilinden 1903, Note 2)

Zuschauer: 40

Dienstag, 16. Mai 2017

Spielbericht Eintracht Norderstedt 1.D - SC Sternschanze 1.D


Mit langem Hafer ins Viertelfinale
Eintracht Norderstedts 2004er drehen das Match und zittern sich weiter

Sie waren das letzte verbliebene Jungs-Team ihres Vereins – nun ist auch die 1.D des SC Sternschanze aus dem Pokalwettbewerb ihres Jahrganges ausgeschieden, gab es im Achtelfinalduell bei Eintracht Norderstedt eine knappe 2:3-Niederlage zu vermelden.
Dabei begann diese offen geführte Begegnung genau nach dem Geschmack der Gäste, gelang ihnen durch einen 18-Meter-Schuss vom stark aufspielenden Elom Birkoben bereits nach acht Minuten das frühe 0:1, das Schlussmann Lenno Schmidt kurz darauf gegen den einschussbereiten Brandon Wüschem mit all seiner Körperfläche verteidigte.
Mit dem Kopf machte es der Offensivmann dann besser, köpfte er einen Eckstoß Tim Strotheichers trotz aller lautstarken Warnungen von draußen nahezu unbedrängt zum Gleichstand ein.
Ohnehin begannen die Norderstedter nun, sich mehr und mehr auf Standardsituationen zu spezialisieren, war Jannes Vörtmanns fast direkt verwandelter Abstoß (Lenno Schmidt konnte das Leder noch per Übergriff drüber lenken, 17.) nicht der einzige seiner Art und mit zunehmender Spieldauer immer mehr Mittel der Wahl.
Schade eigentlich, können sie auf ihrem verhältnismäßig kurzen Grün auch sauber Fußball spielen, wie sie es in der Kontersituation zur 2:1-Führung zeigten.
Ein Ballgewinn im Mittelfeld und schon kam die Kontermaschine mit einem sicher abschließenden Brandon Wüschem so richtig in Fahrt (19.)!
Und fast hätte sich das Prozedere nur wenig später wiederholt, wäre da nicht ein gewisser Herr Schmidt im grünen Torwarttrikot gewesen…
Aber auch Tom Krause ließ sich auf der Gegenseite nicht lumpen: klasse Rettungstat gegen einen Gökce-Kopfball, kurz vor dem Halbzeitpfiff.
Zwei Versuche von Paul-Louis Käckell (drüber) und Eldridge Boadi (Scheitern an Schmidt) später, schien die Eintracht das Match eine Viertelstunde vor Ultimo für sich zu entschieden zu haben, als Moritz Grimm vor dem eigenen „Zwölfer“ quer spielte und damit die perfekte Einladung für Boadis 3:1 lieferte.
Doch zu früh gefreut, stellte Emilio Schiano den alten Rückstand im Nachschuss für den an Tom Krause gescheiterten Enes Gökce wieder her – 2:3!
Ein spielerisch mittlerweile wild geführter Pokalfight mit vielen langen Bällen auf beiden Seiten sollte so schließlich noch einmal auf die Spitze getrieben werden.
Der SCS nahm in der Folge gerade über die linke Seite mit dem sich im Formhch befindlichen Ian Haselbach Kurs Richtung Eintracht-Strafraum.
Die letzte Chance auf die Verlängerung hatte der wiedereingewechselte Carl Sternsdorff auf dem Fuß, doch der Angreifer, der in der vorigen Runde noch doppelt traf, verzog knapp (57.), ehe die Schlussphase mitsamt drei Minuten Nachspielzeit schlussendlich nichts mehr einbrachten – Eintracht Norderstedt zittert sich ins Viertelfinale!
Darüber durfte sich nach dem Kick nun auch EN-Co-Trainer René Leuth freuen, der die Partie für den reichlich zu spät erschienenen Bodo Szameitat (TuRa Harksheide) leitete und dem Begriff „Unparteiischer“ dabei auch wirklich gerecht wurde – Chapeau!
Sportlich sollte man jedoch nicht nur im Hinblick auf die anstehende Runde der letzten Acht bei der SpVgg Billstedt-Horn, sondern auch auf die nahezu sichere Teilnahme an den Play-offs zur hamburger U13-Meisterschaft, die Art des Fußballspielens überdenken, hat dieses nicht untalentierte Team die vielen langen Bälle eigentlich nicht nötig und wäre man so für die stärksten Teams des Jahrgangs auch etwas einfach auszurechnen.

Eintracht Norderstedt 1.D: Krause – Hatje, Moldenhauer, Salai – Boadi – Vörtmann, Wüschem (59. Gossow), Strotheicher (37. Lodigkeit) – Wanjiku (30. Käckell / 60.+1 Preuß), Trainer: Süleyman Efe

SC Sternschanze 1.D: L. Schmidt – Stahmer, Dall, Grimm, Panesar – Birkoben, Schiano – Sternsdorff, Gökce, eingewechselt: Safer, Haselbach, Rückert, Trainer: Sören Danckert

Tore: 0:1 Birkoben (8.), 1:1 Wüschem (15. Strotheicher), 2:1 Wüschem (19. Vörtmann), 3:1 Boadi (46.), 3:2 Schiano (50. Gökce)

Schiedsrichter: René Leuth (Eintracht Norderstedt, ersatzweise)

Zuschauer: 50
Tim Strotheicher hatte gegen Schanzes Anton Stahmer (r.) alle Hände voll zu tun.


Norderstedts Arton Salai in der Schanzen-Zange. Phil Moldenhauer schaut aus sicherer Entferung zu.


Die zwei Gefühlswelten nach dem 3:1 (46.)