Je später der Abend…
SCB dreht
auf, doch Werder-U14 kippt rasantes Topspiel und bleibt spitze!
Sechs Spieltage lang
marschierte in Bremens C-Verbandsliga das Doppel Werder Bremen II / SC Borgfeld
schadlos durch die Saison – bis der Profinachwuchs im direkten Spitzenspiel unter
Flutlicht einmal (zu) deutliche Verhältnisse schaffte.
Dabei hätte das
sofort rasante Gipfeltreffen vor stattlicher Kulisse auch mächtig ins Auge
gehen können, denn gerade einmal 58 Sekunden benötigten die Gäste, um es über
rechts mit Marlon Richerts herausgeschossener Führung zu beginnen.
Ein Paukenschlag, von
dem sich Werder gar nicht lange zu erholen brauchte. Prompt startete die
Gegenoffensive, die im Fall von Murat Boral aus 17 Metern nur der Querbalken
aufhielt (4.), ehe Szymon Szarmach einen Ballgewinn blitzschnell zum Umschalten
nutzte und der bediente Benjamin Mashollaj vor Corvin Oeser die nötige Ruhe
bewahrte – 1:1!
Durch ihr direktes
Spiel nach vorne blieben die ein Jahr älteren Borgfelder aber eine ständige
Gefahr für die Werderaner, die sich quasi mit dem Wiederanstoß eines erneuten
Rückstands annehmen mussten. Kein Wunder, wenn man Linksfuß Bennet Ahrens in
schönster Distanzschussposition so viel Raum zum Traumtor in den Winkel gibt…
Denkt man die guten
Folgechancen, die der SCB noch in der ersten Viertelstunde liegen ließ, hätte
es vielleicht schon vorzeitig um den rettenden Marvin Alpert und seine
Vorderleute geschehen können.
Stattdessen bestrafte
Werder das verpasste 1:3 nach der Pause mit Mashollajs Kontertor, bei dem neben
der passiven Defensive auch der Schlussmann nicht besonders günstig aussah
(48.).
Ohnehin zahlten die
Wümmekicker so langsam die Zeche für ihren Vollgasfußball der ersten Halbzeit.
Ein Zustand, wie gemalt für den SV Werder, der seinerseits mit mehr Struktur im Spiel zu dominanter
Hochform auflief.
Da erschien es fast
logisch, dass Murat Boral für Grün-weiß aus 22 Metern wunderschön 3:2 in Front
brachte (51.) und die Borgfelder somit vor ein gewaltiges Rätsel stellte.
Wie soll dieser
Rückstand noch einmal egalisiert werden?
Mit neuen
Offensivkräften von der Bank und einer Systemumstellung, doch auch mit
aufgelöster Viererkette ließen sich die kleinen Unzulänglichkeiten im
Mittelfeld nicht ausmerzen.
Räume zur
Entscheidung für den Profinachwuchs waren da natürlich eine logische Folge, die
Saagon Fobissié noch abgefälscht unbestraft ließ (66.), bis ein Fehler im
Aufbauspiel die Entscheidung durch den dribbelfreudigen Offensivmann geradezu
heraufbeschwor (67.).
Umso verwunderlicher
wirkte das Gäste-Vorgehen, für die letzten Momente des verlorenen Matches sämtliche
Reste ihrer Defensivhaltung für eine wilde Schlussoffensive über Bord zu
werfen.
Das ließ die Elf von
Markus Fila freilich nicht ungenutzt, sodass sie sich durch Murat Boral (zuvor
klasse von Szymon Szarmachs Flanke erreicht) und einen doppelten Doppelpass
zwischen Benjamin Mashollaj und Noah Wallenßus sogar noch ein zu klares 6:2
herausschoss. Auf dem Weg zur Winterrundenmeisterschaft in der C-Verbandsliga
haben die Grün-weißen ihren ärgsten Konkurrenten somit eindrucksvoll in die
Schranken gewiesen.
Nächste Woche wartet
mit dem heißen Auswärtsritt beim drittplatzierten TuS Schwachhausen aber
bereits das nächste heiße Kaliber.
SV Werder Bremen 2.C: Alpert – Kämmer, Bellmann, Gramberg, Beitler
(57. Baase) – Johanns (68. Szarmach) – O´Brien (36. Lindemann), Boral, Szarmach
(49. Fobissié) – Mashollaj, Wallenßus, Trainer: Markus Fila
SC Borgfeld 1.C: Oeser - Friedrich (70. Vornhagen), Heslop, Valiani, Braunschweig (63. Riemer) - Libertin, Nemati (55. Jäger) - Sari, Altenburg (48. Schaper), Ahrens - Richert, Trainer: Roman Birk
Tore: 0:1 Richert (1. Braunschweig), 1:1 Mashollaj
(4. Szarmach), 1:2 Ahrens (5. Nemati), 2:2 Mashollaj (48.), 3:2 Boral (51.),
4:2 Fobissié (67.), 5:2 Boral (69. Szarmach), 6:2 Wallenßus (70. Mashollaj)
Schiedsrichter: Frederik Huhs (Note 3)
Zuschauer: 97