Auf
der Tribüne in die Hallenmeisterrunde
SVB
noch abgefangen: Rahlstedter SC triumphiert durch Schützenhilfe
Es wirkte ein wenig wie die große „Allianz der blauen Adidas-Trikots“. Modisch
im Gleichschritt unterwegs, entschied der TSV Glinde um die starke Torfrau Nele
Ziebarth mit seiner Schützenhilfe, wer den letzten Fahrschein für die
U12-Hallenfinalrunde um Hamburgs Meisterschaft erhielt.
Aussichtsreichster Kandidat darauf war bis dato die im Schlussspiel schwer
geschlagene SV Blankenese. Diese legte einen äußerst brauchbaren Start in die
Fünferkonkurrenz am Ladenbeker Furtweg hin. Mit 1:0 gewannen die Himmelblauen
das brüderliche Trainerduell gegen den HEBC, dem ein Pöckelmann-Treffer aus
zentraler Position den Garaus machte (8.). Mittel der Wahl war immer wieder der
lange Ball, der kurz zuvor schon Hugo Engel die vergebene Einschusschance ermöglichte.
Den Lilanen mangelte es derweil vorne zu oft an aktiven Anspielstationen. Eine
gute Ausgleichschance für Farouk Rawi (links vorbei) bot sich aber dennoch.
Punkt- und torlos war neben den Jovic-Schützlingen auch die Vertretung Holsatia
Elmshorns gestartet. Zwar verbuchte man im Duell mit dem TSV Glinde ein
Chancenplus, nur wühlte sich mit Tim Briesenick nur ein Blauer zum Torerfolg
durch (5.).
Ebenso bitter lief es für die Krückaustädter auch im zweiten Match gegen den
Rahlstedter SC. Bereits nach 90 Sekunden liefen sie einem Rückstand hinterher,
den Ben Nickel auf langem Abwurf von Torsteher Ilay Sävke erzielte. Eine
Doppelmöglichkeit für Mohammad Al Bayoush und Hassan Hashimi wurde leichtfertig versiebt (7.),
sodass Dominik Duve quasi vorentscheidend zum 2:0 traf (8.). Das vermochte auch
Ha. Hashimis abgefälschter Anschlusstreffer nicht mehr gerade zu rücken (10.).
Drei Spiele – drei verschiedene Sieger – und auch das vierte Duell des Tages
brachte ein weiteres Mitglied im Club der drei Punkte hervor, setzte sich der
HEBC nach den Tränen des Auftaktspiels mit 2:1 gegen den TSV Glinde durch.
Momme Wietzke eröffnete in Überzahl (ein Wechselfehler des TSV veranlasste den
Schiedsrichter zu einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe) den Torreigen aus der zweiten
Reihe (6.), ehe Luke David auf Zuspiel Wietzke das etwas schmeichelhafte 2:0
nachlegte (11.). Völlig alleingelassen verkürzte Anthony Fahland postwendend
auf 1:2, doch am Ende sollte sich der Chancenwucher, den die Jungs vom Bernd
Schaffernicht Platz durch die Herren Huneke (7.), Eggert (8.) und Fahland (10.)
betrieben, tatsächlich rächen.
Die Eimsbütteler waren unterdessen wieder voll im Rennen – bis es gegen die
einzig sieglosen Elmshorner eine 1:2-Pleite setzte!
Dabei hatte man den Laden zunächst bestens im Griff, wartete mit Abschlüssen
durch David (4.) und Boris Baumeister (5.) auf. Trainersohn Luka Jovic
verpasste der Überlegenheit schließlich ergebnistechnischen Ausdruck, als er
nach Ballgewinn Rawi und anschließendem Steilpass Baumeisters vor der Kiste die
Nerven bewahrte.
30 Sekunden später setzten die Hashimi-Zwillinge auf Seiten Holsatias aber den bösen
Schock für den "Verein zwischen den Häusern". Hassan setzte sich an vorderster Front
durch, um für Hussain querzulegen (6.). Plötzlich war die Angelegenheit
komplett gekippt. Drei Top-Chancen überstanden die Jovic-Schützlinge
beispielsweise durch Mats Hagelsteins eingreifen (10.), um genau zwei Minuten
vor Ultimo die späte Quittung ihrer verlorenen Spielkontrolle zu kassieren. Ein
echtes Murmeltor durch Hu. Hashimi besiegelte den selbst eingehandelten K.O..
Rechnerich war allerdings noch Rang zwei und damit die Teilnahme an der so
genannten Pokalmeisterschaft (eine durchaus irreführende Begrifflichkeit)
realisierbar.
Anlass zu dieser Hoffnung gab der zweite Erfolg der vorweg marschierenden SV
Blankenese (Engel egalisierte in einer bis zuletzt spannenden Kontrahage per
Doppelpack den durch Nickel erlittenen Rückstand) über den Rahlstedter SC, der
wiederum dem TSV Glinde eine knappe 0:1-Niederlage beibrachte.
Nickels dritter Turniertreffer markierte den Endstand, an dem Lucas Ratheike in
der Schlussminute ein letztes Mal gefährlich rüttelte – vergebens!
Den Rahlstedtern um Torschützenkönig Nickel (am Ende vier Treffer) war somit im
Falle eines Punktgewinns im letzten Auftritt gegen den HEBC mindestens die
Pokalmeisterschaftsqualifikation sicher. Ein Erfolg von Lila und der Sportclub
wäre weg vom Fenster, während Eimsbüttels Vertreter bei entsprechender
Schützenhilfe aus Blankenese weiterzögen. Viel Theorie, die Nickel in
Spielminute drei mit Fakten überflüssig zu machen schien. Finnley Scharlemanns
Pass in den Lauf verwertete der überraschend gegnerlose „12er“ eiskalt zum 0:1.
Besser kann man sich nicht nachträglich zum zwölften Geburtstag aus der Vorwoche
beschenken!
Apropos zwölfter Geburtstag: An genau diesem holte mit Rawi ein HEBCer das
zuvor zweimal Verpasste (5. & 7.) per Rechtsschuss in die lange Ecke nach.
Auf Einladung Wietzkes war der HEBC wieder zurück im Rennen um das
Weiterkommen! So ganz bis zum Team herumgesprochen hatte sich das irgendwie
nicht. „Wenn wir das gewusst hätten, hätten alle mehr gegeben“, haderte
Schlussmann Hagelstein, der seine Farben mit einer Fußabwehr gegen Nickel vor
dem erneuten Rückstand bewahrte (12.), mit der Einstellung unter den vorliegenden
Informationen. Das erreichte Remis genügte jedenfalls nicht, um es als Team aus
dem Jahrgang 2012 allen Älteren (in der Tabelle) zu zeigen. Als U11 im Jahrgang
höher so weit gekommen zu sein und in der Halbfinalrunde keineswegs abzufallen,
verlangt aber dennoch größten Respekt, zumal das selbsternannte Leistungszentrum
des Jahrgangs 2011 vom Reinmüller unterdessen in seiner Gruppe ebenfalls mit vier Zählern
die Segel streichen musste…
Doch worum wird denn nun der Rahlstedter SC in zwei Wochen spielen? Die diffuse
Tabellenlage hatte darauf vor dem letzten Aufeinandertreffen des Tages noch
keine Antwort parat. Die SV Blankenese hatte zwischendurch nämlich überraschend
Punkte gelassen. Nur 1:1 hieß es gegen Holsatia Elmshorn (Ha. Hashimi schoss
die Sierk-Equipe zur Führung, die Jonathan Regel immerhin noch aus kurzer
Distanz auszugleichen wusste).
Aufgrund des nur um ein Tor besseren Torverhältnisses gegenüber den ebenfalls
siebenfach mit Punkten gesegneten Rahlstedtern hieß es „Verlieren verboten“ für
die West-Hamburger, denen Kopf und Beine allerdings immer schwerer zu werden
schienen.
Der TSV Glinde, dem einzig Tabellenkosmetik auf Rang drei winkte, nutzte das
eiskalt aus. Einen individuellen Fehler bestrafte Briesenick mit dem 1:0, das
auch ein Notbremsenversuch des ziehenden und zerrenden SVB-Torstehers nicht
vermeiden konnte (2.). Die hier starke Vorteilsauslegung wertete den zu weilen
etwas sehr lässigen Habitus der beiden sich abwechselnden Pfeifenmänner zum Ende
ein Stückchen auf.
Eine Aufwertung brachte dieser Treffer auch in sportlicher Hinsicht hervor.
Nämlich für die jetzt plötzlich torbesseren Herren aus Rahlstedt, deren bei den
eigenen Spielen trommelnder Anhang freudig Hunekes flach eingeschobenes 2:0
vernahm (6.). Ein weiterer Briesenick-Treffer (7.) und das 4:0 durch Maris
Rößler (8.) ruinierten der als Spitzenreiter ins Match gegangenen SVB das
Torverhältnis noch weiter, sodass man in der Endabrechnung einer engen, aber
fußballerisch wenig glanzvollen Fünferkonkurrenz als Zweiter „nur“ in die
Pokalrunde einzog.
Dank der energetischen Hilfe aus Glinde darf der Rahlstedter SC nun gegen den
HSV, die SpVgg Billstedt-Horn, den USC Paloma und gegen den Eimsbütteler TV um
Hamburgs U12-Hallenkrone spielen.
Die SV Blankenese darf es in der Pokalmeisterschaft, die ebenfalls in der Sporthalle
Wandsbek steigen wird, mit dem SVNA, Teutonia 05, dem SC Condor und der
Viertvertretung des Niendorfer TSV aufnehmen.
Die Abschlusstabelle der U12-Vorschlussrunde Gruppe 4:
Pl |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Pkt |
01 |
Rahlstedter SC 2.D (J2) |
4 |
2 |
1 |
1 |
5:4 |
1 |
7 |
02 |
SV Blankenese 1.D (J1) |
4 |
2 |
1 |
1 |
4:6 |
-2 |
7 |
03 |
TSV Glinde 1.D (J1) |
4 |
2 |
0 |
2 |
6:3 |
3 |
6 |
04 |
Holsatia im EMTV 1.D (J1) |
4 |
1 |
1 |
2 |
4:5 |
-1 |
4 |
05 |
HEBC 3.D (J3) |
4 |
1 |
1 |
2 |
4:5 |
-1 |
4 |