Gelb-rot
leitet Gelb-rots Niederlage ein
Nach
unnötiger Ampelkarte: FC Dornbreite II verliert trotz Führung
Eigentlich war die Geschichte des Abends fast schon geschrieben. Die Geschichte
der alten VfB Lübeck-Veteranen, die im Zusammenspiel den ersten Saisondreier
für Dornbreite II in der Verbandsliga Schleswig-Holstein Süd besorgten: Eckstoß
des 37-jährigen Nils Kjär auf den Kopf von Dennis Wehrendt (36) und das
465-Pflichtspiele-Duo von der Lohmühle hätte im sportlichen Spätherbst das
2:1-Siegtor am Schönböcken herbeigeführt.
Auf dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatz im lübecker
Stadtteil St. Lorenz mischte ein Platzverweis die Karten jedoch nochmal
komplett neu…
…nämlich zu Gunsten des gastierenden TSV Eintracht Groß Grönau, der die
Spielhandlung zu Beginn insgesamt gut im Griff hatte. Einzig das verdiente
Führungstor mochte für die Dunkelblauen nicht fallen. Luca Thiel erwischte
alleingelassen nur die Latten-Unterkante (19.), Florian Hahn das Außennetz
(25.) und Moritz Mittelhuber krönte seinen starken Laufweg im freien Abschluss
vor dem Torwart nicht mit Zählbarem (28.).
Dornbreite freute es und belegte seine „Dankbarkeit“ mit dem seinerseitigen
Führungstreffer, den Noah Lingstädt im Anschluss an ein Strafraumgestochere im
Konter mit Hakob Avetisyan von halblinks besorgte (36.).
Der junge Avetisyan war es auch, der auf Zuspiel Wehrendt das sichere 2:0 um
mehr als ein Stück verbolzte (39.).
Die Konsequenz: Der Ausgleichstreffer, der im Anschluss an ein kritisches, aber
nicht komplett strafstoßwürdiges Schieben an Tom Jurga in der zweiten Welle
fiel. Der FCD bekam das Ei nicht aus der Gefahrenzone und Hahn bediente den
mittig sicher einschiebenden Thiel (40.).
Die Oldies Kjär und Wehrendt brachten Gelb-rot mit eingangs erwähnter
Zusammenarbeit wieder auf die Siegerstraße, die eine Kartenkombination in
Farben der Heimmannschaft für deren Akteur Thilo Wolff wegen der Verhinderung
einer schnellen Freistoßausführung (er war bereits wegen Foulspiels verwarnt,
65.) machte die ohnehin vermehrt Druck ausübenden Gäste noch stärker (77.).
Bei Felix Groths Pfostenschuss (71.) und einen vor der Linie geklärten
Hahn-Versuch (73.) hatte sich noch bei personellem Gleichstand angedeutet, was
die Torfmoorkicker vier Minuten nach der erlangten Überzahl wahr machen würden.
Über Jurgas rechte Seite bekam Bennet Oldenburg im Zentrum das nötige Futter
zum Ausgleichstreffer (81.), dem Joker Felix Schmiedeberg nach Doppelpass
Jurga/Schock das prompte 2:3 nachlegte (85.).
Unter der sich langsam zur Nachtruhe senkenden Sommersonne stemmte sich die
Larsson-Equipe bis zuletzt gegen die drohende zweite Saisonniederlage, doch die
im Konter stets gefährlichen Torfmoorkicker (Schmiedeberg verpasste es, vor dem
leeren Tor, den Deckel draufzumachen, 90.) überstanden die fast achtminütige
Nachspielzeit auch dank des erlösenden 2:4, das der hellwache Mitterhuber per
Abstauber erzielte (90.+5). Teil zwei der englischen Woche ist damit nach dem
4:1-Erfolg in Pönitz ebenfalls gelungen. Nun kommt der TSV Bargteheide.
Dornbreite II steht unterdessen ein diffiziles Auswärtsspiel beim TSV Schönwalde
bevor.
Tore: 1:0 Lingstädt (36.
Avetisyan), 1:1 Thiel (40. Hahn), 2:1 Wehrendt (62. 62. Klär), 2:2 Oldenburg (81.
Jurga), 2:3 Schmiedeberg (85. Schock), 2:4 Mitterhuber (90.+5, Hahn)
gelb-rote Karte: Wolff (FC
Dornbreite II, 77., Foulspiel + Spielverzögerung)
Schiedsrichter: Matthias Studt (TSV
Wankendorf, Note 2)
Zuschauer: 90
Donnerstag, 10. August 2023
Spielbericht FC Dornbreite Lübeck II - TSV Eintracht Groß Grönau
Mittwoch, 9. August 2023
Spielbericht TuS Germania Schnelsen II - Hetlinger MTV II
Germania
ergreift das Ruder zurück
TGS
II übersteht seine Wackelphase und die erste Pokalrunde
Drei Anläufe hatte die Kontrahage unter Kreisklasse A-Teams für die
Durchführung gebraucht – nun steht der Zweitrundengegner im Holstenpokal von
Blau-weiß 96 II endlich fest. Gemania Schnelsens zweite Kapelle hatte sich auf
heimischem Kunstgrün gegen die auf ihr Heimrecht verzichtenden
Naturrasenspezialisten aus Hetlingen durchgesetzt.
Viel zu bestaunen gab es dabei am Riekbornweg zunächst nicht. Wer die ersten 20
Minuten anderweitig beschäftigt war, brauchte sich nichts nachträglich
schildern lassen.
Erst ein sicher gepflückter Versuch durch Mikail Basoglu durchbrach den vorherrschenden
Eindruck eines intensiven Mittelfeldduells mit vielen Zweikämpfen (20.).
Auf der anderen Seite plötzlich ein durchrutschender Ball aus dem Zentrum und
schon schloss Ole Riege von halblinks in die lange Ecke ab – 1:0 (22.)!
So wirklich angedeutet hatte sich dies eigentlich nicht…
Dafür währte die Freude gleich doppelt, nahm Germania einen fehlerhaften
Spielaufbau des Gegners zum Anlass für Nico Struckmeyers Zuspiel in die Tiefe,
das Eigengewächs Fabrizio Ingegno, nachdem er sich seinen Gegenspieler vom Hals
hielt, flach vor der Kiste veredelte (28.).
Die Männerturner dagegen brauchten eine Weile zur Akklimatisierung, die gegen
Ende des ersten Abschnitts abgeschlossen schien. Ali Piri prüfte
Germania-Fänger Thore Seeger per Freistoß aus 45 Metern (39.), woraufhin es
zweimal über die Herren Basoglu und Mutlu höchst gefährlich wurde (44. &
45.). Seeger schritt jedoch vor allem gegen Mutlus Kopfball zeigenswert ein.
Ärgerlich für den HMTV, dass Schiedsrichter Frank Tesch (Heidgrabener SV) eine gescheite
Express-Freistoßausführung kurz nach dem Seitenwechsel aus nichts ganz verständlichen Gründen zurückpfiff.
Ümit Özükizil hatte nämlich freie Bahn im Sechnzehner (46.)…
Dafür ließ es der Offensivmann kurz darauf klingeln, als Lennart Georgi das
Abseits bei einem Hayran-Zuspiel ballfern aufhob und der Angreifer schwungvoll mit
rechts den Anschlusstreffer herausschoss (49.).
TuS Germania hatte die Spielkontrolle etwas fahrlässig abgegeben, fand
vielleicht auch dank einer konspirativen Geprächsrunde auf dem Feld während
einer Verletzungsunterbrechung langsam aber wieder zurück ins nach wie vor
körperlich geführte Match.
Zu viel der Körperlichkeit wandte im eigenen Strafraum der hineingekommene
Shahir Adib gegen den ebenfalls eingewechselten Kjell Offermann an – Strafstoß Germania!
HMTV-Tormann Güven Ayik roch den Braten aber und machte sich erfolgreich gegen
Sam Bordbar Jahantighirs Penalty lang (79.).
Ebenso parierte Ayik auch einen Riege-Rechtsschuss zur Ecke, die durch
unglückliches Timing in der Luft zur Vorlage für den abstaubenden Felix
Schönemann und dessen 3:1 wurde (81.).
Endgültig geklärt waren die Fronten, als die Gastgeber umschalteten und Hendrik
Abels den freien Abschluss zwar nicht optimal, aber erfolgreich mit rechts
gestaltete (88.).
Dass der Schütze des 4:1 in der Nachspielzeit noch einmal freistehend über den
Quader bolzte, war aus schnelsener Sicht locker zu verschmerzen (90.+3).
Für die Hetlinger um den langjährigen Oberligakicker Tugay Hayran indes ist der
Pokalspaß für diese Saison beendet.
Tore: 1:0 Riege (22.), 2:0
Ingegno (28. Struckmeyer), 2:1 Özükizil (49. Hayran), 3:1 Schönemann (81.
Bordbar Jahantighir), 4:1 Abels (88. Bordbar Jahantighir)
gelbe Karten: Georgi, Poll – Piri,
Mutlu
Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener
SV, Note 3,5)
Zuschauer: 60
besonderes Vorkommnis: Bordbar
Jahantighir scheitert mit Strafstoß an G. Ayik (79., Adib an K. Offermann)
Dienstag, 8. August 2023
Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - Sportfreunde Uetersen
Festung
KGSE: Gencler schlägt wieder zu!
Elmshorner
gewinnen Pokal-„Schlammschlacht“ gegen Sportfreunde Uetersen
Gencler Birligi, der Lottopokal und der Schulsportplatz der Erich Kästner
Gemeinschaftsschule Elmshorn – offenbar scheint sich hier ein unschlagbares
Trio gefunden zu haben, kegelte der Club aus dem Krückaupark nach dem TSV Holm
(7:6 im Elfmeterschießen) im Nachholer auch die Sportfreunde Uetersen auf dem
eigentlich ungeliebten Ausweichplatz aus dem Verbandspokal.
Etwas abenteuerlich mutete das Spielumfeld dabei schon durchaus an. „Was ist
das hier, Schlammschlacht, oder was?!“, kommentierte Uetersens Mahmut Bucuka
seinen ersten Eindruck vom teils grasbewachsenen Grandplatz, dem die Regenfälle
der letzten Wochen entsprechende Morastigkeit verliehen hatten.
Keine Kreidung, sondern kurz vor dem um 25 Minuten verzögerten Spielbeginn
wiederum durch flachere Hütchen ersetzte Feuerwehrpylonen als Feldbegrenzungen,
eine kurzfristige Umkleideaktion der Gastgeber wegen drohender Farbähnlichkeit
und eben die erwähnten Platzverhältnisse boten von Haus aus einen
amateurfußballromantischen Rahmen für das Duell der A-Kreisklassisten.
In dieses hatten die gerne Diagonal eröffnenden Gäste zunächst besser gefunden,
was erste Abschlüsse von Enes Okyay per Kopf (drüber, 3.) und Narcis Preda
(Fußabwehr, 6.) unterstrichen. Im Gegenzug von Predas Freistoßchance spielte
jedoch Gencler erstmals groß auf und schon zog Ali Atas an allen vorbei, um
flach zum 1:0 zu vollenden.
Rasch fiel den Sportfreunden allerdings die richtige Antwort darauf ein,
vollendete Kahan Tekgöz auf Zuspiel Preda zum schnellen 1:1 (8.).
Ein munterer Beginn, den Gencler-Kapitän Nihat Meric mit seiner Gelegenheit vor
dem abwehrenden Ibrahim Can weiter prägte (11.).
Mit der steigenden Ballkontrolle auf beiden Seiten beruhigte sich das Geschehen
nun spürbar, sodass Strafraumszenen nun seltener wurden.
Dann vollbrachte es erneut A. Atas eben von außerhalb der Box, indem der
auffälligste Akteur des Abends das Leder kurzerhand aus 23 Metern im hohen
Bogen zum 2:1 hineinsetzte (37.).
Doch auch das Vorbereiten hat Genclers Nummer zehn im Portfolio: Ein sauberer
Flugball zum Seitenwechsel auf Jonathan Gest und dessen mutiger Abschluss unter
Bedrängnis machten den 3:1-Halbzeitstand perfekt (45.+2).
Tiefer Frust bei der Auswärts-Elf, die im zweiten Abschnitt mit klar höheren
Spielanteilen reichlich Druck aufbaute und ergo auch zu Chancen kam. So
verfehlten Preda (49.), Tekgöz (61.) und Kasim Gyulbadiev (71.) das Ziel knapp,
während Hüseyin Tüzün frei vor dem Torwart genau diesen an den Fuß schoss
(66.). Auch Preda machte es in der Schlussphase nicht besser, als er sich die
Schussecke aussuchen konnte, um letztlich doch am abklatschenden Gökhan Tiryaki
zu scheitern (83.).
Den Rest regelten die Rot-weiß Gestreiften mit viel Leidenschaft und dem
Auge des herausragenden Tufan Orhan im Abwehrzentrum. Konkrete
Entlastungschancen, wie ein Rücklagenschuss des später mit Wadenproblemen
ausgewechselten Nasratullah Salihi (60.) kamen bei den sehr auf gepflegtes Kurzpassspiel bedachten Krückaustädtern dagegen seltener zustande. Egal,
steht nach vier Punkten in der Kreisklasse A der Einzug in Runde drei! Duellant
wird zu Hause die Elf des Tangstedter SV sein – vielleicht wieder in der „Festung
KGSE“???
Tore: 1:0 A. Atas (6.),
1:1 Tekgöz (8. Preda), 2:1 A. Atas (37., direkter Freistoß), 3:1 Gest (45.+2,
A. Atas)
gelbe Karten: Chousein, T. Orhan –
Bucuka
Schiedsrichter: Claas Schönenberg (TuS
Hemdingen-Bilsen, Note 2: Wurde seiner VSA-Angehörigkeit mit resoluter
Ansprache und geschultem Auge bei der Zweikampfbewertung (kein Strafstoß für
die Sportfreunde im Duell Orhan gegen Okyay, 61.) trotz der tückischen
Platzverhältnisse gerecht.)
Zuschauer: 40
Sonntag, 6. August 2023
Spielbericht Moorreger SV II - SC Cosmos Wedel III
Die
Geschwindigkeit siegt
Flinke
Cosmonauten komplettieren verkorksten MSV-Heimspieltag
Ebenso, wie die ersten Herren direkt vorweg, musste auch die Zweitvertretung
des Moorreger SV zu Hause eine Niederlage wegstecken.
Und ebenso, wenngleich die Schlappe aufgrund der ersten Halbzeit nicht ganz
unverdient erfolgte, war für die Heim-Elf deutlich mehr drin.
Zunächst aber galt es, die schnellen wedeler Gegenstöße, oftmals eingeleitet
durch Ungenauigkeiten im Passspiel, zu überstehen. Gegen Niklas Heinsohn half ein
korrekter Abseitspfiff (18.), während Niklas Popall einen ansehnlich über Heinsohn
und Malte Schönstedt initiierten Angriff nur hauchdünn nicht zum passenden Ende
brachte (29.).
Der MSV jedoch hatte mit einem weiteren Niklas (Ziegenhagen) auf dem Feld seinerseits einen Tempo-Trumpf, der
bei korrekter Zweikampfbeurteilung einen mehr als gerechtfertigten Strafstoß
herausgeholt hätte (13.) – bei seiner nächsten Szene von Belangen aber umso
glücklicher über deren Ausgang sein durfte. Außenverteidiger Ake Petersen leitete
ein, Leon Prange spielte quer und der eingerückte Ziegenhagen besorgte
schlussendlich flach vor Torsteher Cedric Lüdemann den Führungstreffer (34.).
In gewohnter Cosmos-Manier glichen die Stars and Stripes jedoch noch vor der
Pause aus, als die Roten nicht hinterherkamen und Heinsohn bei Philipp Grüßners
Zuspiel diesmal nicht zu nah an des Gegners Tor wartete (40.).
Fleißige Wechselei bestimmte erstmal den zweiten Abschnitt, was sich auf Seiten
der Gastgeber fast ausgezahlt hätte, war es mit Christoph Wilksch ein Joker,
dessen Ausflug in vorderste Linie Gefahr aus nicht ganz einfachem Winkel produzierte.
Dem Außenpfosten schien der Gedanke eines erneuten Vorsprungs seines
Besitzervereins allerdings missfallen zu haben (64.)…
Anders das Aluminium auf der Gegenseite, das Grüßner bei einem
Breitbarth-Freistoß anköpfte und damit den Assist für den abstaubenden Tim
Karsten beisteuerte – das 1:2 durch den Kapitän (66.)!
Durchaus engagiert, aber wiederholt nicht mit der letzten Präzision arbeiteten
die Moorreger fortan am möglichen Punktgewinn – dem Ersten der neuen Spielzeit,
mit dem es dennoch nichts mehr werden sollte.
Symptomatisch verpasste Ziegenhagen eine scharfe Hereingabe Pranges mittig nur
um Haaresbreite (70.). Es war heuer einfach nicht der Tag des Sportvereins von
1947 e.V..
Cosmos zeigte sich dagegen erholt vom bitteren Pokal-Aus im Elfmeterschießen
unter der Woche in Friedrichsgabe. Sechs Punkte und Platz drei machen in der Kreisklasse B1 Lust auf
mehr...
Tore: 1:0 Ziegenhagen (34.
Prange), 1:1 Heinsohn (40. Grüßner), 1:2 Karsten (66. Grüßner)
gelbe Karten: keine – Schweickhardt,
Karsten
Schiedsrichter: Rainer Sierk
(Sportfreunde Uetersen)
Zuschauer: 29
Spielbericht Moorreger SV - Tus Appen
Eiskalte
Derbysieger
TuS
Appen trotzt der moorreger Chancen-Flut
„(…) und irgendwann einmal spielt TuS Appen überregional (…)“. Nun gut, bis
dorthin ist es für die jubelnden Jungs in Blau-rot noch ein ganzes Stück – ihr Start
in die Kreisliga 1 kann sich dennoch sehen lassen.
Wieder hatte man nämlich mit 3:0 triumphiert, wobei das Derby beim Moorreger SV
auch einiges an Niederlagenpotenzial bereithielt.
Halten tat am Himmelsbarg vor allem einer: TuS-Fänger Lev Meesenburg, der
beispielsweise Julian Babecki die Kugel im Eins-gegen-eins kühn vom Fuß klaute
(5.) und einen Holz-Freistoß famos über die Querstange lenkte (17.). Und war
der formstarke Schlussmann einmal (zweimal) geschlagen, fand sich mit dem
grätschenden Liam Carl (10.) oder dem köpfenden Sven Kremer (22.) rettendes
Vorderpersonal.
Kaum zu glauben, dass man zu diesem Zeitpunkt eine 1:0-Führung innehatte,
nachdem sich Matteo Cuius im Rahmen einer Vorteilssituation über links
durchtankte und mit Phil Schawaller einen treffsicheren Abnehmer in der Mitte
fand (13.).
Doch nicht nur vollstrecken kann das Eigengewächs, das mit diversen alten Kollegen
aus der A-Jugend jetzt die Liga-Mannschaft aufmischt, brachte der auch im
Dart-Sport talentierte Schawaller einen Eckstoß in der zweiten Welle genau zum
aufgerückten Perinan Banegas, der wiederum flach das 0:2 besorgte (26.).
Mitstreiter Henrik Oldenburg hatte den Abschluss nur noch durchlassen müssen.
Dicke Post also für den Aufsteiger, der durch den etwas hektisch abziehenden
Babecki (32.) und Niklas Kock (58.) abermals am reflexstarken Meesenburg
scheiterte, während Henning Jensens freier Kopfball gerade noch vor dem
Kreidestreifen aufgehalten wurde (61.).
Beinahe unverschämt, dass der präsente Deniz Cebbar einen Konter über Perinan
Banegas und den eigenwechselten Justin Heysel rotzfrech zum 0:3 abschloss
(73.). Viel mehr als einen parierten Schawaller-Versuch aus spitzem Winkel (54.)
hatten die Almtwegler schließlich nicht in ihrem offensiven Leistungsnachweis
stehen.
Ganz anders die immer wieder mit langen Bällen operierenden Gastgeber, für die
Babecki gleich zweimal jene Latte traf (76. & 90.+5), die Jensen aus einem
Meter überwand (79.)…
Da hätte es fast ins Bild gepasst, wenn Dennis Koopmann auf der anderen Seite
seinen Lupfer nicht auf, sondern in das Tor gesetzt hätte (86.).
Ein Tor mehr und Kapitän Cebbar stünden gar an der Tabellenspitze.
Sorgen, die man in Moorrege gerne hätte, bleibt es zunächst beim einen Zähler,
den man beim enttäuschenden 3:3 in Kummerfeld nach eigener 3:0-Führung (11.
Minute) davontrug.
Tore: 0:1 Schawaller (13.
Cuius), 0:2 Perinan Banegas (26. Schawaller), 0:3 Cebbar (73. Heysel)
Schiedsrichter: Michael Wischer (SV
Lieth, Note 4,5: ohne spielentscheidende Fehler, jedoch ohne erkennbare Linie
bei der Zweikampfbewertung, dazu mit Abspracheproblemen mit seinen jungen,
nervösen Assistenten)
Zuschauer: 50Torschütze Nummer 1: Phil Schawaller
Torschütze Nummer 2: Julian Perinan Banegas |
Torschütze Nummer 3: Deniz Cebbar |
Samstag, 5. August 2023
Spielbericht KS Polonia Hamburg - Eimsbütteler TV III
Irres
Finish – Heimsieg kippt in der Nachspielzeit
Kreisliga
4: KS Polonia gibt spät erzieltes 3:1 noch aus der Hand
Freistoßtor, Seitfallzieher, Treffer in der Nachspielzeit: Die wenigen
Schlachtenbummler am Spielfeldrand auf der „Baustelle Finkenau“ kamen zum späten
Kick-Off am Samstag (18.30 Uhr) voll auf ihre Kosten!
Sowohl der Klub Sportowy Polonia, als auch die Drittvertretung des Eimsbütteler
TV waren in der Vorwoche glück- und punktlos in die neue Spielzeit gestartet.
Erste Aussichten auf den Premierendreier angelten sich die Gäste, für die
Julien Schneiders den ersten echten Abschluss nicht allzu sehr verzog (5.).
Richtig schön herausgespielt kam kurz darauf das 0:1 daher, eröffnete Jakob
Henning sauber diagonal von hinten, ehe der viel gesuchte Gabriel Lourenco de
Aquino passend für den einschiebenden Malte Pamperien im Sturmzentrum
rüberschob (9.).
Lange Zeit zum Jubeln blieb jedoch nicht, traf Jakub Gorski das Runde aus 22
Metern satt zum umgehenden Gleichstand (11.).
Spielerisch zwar gefällig, aber zu selten zwingend, ernteten die Bundesstraßler
fortan etwas mehr Fließpunkte. Lange Zeit aber plätscherte das Geschehen auf
dem maximalschmalen Kunstrasen an der Finkenau friedlich vor sich hin, bis
Jakub Gorski Polonia acht Minuten vor dem Ende per Seitfallzieher aus gut
erkannter Nicht-Abseitsposition auf die Siegerstraße führte.
Auf die Überholspur in Richtung Heimsieg ging es drei Minuten später, als
Cezary Uzdowskis schön getretener Freistoß direkt rechtsoben zum 3:1 in Rene
Hobelmanns ETV-Gehäuse einschlug (85.). Zuvor hatte der Schlussmann das dritte
Gegentor noch mittels einer Fußabwehr gegen den eingewechselten Jakub Zdrada
vereiteln können (83.).
Alles klar, in Uhlenhorst – oder doch nicht?
Die Eimsbütteler, die sich bei der Freistoßentstehung glücklich schätzen
konnten, dass Verursacher Max Wullenweber nicht wegen Torraubs als letzter Mann
nur mit einer Verwarnung davonkam, gingen noch einmal in die Vollen. Über
rechts kam Lourenco de Aquino quasi von der Grundlinie aus zum Heber, der
abgefälscht stante pede das verkürzende 3:2 bedeutete (86.).
Die Gastgeber nun ohne Entlastung, während der Druck des Gegners immer größer
wurde. Dann ein Aufschrei bei den Jungs vom Turnverband, nachdem Schneiders im Sechzehner gelegt wurde. Pamperien aber schaltete fix und drosch
das Leder mit rechts ausgleichend in die Polonia-Maschen (90.+1). 3:3 – und
noch war die Nachspielzeit nicht rum! Ecke Lourenco de Aquino von rechts, der
zweite Ball und plötzlich war da wieder Pamperien, der es tatsächlich mit dem
Schädel vollbrachte! Zwei ETV-Treffer in der Extrazeit und der sicher geglaubte
Sieger stand am Ende (wieder) ohne Zählbares da.
Als wäre dies schon nicht
bitter genug, ziert die polnisch-ukrainische Elf nach zwei wegen Spielausfällen
nicht komplett gespielten Runden das Tabellenende.
Pamperien und Co dagegen freuen sich obendrauf zum späten Auswärtssieg über den
Sprung auf Rang 11 einer kuriosen Tabelle, in der Platz 1 bis 14 allesamt mit
drei erspielten Zählern unterwegs sind.
Tore: 0:1 Pamperien (8.
Lourenco de Aquino), 1:1 Gorski (11. Markiewicz), 2:1 Gorski (82.), 3:1
Uzdowski (85., direkter Freistoß), 3:2 Lourenco de Aquino (86.), 3:3 Pamperien
(90.+1, Schneiders), 3:4 Pamperien (90.+4, Lourenco de Aquino)
gelbe Karten: keine – Wullenweber
Schiedsrichter: David Tim Kerber (SC
Europa, Note 2,5: hatte das außerordentlich faire Match stets im Griff,
Wullenweber wäre bei seinem Foul als „letzter Mann“ des Feldes zu verweisen
gewesen, 85.)
Zuschauer: 25
Erfolgsduo: Malte Pamperien erwartet ein Zuspiel von Gabriel Lourenco de Aquino |
Spielbericht SV Eidelstedt IV - SC Victoria Hamburg VI
Unfreiwilliger Aufsteiger zahlt wieder Lehrgeld
SVE-Vierte kassiert (zu niedrige) Dresche von Vicky VI
Schon im Vorfeld der neuen Saison war klar, dass es für die Viertvertretung des
SV Eidelstedt ein freilich hartes Brett in der Kreisklasse A werden würde. Nun
steht die ehemalige fünfte Herren, die den Startplatz der aufgelösten Vierten übernahm,
nach zwei Spielen am Tabellenende der Staffel 2.
Gegen den komplett in blau gekleideten SC Victoria VI offenbarten sich vom
Anpfiff weg technische und fußballkognitive Probleme. So zum Beispiel leitete
ein Ballverlust des überforderten Patrik Schramm das 0:1 ein, das Amer Aldreieh
mit Übersicht für den einschiebenden Alfred Oludare querlegte (7.).
Ähnliches Muster beim 0:2. Ein Garcia-Flugball beförderte diesmal Eliano Darabi
in die Poleposition, die der „19er“ für die Ablage auf den wieder veredelnden
Oludare nutzte (10.).
Weiter ging das große Geschenkeverteilen in Minute 19: Ungeschickt legte Luc
Dahms Gegenspieler Aldreieh, sodass Tim Jachenholz vom Punkt auf 0:3 erhöhen
durfte.
An Gleichem probierte sich wenig später auch Darabi, dessen Strafstoß jedoch
nur zur Qualitätsprüfung des Quergestänges taugte (27.).
Nicht die einzige Top-Möglichkeit, die die Kellermann-Eleven im eidelstedter
Sonnenschein liegen ließ. Beispielsweise scheiterte eine Kopie des 0:2 an einem
viel zu lässigen Abschluss Oludares, den SVE-Schlussmann Marco Baumann per
Fußabwehr zu parieren wusste (35.). Immerhin ein kleiner Erfolg für die
Torwartaushilfe, die sich eigentlich in der Innenverteidigung heimisch fühlt.
Für zusätzliches Fremdeln mit der Torwartposition sorgten weitere Gegentreffer,
die Darabi (28.), Mohammed Mustafa (38.) und erneut Oludare (42.) jeweils von
außerhalb der Parzelle erzielten.
Ebenfalls von weiter weg entsprang der einzige beabsichtigte Torschuss des
unterlegenen SVE. Oskar Mainbergers Freistoß aus 25 Metern (49.) wäre wohl aber
auch für ein Fieldgoal zu hoch angesetzt gewesen…
Auf der anderen Seite überboten sich die Vicky-Stürmer derweil gegenseitig mit
einer teils bizarren Abschlussschwäche.
Über die Kräfteverhältnisse ist jedoch damit alles gesagt, dass Blau dennoch
drei weitere Male ins Schwarze treffen sollte. Darabi verwertete einen zweiten
Ball (63.), ehe Aldreieh im Strafraum dadurch in Idealposition kam, dass man
sich bei den West-Hamburgern gegenseitig anschoss (70.).
Ästhetikpunkte gab es hingegen für den 0:9-Schlusspunkt, den Aldreieh im
Doppelpass mit Mustafa über die linke Seite herbeiführte (89.).
Die Lokstedter retteten somit nach der 2:3-Auftaktniederlage gegen die Elf von
TuS Berne II, die tags darauf gar 10:0 gegen HSV VI triumphierte, ihren
Saisonstart, während die Furtwegler im kommenden Auswärtsspiel gegen ebendiesen
HSV wohl eine erste realistische Chance auf Zählbares in der eigentlich für sie
zu starken Liga haben. Der Stimmung im Team (Außenverteidiger Christian
Waschkau beschränkte sich beispielsweise zum Ende nur noch auf absichtliche
Fouls und deplatzierten Trashtalk) würde dies jedenfalls guttun.
Tore: 0:1 Oludare (7.
Aldreieh), 0:2 Oludare (10. Darabi), 0:3 Jachenholz (19., Strafstoßtor, Dahms
an Aldreieh), 0:4 Darabi (28. Oludare), 0:5 Mustafa (38.), 0:6 Oludare (42.),
0:7 Darabi (63.), 0:8 Aldreieh (70.), 0:9 Aldreieh (89. Mustafa)
Schiedsrichter: Paul Netzband
(Groß-Flottbeker SpVgg, Note 3)
Zuschauer: 10
besonderes Vorkommnis: Darabi (SC
Victoria VI) schießt Foulstrafstoß an die Latte (27.).
Freitag, 4. August 2023
Spielbericht SV Lieth - TuS Holstein Quickborn
Star-Ensemble
lässt erste Federn
Lüneburg-Doppelpack
zu wenig gegen zähes TuS Holstein
Erster kleiner Dämpfer für den Liga-Favoriten! Elmshorn-Derbysieger am ersten
Spieltag, im Pokal die ambitionierte Landesligatruppe von TBS Pinneberg
rausgehauen – doch nun musste sich die prominent besetzte SV Lieth zu Hause mit
einem Zähler gegen TuS Holstein Quickborn begnügen. „Die Bastion Butterberg
wurde wieder nicht eingenommen!“, brüllte Stadionsprecher Bo Hansen nach
Spielende fast schon etwas trotzig ins Mikrofon, das ihm der eine oder andere
Gäste-Anhänger („So ein Idiot!“) im Rahmen der Bezirksliga West-Partie im Liether Wald sicher
gerne entrissen hätte. Sportliche Genugtuung für das teilweise Fremdscham
auslösende Gebaren des zweiten SVL-Vorsitzenden, den fernsehkundige Menschen u.a.
aus der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ kennen, hatten die Elf Quickborner auf der
grünen Kunstwiese zur Beschwichtigung des Holstein-Gemüts zweifellos entfacht.
Nicht unbedingt mit schönem Fußball, jedoch mit emsiger Zweikampfführung und dichter
Staffelung - und sicherlich etwas Dusel!
Chancen für das in Rot gekleidete Star-Ensemble um die Lüneburg-Brüder ergaben
sich nämlich in ausreichender Fülle. Und nicht nur das, versenkte Jan Lüneburg
nach langem Zuspiel Tim Henningsens richtig spekulierend, dass der sonst
überragende Fatih Sahin die Kugel als Innenverteidiger falsch einschätzte, zum
umjubelten 1:0 (14.).
Sahin war es dann höchstpersönlich, der seinen Lapsus auf der anderen Seite
wieder vergessen machte, schweißte er eine von Marian Rister nicht perfekt
gefaustete Faizy-Ecke aus spitzem Winkel ausgleichend in die Maschen (23.).
An der Liether Überlegenheit hatte dies jedoch freilich nichts geändert. Gerade
noch rechtzeitig gelang es Florian Walter, ein saftiges Henningsen-Geschoss
hinter die Grundlinie zu klären (25.), während Philipp Matthiessen nach überragender
Eröffnung von Abwehr-Methusalem Patrick „Schotte“ Scheidt (39) nur die Vertikalstange erwischte, ehe J. Lüneburg den Nachschuss etwas überhastet ins
Nirvana schickte (41.).
Schlimmer noch erging es Matthiessen, als dieser freistehend Maximilian
Konetznys Hereingabe drüber steuerte (44.). „Alter, war das knapp“,
kommentierte ein User die Szene im fussball.de-Liveticker nicht zu Unrecht.
Die Quittung dafür setzte es Mitte der
zweiten (ebenfalls von den Gastgebern bestimmten) Hälfte, als Rister in hohen
Lüften mit den Fäusten gegen Torben Handke zur Stelle war, nur platzierte er das
Runde damit genau bei Kapitän Robin Strunz, dessen Heber aus der dritten Reihe
tatsächlich den überraschenden Führungstreffer der ansonsten bieder
auftretenden Jungs aus dem Holstenstadion bedeutete (68.). Da halfen auch die
unangebrachten Stürmerfoulproteste, in deren Rahmen sich J. Lüneburg ein „Ticket“
wegen Meckerns einfing, nichts…
Wütend spielte Rot, zu dem sich im zweiten Abschnitt mit Nil von Appen der
nächste aus höheren Gefilden Bekannte gesellte, nun gegen die drohende Schlappe
an. Von Appens Eckstoß und J. Lüneburgs Kopfball mischten die Karten für die
Schlussphase in der Tat noch einmal neu (72.). Der dritte (von vier) Treffer(n)
übrigens schon, den von Appen in dieser Bezirksligasaison von der Fahne vorbereitete…
Aber was wurde jetzt aus der Jagd nach dem Heimsieg? Nicht viel, kloppte die
leidenschaftliche Yilmaz-Equipe alles Gefährliche aus dem Sechzehner, um auch
noch selbst zweimal durch Niklas Wolters Lupfer (75.) und einen Strunz-Versuch (83.)
aufzuwarten.
Hinten hatte derweil Schlussmann Merlic Suhn alles im Griff. Gegen J. Lüneburg
gelang ihm ein Monster-Reflex, den die hochschnellende Fahne des erfahrenen
Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen) schnell für obsolet erklärte (89.).
Kurz brandete Jubel bei Suhn und Co schließlich Jubel auf, nachdem Andreas Voß (VfL
Pinneberg) die Partie abpfiff und der Vier-Punkte-Saisonstart hüben wie drüben
in Stein gemeißelt war.
Tore: 1:0 J. Lüneburg (14.
Henningsen), 1:1 Sahin (23. Faizy), 1:2 Strunz (68. Handke), 2:2 J. Lüneburg
(72. von Appen)
gelbe Karten: J. Lüneburg, F.
Lüneburg – Handke, Faizy, Strunz, Veseli, Yilmaz (Trainer)
Schiedsrichter: Andreas Voß (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 150
Achtung, von Appen-Freistoß im Anmarsch! |
Mittwoch, 2. August 2023
Spielbericht FC Hamburger Berg - HEBC
HEBC
lässt die Muskeln spielen
Oberligist
standesgemäß zweistellig beim FC Hamburger Berg
2021/2022 noch die große Sensation als A-Klassist im Viertelfinale, ist der
Verbandspokal in diesem Jahr erwartungsgemäß für den FC Hamburger Berg nach
Runde zwei passé.
Vor eher spärlicher Kulisse, deren Vollzahler sich über einen Eintrittspreis
von neun Euro wunderten, war Oberligist HEBC schlicht mehrere Nummern zu groß.
Der klaren Ballbesitzverteilung folgte sobald das luftig verteidigte 0:1, bei
dem Kapitän Janek Wrede eine Schick-Ecke frei verwerten durfte (2.). Nicht
weniger Raum erhielt der als Videoanalyst für den HSV tätige Defensivmann bei
seiner Weiterleitung für Johann Buttlers 0:2 (5.).
So nahm das Geschehen im Sternschanzen-Park weiter seinen Lauf: zweimal trafen
Robert Schick (13. & 26.) und Magnus Hartwig (16. & 21.) – einmal der
mittig durchgestartete Tjorven Köhler (23.), ehe erneut Buttler den
0:8-Halbzeitstand per Abstauber markierte (42.).
Elf gegentorlose Minuten nach der Pause erschienen da schon als kleiner Erfolg
der vier Klassen tieferen Jungs des FC Hamburger Berg, von denen einige
wiederholt mit muskulären Problemen zu kämpfen hatten. Trotz zahlreicher
Spielunterbrechungen ging das Scheibenschießen weiter, nachdem Hartwig mit
seinem dritten von am Ende sechs Tagestreffern aus 16 Metern den Anfang machte
(56.).
Bemerkenswert blieb dennoch Hartwigs blütenreiner Hattrick binnen zehn Minuten,
den der 30-Jährige in Minute 75 perfekt machte.
Ansonsten boten noch die im Zuge eines Fünferwechsels zur zweiten Hälfte
gebrachten Nikola Kosanic als Ball-Dieb gegen den Torwart (63.), Piet Oldag
(80. & 83.), sowie Fabian Lemke (87.) etwas für den ingesamt 16 Mal
genutzten Rechenschieber. Kosanic, der vor seiner Einwechslung noch 20 Tore
versprach, hatte sein persönliches Ziel damit letztlich klar verfehlt – unterm
Strich steht jedoch der Drittrundeneinzug für sein Team, das vor dem
schwierigen Auswärtsspiel beim FC Süderelbe am kommenden Freitag gänzlich
verletzungsfrei blieb.
Die Elf von Berg-Trainer Gerd Kruspe, für die Chaibou Idrissa in der
Schlussphase einmal den Ehrentreffer auf dem rechten Fuß hatte (knapp vorbei,
83.) hat dagegen einen Tag länger Zeit
zur dringend benötigten Regeneration. Am späten Samstagnachmittag geht es bei
der Viertvertretung des SC Sternschanze wieder um Punkte. Bleibt nur zu hoffen,
dass der 49-jährige Ralph Hoffmann, seines Zeichens 1. Vorsitzender der
Rot-weißen nicht wieder selber auf der Koppel aushelfen muss.
Tore: 0:1 Wrede (2.
Schick), 0:2 Buttler (5. Wrede), 0:3 Schick (13. Buttler), 0:4 Hartwig (16.),
0:5 Hartwig (21. Schick), 0:6 Köhler (23. Diekmann), 0:7 Schick (26. Muto), 0:8
Buttler (42. Muto), 0:9 Hartwig (56. Lemke), 0:10 Kosanic (63.), 0:11 Hartwig
(65. Kosanic), 0:12 Hartwig (70.), 0:13 Hartwig (75. Oldag), 0:14 Oldag (80.
Lemke), 0:15 Oldag (83. Demirovic), 0:16 Lemke (87. Kosanic)
Schiedsrichter: Lasse Hintze (SC
Egenbüttel, Note 2,5)
Zuschauer: 45
Sonntag, 30. Juli 2023
Spielbericht FC Elazig Spor Hamburg - Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft II
…dann
flogen die Fäuste…
Spielabbruch
zum KK7-Saisonauftakt in Borgfelde
Spieltag Nummer eins der Kreisklasse 7 und schon erlebte sie ihren ersten
handfesten – besser gesagt, faustfesten Skandal: Gewaltbedingter Spielabbruch
an der Wendenstraße zwischen dem FC Elazig Spor und der Reserve der
Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft!
Aber zunächst zum Sportlichen: Dieses bestimmte auf dem gut bespielbaren
Hartplatz zu Beginn die Auswärts-Elf, die ihre Tempovorteile häufig mit tiefen
Bällen hinter die Elazig Spor-Kette auszuspielen versuchte. Rustam Weizel kam
so früh zum Versuch ans Außennetz (3.).
Besser erging es dem einstigen Dersimspor-Kicker in Minute 18, als die Kugel
einmal flüssig über Mohibullah Bashar und Hüseyin Kiraz auf rechts beim drüben
flach einschiebenden 33-Jährigen landete.
Fußballerisch nicht unbedingt glanzvoll, aber unterhaltsam ging es weiter.
Ex-Oberligaspieler Mahir Jernane probierte sich für die Hausherren per Freistoß
(drüber, 28.) – Kiraz zog aus 22 Metern den Kürzeren gegen Torsteher Dozvan
Habash (22.). Auch Daniel Schreiber piekte das Spielgerät im Konter der Gäste
nicht ins anvisierte Tor (41.).
Nicht so Bashar, der einen zweiten Ball kurzerhand aus der Distanz zum 0:2
hineinhob (42.). Im direkten Gegenzug dann ein schlecht getimter Torwarteinsatz
im HNT-Sechzehner – Strafstoß! Ein Fall für den mittlerweile 37-jährigen
Jernane, der sicher auf 1:2 verkürzte (43.).
Noch mehr Grund zum Jubeln kurz nach der Pause: Flanke Bahadir Ayhan – Kopfball
Mehmet Polat und der Rückstand war egalisiert (49.). Jedoch nur für kurze Zeit,
verlängerte der präsente Kiraz eine Sharifi-Ecke clever auf den
alleingelassenen Nevin Pozderac da Silva, dessen 2:3 wiederum eine passende
Reaktion erhielt. Shorshan Habash war es, der in den Nachwehen eines zunächst
geklärten Eckstoßes den Kopfstoß zum erneuten Gleichstand hineinsegeln ließ
(60.).
Und weil Tore mit dem Schädel heuer en vogue waren, ließ sich auch
Kleiderschrank Weizel nicht lumpen. Hoch oben nickte der Mann mit der Nummer 67
einen langen Kiraz-Freistoß ein (64.), während er beim 3:5 durch Kiraz mit
Übersicht als Flankengeber agierte (77.).
Zwischendurch bemühte sich der Aufsteiger um Zählbares in diesem Duell, das
immer wieder kleine Fouls und Diskussionen – auch mit dem Anhang des HNT –
innehatte.
Die beste Gelegenheit vergab man dabei in Form eines Freistoßes in die Mauer,
woraufhin Onur Akdogan den Nachschuss nicht voll erwischte (76.).
Knappe zehn Minuten vor dem Ende dann der große Knall an der Wendenstraße!
Angreiferfoul von Elazig Spors Erhan Tunc, der für seine aufbrausende
Kontaktaufnahme mit Gegenspieler Kiraz zu Recht den gelben Karton erhielt.
Allgemeines Palaver entstand, woraufhin der soeben verwarnte „18er“ die
physische Konfrontation zu suchen begann. Beleidigungen, Schubsereien,
Faustschläge: im just gebildeten Pulk, an dem sich auch diverse Zuschauer
beteiligten, war das Bullshit-Bingo des Sportplatz-Riots binnen Sekunden
ausgefüllt. Über ein Dutzend an Peterwagen rückte an, um die wüste
Massenauseinandersetzung, bei der offenbar nicht nur mit Fäusten gekämpft
wurde, zu entschärfen. Selbstredend hatte Schiedsrichter Adnan Inoglu, der mit
seiner kartensparsamen Linie (u.a. verschonte er den bereits verwarnten Bashar
vor einer nicht unverdienten Ampelkarte wegen Meckerns, 45.) an sich gut
durchkam, die Partie sofort für abgebrochen erklärt. Sport- und Zivilgericht werden
nun gut zu tun haben, die schändlichen Geschehnisse aufzuarbeiten.
Tore: 0:1 Weizel (18.
Kiraz), 0:2 Bashar (42.), 1:2 Jernane (43. Strafstoßtor, Yakar an Akdogan), 2:2
Polat (49. Ayhan), 2:3 Pozderac da Silva (54. Kiraz), 3:3 Habash (60. Ayhan),
3:4 Weizel (64. Kiraz), 3:5 Kiraz (77. Weizel)
gelbe Karten: Akdemirci, E. Tunc – Pozderac
da Silva, Bashar
Schiedsrichter: Adnan Inoglu (FC Veddel United)
Zuschauer: 26
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde aufgrund einer Massenschlägerei auf dem Spielfeld abgebrochen (81.).
Da wurde noch Fußball gespielt... |