Sonntag, 7. April 2024

Spielbericht TSV Stellingen 88 II - TSV Wandsetal IV

Überlegener Positionstausch
Wandsetal-Vierte überrollt den Tabellen-Nachbarn

Was bewegt den neutralen, unbeteiligten Zuschauer, sich am ersten April-Sonntag des Jahres das Duell Elfter gegen Zwölfter der Kreisklasse B4 zu geben? Die strahlende Frühlingssonne? Das Holzbüdchen mit Speis und Trank an der Vogt-Kölln-Straße? Vielleicht aber auch die Aussicht auf sieben Treffer, die im Durchschnitt fallen, wenn die Reserve des TSV Stellingen 88 und die Vierte des TSV Wandsetal gegen den Ball treten.
Alle 13 Minuten fällt somit statistisch ein Tor, was heuer mit 0:1 nach deren 14 nur minimal überschritten wurde. Auf Zuspiel Burhanidin Moradis netzte Muhamad Muhamadi zentral vor dem Gehäuse rechtsunten ein.
Absolut unterdurchschnittlich dagegen der lethargische Auftritt des TSV, der zwar physisch durchaus Zweikampfpräsenz bewies, am Ball aber kaum einmal ins Kombinieren kam. Entweder mangelte an aktiven Anspielstationen oder an der nötigen Ballverarbeitungstechnik. Kein Wunder also, dass Phillip Dittmers Schuss aus der zweiten Reihe, direkt auf Schlussmann Jawad Sarwari (16.), keine echten Nachahmer fand. 
Anders verhielt es sich da auf der Gegenseite. – Vor allem, wenn der umtriebige Muhamadi am Werk war. Mit Risiko drosch er von der Strafraumgrenze aus drüber (20.), wohingegen sein Versuch mit links etwas verzogen rechts daneben ging (22.).
Auch Kapitän Mostafa Sarwari erging es nicht wirklich besser: Im direkten Duell mit Torben Leßmann blieb der abtauchende Torhüter Sieger (27.).
Chancenlos zurück blieb der Handschuhträger dafür kurz darauf, als seine Vorderleute zugriffslos beobachteten, wie sich die Gäste problemlos durchs Mittelfeld zu Muhamadis 0:2 passten (31.).
Ein gebrauchter Tag für die im Hinspiel noch mit 7:3 triumphierenden Hausherren, denen auch Hälfte zwei keine Besserung in Aussicht stellte.
Nicht einmal drei Minuten war die Murmel wieder am Rollen, da köpfte sie Saman Feyzikaftarodi im Rahmen eines Eckstoßes alleingelassen zum 0:3 ins Netz (48.).
Mit viel Physis erkämpfte sich Dittmer immerhin mal eine spitzwinklige Schusschance (57.), doch heute sollte es einfach nicht der Tag der Blau-weißen sein.
Stattdessen schlug erneut die Kombo vom 0:1 zu: B. Moradi in den Lauf von Muhamadi und schon stand es 0:4 (78.).
Dem Spielstand entsprechend cooler hätte der Dreifachtorschütze sicherlich agieren können, anstatt im Mittelfeld ordentlich hinzulangen. Die entstandene Hektik konnte der junge Schiedsrichter allerdings mit stoischer Gelassenheit und „Gelb“ für Muhamadi (die einzige Karte im Spiel) lösen (81.) und der Fokus wanderte zurück aufs Spielgeschehen, dem ein Zusammenspiel der Sarwaris die letzte erwähnenswerte Episode schenkte. Mit viel Dynamik und Gegnerdruck schickte Mojtaba Kapitän Mostafa steil, sodass auch dieser flach an den Füßen des Tormanns vorbei zum 0:5-Endstand einschob (87.).
Der verdiente Lohn für das afghanische Team aus Hinschenfelde: Der Platzierungstausch in der Tabelle und die Aussicht darauf, nach 30 Spielen (als einzige B-Klasse ist die 4 noch mit 16 Mannschaften vollständig) einstellig abzuschließen.

Tore: 0:1 Muhamadi (14. B. Moradi), 0:2 Muhamadi (31. Haidari), 0:3 Feyzikaftlaredi (48. Mostafa Sarwari), 0:4 Muhamadi (78. B. Moradi), 0:5 Mostafa Sarwari (87. Mojtaba Sarwari)

gelbe Karten: keine – Muhamadi

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 15



Samstag, 6. April 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.B-Mädchen - SC Sternschanze U19-Frauen

Oberligist lässt nicht viel anbrennen
Test-Derby an der Bundesstraße findet den erwarteten Sieger

Dreimal 25 Minuten Testspielzeit vereinbarten die B-Oberliga-Mädchen des Eimsbütteler TV und die U19-Frauen des SC Sternschanze für den bislang wärmsten Tag des Jahres an der sonnengefluteten Bundesstraße.
Insgesamt einseitig, aber mit 5:1 moderat endete der Kick, den Tilda Fibian erst nach knapp 20 Minuten den ersten Treffer verpassen konnte. Eingeladen durch einen der immer wiederkehrenden Fehlpässe im Aufbau, machte die 15-Jährige vor dem Tor kurzen Prozess (19.).
Ebenso Kollegin Lilian Erichsen, die das vom Gegner erhaltene Spielgerät malerisch mit der Innenseite zum 2:0 in die Maschen navigierte (32.).
Zuvor haderte Rot noch mit einer vergebenen Doppelchance, bei der Magdalena Beneke Versuche blockiert und von Torfrau Maryam Jones abgefangen wurden (31.).
Später durfte sich auch ihre Gegenüber, Sophia Schwab, endlich einmal auszeichnen, packte sie bei Hannah Schlotts etwas zu schwach geratenem Abschluss, den Liz Streitenberger per Steckpass einleitete, sicher zu (40.).
Genügend Dampf hinter die Kugel bekam dagegen ETVs Richeal Antwi, die Erichsens Flanke von rechts problemlos im Strafraum zum 4:0 verwertete (56.).
Ärgerlich für den SCS, der sich im Rahmen seiner Fähigkeiten ordentlich verkaufte und die Belohnung dafür in der Schlussphase erhielt, als Schlott diesmal das Ideale aus ihrer Einschussposition herausholte (63.).
Das letzte Wort – auch, wenn Schanze in den letzten Zügen des Spiels noch dicke Möglichkeiten für Rita Herweg (75. & 75.+1) und Emilia Hofmann (76.) bekam – hatten jedoch die Gastgeberinnen, denen Gronerts Murmeltor im Eckballgewusel den 5:1-Endpunkt einbrachte (73.).
Für die Oberliga-Elf von Nathalie Stemmler geht der Testspielmarathon vor dem nächsten Ligaspiel Ende April gegen den SC Eilbek erst am kommenden Wochenende gegen die Spielgemeinschaft Brietlingen/Erbstorf/Eintracht Lüneburg weiter, während der SCS seine Vorbereitung auf das U19-Spitzenspiel gegen den SC Victoria bereits am Folgetag mit einem Test-Duell gegen die U17-Oberliga-Tabellenführerinnen von Alstertal/Langenhorn fortführen werden.

Tore: 1:0 Fibian (19.), 2:0 Erichsen (32.), 3:0 Gronert (53.), 4:0 Antwi (56. Erichsen), 4:1 Schlott (63.), 5:1 Gronert (73.)

Schiedsrichter: Shaher Shehadeh (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 30



Spielbericht SC Vier- und Marschlande 2.B - SC Sternschanze 1.B

Weit geworfen – hoch gewonnen
„perfektioniertes Mittelfeldpressing“: SCVM stürzt Schanze weiter in die Krise


Mit Superlativen sollte man ja stets sparsam umgehen – im Wissen, dass diese bekanntermaßen nicht mehr weiter zu steigern sind. Dystopische Szenarien rücken für die (noch) U16-Landesligatruppe des SC Sternschanze in diesem Kalenderjahr jedoch immer näher.
Nur zwei Zähler aus sechs Partien, teils rätselhaft leblose Auftritte und nun, im Siebten 2024, setzte es mit einer verdienten 1:5-Vorführung beim Abstiegskandidaten SCVM den (vorläufigen) Höhepunkt der bizarren Formkurve des Schanzenteams.
Verkehrt begonnen hatte man das Nachholduell am Zollenspieker freilich nicht. Viel Ballbesitz vermittelte einen Eindruck von Spielkontrolle, die dem bewegungsarmen Offensivspiel gegen kompakt ihren Kunstrasen im Miniaturformat bewachenden Hausherren aber kaum greifbare Impulse schenkte. „Ich denke, dass ihnen dieses kleine Feld liegt, durch ihr Mittelfeldpressing, das sie extrem gut machen. Das haben sie fast schon perfektioniert“, erläuterte Schanzes Arthur Schreiber die Problematik im Spiel.
Erst ein rasch ausgeführter Freistoß ermöglichte Theo Spöhrer einmal eine gute Gelegenheit vor dem im zweiten Anlauf zupackenden Jannis Rücker (23.).
Dem Tor näher kamen da die Gastgeber, deren Offensivambitionen Finley Gruns Direktabnahme (3.) und ein spitzwinkliger Segler (27.) untermauerten.
Besonders heikel wird es für Gegner des SCVM jedoch dann, wenn Georgios Papasimpopoulos mit seinen weiten Einwürfen auf rechts einleiten kann. So schaffte es der SCS gleich mehrfach nicht, nach einem Einwurf Ruhe in die Szene zu kriegen, was Grun diesmal mit rechts und dem 1:0 bestrafte (29.).
Vier Minuten später ein ähnliches Thema: Wieder bekamen die Schanzer den Ball nicht weg und wieder bedankte sich ein Gegenspieler aus zentraler Position. Diesmal schweißte Linksfuß Darian Rancic das Leder passend hinein (33.).
Zum weiteren Unglück der Gäste musste dann auch noch Torwart Enno Gloßner hüftverletzt raus. Zwar hatte man mit Shivnath Arora einen Ersatzmann im Gepäck, doch sollte dieser mit entzündetem Knie eigentlich gar nicht auf das Kunstgrün, wo er einmal erfolgreich vor Grun zur Stelle war (42.) und bei einer Konterchance Glück hatte, dass Koyar Hameed Mohammed für ihn mit dem Schädel rettete (46.). Die Comeback-Chancen für seine Vorderleute waren gewahrt – und in der Tat verkürzte Spöhrer auf Vorarbeit Simeon Dills über links früh genug zur möglichen Wende auf 2:1 (53.).
 „Tatsächlich hatte ich nach unserem Anschlusstreffer ein bisschen Hoffnung. Die ist aber doch schnell nach einem klassischen Eckentreffer geschwunden“, öffnete Schreiber seine Gefühlsschatulle, aus der nur wenig später Resignation hinaus sprang. Gegen den ballsicheren Paul Weitzel griff Arora noch sehenswert über, ehe der kleinste Spieler auf der Platte im Rahmen des anschließenden Ecken-Marathons zum 3:1 einnickte (55.).
Alles klar machten die Deichkicker schließlich mit ihrer Paradedisziplin. Papasimopoulos schickte Weitzel werfend die Linie runter, dieser zu Amando Lohmann in den Rückraum – 4:1 (66.)! „Spätestens nach dem 4:1 war die Luft komplett raus“, fasste der mit seinen Leuten geschlagene Schreiber das in Wort, was sein Lustlos in Rücklage über den Zaun gebolzter Freistoß zuvor bereits visualisiert hatte (69.).
Der heimstarke Ex-Kellerbewohner machte unterdessen einfach weiter mit seinem „optimierten Mittelfeldpressing“, das immer wieder dazu führte, dass „sie ihre Leute tief mit Tempo hinter die Kette schicken“. So geschehen bei einer Schwieger-Chance, die Arora mit dem Entzündungsknie entschärfte (73.).
Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit ein euphorisiertes Solo, das Finn Garbers trotz Gegnerdruck über zwei Drittel des Platzes, inklusive 5:1-Endnote führte (80.+2).
Sechs Punkte Vorsprung auf das Abstiegsplatzduo Altona 93/Walddörfer SV lassen die berechtigte Annahme einer weiteren Landesligasaison zu.
Nur zwei Zähler besser steht der zur Winterpause noch auf Rang vier einsortierte SC Sternschanze da. Ein „schlechtes erstes Drittel, aus dem man seine Konsequenzen ziehen kann“ bescheinigt Schreiber seinen Farben, die „immer noch auf eine gute Hinrunde aufbauen können. Man sollte jetzt nicht das Gesamtkonzept in Frage stellen.“. Wie auch immer dieses Konzept aussieht.
Für das noch ausstehende Rückspiel gehört zumindest mehr Wachsamkeit bei Papasimopoulos´ Einwürfen: „Das sollten wir uns im Rückspiel mal merken, dass der ein bisschen weiter kommt als durchschnittlich.“.
„Absteigen werden wir nicht, das ist ganz klar! Da gibt es dann doch deutlich schlechtere Teams. Und ich denke, wir spielen jetzt einfach unsere Saison ganz, ganz entspannt zu Ende – ohne Stress, einfach ein bisschen Spaß haben und spielen dann nächste Saison noch mal Landesliga. Dann ist es jetzt halt so.“, gibt es zumindest eine Losung für den (hoffentlich) sportlich bedeutungslosen Abschluss einer doch insgesamt verschenkten Serie 2023/2024.

Tore: 1:0 Grun (29. Papasimopoulos), 2:0 Rancic (33.), 2:1 Spöhrer (53. Dill), 3:1 Weitzel (57. Rancic), 4:1 Lohmann (66. Weitzel), 5:1 Garbers (80.+2)

gelbe Karten: Rancic – Schreiber

Schiedsrichter: Alim Toksöz (FC Bergedorf 85, Note 4,5)

Zuschauer: 40



 

Freitag, 5. April 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV 1. Alte Herren - FC Süderelbe 1. Alte Herren

Der Kanonier versenkt den FCS
Wichtiger Dreier im Abstiegskampf: ETV-Alte Herren hieven sich empor

Aufatmen an der Bundesstraße; die ETV-Alten-Herren sind (vorerst) über dem Strich! Daheim am Freitagabend gelang im Nachholspiel gegen den letztplatzierten FC Süderelbe der nach acht sieglosen Partien so bitter benötigte Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Dieser hatte in Form von Mehmet Ünlüs 1:0 nach lediglich 70 Sekunden bereits früh erste Formen angenommen. Die willigen Gastgeber auch nach der Blitz-Führung hoch engagiert und mit Zug nach vorne. Einzig das zweite Tor wollte zunächst nicht fallen. Vor allem der agile Abel Chavez Tarrillo ärgerte sich, dass FCS-Goalie Jan Schönteich zweimal famos zur Stelle war (10. & 14.), während es wenig später ein Abseitspfiff war, der dem Torerfolg im Wege stand (22.).
Nicht so beim dann doch endlich beigesteuerten 2:0, das ein Zuspiel aus dem Zentrum wegbereitete. Chavez Tarrillo, der Kennern der Szene noch als Akteur der dritten Herren bekannt ist, machte diesmal alles richtig und mimte nicht erst im Torjubel den ansehnlichen Kanonier (24.).
Und der FC Süderelbe? Der bestätigte, dass es zu Recht in 15 Spielen bisher nur zu vier Pünktchen langte. Etwas abräumen tat man lediglich in Form einer klar zu spät angesetzten Grätsche von Christian Thürmer, der hier mit „Gelb“ gut bedient war (40.).
Erst mit Beginn der Schlussphase einer mittlerweile zerfahrenen Begegnung gelang es endlich, einmal mit Gefahr vors von Alexandru Stahnke Tor zu kommen. Andre Brenneckes Doppelchance machte der Rumäne zwischen den ETV-Pfosten allerdings im Duett mit dem Pfosten zunichte (61.).
Möglichkeiten auf beiden Seiten entschädigten nun für den längeren Leerlauf im Match, das Thürmers Anschlusstreffer in die kurze Ecke noch einmal amtlich befeuerte (70.).
Sollte der quasi-Absteiger tatsächlich noch etwas Zählbares mitnehmen? Nein, machte der technisch beschlagene Chavez Tarrillo in der Nachspielzeit auf Zuspiel Ünlü kompromisslos den Deckel auf den Heimsieg, den das Team im Anschluss an den Sprung auf den rettenden zehnten Tabellenplatz lange beim gemeinsamen Abendessen feierte.

Tore: 1:0 Ünlü (2.), 2:0 Chavez Tarrillo (24.), 2:1 Thürmer (70.), 3:1 Chavez Tarrillo (70.+3, Ünlü)

gelbe Karten: Urbach, Ayas, Akgün – Thürmer, Hitzwedel

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze)

Zuschauer: 7

Montag, 1. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist 1. Senioren - Gencler Birligi Elmshorn 1. Senioren

Navarro zieht den Korken
Heist-Senioren basteln trotz Ladehemmung an ihrer Zu-Null-Siegesserie

Sie können es nur noch in Serie! Fünf Niederlagen sammelten die Senioren des TSV Heist kalenderjahresübergreifend am Stück an, um nun weiter an einer Siegesserie zu basteln. Erfolg Nummer drei in einer Reihe konnte am Vormittag des Ostermontags auf eigener Wiese eingefahren werden.
Im ausgesprochen fair geführten Duell mit Vize-Schlusslicht Gencler Birligi herrschte zunächst jedoch noch der große Offensivfrust vor. „Der letzte Pass ist immer Müll!“, kritisierte einer der 15 dicht gedrängten Zuschauer unter dem trockenen Markisendach die fehlende Präzision im häufig aufgesuchten Angriffsdrittel.
Chancen, dem torlosen Halbzeitstand aus dem Wege zu gehen, boten sich den Heistmern dennoch. So zielte Mathias Bauermann mit rechts vorbei (7.), rutschte Jan Christian Kruse schräg vor dem Tor mit seinem ungeeigneten Kunstrasenschuhwerk aus (oder war es doch einer der zahlreichen Regenwürmer auf dem Platz, der ihn ins Straucheln brachte? 11.) und fluchte Thomas Kischel, nachdem er nun einmal einlochte, über den prompten Abseitspfiff (19.).
Einen kuriosen Pfiff hatte es ein gutes Stück davor gegeben: Eine Spors-Flanke hatte Gencler-Verteidiger Fatih Kara mit hochgerissenen Armen im Strafraum empfangen. Doch mit welchem Körperteil wurde die Kugel letztlich berührt? Schiedsrichter Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen) plädierte zuerst auf Handspiel, nahm den Strafstoß jedoch nach kurzer Diskussion wieder zurück (9.).
Auf der anderen Seite drohte plötzlich Ilhami Bataray, den Spieß gänzlich umzudrehen, als er sich rustikal voran tankte und nur noch per Fußabwehr durch Torsteher Christian Dücker gestellt werden konnte (20.).
Ebenso vergab kurz vor dem Pausentee Kischel das sichere 1:0, das Daniel Spors nicht besser hätte von rechts bereiten können. Kischel aber schoss direkt den Torwart an (34.)…
Nach dem Seitentausch war der Korken dann nun endlich gezogen. Björn Böttcher mit dem Zuspiel für José Navarro und dieser im Sechzehner mit etwas abfälschender Hilfe – egal, Hauptsache linksunten hinein (46.)!
…dachte sich auch Kischel, dem vor dem Goalie allerdings wohl zu viel Zeit zum abgewehrten Torschuss gewährt wurde. Auch Kai Ludewigs´ Drehschuss in der zweiten Welle entschärfte Harun Elik, diesmal mit dem Pfosten im Bunde (49.).
Kurz flackerte bei Nejdet Özdemirs Schusschance aus spitzem Winkel (gute Luft-Tat Dücker, 50.) so etwas wie eine Gancler-Offensive auf, doch lang in den Rücken der viel zu hoch gestellten Gäste-Defensive geschickt, schaffte Ludewigs ins kurze Eck vorentscheidende Fakten (55.).
Diese erweiterte Kollege Navarro in ähnlicher Manier (60.), woraufhin im nächsten Anlauf auch Kischel endlich netzte (62.). Fabian Glindmeiers Querpass verarbeitete der fleißige Angreifer gegen Torwart Elik und Verteidiger Beytullah Ucan zu seinem 4:0-Stocher-Tor. Manchmal muss man das Glück auch ein wenig erzwingen!
Dank der vier Treffer und der dritten weißen Gegentor-Weste hintereinander bleiben Dücker und Co in der spielausfallverzerrten Tabelle der Senioren Bezirksliga 01 in Schlagdistanz zu Rang drei – eine Endplatzierung, die im Nachrückerverfahren sogar den Sprung in die Landesliga bedeuten könnte.

Tore: 1:0 Navarro Castellanos (46. Böttcher), 2:0 Ludewigs (55.), 3:0 Navarro Castellanos (60. Behncke), 4:0 Kischel (62. Glindmeier)

gelbe Karten: keine – Ucan

Schiedsrichter: Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen, Note 3)

Zuschauer: 15



Samstag, 30. März 2024

Spielbericht Moorreger SV II - Glashütter SV III

Scheibenschießen mit Starthilfe
Umstrittener Strafstoß bringt Aufstiegsanwärter Glashütte III in Fahrt

Schafft die dritte Mannschaft des Glashütter SV die Rückkehr in die Kreisklasse A? Das nachgeholte Gastspiel in Moorrege schaffte am Ostersamstag jedenfalls weitere Argumente dafür.
Vor allem der Name Philipp Pröhl eignet sich als vortreffliche Evidenz für A-Klassentauglichkeit, war es vor allem der 30-Tore-Plus-Mann, der mit seinen Strafraumqualitäten den Unterschied am Himmelsbarg markierte.
Hauptdarsteller der Begegnung des Viertletzten gegen den Viertersten war jedoch zunächst eher unfreiwillig Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen), der mit kuriosen Abseitspfiffen und schräger Zweikampfbewertung nicht nur den früh hoch gelb-rot gefährdeten Paul Stender aus der Fassung brachte.
So auch seinen Kollegen Niklas Ziegenhagen, dessen riskante Strafraumgrätsche im Wesentlichen das Spielgerät erwischte. Pröhl fiel und Neuber erkannte auf Strafstoß, den der „31er“ standesgemäß zum 0:1 versenkte (33.).
Ärgerlich für die Gastgeber, denn viel hatten sie bis dahin nicht zugelassen.
Im Gegenteil, hatte man mit Jonas Kaufmanns beherztem Sololauf durch die überraschend passive GSV-Defensive gar die bis dato beste Szene auf der Habenseite (29.).
So aber gestaltete es sich äußerst schwierig gegen die Norderstedter, für die Alpha Diallos unvollendeter Drehschuss eine gute Möglichkeit zur Verdopplung darstellte (43.).
Ebenso scheiterte auch Pröhl am 0:2, das diesmal Schlussmann Deniz Hinrichsens Eingreifen verhinderte, ehe Diego Molinas Borjas den zweiten Anlauf per Kopf versemmelte (50.).
Nicht so Außenverteidiger Jannes Sturm, dem sein schönes Hochschusstor nach kurz ausgeführter Ecke das Hochgefühl der Genugtuung gegenüber der immer wieder von draußen hineinrufenden MSV-Ligatruppe bescherte (51.). „Vierer, du bist Kacke!“, hieß es beispielsweise kurz vor Wiederabpfiff aus der Zuschauerschaft, die im Folgenden wenig erbauliches ihrer Vereinskollegen serviert bekam.
Pröhl trotzte auf Zuspiel Krsic-Biberovic dem Gegnerdruck in Form des 0:3 (59.), das per Direktschuss nur knapp kein Folge-Hurra erhielt (66.).
Im luftig verteidigten Eckballdschungel (Krsic-Biberovic brachte den Standard von rechts herein) war das mittlerweile leistungsgerechte 0:4 schließlich nachgeholt (70.).
Doch Pröhl wollte den lupenreinen Hattrick, den ihm Molinas Barjas´ Ablage in Minute 77 ideal bereitete.
Noch mehr wäre mit etwas mehr Konsequenz im Abschluss möglich gewesen, nur setzte den Schlusspunkt ausgerechnet ein Moorreger. Pascal Samoray war es, der eine vorzügliche Freistoßposition, zentral vor Simon Schmieders Gehäuse, mit dem 1:5-Trostpflaster nicht ungenutzt ließ (90.).
Die Torfabrik der Kreisklasse B1 (108 Treffer auf dem Konto) eroberte damit dennoch Platz drei vor dem 1. FC Quickborn II, der mit zwei Spielen weniger nun um zwei Zähler dahinter steht. Für den Aufstieg würde es aufgrund diverser Rückzüge in höheren Klassen sicher für beide reichen.

Tore: 0:1 Pröhl (33., Strafstoßtor, Ziegenhagen an Pröhl), 0:2 Sturm (51.), 0:3 Pröhl (59. Krsic-Biberovic), 0:4 Pröhl (70. Krsic-Biberovic), 0:5 Pröhl (77. Molinas Borjas), 1:5 Samoray (90., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Stender – Pröhl

Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS Appen, Note 5, bestätigte mit zahlreichen kuriosen Entscheidungen einmal mehr, dass der Herrenfußball nach über 50 Jahren Schiedsrichtertätigkeit mittlerweile einen Tick zu schnell für ihn ist)

Zuschauer: 30



Spielbericht Moorreger SV - Tangstedter SV

Fast wie die Frauen
Abstiegskampf am Himmelsbarg: MSV verpasst den Sechs-Punkte-Sieg

Die ersten Frauen haben es vorgemacht – nun wollte auch die Ligamannschaft des Moorreger SV einen entscheidenden Schritt im Tabellen-Untergeschoss der Kreisliga 1 und sich vorzeitig von Abstiegsplatz 15 absetzen.
Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn und Mitaufsteiger aus Tangstedt gelang dies nur…naja…semi-gut.
Wie die MSV-Damen zuvor, lief man(n) erstmal einem frühen Rückstand hinterher, nachdem Max Kapelke die Kugel von der Grundlinie zu Keven Bostelmann in den Rückraum legte, letzterer – wie Kollege Yousef Karmash im Nachschuss – an Daniel Rosenzweig scheiterte, doch für den schließlich flach einschiebenden Marc Schmidt waren aller guten Dinge tatsächlich drei (5.).
Mit Körperlichkeit versuchten die Gastgeber, der Situation Herr zu werden, wobei sie im Falle von Lasse Hatjes Notbremse großes Glück hatten, dass Herr Szymczak aus Egenbüttel nicht in der Stimmung für einen Feldverweis in Spielminute eins war.
Auch Anakin Rohlfs langte einmal ordentlich hin und erhielt den diesmal angemessenen gelben Karton (18.).
In sportlicher Hinsicht bestachen die Hausherren derweil durch eine beachtliche Effizienz. Moritz Fiedlers ungeschicktes Luftloch nutzten sie postwendend zum Ausgleich, den David Virde im ersten Anlauf noch gegen Onno Uterhark blockierte. Weil Jan Krah danach aber alle Zeit der Welt bekam, sich das Leder passend zum Torerfolg zurechtzulegen (22.).
Und es kam noch besser, für die Roten, die durch Henning Jensens robusten Ballgewinn gegen TSV-Kapitän Kapelke zu jenem offensiven Ballbesitz kam, den diesmal Christopher Haase mit rechts ins rechte obere Eck verwandelte (28.).
Übrigens wieder eine Analogie zum vorigen Frauenspiel, das ebenfalls exakt in Minute 2:1 die Wende nach Rückstand pro Moorrege erfuhr (2:1 am Ende).
Nach dem Gesetz der heutigen Serie also nichts mehr zu holen, für den Tabellenvierzehnten, den Schmidts Kopfballchance (30.) und Klengels guter Freistoß (39.) konstruktiv auf den Plan brachten.
Drüben rotierte Krahs Versuch von halbrechts über das Ziel (40.), das der soeben eingewechselte Marten Eckstein ohne das Eingreifen Virdes wohl getroffen hätte (60.).
Gänzlich in den Hintergrund traten all diese fußballerischen Befindlichkeiten wenig später, als der Tangstedter Christopher Klengel nach der Verarbeitung eines hohen Balls aufschreiend am Boden blieb. Das Knie war so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Ambulanz zur Versorgung des 34-Jährigen anzurücken hatte. Eine viertelstündige Spielunterbrechung war da unabdingbar.
Nicht viel mehr geschah daraufhin auf dem grünen Rasen, bis Virde die Blauen per Fußtat gegen Eckstein weiter in der Partie hielt (90.+4).
So war es auch ein Verdienst des 18-jährigen Goalies aus der Jugend des Niendorfer TSV, dass die Elf von Patrick Bethke nicht ohne Zählbares heimfuhr.
Indrit Behramis Flugball nahm der links laufengelassene Fiedler mit, um flach vor Rosenzweig zum 2:2-Endstand einzuschieben (90.+10). Immerhin noch ein Punkt, um den bislang zweimal weniger aktiven TSV Sparrieshoop unter dem Strich auf vorerst deren fünf u distanzieren. Beim zuletzt formverbesserten TuS Appen geht der Abstiegskampf am Ostermontag in die nächste Runde

Tore: 0:1 Schmidt (5. Karmash), 1:1 Krah (22. Uterhark), 2:1 Haase (28. Jensen), 2:2 Fiedler (90.+4, Behrami)

gelbe Karten: Hatje, Rohlfs, Haase – Karow, Kapelke

Schiedsrichter: Marc Szymczak (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 50



Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - HEBC 1. Frauen

Mit Distanzkönnen und Abstauberglück
MSV-Frauen hieven sich gegen HEBC aus dem Tabellenkeller

Befreiungsschlag im Abstiegskampf! Part eins der österlichen Sechs-Punkte-Mission zum Verbleib in der Frauen Bezirksliga West hat der Moorreger SV am Ostersamstag erfolgreich über die Bühne gebracht.
Vor dem eigenen, stimmungsvollen Fanclub am Himmelsbarg gefiel man früh mit vertikalem Spiel, das Helen Vogt frei vor der Kiste beinahe zum Traumstart vollendet hätte (3.).
Stattdessen setzte es auf der Gegenseite die kalte Dusche, die der Querbalken in erster Instanz noch gegen Lilly Plumeyer abwendete, doch während sich die Schützin noch ärgerte, blieb Carolin Bragula hellwach und erstaubte mustergültig vor Michelle Böhm das 0:1 (7.).
Wieder in den Fokus rückten die Protagonistinnen Plumeyer und Böhm etwas später. Die laufstarke Plumeyer setzte ihren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der MSV-Kette clever ein, platzierte ihren Abschluss jedoch zu zentral auf die Torfrau, deren Einsatz wegen einer unglücklichen Warmmachaktion (Schulter) gar etwas fraglich erschien (20.).
Zweifellos dagegen lässt sich die Schusstechnik von Kollegin Isabelle Schönstedt als vorzüglich bezeichnen. 30 Meter Tordistanz hielten die 22-Jährige nicht davon ab, aus dem linken Halbfeld rechtsoben für den umjubelten Ausgleich zu sorgen – ein Sahne-Treffer (23.)!
Die Heim-Elf nun wieder voll im Modus, den Jessica Seffers gegen Vogt nur noch per Foul in Strafraumnähe zu stoppen wusste. Glück für das HEBC-Urgestein, dass ihr Schiedsrichter Robert Friedhelm Karus den zweiten Saisonplatzverweis ersparte. Es gab nur „Gelb“ für ihre Notbremse (27.)…
Aber da war ja noch der fällige Freistoß, den Schönstedt erstmal in die Mauer setzte. Versuch Nummer zwei konnte Lila-Torfrau Kristina Kleber nur kurz abwehren, sodass auch Danielle Lehnig mit vollem Körpereinsatz zum Abstaubertor im 5er kam (28.).
Eine höchst diffizile Aufgabe nun für die heuer durch Jugendkoordinator Ata Anat betreute Reinmüller-Equipe. Lange passierte dann erstmal nichts auf dem kräfteraubenden Naturrasen, nahe der Bundesstraße 431.
Eine Viertelstunde vor dem Ende war es schließlich wieder an der flinken Plumeyer, Viola Torgefahr einzuhauchen, als die eingewechselte Jennifer Brandis mit Auge tief spielte, Plumeyer aber mit rechts nur den Außenpfosten touchierte (75.).
Nicht weiter hoffnungsfroh stimmte HEBC das verletzungsbedingte Ausscheiden von Schlussfrau Kleber, die eine heranrauschende Stürmerin schmerzhaft zu spüren bekam. Da keine weiteren Wechsel mehr möglich waren, rückte Brandis auf ihre altbekannte Position zwischen den Pfosten, wohingegen im Feld nun eine Person fehlte.
In Unterzahl bemühte man sich bis zum Ablauf der üppigen Nachspielzeit um den Auswärtspunkt, der bei Anna Trimkowskis 20-Meter-Schuss ein letztes Mal in realistische Sphären rückte. Der Ball flog jedoch rechts vorbei (90.+4) und die Punkte blieben in der Provinz!

Tore: 0:1 Bragula (7. Plumeyer), 1:1 Schönstedt (23.), 2:1 Lehnig (28. Schönstedt)

gelbe Karten: keine – J. Seffers

Schiedsrichter: Robert Friedhelm Karus

Zuschauer: 18



Freitag, 29. März 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV IV - SV Blau-weiß 96 Schenefeld II

Studtmann belohnt die Aufholjagt
Wie die Wikinger: Stimmgewaltiges ETV IV egalisiert 0:3-Rückstand

Wer das Studium der Auf- und Abstiegsregelungen des Hamburger Fußballverbands nicht in Gänze vollbracht hat, dürfte beim Blick auf die Tabelle der Kreisliga 5 von einem echten Abstiegskracher zwischen der Vierten des Eimsbütteler TV und der Reserve aus Schenefeld ausgegangen sein. So wohl auch die Beteiligten selbst, deren Einsatz und Emotionalität nicht danach aussah, als seien die beiden Abstiegsplätze (Rückzieher SV Osdorfer Born und sportliches Schlusslicht Groß-Flottbeker Spielvereinigung) der 16er-Staffel längst vergeben. Und so mutete das Duell des Zwölften gegen den 13. wie purer Existenzkampf an.
Denkbar schlecht hatte dieser am Karfreitagabend für die Rothosen begonnen, als David Heffele ohne jeden Gegnerdruck halblinks zum Abzug in Richtung 0:1 kam (2.).
Weiter ging der Horror-Start des ETV mit Schlussmann Manuel Burmester und dessen schlechtem Timing, mit dem er durch seinen Strafraum grätschte und damit einen Strafstoß verursachte. Blau-weiß dennoch sauer, da der überstürzte Pfiff ein perfektes Vorteilstor um seine Gültigkeit brachte…
Dann musste es also vom an der Bundesstraße nicht eingezeichneten Punkt her, das 0:2, doch Burmester angelte sich Oscar Rehders ruhenden Ball. Dr. Stello an der Pfeife hatte aber wieder etwas einzuwenden: Nicht jeder hatte einen erlaubten Standort während der Ausführung eingenommen – also Wiederholung! Nun aber machte nicht nur Schütze Rehder alles richtig und der Spielstand war verdoppelt (5.).
Was war da bloß los, mit den Eimsbüttelern, die noch mit wikingerartigem Gebrüll in die Schlacht zogen? Nach Ecke von links sendete Johann Stadtmanns Chance immerhin mal ein Lebenszeichen (10.).
Konkreter wurde es eine Viertelstunde später, als der Kapitän aus der zweiten Reihe den Querbalken traf, ehe Jakob Schneider den freien Kopfballabstauber etwas zu hoch ansetzte (25.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs schlug Blau-weiß erneut eiskalt zu. Diesmal bediente Mittelfeldorganisator Jendrik Ahrtz per Steckpass den wiederum Heffele gewinnbringend verarbeitete (39.). Eine schöne Zusammenarbeit der beiden Eigengewächse aus dem 2005er-Jahrgang!
Eine fast andere Spielergeneration ist da ETVs David Wagner (26), der nach knapp einer Stunde wieder ergebnistechnische Spannung in die Angelegenheit brachte – natürlich nicht ohne eine weitere Kuriosität. 96-Schlussmann Marcel Hengse war in der Entstehung mit Gegenspieler Schneider zusammengerasselt, was Timo Fischer mit der behänden Ablage auf den Torschützen ausnutzte. Sehr zum Ärger der Gäste-Bank, die engagiert die Diskussion mit dem Schiedsrichtergespann aus Egenbüttel suchte (59.).
Völlig indiskutabel dagegen der immer dezentere Auftritt der juvenilen Blauen, denen vor allem die Herunternahme des angeschlagenen Ahrtz jedwede Stabilität im Zentrum nahm. Rot dagegen spürte das Momentum und verkürzte per Standard nicht unverdient auf 2:3. Hengse hatte sich beim Herauskommen verschätzt, sodass Studtmann nun endlich einen Tor-Eintrag auf die Spielnotizkarte des Referees fand (67.).
Ein solcher zum Zweiten blieb seinem Kollegen Wagner auf Zuspiel Hoin wenig später verweigert – Abseits (67.)!
Nachdem in der Folge auch Chancen für Schneider (77.) und Studtmann (86.) nicht den längst überfälligen Gleichstand bedeuteten, rückte das Zählbare mehr und mehr in weite Ferne. Fünf Minuten Nachspielzeit, die wegen einer Ampelkarte für Ahrtz-Vertreter Farouk Afoda (90.) auch noch mit einem Mann mehr bestritten wurden, blieben also noch zur Rettung, die der emsige Leon Quentmeier über links von der Grundlinie für den einfach mal abziehenden Studtmann zurücklegend auf dem Silbertablett servierte. Ein unhaltbar abfälschender Schenefelder rundete das 3:3 aus 18 Metern perfekt ab (90.+4).
Wenigstens diesen einen Punkt nahmen die Mentalmonster von der Bundesstraße aus diesem Nachholabend mit.  

Tore: 0:1 Heffele (2.), 0:2 Rehder (5., Strafstoßtor), 0:3 Heffele (39. Ahrtz), 1:3 Wagner (59. Fischer), 2:3 Studtmann (67. Knaak), 3:3 Studtmann (90.+4, Quentmeier)

gelbe Karten: Burmester, Quentmeier – keine

gelb-rote Karte: Afoda (BW 96 II, 90.)

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 45

Spielbericht Dersimspor Hamburg - FC Süderelbe II

Überragend effizient
Im Spitzenspiel: Dersimspors Tempo-Trio zwingt Süderelbe II in die Knie

Fast 200 Schaulustige freuten sich am Ostersamstag am Ehestorfer Weg auf das heiße Topspiel der Bezirksliga Süd und zumindest diejenigen, die es mit der Elf von Dersimspor hielten, konnten am Ende mit der Frühlingssonne um die Wette strahlen.
Keinen Fehler wollten der Tabellendritte und der Zweite im direkten Duell machen und so entwickelte sich ein konzentriertes Abwarten mit viel Ballbesitz aber kaum Torchancen für den FC Süderelbe. Erst, als Lamarana Bah eine Turay-Flanke direkt ans Quer-Alu lenkte, roch es einmal nach dem ersten Treffer (33.).
Der torlose Pausenstand schien gebucht, doch da luden die Gäste plötzlich brav per Fehlpass zum Gegenangriff ein, der einen tiefen Ball und Abdulgani Kanats Querlegen für David Ions cooles Einschieben ermöglichte (43.). Stark gemacht, vom jungen Sommerneuzugang, der in der Vorsaison noch erfolgreich mit Ligakonkurrent Harburg Türksport gegen den Abstieg kämpfte!
Dersimspor, bislang auswärts erfolgreicher unterwegs, als in heimischen Gefilden, machte direkt nach dem Wiederbeginn im Stile einer effizienten Gast-Elf weiter. Weil durch die kompakte Defensive in Hellblau kaum ein Durchkommen war, hämmerte Timo Schubert den Ball aus 40 Metern vorbei (48.), ehe Berkan Okur mit viel Gefühl von drei Metern hinter der Mittellinie aus im hohen Bogen zum 2:0 hineinzauberte (49.).
Endgültig zusammengestürzt schien das Kartenhaus des keineswegs schlechteren FCS, als ihnen ein Konter über Okur, Ion und den schließlich vollendenden Kanat bitter um die Ohren flog (56.). Wohl dem, der so ein schnelles, spiel- und abschlussstarkes Trio hat!
Die Jungs vom Kiesbarg haben immerhin Timo Pfaffenroth, der, von Daniel Thomspon geschickt, Hajdar Shehu am kurzen Pfosten per Flanke zum Eigentor zwang – nur noch 3:1 (65.)!
Was also ging da noch, für die zuletzt siebenmal in Serie siegreiche Oberliga-Reserve?!
Wiederum auf Zuspiel Thompson erhielt der eingewechselte Marc Biedermann die Schusschance, die der allzeit sichere Hajrudin Hajrovic jedoch entschärfte (75.).
Am Engagement mangelte es den Mannen von Trainer Muharrem Tan nicht, doch die mangelnde Durchschlagskraft rächte sich in der Nachspielzeit, als Schlussmann Murat Bakir die Kugel als letzter Mann im Mittelfeld an Aboubacar Kante verlor und der Joker Kanats zweiten Streich zum entscheidenden 4:1 vorlegte (90.+3). Obendrauf schickte der Schiedsrichter Bakir noch berechtigterweise mit der „Arschkarte“ vom Feld, weil der Torsteher nach seinem Ballverlust wild mit offener Sohle durch seinen Sechzehner grätschte und dann auch noch Stress mit Gegenspieler Ulas Dogan suchte. Ebenfalls ein Rendezvous mit dem roten Karton erhielt im Zuge dessen Dersimspors Ammir Salem, der sich als (bereits verwarnter) Auswechselspieler an der folgenden Rudelbildung beteiligte. Ärgerlich, da Salem dem neuen Tabellenzweiten somit im kommenden Spitzenspiel gegen Primus Klub Kosova nächstes Wochenende gesperrt fehlen wird…

Tore: 1:0 Ion (43. Kanat), 2:0 Okur (49.), 3:0 Kanat (56. Ion), 3:1 Shehu (65., Eigentor, Pfaffenroth), 4:1 Kanat (90.+3, Kante)

gelbe Karten: Amini, Kanat – Gerhardt

gelb-rote Karte: Salem (Dersimspor, 90.+3, Foulspiel + Rudelbildung)

rote Karte: Bakir (FC Süderelbe II, 90.+3, Nachtreten)

Schiedsrichter: Hasan Öcalan (Note 3)

Zuschauer: 190