Samstag, 10. Mai 2025

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - TuS Berne 1.B

„Kein Abschlussglück“: Schanze geht wieder leer aus
Nächste Nullrunde gegen Spitzenteam verdirbt B1 den Blick auf die Tabelle

Drittes Match gegen die Top-Drei der U17-Landesliga und wieder gab es für die Elf des SC Sternschanze nichts zu holen. „Spielerisch um Welten besser“ als den Tabellendritten aus Berne, den man mit „klar mehr Ballbesitz“ „gut laufen geschickt“ hatte, sah Mittelfeldmetronom Arthur Schreiber seine Farben. Und wer „das Spieltempo bestimmt“, der hat auch meist die „besseren Chancen“: Theo Spöhrer schlenzte die Nuss nach Lorenz-Zuspiel hauchdünn drüber (17.), Schreibers Linksschuss parierte Torge Harzer (19.) und Till Steinfelds Torschussflanke senkte sich nur ein Stückchen zu spät (48.).
Das erste Tor aber machten die Gäste, denen Christos Nestoris aus dem Rückraum ins kurze Eck, zuvor begünstigt durch gegnerische Ungenauigkeit im Aufbau, das perfekte Halbzeit-Happyend schenkte (40.), nachdem auch sie Gelegenheiten durch Luca Asmussen (Shivnath Arora zur Ecke, 9.) und Oscar Stitz (Schreiber auf der Linie, 25.) liegen ließen.
Bis tief in den zweiten Abschnitt, wo auch Marvin Bonsu frei vor Harzer den Kürzeren zog und das Nachsetzen ans Außennetz drückte (57.), schien es vorne wie verhext, für die Schanzer – bis Steinfelds Verlagerung nach links Spöhrer in Position für das flache Ausgleichstor brachte (66.). Geht doch!
Ansonsten aber blieb die Parole „wieder kein Abschlussglück gehabt“, wobei die Einschüsse der variabel rochierenden Schanzer mit zunehmender Spieldauer weniger wurden.
Stattdessen schickte sich Philip Oertel auf der anderen Seite an, nach Vorbereitung der Kollegen Fistera und Stitz, im Strafraum auf 1:2 stellen, nur geriet der Versuch abgefälscht ins Tor-Aus (73.). Auch Joker Michael Bilous ärgerte sich: Seinem Treffer stand ein Abseitspfiff von Schiedsrichter Jannes Beyer (Eimsbütteler TV) entgegen (75.).
Dann sollte es halt beim Remis bleiben, doch der Fußballgott hatte anderes im Sinn, ließ er Lasse Schnahs einen zweiten Ball aus dem Hinterhalt flach rechtsunten reinhämmern (80.+2.). TuS Berne also doch wieder in Front und für die letzten Augenblicke auch noch einer mehr, nachdem der bereits verwarnte Schreiber (unnötiges Frustfoul, 28.) für eine intensive Grätsche mit Gelb-rot aus der Manege zitiert wurde. „Ich spiele sehr klar den Ball!“, beteuerte der selbst als Referee in die C-Regionalliga Aufgestiegene und erteilte dem Kollegen in gewohnt distinkter Manier noch etwas Regelkunde: „Ich habe (…) ihm gesagt, dass das falsch ist, was er da gerade macht und dass das ein absoluter Regelfehler ist, den er da gerade begeht.“. Schließlich heißt es im Jugendbereich: Zeitstrafe statt Ampelkarte – sah dann auch der getadelte Unparteiische ein…
Strafraumszenen folgten derweil keine mehr; TuS Berne kann somit nächste Woche den vorzeitigen Oberligaaufstieg klarmachen, während sich die Schanzenkicker nach der Niederlage in einem Duell mit „persönlicher Brisanz“ wieder nichts für einen spielerisch ordentlichen Auftritt kaufen konnten. „…dann ist es natürlich scheiße, dass wir zweimal jeweils eine Minute vor Schluss ein Gegentor bekommen“, so das bedauernde Fazit, welches nahtlos zur sparsamen Zielsetzung für die letzten drei Spieltage überleitet: „Jetzt die letzten drei Spiele nicht verlieren, ist, glaube ich, ein gutes Ziel“, lehnen sich Schreiber und Co als nunmehr Siebtplatzierte freilich nicht mehr weit aus dem Fenster. „Den Blick auf die Tabelle können wir uns auf jeden Fall sparen.“.

Tore: 0:1 Nestoris (39.), 1:1 Spöhrer (65. Steinfeld), 1:2 Schnahs (80.+2)

gelbe Karten: Schreiber, Lorenz – Hempen

Zeitstrafe: Schreiber (80.+6, wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Jannes Beyer (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 60









Spielbericht SC Sternschanze 1.Ü40 - SC Teutonia 10/VfL Hammonia 1.Ü40

Meister übt sich in Effizienz
Nun auch „Schanzenmeister“: SCS-Ü40 I vollendet die Traumsaison

Leidenschaftliche Derby sind keine Altersfrage, untermalte der vorletzte Spieltag der Ü40-Landesliga 02 mit seinem Platzduell am Schanzenbahnhof. Knapper Sieger über die Spielgemeinschaft Teutonia 10/VfL Hammonia: die damit ungeschlagene Meister-Elf des SC Sternschanze.
In seinem letzten Saisonmatch (spielfrei am noch folgenden Finalspieltag) genügte dem Primus eine bestenfalls durchschnittliche Darbietung und das goldene Tor aus der ersten Halbzeit zum erarbeiteten Doppeltriumph (schon das Hinspiel ging knapp mit 1:0 an den SCS).
Ohne den früh verletzt ausgeschiedenen Daniel Salvador Henning (Schulter) und mit zu viel Statik brauchten die Schanzer ganze 21 Minuten, um endlich einmal konkret vors Tor zu kommen, um dann jedoch gleich Nägel mit Köpfen zu machen. Willensstark tankte sich Ivan Montero trotz gegnerischem Geschiebe durchs Zentrum, um im Straucheln Gwenael Kervella für dessen flaches 1:0 zu bedienen.
Eine Szene mit Seltenheitswert, denn nicht nur, dass sich der SCS für gewöhnlich reichlich Verschnitt vor dem Tor erlaubt; viel mehr passierte aus dem Spiel heraus auch nicht.
Logischerweise per Standard, einem Freistoß, den Cemil Arslan linksunten zu versenken gedacht, meldeten sich auch die nominellen Gäste einmal zu Wort. Torwart Christian Kossel, dessen Gehäuse mit nur zehn Gegentreffern eine Art Fort Knox für (fast) alle Gegner darstellt, tauchte ab und blockierte zur Ecke (27.).
Ähnlich behände machte der Schlussmann im Regenbogentrikot auch nach dem Wechsel die kurze Ecke gegen Bouchaib Kaneb dicht. Der hätte sonst gepasst (39.)!
Absolut nicht gepasst hatte dem Schiedsrichter das Betragen einzelner Akteure, das einer inhaltsleeren Partie zumindest einen Disziplinarstrafengehalt verlieh. Sechs Mann gingen insgesamt verwarnt in die Schlussphase, die Caner Yilmaz wegen Fouls und Meckerns nur verkürzt miterlebte (65.). Ihm nach folgte Spielgemeinschaftskollege Arslan, der dem Mann an der Pfeife ebenfalls (zu) viel Temperament entgegenbrachte (70.). Von allen Beteuerungen, dass Arslan noch nicht verwarnt war, ließ sich der zum Ende hin etwas diffuse Unparteiische nicht bekehren…
Einfluss auf den Spielstand sollte die doppelte Unterzahl der „Teumonia“-Elf nicht mehr haben. Schanze siegte nicht schön aber effizient mit 1:0 und verstand es anschließend, die grandiose Serie 2024/2025 beim gemeinsamen Grillen gemütlich im Sonnenschein ausklingen zu lassen. Im September geht es dann als Oberligist weiter.

Tore: 1:0 Kervella (21. Montero)

gelbe Karten: Montero, Berschneider, Kayser – Ait M´hind Ou Brahim

gelb-rote Karten: keine – C. Yilmaz (65., Foulspiel + Meckern), Arslan (70., wiederholtes Meckern)

Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 30








Dienstag, 6. Mai 2025

Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - SuS Waldenau

Gencler gewinnt und verliert doch den Anschluss
Heimsieg nicht hoch genug: Elmshorner brauchen nun den Rechenschieber

Sechs Punkte und 27 Tore an zwei Spieltagen bei gegnerischer Spielfreiheit aufholen? Wohl kaum ein realistisches Szenario für die Elf von Gencler Birligi Elmshorn. Eine Hilfe bei der Realisation des schier Unmöglichen war der Nachholer gegen Kellerkind SuS Waldenau für die Krückaustädter trotz des Dreiers nicht. 5:2 lautete der Endstand für den Tabellendritten, der den direkten Sprung aus der Kreisklasse 1 nun endgültig vorzeitig abhaken kann. Vor allem auch, weil die inhaltliche Leistung keinen höheren Ansprüchen genügte.
Passend dazu fing man sich nach bereits acht Minuten das 0:1, bei dem Kapitän Volkan Orhan zwar durchaus grenzwertigen Körperkontakt widerfuhr, doch die Zugriffslosigkeit der übrigen Kollegen jedoch den größeren Skandal darstellten. Torschütze: Natmir Saiti.
Erst danach kamen die Gastgeber so langsam aus dem Quark und durch Wassem Eklims Abstaubertor nach einem Lattentreffer zum Ausgleich (15.), dem sechs Minuten später Tufan Orhans Kopfballtor zum 2:1 folgen sollte (21.).
Gencler nun klar Herr im Krückaustadion, doch kurz nach der Pause muckten plötzlich die Gäste auf, als Lion Poetsch mit großen Schritten über rechte Seite stratzte, Schlussman Osman Ucan die Kugel nicht ganz abwehren konnte und Jonas Neumann aus der Mikro-Distanz den überraschenden Ausgleich herstellte (48.).
Hinzu ließen die Jungs in schwarz auch noch die perfekte Chance auf die erneute Führung aus, schob der eingewechselte Sercan Meric das Leder auf Steckpass T. Orhan vollkommen einsam am Tor vorbei (55.).
Gut, dass man aber dranblieb und durch ein Kontertor von Außenspieler Nidal Topal schließlich doch wieder in Front ging (57.).
Der Gefahr eines erneuten Führungsverlusts baute Gencler diesmal deutlich besser vor, nutzte Labinot Ahmeti seine zweite Chance, nachdem er im ersten Anlauf noch an SuS-Goalie Klaas Horender gescheitert war, zum 4:2 (64.).
Der 5:2-Endstand ging wiederum auf das Konto eines Waldenauers: Emil Thermann Cande lautete der unfreiwillige Urheber eines Treffers der Marke „Gurkentor“ (84.).
Die Elmshorner bewahrten sich somit die guten Aussichten auf Rang drei, der in Abstufung der besten Tabellendritten (höchster Punkteschnitt) eventuell noch zum Nachrücken in die Kreisliga langen könnte, müssen aber nun vorzeitig damit leben, dass die vielen Tore Rückstand auf Cosmos II (23) endgültig zu viele sind.
Für SuS Waldenau ist eine Saison mit mehr Tiefen als Höhen unterdessen schon vor dem spielfreien Finalspieltag auf Rang zwölf von 13 beendet. Eine leistungsgerechte tabellarische Einordnung.

Tore: 0:1 Saiti (8. Neumann), 1:1 W. Eklim (15.), 2:1 T. Orhan (21. Preda), 2:2 Neumann (48. Poetsch), 3:2 Topal (57.), 4:2 Ahmeti (64. Bas), 5:2 Thermann Conde (84. W. Eklim)

Schiedsrichter: Michael Hartmann (SV Hörnerkirchen)

Zuschauer: 30

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

TSV Sparrieshoop

23

17

4

2

72:30

42

55

02

SC Cosmos Wedel II

24

15

2

7

92:49

43

47

03

Gencler Birligi Elmshorn

23

13

5

5

61:41

20

44

04

TSV Holm

23

13

2

8

68:49

19

41

05

Hetlinger MTV II

23

12

3

8

63:55

  8

39

06

TSV Seestermüher Marsch

23

10

6

7

59:48

11

36

 



Sonntag, 4. Mai 2025

Spielbericht TuS Borstel-Hohenraden - TV Haseldorf

Außenstelle des FC Bayern
Wie der Rekordmeister: TVH-Promotion scheitert weiter am Rechenschieber

„Ich weiß (…), dass wir da etwas aufs Parkett zaubern werden – Punkt!“, zeigte sich Noah Lüchau, Außenverteidiger des TV Haseldorf, nach dem ernüchternden 1:2 gegen den SSV Rantzau II und der damit vertagten Aufstiegsfeier gen Bezirksliga, mit Blick auf den zweiten Anlauf, „die Kiste klarzumachen“, kämpferisch. Nach der heiß erwarteten Gastspielreise ins nördlich gelegene Borstel-Hohenraden regierte jedoch wieder Tristesse, bei den Schloßpark-Kickern, denen es mit ihrem 2:2-Remis genauso erging, wie am Vortag dem FC Bayern München in der Bundesliga. Zwar fingen sich die „Appelplücker“ beim bereits geretteten Aufsteiger keinen Ausgleich in der Nachspielzeit, doch ohne rechnerische Gewissheit wollte sich (fast) keiner als Meister betrachten – trotz nun drei Punkten und lf Toren Vorsprung vor dem Saisonfinale gegenüber der Elf vom SC Egenbüttel II.
Meisterlich hatten sich die rot Gekleideten am Sonntagnachmittag auch freilich (wieder) nicht präsentieren können. Die Nervosität war wieder spürbar und resultierte in einem munteren Hin und Her, das erstmals der Tabellenelfte für sich nutzen konnte, indem sich Nikola Delic im nicht immer sattelfesten Zentrum durchnudelte und flach vor der Kiste zum 1:0 einschob (21.).
Wie schon im Rantzau-Spiel, galt es also, einen Rückstand zu egalisieren und tatsächlich fungierte der Ergebnisdämpfer auch diesmal als Triebfeder für mehr gesunde Initiative. Auf Flanke Tim Krieg und ein Missverständnis zwischen TuS-Fänger Levin Giese und Rico Steinweg war bereits Freude über das rasche Ausgleichstor aufgekommen, doch Marten Fülschers Treffer fiel der hochschnellenden Abseitsfahne des Assistenten zum Opfer (23.)…
Zeit zum Groll blieb jedoch nicht viel, ging es mit Fülschers Zuspiel gleich wieder ins Strafraum-Chaos, aus dem Lars Rose einen geblockten Lienau-Versuch diesmal ohne Beanstandungen des Schiedsrichterteams zum Ausgleich über den Kreidestreifen piekte (25.).
Plötzlich schien die Anspannung der Euphorie gewichen, zumal noch vor der Halbzeit weitere Fakten geschaffen wurden. Diesmal war es Kapitän Malte Olde, der sich des Abstaubers bediente, nachdem Joris Lüchaus Kopfball (Freistoß Noah Lüchau) den Weg noch nicht ins Tor gefunden hatte (39.).
Der TVH zur Pause voll auf Kurs, doch da war ja noch ein hochmotivierter Gegner, der kurz nach dem Wiederbeginn just erneut zum Spielverderber mutierte, als der aufgerückte Connor McConaghy eine Tramm-Ecke per feinster Rechtsschussbewegung am kurzen Pfosten einlochte – 2:2 (48.)!
An Chancen, den Ausgleich wieder zu reparieren, mangelte es den Gästen daraufhin nicht: N. Lüchaus hohen Freistoß wischte Giese über sein Gehäuse (51.), Casper Daleckis ruhender Ball rauschte direkt drüber (53.) und der wenig später ausgewechselte Rose ärgerte sich über Gieses behände Fußabwehr (65.).
Zu allem Überfluss begann nun auch „Bo-Ho“ plötzlich wieder mitzuspielen und ein ums andere Mal gefährlich aufzuwarten. Insbesondere bei Okan Yumuts Konterchance, die Jotter abtauchend vereitelte, war gewiss mehr möglich (72.).
So blieb es bis in die zunehmend hektische Schlussphase ausgeglichen. Abermals zu früher TVH-Jubel (Abseitstreffer Linus Lastella, 88.) und der Versuch, die TuS-Kombi vom 2:2 zu wiederholen (diesmal konnte McConaghys Abschluss geklärt werden, 90.+5) gingen noch in die Annalen der Partie ein – dann war Feierabend! Nur ohne (Meister-)Feier des TV Haseldorf, der nun tatsächlich ein positives Saisonfinale für sich benötigt. „Wenn alle Stricke reißen sollten, haben wir einen dritten Matchball“, hatte N. Lüchau in der Vorwoche bereits geunkt. „Ist beim Tennis oft so gewesen, dass sich das Match nochmal dreht. Ich bin da fest von überzeugt, dass das nicht so sein wird“, bleibt der Optimismus, obwohl es gegen die Reserve der SV Lieth „nochmal schwer“ wird. Auf dem Klaus-Waskow-Platz in Klein Nordende geht das Fernduell mit dem SC Egenbüttel II (zu Gast bei Union Tornesch III) nun also in sein Staffelfinale. Die Meister-Story der Bayern sollte am Ende ja durch gegnerischen Punktverlust ein Happyend erreichen – nun muss nur noch die Außenstelle aus der Marsch nachziehen…

Tore: 1:0 Delic (21.), 1:1 Rose (26. Lienau), 1:2 Olde (39. J. Lüchau), 2:2 McConaghy (49. Tramm)

gelbe Karten: Hintze, C. Kölln, J. Carrasqueira Alves, Yumut – J. Lüchau, N. Lüchau

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze)

Zuschauer: 130







Spielbericht HEBC 1.Ü40 - FTSV Komet Blankenese 1.Ü40

Rechtzeitig „die Fehlerkette gefunden“
Auch ohne „frisches Blut“: HEBC-Senioren machen Oberligaverbleib klar

Gefährlich nah trudelten die HEBC-Senioren im aktuellen Saisonverlauf immer wieder am Abgrund herum, doch drei eigene Partien vor Ultimo funkt der Reinmüller Entwarnung. Der Klassenerhalt ist dank eines 3:1-Erfolgs gegen Komet Blankenese in trockenen Tüchern! „Das Traurige ist, dass es tatsächlich das Saisonziel war, seit Saisonmitte. Das Gute: Wir haben es geschafft!“, fasste Mittelfeldorganisator Nikola Jovic die Stimmungslage zusammen.
„Wir haben es heute recht souverän gespielt, für unsere Verhältnisse. Wir haben mit einem sehr ballsicheren Mittelfeld gespielt und deshalb auch große Spielanteile gehabt. Bis auf die ersten 15 Minuten, wo wir uns kurz finden mussten, haben wir die drei Punkte recht ungefährdet eingefahren.“. Innerhalb dieser Anfangsphase galt es erstmal, den erlittenen Rückstand zu verdauen, als Torsteher Sven Klein zwar gegen Christoph Förster parieren konnte, Jascha Kelters aber aus dem anschließenden Strafraumgewusel das 0:1 erzwang (7.). Auch, wenn HEBC „nach dem Tor die Fehlerkette gefunden und ohne große Unruhe behoben“ hatte, fiel es mit noch schwierig, Zusammenhängendes zu kreieren. Kleine Ungenauigkeiten und viele Fouls bremsten jeden Spielfluss, worüber auch eine eher zufällig entstandene Chance für Michael David nicht hinwegtäuschte (16.).
Die Eimsbütteler blieben allerdings dran, was sich per Standard gleich auszahlte. Mit dem Rumpf presste Michael Glaser einen Ünlü-Freistoß von links unberechenbar zum wichtigen Ausgleich in die Komet-Maschen (19.).
Das Chancenplus blieb danach zwar weiter auf Seiten der Braunen, doch der dickste Fisch sprang mit David einem Heim-Angreifer aus dem Netz, als er frei vor dem Tor am zupackenden Dirk Hartmann scheiterte (25.).
Im dritten Anlauf sollte es dann endlich etwas werden: Langer Freistoß von Frank Jäger, die Blankeneser Oliver Haye und Frank Schulz köpften sich gegenseitig an und schon war die Bahn frei für „das frühe Slapstick-Tor, direkt nach Wiederanpfiff“, das für Jovic eine klare „Schlüsselszene“ des Sonntagmorgens bedeute (36.).
Schließlich war es möglich, den Spielstand solide zu verteidigen, ehe es später gar noch besser für die Reinmüller-Elf aussah, nachdem Hartmann einen Jovic-Freistoß genau vor die wachen Füße von Metin Ünlü faustete – 3:1 (49.)!
Dass solche Führungen freilich kein Erfolgsgarant sind, erlebten die Weißen gerade in dieser Spielzeit schon häufig, doch diesmal ließ man außer einem Knaller Hayes an den Außenpfosten (70.) nichts Nennenswertes zu, um selber sogar einmal per Doppelchance für Glaser (blockiert) und Lars Nawrath (im Nachsetzen drüber) das 4:1 in den Bereich des Möglichen zu rücken (55.).
Als dann auch die fünfminütige Nachspielzeit überstanden war, setzte sich die Gewissheit durch, den Oberliga-Verbleib bereits zu Beginn der Englischen Heim-Woche mit drei Partien auf eigenem Grund in trockene Tücher gebracht zu haben.
Besonders groß fiel die Erleichterung da bei Trainer Francisco Ramos (aka @franciviral) aus. Frisch fußoperiert, musste er zuhause am Bildschirm mit seinen Genossen mitfiebern. „Man mag sich kaum ausdenken, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn er da gewesen wäre. Das wäre ein Kantersieg geworden!“, witzelte Jovic, der sich für die Zukunft „frisches Blut“ für Die Mannschaft wünscht. „Es fehlt der Nachwuchs aus der Alten Herren. Ohne diesen Nachwuchs wird es von Jahr zu Jahr schwerer. Ich glaube da nicht dran, dass sich das bessert. Also müssen Spieler ran, die ihre letzte Kraft für die Truppe geben“, so der 44-Jährige, der selber aufgrund kaputter Knie nur noch sporadisch (laut Arztmeinung gar nicht mehr) spielfähig ist.
Am kommenden Mittwoch gegen den TSV Sasel geht der Kader-Flickenteppich daher in seine nächste Runde: „Das wird erneut spannend zu sehen, wer überhaupt fit ist und erscheint. Wie jede Woche müssen wir erneut hoffen, dass wir eine Truppe zusammenkriegen. So ist es halt im Moment.“.

Tore: 0:1 Kelters (7. Förster), 1:1 Glaser (19. Ünlü), 2:1 David (36. Jäger), 3:1 Ünlü (49. Jovic)

gelbe Karten: Rein, Yildirim – keine

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (FC Alsterbrüder)

Zuschauer: 25



Samstag, 3. Mai 2025

Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

Lorenz fährt nach Hause – Mane spielt auf!
Edeljoker zieht dünn besetztem SCS mit Dreierpack den Stecker

Beschaulich wie das grüne Idyll der Walddörfer kam in Halbzeit eins auch das sparsame Treiben auf der Kunstwiese des Stadions im Allhorn daher: „In der ersten Hälfte war kein richtiger Zug drin. Für uns natürlich ganz angenehm. Wir haben viel den Ball rotieren lassen, viele Ballbesitzphasen gehabt, in denen wir Ruhe reingebracht haben. Das hat uns ganz gut getan, dass das Tempo nicht ganz zu hoch war“, erklärte Arthur Schreiber die Annehmlichkeiten des nur selten mit Höhepunkten gespickten ersten Abschnitts.
Herolind Sejdiu versuchte es für den WSV aus kompliziertem Winkel (19.) und aus 22 Metern (33.), Kollege Leo Amtsberg mit links aus der Bewegung (31.), doch beide blieben ebenso erfolglos, wie auf der anderen Seite Kleon Lorenz per Kopf (18.) und Schreiber mit einer Torschussflanke, die immerhin das Quer-Alu zärtlich gen Tor-Aus küsste (23.).
Ansonsten machte sich das Gefühl eines unbedeutenden Sommerkicks breit. Auch zum Vorteil von Stephan Pflueg aus dem Trainerteam der Gastgeber. Er vertrat den nicht aufgetauchten Maximiliano Tiedke (TSV Sasel) an der Pfeife und erntete bei Leistungsschiedsrichter Schreiber mit seiner langen Leine durchaus Anerkennung: „Natürlich hat er einfach vieles laufen gelassen. Das finde ich auch in Ordnung. Nicht alles gesehen: ja, aber das ist dann wahrscheinlich kein riesiger Unterschied zu einem anderen Schiedsrichter, denn auch da wird nicht alles gepfiffen“, so das Expertenurteil über den Spielleiter, der mit seinen markanten Ansagen einen „sympathischen Eindruck“ hinterließ. Nur Schanzes Lorenz wollte sich dieser Auffassung nicht anschließen, geriet mit Pflueg in den Clinch und fuhr nach disziplinarischer Auswechslung kurzerhand verärgert nach Hause. Bitter, denn außer dem daraufhin eingewechselten Kieran Kopp saß durch kurzfristige, lebenswandelbedingte, Ausfälle niemand mehr auf der Bank…
Der Tabellenzweite konnte dagegen prominent zum zweiten Abschnitt nachlegen. Tormaschine Amadu Mane kam, sah und traf. Kaum waren die Siebenmeilenstiefel angelegt, umkurvte der Einzelkönner Goalie Shivnath Arora zum 1:0 (41.).
„Amadu hat direkt gezeigt, warum er so viele Torbeteiligungen schon hat. Er hat klar viel mehr Tempo reingebracht, in den Sturm, hat viel, viel agiler agiert, als die Person, die vorher auf dem Platz war und dann auch direkt das erste Tor gemacht, ich wurde auf jeden Fall sagen, dass er einer der Schlüsselfiguren heute war“, musste auch Gegenspieler Schreiber anerkennen. Immerhin zwei MMA-Fights der unterschiedlichen Gewichtsklassen entschied Schanzes Leichtgewicht im Eckball-Rumble, ungeahndet für sich (51. & 52.), während es spielerisch immer schwieriger wurde, Paroli zu bieten. „Wir haben große Probleme gehabt, in der zweiten Hälfte, läuferisch mitzuhalten. Auf jeden Fall waren wir in den Zweikämpfen eher ein Stück zu spät oder offensiv hatten wir keine Power mehr, einen Angriff auch zu Ende zu spielen.“. Einmal aber war dies fast auf vortreffliche Weise gelungen, als der sonst blasse Theo Spöhrer einen Freistoß zügig zu Kopp ausführte, sodass Schreiber im Rückraum bedient werden konnte – knapp vorbei (58.)!
Alles klar gegen teil übernächtigte Gäste machte vorzeitig Leandro Duve, dessen 2:0 sicher auch ein Kandidat für die Sportschau gewesen wäre (63.).
Ebenfalls sehenswert: Manes Aushebeln der Abseitsfalle nach Zuspiel aus der Tiefe zum 3:0 (65.) und dessen dritter Streich, den Sascha Nikoleisen aufgelegt hatte (71.).
aufgrund der ersten Halbzeit aber vielleicht ein Stück weit gerecht, dass Nikoleisen selbst dem SCS nicht noch mehr Schaden zufügte (mit der langen Pieke an den Pfosten, 80.).
So oder so bleiben Mane und Co, die die Nachspielzeit unterdessen nach Edmund Addeis Hinausstellung wegen einer Tätlichkeit an Schreiber (80.) in Unterzahl bestritten, auf Kurs Oberliga, was für Schreiber nur allzu folgerichtig ist: „ich glaube, sie brauchen noch ein, zwei Verstärkungen. Im Zentrum ist da noch Luft nach oben, aber trotzdem ist das eine Oberligamannschaft, die sich so sehen lassen kann. Die spielen guten Fußball – deutlich besseren als Vier- und Marschlande (steht bereits als Aufsteiger fest) und steigen verdient auf, so der Zentrumsspieler, der mit seinem SCS die Fälle in Richtung Platz vier der U17-landesliga davonschwimmen sieht: „Wir müssen tatsächlich alles gewinnen, um jetzt noch den vierten Platz zu erreichen. GWE ist so gut wie unmöglich, noch einzuholen. GWE ist jetzt sechs Punkte entfernt. Wir müssen unser Spiel gegen GWE gewinnen und darauf hoffen, dass GWE noch mindestens einmal patzt. Eigentlich zweimal, weil unser Torverhältnis deutlich schlechter ist, als das unserer Konkurrenten. Auch Glashütte steht vor uns. Da müssen wir uns auch nichts vormachen: Das wird schwierig!“.
So oft, wie sich Marineblau – nicht nur heute – durch eigene Kopfprobleme uns unzuverlässige Spielerverfügbarkeiten selbst im Weg stand, auch keine schreiende Ungerechtigkeit…

Tore: 1:0 Mane (41.), 2:0 Duve (63.), 3:0 Mane (65.), 4:0 Mane (71. Nikoleisen)

Zeitstrafe: Addei (Walddörfer SV, 80., Tätlichkeit an Schreiber)

Schiedsrichter: Stephan Pflueg (Walddörfer SV, ersatzweise)

Zuschauer: 30

Spielentscheider in Kurzarbeit: Amadu Mane.



Donnerstag, 1. Mai 2025

Spielbericht TuRa Bremen II - SC Lehe-Spaden

Machtdemonstration am 1. Mai
Zweistellig! TuRa Bremen II mit nächstem Schritt zum Durchmarsch

„Was ist das denn?! Nach 20 Minuten liege ich hier!“, war Miguel Prigge schon vor dem Spiel erschlagen von der sich auf dem Kunstrasen an der Lissaer Straße aufstauenden Mai-Sonne. Was da noch niemand wissen konnte: Er sollte doppelt richtig liegen. Denn tatsächlich schmiss es den „12er“ (nach erst 30 Minuten plus Behandlungspause) per „Pferdekuss“ auf den Oberschenkel aus der Partie. Der für ihn eingewechselte Lasse Axmann und Co gerieten derweil sportlich komplett unter die Räder.
Vom Anpfiff weg tat sich der SC Lehe-Spaden als Tabellenletzter der Bezirksliga Bremen extrem schwierig beim Vize-Primus, dem man es jedoch extremst einfach machte. Der taktische Kniff, hinten mit einer Fünferkette zu spielen, erwies dabei auch nicht als stabilitätsfördernd. „Wir haben noch nie Fünferkette gespielt“, erläuterte Prigge, was auch dem Laien augenscheinlich wurde. Keine Bewegung ohne Ball, keine Anspielstationen und Unsicherheit an der Kugel: Da fiel es TuRa Bremen II einfach, durch frühe Ballgewinne zu Torchancen zu kommen.
Einzig SC-Goalie Jacek Müller spielte mit starken Rettungstaten so lange den Spielverderber, bis Eric Loserth auf Zakri-Service aus dem Rückraum das 1:0 gelang (14.).
Nach ähnlichem Muster machte es Soufiane Zakri selbst – 2:0 (26.)!
Zwischendurch lag lag sogar Überraschendes in der Luft, als ein Freistoß von links durch den Gegner auf den Fuß von Ali-Emre Pehlivan serviert wurde, der Schiffdorfer aber überhastet drüber bolzte (16.).
Die Dinge gesellten sich jedoch brutal für die Gäste, die spätestens nach dem 3:0, das sie per Ballverlust im eigenen Strafraum selbst heraufbeschworen (Torschütze Norwin Dietze, 33.), komplett in ihre Einzelteile zerbröselten.
Schecho Culum, bis dahin noch etwas abschlussunglücklich, schnürte einen klassischen Strafraum-Doppelpack (35. & 40.), ehe auch der stilisiert über rechts freigespielte Marcel Burkevics zu Torjäger-Ehren kam (42.).
Den Schlusspunkt einer denkwürdigen ersten Hälfte setzte schließlich ein Gast. Ein abgefälschter Fernschuss führte Axmanns Rückenummer 24 als Eigentorschütze auf die Notizkarte des heute nur als Sekretär geforderten Schiedsrichters (45.+2). Sein extra angesetzter Beobachter hätte den Mai-Feiertag auch sinnvoller verbringen können…
Die Fahrt durch die Einbahnstraße ging nämlich auch nach dem Wechsel munter weiter. Zwar dauerte es fast ein Dutzend an Spielminuten, ehe Cenk Yilmaz den Torreigen bei drückender Überlegenheit mit links aus der zweiten Reihe fortsetzte (57.), doch dann ging es bis zur Verdopplung des Halbzeitstandes kontinuierlich erneut zum Anstoßkreis.
Arbnor Brahimi präsentierte sich hierbei als besonders torlustig. Nach einer guten Stunde ging es vom Strafstoßpunkt los (61.), woraufhin es binnen elf Minuten aus dem Spiel heraus zum Hattrick führte. Ob per Kopf nach schöner Nonnast-Flanke (69.), als freier Zentralschütze (78.) oder sogar mit dem Bauch (80): heute schien fast alles möglich.
Auch für Yilmaz, der mittels Abstauber (64.) das zwischenzeitliche 10:0 und um im Rücken der indisponierten Verteidigung die 14:0-Endnote hinzufügte (86.).
TuRa II, erst im Vorjahr als Tabellendritter in die Bezirksliga aufgestiegen, schreitet damit weiter dank einer starken Serie von sechs Siegen in acht Begegnungen seit dem Jahreswechsel (bei zwei Remis) immer weiter gen Durchmarsch in die Sechstklassigkeit. Auch, weil der auch heute wieder erfolgreich praktizierte Kaderaustausch mit der Ligamannschaft aus der Bremen-Liga funktioniert.
Dem personell dünn besetzten Team in Rot bleibt dagegen noch ein straffes Programm von acht (vorwiegend schwierigen) Spielen, den Rückstand von 14 Punkten auf den rettenden dreizehnten Platz noch zu schaffen. Ein Großteil des arg jungen Kaders kickt dabei auch noch parallel in der A-Verbandsliga (noch sieben Partien) um den Ligaverbleib, was vermutlich die etwas realistischere Aufgabe darstellt…

Tore: 1:0 Loserth (14. Zakri), 2:0 Zakri (26. Heso), 3:0 Dietze (34.), 4:0 Culum (36.), 5:0 Culum (40. Yilmaz), 6:0 Burkevics (42. Heso), 7:0 Axmann (45.+2, Eigentor, Loserth), 8:0 Yilmaz (57.), 9:0 Brahimi (61., Strafstoßtor, Müller an Culum), 10:0 Yilmaz (64.), 11:0 Brahimi (69. Nonnast), 12:0 Brahimi (78.), 13:0 Brahimi (80. Culum), 14:0 Yilmaz (86. Culum)

Schiedsrichter: Tyler Schmidt (1. FC Burg)

Zuschauer: 32