Sonntag, 20. Mai 2012

Spielbericht Altona 93 2.C - SC Vorwärts/Wacker Billstedt 2.C

1:7 – aber wen interessiert´s?
Beschämende Szenen nach Spielende überdecken wichtigen V/W-Sieg

Die C2 des SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt hat ihre Aufstiegschancen mit einem 7:1-Auswärtssieg beim Schlusslicht Altona 93 2.C weiter gefestigt, doch diese Tatsache interessierte nach dem einseitigen Match kaum jemanden, kam es nach dem Schlusspfiff zu Szenen, wie in einem schlechten Western.
Im Mittelpunkt der Szenerie: Vorwärts/Wacker-Trainer Kai Uwe Schulze, der kurzfristig als Schiedsrichter eingesprungen war. Doch zäumen wir das Pferd von hinten auf!
Der Blick auf die Tabelle versprach den knapp 30 Zuschauern nicht gerade einen offenen Schlagabtausch zweier gleichwertiger Teams.
Und genau so kam es: Vorwärts/Wacker ließ Ball und Gegner laufen, während der zwar durchaus bemühte, aber deutlich limitierte AFC keine eigenen Angriffsvorträge bringen konnte.
Ein Zustand, den sich die Gäste schnell zu Nutze machten, lochten Fabian Kinadeter (Schuss von der Strafraumgrenze) und Maurice Lengenfeld (einfacher Kopfball nach schöner Lipovic-Flanke) unter der Beobachtung ihrer staunenden Gegenspieler zu einem komfortablen 0:2 nach nur acht Minuten ein. Torsteher Philipp Babace forderte daraufhin noch mehr Tore seiner Vorderleute für eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Landesliga – und er bekam sie, denn während Kinadeter nach einer Viertelstunde wieder ein lustiges hin und her Spielen vor dem gegnerischen Strafraum mit einem Linksschuss zum 0:3 nutzte, behalf er sich acht Minuten später eines klassischen Kopfballtors, nachdem der direkt zuvor eingewechselte Eric Boack exakt flankte. Ebenfalls exakt kam auch Eicks Heber direkt in den Lauf von Lengenfeld, der das Leder daraufhin mit einem genau solchen über den herausstürzenden Lorenz Golombiewski in die Maschen beförderte.
Der Spielstand lautete mittlerweile 0:5 und es hätte noch dicker kommen können, wären Niklas Eicks zwei Versuche nicht am Außenpfosten und einer guten Torwartaktion des AFC-Keepers verendet.
Nach einer zwölfminütigen Halbzeitpause, vom AFC herausgezögert, was der Schiedsrichter für unsportlich hielt und bereits mit einem Spielabbruch drohte, schien es genauso weiterzugehen, wie in den vorigen 35 Minuten, vervollständigte Ibrahim Lipovic, per Rechtsschuss nach einem unnötigen Ballverlust Lennart Bönchens, das halbe Dutzend, was Eick mit Tor Nummer sieben krönen wollte, doch ein gut mitspielender Golombiewski, der sich im zweiten Abschnitt deutlich steigerte, verhinderte wieder den ersten Eick-Treffer. In der 47. Minute passierte dann schier Unglaubliches; ungläubiges Staunen im weiten Rund: Der AFC verkürzte auf 1:6! Dogus Göktas war es, der die Kugel aus gut 23 Metern mit einem direkten Freistoß in den Kasten nagelte. Ein Grund für den Gäste-Schlussmann, das Aluminium mit einem heftigen Fußtritt auf seine Standfestigkeit zu prüfen…
Wirklich sportlich ging es danach nicht mehr zu, denn während Vorwärts/Wacker jegliche Dynamik aus der Partie nahm, fehlten der Kirsch-Equipe einfach die spielerischen Mittel.
Da überraschte es wenig, dass Eric Boacks Heber zum 1:7, 18 Minuten vor Ultimo, den sportlichen Schlusspunkt unter dieses Match setzte.
Doch damit war die Messe an diesem sonnigen 20.05.2012 am Othmarscher Kirchenweg noch lange nicht gelesen, denn plötzlich kam es während des obligatorischen Sportgrußes am Mittelkreis zu hässlichen Szenen, die AFC-Akteur Jasper Wobser später wie folgt beschrieb: „Der Schiedsrichter, der von der gegnerischen Mannschaft war, hat zu Altona gesagt, dass sie ein zu armer Verein sind, um einen Schiri zu organisieren und dass wir Handball spielen sollen, weil wir kein Fußball spielen sollen. Dann hat er als Erwachsener, der eigentlich über solchen Sachen stehen sollte, sich provozieren lassen und einem Jungen aus meiner Mannschaft einfach eine Kopfnuss gegeben. Man musste mit dem jungen ins Krankenhaus“, gab der 14-jährige später schriftlich zu Protokoll.
Ein ungutes Gefühl hatte er indes schon während der Partie: „Außerdem war der ``Schiedsrichter`` parteiisch!“, so Wobser, der sich nicht nur über eine nicht erteilte Verwarnung für einen Gästespieler beschwerte, sondern auch mit dem Vorwurf des „schlecht seins“ aufräumte: „Und wir werden schlecht genannt?! Wir sind fast alle ein Jahr jünger als die Gegner, also fast die ganze Mannschaft! Und dafür haben wir uns gut gehalten. Schließlich sind  wir in der Aufstiegsrunde insgesamt die Jüngsten!“
Für V/W-Trainer Schulze wird dieser Vorfall wohl große Konsequenzen haben („(...)Der Sieg gegen Altona hatte einen bitteren Beigeschmack, das werden wir morgen vor dem Training ausgiebig besprechen müssen.“, lautete der Tenor auf der Mannschafts-Facebookseite).
Mit Solchen hat im Übrigen auch der Vater des Altonaer Zwillingspaares Kubilay & Ogulcan Coskun zu rechnen, der die Kopfnuss des Spielleiters gegen letztgenannten Sohn mit einer genau solchen zu rächen verstand, was er gegenüber der Polizei, im Gegensatz zu seinem Kontrahenten, offen gestand.
Es bleibt also festzuhalten, dass der saubere Jugendsport hier mit Füßen getreten wurde!
Eine Umwertung des Ergebnisses scheint allerdings unwahrscheinlich.

Altona 93 2.C: Golombiewski – Paustian, O. Coskun (61. Wobser), Bhatia (24. Karnstedt / 61. Ziems), Bönchen – Ziems (53. Bhatia), K. Coskun – Hermann-Trentepohl (32. Lorenzen), Wasikowski, Amoah – Göktas Trainer: Leon Kirsch

SC V/W 04 Billstedt 2.C: Babace – Gökdal, Altuntas, Friedel, Bail – Eick (50. Cetiner), Kinadeter (43. Wölk) – Cetiner (22. Boack), Lengenfeld (36. Kopkin) – Wölk (32. Ileri), Lipovic Trainer: Rüdiger Eick

Tore: 0:1 Kinadeter (7. Eick), 0:2 Lengenfeld (8. Lipovic), 0:3 Kinadeter (15. Eick), 0:4 Kinadeter (23. Boack), 0:5 Lengenfeld (25. Eick), 0:6 Lipovic (42.), 1:6 Göktas (47. direkter Freistoß), 1:7 Boack (52. Cetiner)

Schiedsrichter: Kai Uwe Schulze (SC V/W Billstedt, ersatzweise: Note 6*: würde ohne die Ereignisse nach dem Spiel die Note 5 erhalten. Wenig gefordert, hatte Probleme bei der Bewertung von Zweikämpfen, brachte den AFC in der zweiten Halbzeit durch falsche Abseitspfiffe um zwei gute Torchancen, geringer Laufaufwand, zudem zu harsch im Tonfall.)

*wegen krass sportwidrigem Verhalten

besonderes Vorkommnis: Das Spiel wurde wegen des Nichtantritts des angesetzten Schiedsrichters (SC Union 03) und den dadurch nötigen Modalitäten mit einer Verspätung von 17 Minuten begonnen.

Samstag, 19. Mai 2012

Spielbericht FC St.Pauli 1.D - USC Paloma 1.D

Dank Kosanic: St. Pauli hält sich schadlos
Gelungene Generalprobe für das Viertelfinale gegen Buxtehude

Sicherlich gab es schon rasantere Spiele am Brummerskamp, doch dieser 2:0-Sieg von St. Paulis U13 zum Abschluss der D-Bezirksliga A03 zeigte noch einmal, dass die Oertel/Olde-Elf zurecht die Staffelmeisterschaft holte.
St. Pauli begann sofort mit Ball- und Spielkontrolle, hob sich große Offensivmomente aber bis zur elften Minute auf, als eine Eckballvariante zwischen Dario Kovacic und Lennard Henke schon zu scheitern drohte, Nikola Kosanic das Zufallsobjekt jedoch mit der gewohnten Schusssicherheit zum 1:0 ins linke Dreiangel drosch.
Der Weg in Richtung des fünften Sieges im fünften Herbstrundenspiel schien geradewegs eingeschlagen zu sein, doch die Gäste wehrten sich und kamen nach einer Viertelstunde zu einer hervorragender Schusschance, doch Lennart Merkles Geschoss aus elf Metern rauschte knapp über den Kasten. So blieb es zur Pause beim 1:0 für die Brummerskamp-Equipe.
Ein 1:0, das kurz nach dem Seitenwechsel fast nicht mehr existent gewesen wäre, hätte Joris Wittkugel keinen so guten Job gegen den frei aufs Tor zulaufenden Moritz Veh gemacht.
Palomas Außenspieler Emrah Ates nutzte mit seinem vorhergegangenen Zuspiel in die Tiefe des Raumes übrigens zu ziemlich die einzige Mängelszene der Gastgeber, die ansonsten einen konzentrierten Auftritt hinlegten und sich für diesen zehn Minuten nach dem Wiederbeginn selbst in Form des 2:0 belohnten. So war es wiederum Kosanic, der die Herzen der St. Pauli-Anhänger mit einem echten Stürmertor höherschlagen ließ, denn besser konnte er bei Julian zu Klampens blockierten Torversuch nicht stehen.
Und weil es außer dem lang ersehnten 16-minütigen Pflichtspielcomebacks Leon Schmidts keine weiteren erwähnenswerten Ereignisse mehr gab, siegte sich Braun-weiß zur makellosen Bilanz von fünf Siegen in fünf Partien bei einem Torverhältnis von 17:1.
Das Viertelfinale der Hamburger Meisterschaft im 99er-Jahrgang gegen die D1 des BSV Buxtehude kann kommen!

FC St. Pauli: Wittkugel (44. Schmidt)  – Bebensee, von Zitzewitz, Gerber, Aslani – Kovacic (39. Henke), Henke (26. Schauer) – Stanjevic (31. zu Klampen), Dane (26. Kehr / 48. Dane), Erdal – Kosanic (57. Kovacic) Trainer: Tobias Oertel & Oliver Olde

USC Paloma 1.D: Krüper (31. N.N.) – Franz, Houphouet, Neumann, Weber – Ischebeck, Stumpf – N.N. (4. Nagel / 22. Görlitz), Merkle, Ates – M. Veh Trainer: N.N.

Tore: 1:0 Kosanic (11. Henke), 2:0 Kosanic (40. zu Klampen)

Schiedsrichter: Jürgen Kwidzinski (SV Eidelstedt, Note 2,5: Hatte das einfach zu leitende Match jederzeit im Griff.)

Zuschauer: 36

Die Abschlusstabelle der DBZL A03:

Platz

Mannschaft

Sp

S

U

 N

Tore

Pkt

1.

FC St. Pauli 1.D

 5

5

 0

 0

   17:1

15

2.

Kummerfelder SV 1.D

 5

2

 1

 2

7:4

  7

3.

USC Paloma 1.D

 5

2

 1

 2

5:3

  7

4.

Niendorfer TSV 1.D

 5

2

 1

 2

5:7

  7

5.

SV Eidelstedt 1.D

 5

1

 2

 2

4:3

  5

6.

SC Eilbek 1.D

 5

0

 1

 4

  1:21

  1

Mittwoch, 16. Mai 2012

Spielbericht Niendorfer TSV 2.C - FC St. Pauli 2.C

Oberkellner Pfeiffer serviert St. Pauli das Halbfinale
Fünffach-Vorbereiter führt junge Kiezkicker in Niendorf zum Kantersieg

Absolut für Pokalträumereien ließen die 98er des FC St. Pauli im Pokalviertelfinale für ihren klassentieferen Kontrahenten vom Niendorfer TSV übrig, droschen sie den eine Liga tieferen Landesligisten mit einem saftigen 8:1 aus dem Wettbewerb.
Wo sich die Teams auf dem Papier durch ihr Spielsystem (4-2-3-1) stark ähnelten, wurde in der Praxis schnell ein Klassenunterschied deutlich.
Mit viel Ballbesitz legten sich die Gäste die Niendorfer zurecht, um nach einem Dutzend an Spielminuten gleich die erste Szene von Belangen für sich zu nutzen. Über links versetzte Mats Köhlert zwei Gegenspieler, um für Alexander Laukart am ersten Pfosten zu servieren. Erst im Nachsetzen mochte die Co-Produktion der begehrten Talente das 0:1 bedeuten, doch wen kümmert´s noch, außer den im ersten Versuch noch abwehrenden Louis Vierth.
Dieser sah sich wenig später mit einem anderen St. Pauli-Pärchen konfrontiert, dass sein Handwerk genauso gut verstand, bediente Irwin Pfeiffer den rasch abziehenden Thomas da Silva, nur stellte sich hier der Pfosten in den Weg. Kein Problem, war der Nachschuss aus 15 Metern schließlich doch im Ziel untergebracht (15.).
Nach einer Pfeiffer-Ecke köpfte wiederum da Silva auf 0:3, sodass der Drops bereits nach 20 Minuten gelutscht schien, zumal eine abgerutschte Torschussflanke Köhlerts nur knapp nicht das 0:4 bedeutete (23.).
Zu allem Überfluss fiel Außenverteidiger Leon Stüber auch noch während der Partie aus, sodass die ohnehin weitgehend überforderte Defensive der Blau-weißen zusätzliche Umbaumaßnahmen erlebte. Auch die schwachen Kücük und Speck mussten weichen, während der Profinachwuchs trotz dünner Personaldecke und gehörigem Spielpensum einfach weiter seine Überlegenheit ausspielte. Völlig uneigennützig spielte Pfeiffer im Strafraum quer, um da Silva zum dritten Mal an diesem Abend den Torerfolg zu ermöglichen – 0:4! Weiter ging´s mit Dominik Mahnke, der einfach mal zentral durchging und seinen Linksschuss mit Hilfe des Innenpfostens hinter die Linie schraubte (49.).
Ebenso verkürzte Tore Schütt im Konter gegen sorglos verteidigende St. Paulianer auf 1:5 (54.), doch für eine Wende war es natürlich bereits zu spät.
Stattdessen sauste Irwin Pfeiffer wieder unhaltbar seine Außenbahn hinauf. Das Ergebnis: Torvorlage Nummer vier, diesmal für den mit links einschiebenden Laukart (58.), der auch den letzten Höhepunkt des Abends setzte, als er neun Minuten vor Schluss aus 25 Metern zeigte, warum ihn der Bundesligist aus Wolfsburg zur kommenden Saison ins VfL-Internat holt. Im Sandwich dieser beiden Laukart-Treffer netzte auch Mats Köhlert noch einmal, indem er seinen eigenen Torschuss zur Vorlage benutzte, weil der eigewechselte Christoph Wagner zwischen den NTSV-Pfosten die Kugel nicht zur Seite blockieren konnte.
In zwei Wochen darf Braun-weiß dann zum Halbfinale nach Jenfeld reisen, um beim WTSV Concordia nach Möglichkeit den Einzug ins dort in unmittelbarer Nachbarschaft stattfindende Endspiel klarzumachen.

FC St. Pauli 2.C: Grünitz – Dieterich, Wilckens, Ambrosius, Adomako – da Silva, Palo – Pfeiffer, Laukart, Köhlert – Mahnke, eingewechselt: Baafi, Trainer: Kemal Mimaroglu

Tore: 0:1 Laukart (12. Köhlert), 0:2 da Silva (15. Pfeiffer), 0:3 da Silva (20. Pfeiffer), 0:4 da Silva (41. Pfeiffer), 0:5 Mahnke (49.), 1:5 Schütt (54. Stehn), 1:6 Laukart (58. Pfeiffer), 1:7 Köhlert (60. Baafi), 1:8 Laukart (61.)

Gelbe Karten: keine – Ambrosius

Schiedsrichter: Kjell Langerbeins (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 70