Sonntag, 2. Juni 2019

Spielbericht Groß-Flottbeker SpVgg 1.D - SC Poppenbüttel 1.D

In 3 Minuten alle Chancen verspielt
GFSV-2007er knicken ein – SC Poppenbüttel nutzt´s zur Vize-Meisterschaft

Blaue Sturzflecken, aufgeschrammte Knie, kleine Steinchen in den Wunden, jede Menge Staub in der Lunge und eine Braunfärbung in der Kleidung, der selbst der weiße Riese nicht Herr werden kann: Über ein Jahrhundert lang kannten die Fußballer in Groß-Flottbek nur Grand. Unzählige Hartplatz-Schlachten spielten sich in Hamburg-West ab, bis nun zumindest einer der beiden Plätze der Sportanlage „Wilhelmshöh“ dem Trend zum Kunstrasen folgte. Umso passender, dass es gleich im ersten offiziellen Kick auf dem sanierten Platz an der Notkestraße gleich um die Wurst ging.
Rein sportlich war die Ausgangslage für beide Kontrahenten nämlich klar: Nur ein Sieg würde die Restchance auf die Staffelmeisterschaft der U12-Kreisklasse 48 – zumindest bis Spitzenreiter Altona 93 sein Gastspiel in Norderstedt beendet hat – wahren.
Und tatsächlich bekamen die anwesenden Schlachtenbummler zum letzten Spieltag bei sengender Hitze einen meisterlichen Auftritt zu sehen. Jedenfalls, wenn man die jeweils überlegene Halbzeit beider Teams zusammenlegt.
Bastian Säfke (am Ball gegen Max Schwarz) drehte nach der
Pause auf dem neuen Geläuf so richtig auf.
In Abschnitt eins waren es die Hausherren, die ihr neues Grün effektiver zu bespielen wussten.
Häufiger als ihre poppenbütteler Gegenspieler hatten sie die Kugel am Fuß, was sich nach ersten Annäherungen auch im Halbzeitergebnis widerspiegeln sollte. Überragend tankte sich Max Schwarz über links bis zur Grundlinie durch, um Nicolai von Plate im Rückraum die technisch sauber genutzte Vorlage zur 1:0 nach 20 Minuten zu bescheren, ehe der Ausbau des Vorsprungs eher brachial durch den nahezu fehlerlosen Philip Varoga und dessen long line-Freistoß eingeleitet wurde. Den unkoordiniert aus seinem Kasten irrenden Emil Wikberg überwunden, schob Jasper Horster noch im Fallen ein.
Es lief nach Plan für die GFSV, die zur Pause Rang eins um ein Törchen mehr in der oft zitierten Blitztabelle übernahm. Doch dann kam eine rabenschwarze zweite Hälfte, die jegliche Rechenspiele auf groß-flottbeker Seite für nichtig erklären sollte.
Der SCP, bis dahin durch Bastian Säfkes knapp vergebene Kopfballchance (Freistoß Mohammadi) aus dem ersten Abschnitt am gefährlichsten gewesen, blies nun zum Großangriff, der durch Säfkes aktives Laufangebot in die Schnittstelle sofort Erfolg hatte. Nils Klapprott kam noch ran, konnte den Anschlusstreffer aber nicht verhindern (38.).
Es vergingen nur Sekunden, da war dann dahin mit der Führung, weil ein zu kurz geklärter Ball direkt beim zentral postierten Säfke landete und der Trainersohn mustergültig aus zwölf Metern Danke sagte – 2:2!
Und weiter ging die wilde Karussellfahrt für die erlahmten Gastgeber, die den poppenbütteler Führungstreffer mit einer schwachen Spieleröffnung sogar selbst einleiteten. Marc Diechler legte es im Kampf mit dem Spielgerät zwar auf die Nase, was der dadurch gar begünstigte Treffer vom Kollegen Bashir Mohammadi jedoch flugs vergessen machte.
Drei Gegentore in drei Minuten und das während der Partie kräftig durchrotierte Groß-Flottbek konnte sich glücklich schätzen, dass es Klapprott per Flugeinlage gegen einen Mohammadi-Distanzschuss vor der frühzeitigen Entscheidung in der Mittagshitze bewahrte (46.). Allerdings war auch für den Laien zu erkennen, dass die ermüdet wirkenden Müller-Schützlinge hier nichts Großes mehr entgegenzusetzen hatten.
Inmitten einer Ausgleichsbemühung, um wenigstens noch Platz zwei in der Tabelle zu sichern, fiel die Tür per Kontergegentor schließlich doch vorzeitig zu, obwohl der GFSV-Schlussmann in erster Instanz noch parierte.
Während Max Schwarz und Co diese verpatzte Kunstrasenpremiere in der Endabrechnung sogar auf Rang vier zurück fallen ließ, schoben sich die Poppenbütteler dank ihres aufgrund der starken zweiten Halbzeit verdienten Auswärtssieges gar auf Platz zwei von vier punktgleichen Teams vor.
Dann allerdings siegte Spitzenreiter Altona 93 5:1 in Norderstedt und verteidigte damit die Alleinherrschaft dieser Staffel.

Tore: 1:0 von Plate (20. Schwarz), 2:0 Horster (27. Varoga), 2:1 N.N. (38. Säfke), 2:2 Säfke (39.), 2:3 Mohammadi (41. Diechler), 2:4 N.N. (53.)

Schiedsrichter: Tanju Bozkurt (Groß-Flottbeker SpVgg)

Zuschauer: 28   

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