Sonntag, 20. Oktober 2024

Spielbericht VfL Hammonia III - Eimsbütteler TV IV

„ohne Lösung“: Hammonia III zahlt wieder Lehrgeld
Neuling verliert das Derby gegen den ETV und rutscht unter den Strich

Ein wenig fühlte sich Hüdayi Dogu, Stürmer von Aufsteiger Hammonia III, wie in einer Zeitmaschine: „Wir sind 60 Minuten besser, haben Ballbesitz und die kommen; machen die Dinger“, passte seine Spielbeschreibung der 0:2-Niederlage aus der Vorwoche bei Spitzenreiter Alstertal/Langenhorn auch genau auf die nunmehr achte Saisonniederlage, die im frühsonntäglichen Lokalderby gegen die Viertvertretung des Eimsbütteler TV ebenfalls nicht Not tat.
Eine weitgehend niveaulose Anfangsphase mit haarsträubenden Ballverlusten auf beiden Seiten gestaltete man erst in Minute 18 einmal konstruktiv, als Gaston Varetto aus 21 Metern abzog und Manuel Burmester seine Torwart-Parade etwas aufbauschte.
Immerhin luden seine Vorderleute nicht mit schrägen Ballverlusten zum Toreschießen ein, wie es der VfL nur Atemzüge danach tat. Im zentralen Mittelfeld war das Spielgerät in den Füßen des Gegners gelandet, was Johann Studtmann sofort zum Vertikalball auf den cool vollendenden David Wagner nutzte (19.). 0:1 und praktisch nach dem gleichen Muster wäre Wagner gar der Doppelpack gelungen. Diesmal bekam Torsteher Leon Hebart aber noch ein Bein an den spitzwinkligen Abschluss (20.).
„Wir kommen hinten raus, dann kommt der Ball vorne an und wir wissen nicht, was wir machen sollen – einfach ohne Lösung!“, haderte der offensiv kaum mit Anspielen gefütterte Dogu mit den fehlenden Ideen jenseits der Mittellinie.
Unverhoffte Abhilfe bescherte da der Gegner. Lukas Wagners vermeidbares Rückspiel nahm Burmester mit den Händen auf. Den folgenden indirekten Freistoß rammte Dogu allerdings in den Abwehrpulk der gewohnt leidenschaftlich verteidigenden Gäste, deren Vorhaben, den Sieg mehr zu wollen als der Gegner, zumindest in puncto Lautstärke auf und neben dem Platz deutlich wurde. Jubelschreie der selbsternannten „Raubtiere“ gab es kurz vor der Pause zu hören, köpfte Kapitän Studtmann eine Moezipour Tehrani-Ecke aus vollem Lauf zum 0:2-Halbzeitstand in die Hammonia-Maschen (44.).
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Der VfL bemüht, das Spiel nach vorne aufzuziehen, doch zu selten entsprangen daraus Chancen wie jene aus der 51. Minute, wo Jan Bosse halblinks an Burmester scheiterte, ehe Leul Bisenibit den aussichtsreichen Nachschuss nicht erwischte (51.).
Stattdessen fing man sich auf der Gegenseitig einzig dank der Hilfe des Quergestänges kein zweites Ecken-Kopfballgegentor (60.).
Eine Übung, die man derweil selbst bemühte, um ergebnistechnisch ins Match zurückzufinden. Mit Schnitt brachte Jose Ndiessome die Kugel hinein, damit Varetto mittig den Anschlusstreffer erköpfen konnte (70.).
Engagiert, aber letztlich mit zu wenig Durchschlagskraft wehrte man sich in der Schlussphase gegen die drohende Niederlage, die am ehesten Dogu hätte verhindern können. Per Heber in den Lauf bedient, setzte er seinen Lupfer zwar über den herausstürzenden Tormann – aber auch neben dessen Gehäuse (80.). „Das ist unser Fehler; Wir spielen gut, machen aber unsere Tore nicht. Desto länger es dauert, dass wir keine Tore machen, werden wir irgendwann ungeduldig, machen dann halt diese taktischen Fehler. Damit kämpfen wir schon seit fünf, sechs Wochen. Wir gewinnen diese Spiele nicht!“, resümierte Dogu, für den es direkt im Anschluss an die Partie hinter den Tresen des Vereinsheims „bei Hüdo“ ging. Als nächstes geht es nun erneut gegen eine vierte Mannschaft – die des SC Victoria. In der engen unteren Hälfte der Kreisliga 6 ein erneutes direktes Duell gegen den Abstieg.

Tore: 0:1 D. Wagner (19. Studtmann), 0:2 Studtmann (44. Moezipour Tehrani), 1:2 Varetto (70. Ndiessome)

gelbe Karten: keine – D. Wagner, Studtmann, Hoin, Markhoff

Schiedsrichter: Hursit Köse (SV Rot-weiß Wilhelmsburg)

Zuschauer: 20





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