Sonntag, 13. März 2011

Spielbericht HEBC - Camlica Genclik

Neujahrsserie gestartet
HEBC demontiert torwartloses Camlica und darf wieder hoffen

2011 – das Jahr des Vereinsjubiläums – und vielleicht auch das einer spektakulären Rettung im Untergeschoss der Landesliga Hammonia?
Nach der Nullnummer beim direkten Konkurrenten in Blankenese nährt der eingefahrene 4:0-Erfolg im Aufsteigerduell mit der ebenfalls in Abstiegsnöten steckenden Elf von Camlica Genclik die Hoffnungen auf den Verbleib in Hamburgs zweithöchster Spielklasse.
Von Anfang an demonstrierten die Gastgeber ihren Glauben an das Happyend und ließen die Kugel dabei sogar manierlich laufen, wie es bei Dejan Prostrans Gelegenheit geschehen war. Gemeinsam mit Stefan Hermes hatte sich der Außenverteidiger über seine rechte Seite durchkombiniert, bevor Harun Gücyeter im Nachfassen zupackte (20.).
Zehn Minuten später sah der Aushilfsgoalie, der den gesperrten Hayko Kalaycioglu zwischen den Stangen vertrat, nicht mehr besonders gut aus, als ihm hinten die Kugel gegen Patrick May abhandenkam und das anschließende Gestochere schließlich durch Adem Ismajlis 14-Meter-Abschluss mit 1:0 beendet wurde (30.).
Auch beim 2:0 offenbarte sich die Unsicherheit beim sonst als knallharten Verteidiger bekannten Gücyeter, rutschte ihm die Kugel gegen den heranstürmenden May unglücklich durch, sodass der flinke Außenstürmer nur noch einzulochen brauchte (42.).
Kurz zuvor hatte bereits Stefan Hermes die Verdopplung auf dem Fuß, mit dem er jedoch aus elf Metern zu lasch in Gücyeters Arme lupfte (38.).
Zweifel am Heimsieg von Lila-weiß räumte bereits kurz nach der Halbzeit ein Überzahlkonter gegen aufgerückte Gäste aus. May quer zu Ismajli – 3:0 (48.)!
HEBC nun wie im Rausch, während sich die Jungs von der Hagenbeckstraße in Form von Ugur Eroglus Platzverweis wegen groben Foulspiels auch noch selber schwächten (55.).
Den zusätzlichen Platz auf dem roten Rasen nutzte das Duo Rick Ferck/Enno Martini just zum 4:0, bei dem letztgenannter Innenverteidiger Fercks hohen Freistoß, in der Luft stehend, mit höchsten Haltungsnoten einnickte (60.).
Etwas mehr Zielstrebigkeit im Angriffsdrittel, und die Reinmüller-Kicker wären in der Folge als noch deutlicherer Sieger gegen nachher nur noch neun Gäste (Soner Ibis konnte bei seinem verletzungsbedingten Ausscheiden nicht mehr ersetzt werden, da das Wechselkontingent bereits erschöpft war, 72.) hervorgegangen. „Die Konter müssen wir besser ausspielen!“, beklagte Abwehrrecke Thorsten Wolgast daher trotz einem „verdienten Sieg“, der mit vier Punkten bei keinem Gegentor einen „guten Start nach acht Wochen Laufen in der Winterpause“ darstellt.
Im spielausfallverzerrten Tableau robbte man sich mit der Mini-Serie wieder bis auf drei Zähler an das jetzt vom im kleinen Eimsbüttel-Derby geschlagenen Widersacher heran. Beim HSV III wartet nun die Chance, gleich den nächsten Rivalen breit gefächerten Abstiegsspektrum mit in den akuten Gefahrenbereich zu ziehen. Ebenso die Elf von Tuncer Tamer, die es mit den nur zwei Zähler besser gestellten Teutonen von der Kreuzkirche zu tun bekommen.

HEBC: S. Wolgast – C. Papadopoulos, T. Wolgast, Martini, Prostran (62. Osmanov) – Ferck – Hermes, Ryziotis (70. Schönwandt), Müller, May (62. Gramsch) – Ismajli, Trainer Poen Alarcón

Camlica Genclik: Gücyeter – Cigir, Eroglu, Baran, Mensah – Cagin, Cetinkaya (59. Solukcu) –  Yildirim, Cardoso (63. Aslani), Bektas (46. Ibis) – Karakus, Trainer: Tuncer Tamer

Tore: 1:0 Ismajli (30. May), 2:0 May (42. Müller), 3:0 Ismajli (48. May), 4:0 Martini (60. Ferck)

rote Karte: Eroglu (55., grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Lars Althans (TuS Dassendorf)

Zuschauer: 120

Pl

Mannschaft

Sp

  S

U

 N

Tore

Diff

Pkt

01

VfL Pinneberg

15

12

2

  1

52:12

40

38

02

TSV Uetersen (Ab)

17

10

2

  5

46:18

28

32

03

SV Halstenbek-Rellingen (Ab)

14

10

2

  2

24:11

13

32

04

FC Elmshorn

17

  9

4

  4

38:20

18

31

05

Eimsbütteler TV

18

  9

2

  7

36:33

  3

29

06

SC Teutonia 10 (N)

15

  7

1

  7

31:29

  2

22

07

SV Lieth

17

  5

7

  5

20:25

- 5

22

08

SV Lurup (Ab)

12

  6

3

  3

19:13

  6

21

09

FC Süderelbe

15

  5

6

  4

12:23

- 2

21

10

FC Teutonia 05

19

  5

5

  9

26:40

-14

20

11

TuS Holstein Quickborn

14

  5

4

  5

29:37

-  8

19

12

Hamburger SV III

20

  5

4

11

31:47

-16

19

13

Camlica Genclik (N)

17

  5

3

  9

26:40

-14

18

14

HEBC (N)

17

  4

3

10

21:31

-10

15

15

SV Blankenese

16

  3

4

  9

22:35

-13

13

16

SC Egenbüttel

17

  3

2

12

18:44

-26

11

 

Samstag, 12. März 2011

Spielbericht SC Union 03 - TV Haseldorf

Der Späte Vogel…
…macht die Tore. Deswegen siegt der TVH verdient mit 4:0

Der TV Haseldorf hat sich durch einen 4:0-Auswärtssieg beim SC Union 03 weiter in Lauerstellung in Richtung Aufstiegsränge gebracht, während Union weiterhin um den Ligaverbleib bangen muss.
Die Partie zeigte sich zunächst als absoluter Langweiler. Und das, obwohl der TVH mit bislang 60 Treffern die Torfabrik der Liga stellt. Beide Teams agierten einfältig und ohne jede klare Struktur im Angriffsspiel.
Symptomatisch für diese Partie war ein unkoordinierter Ausflug von TVH-Keeper Schippmann, den Unions Cihan Akkoc und Hasan Tunca nach einem Ballgewinn gegen den Torsteher jedoch nicht für sich nutzen konnten. Wenige Sekunden später klärte Union-Schlussmann Martino Venturini den ersten echten Torschuss der Partie von TVH-Kapitän Martin Krohn per Fußabwehr zur Ecke.
Der TVH taute nun langsam auf und begann damit, sich vom Gegner abzusetzen.
Krohn bediente seinen Kollegen Timo Rekautsch im gegnerischen Strafraum, doch der bekam nicht genügend Dampf hinter seinen Versuch, sodass M. Venturini sicher festhalten konnte (35.).
Zwei Minuten später hatte der Keeper gleichzweimal zu retten, als er zunächst eine Rekautsch-Flanke per Faust aus dem Strafraum boxte und auch den anschließenden Nachschuss von Krohn unter Kontrolle bringen konnte, um nach genau 35 Spielminuten gegen den unbedrängten Timo Badermann mit einer Fußabwehr zu retten.
Die erste erwähnenswerte Offensivaktion der Gastgeber konnte der Hintertorblock in der 44. Minute bejubeln, als sich Tim Riebling aus 25 Metern versuchte, das Tor Heber gefühlt um genausviele Meter verfehlte. Knapper ging es da schon bei Jan Sötebehrs Rechtsschuss auf der anderen Seite zu, rauschte das Leder knapp rechts vorbei.
Es war der Schlusspunkt einer ersten Halbzeit, die man sich als Fußballfeinschmecker getrost hätte sparen können.
Die zweiten 45 Minuten begannen ähnlich. Der TVH weiter überlegen gegen tief stehende Unioner, die offensiv nicht wirklich etwas zu bieten hatten.
Nach etwas mehr als einer Stunde dann die Erlösung für die statistisch stärkste Offensive der Kreisliga 7: Ein Eckball von Badermann und ein Kopfball durch Torjäger-Fossil Martin Skowronek läuteten mit dem 0:1 rosige Zeiten für die Elf von Trainer Stefan Dösselmann ein (61.). Bereits wenige Augenblicke danach hätten Rekautsch und der emsige Krohn den Spielstand verdoppeln können, doch Rekautsch scheiterte an der Lieblingsübung des Martino Venturini (Fußabwehr) und Krohn jagte seinen Nachschuss unbehelligt total überhastet über das Gehäuse. Danach nahm sich die Begegnung wieder eine Auszeit. Die Haseldorfer warteten darauf, dass Union nun die defensive Haltung aufgeben würde und zum Konter einlädt. Und genau das sollte auch passieren. 79. Minute: Langer Schlag von Simon Thode in den Lauf von Skowronek, der beim Versuch, M. Venturini zu umkurven, zu Fall kam und sofort einen Strafstoß vom umsichtigen Schiedsrichter Malcolm Ruhnau zugesprochen bekam. „Das war ein absoluter Witz! Ich komme gerade auf ihn zu, er geht zur Seite und wirft sich einfach hin – ohne, dass ich ihn berührt habe!“, erboste sich der Torhüter über diese Szene, während sein Gegenspieler von einer Berührung mit dem Knie an einer besonders empfindlichen Stelle berichtete… Badermann war das alles herzlich egal und trat zum Duell gegen den immer noch erhitzten Torhüter an. Und tatsächlich traf er – die Tennishalle hinter dem Tor! Rechts vorbei setzte der 28-Jährige nämlich seinen Versuch und vergeigte damit die vorzeitige Entscheidung. Lange ließ er dies allerdings nicht aus sich sitzen, markierte er nach einem unbedrängten Alleingang mit dem erfolgreichen Überwinden des Schlussmann dann doch noch das 0:2 (83.).
Union verlor daraufhin auch den Rest an spielerischer Contenance und fing sich keine 180 Sekunden nach dem 0:2 gleich den nächsten Gegentreffer. Skowronek zog hier aus dem Zweikampfdickicht von links aus spitzem Winkel ab und fand die Kugel in der langen Ecke wieder. „Wir haben da nach einem Einwurf an der Eckfahne rumgedaddelt und ich sah, dass der Torwart zu weit rechts stand; da habe ich einfach draufgehalten“, erklärte der Torschütze die Situation.
Trotz der nun klaren Verhältnisse wurde es in den Schlussminuten noch einmal interessant: Unions Spielertrainer Sorkun, der sich während der zweiten Halbzeit vom Libero zum Stürmer machte, jagte das Spielgerät per Freistoß aus 17 Metern, symptomatisch für das Spiel der Gastgeber, über das Tor, ehe Haseldorfs Krohn wahres Spielverständnis bewies, als er den eingewechselten Timo Schwarz fand und bediente, dieser aber gerade noch rechtzeitig gestellt werden konnte.
Auch letzte Spielnotiz aus der Nachspielzeit blieb noch einmal den Gästen vorbehalten. Der ebenfalls eingewechselte Robin Bhakdeeyut mit einer schönen Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten und wieder Skowronek mit der Rübe aus kurzer Distanz markierten den Endstand von 0:4 (90.+1).
Ein logischerweise verdienter Sieg für die Rot-gelben, denn als der Motor nach gut einer halben Stunde endlich warmlief, spielte nur noch der TVH. Eine Einschätzung, die der Dreifachtorschütze teilte: „Es war nicht ganz einfach, hier zu spielen, denn wir haben unseren Rhythmus nach der Winterpause noch nicht ganz gefunden und hier gegen einen sehr tief stehenden Gegner gespielt, der eigentlich nur lange Bälle gespielt hat. Nach dem 0:1 hat dann die Zeit für uns gespielt, denn Union konnte das Tempo nicht mehr mitgehen, musste aber natürlich aufmachen.“. Sein Trainer zeigte sich derweil etwas kritischer: „Dieses Ergebnis zeichnet nicht das Spiel wider. Wir sollten und jetzt nicht hochjubeln“, stellte Dösselmann klar. Die Rückkehr in die Bezirksliga hat er aber nicht aus dem Blickfeld gestrichen: „Den Versuch ist es wert. Wir haben durch die vielen direkten Duelle gegen die Spitzenteams alles in der Hand“, so der Übungsleiter weiter. „Wir sehen von Spiel zu Spiel. Wir werden weiter an uns arbeiten und wollen natürlich den zweiten Platz schaffen“, stimmte Skowronek mit ein.
Auf der anderen Seite blieb Union-Torhüter M. Venturini ratlos zurück. Statt um die Bezirksliga geht es bei den Jungs von der Waidmannstraße um die Vermeidung der Kreisklasse, was ob eines erneuten Personalumbruchs in der Winterpause schwierig genug ist. „Ich habe keine Ahnung, wie das hier heute passieren konnte! Wir sind genauso eingebrochen, wie in der Hinserie – nur mit anderen Leuten!“. Hinzu kommt das weiter vorhandene Personaldilemma, das durch die Einwechslungen von Torben Osmialowski und Falk Petermann, die eigentlich unter Mike Stecker in der zweiten Mannschaft (Kreisklasse 8) spielen, zwei neue Gesichter bekam.
Am kommenden Wochenende muss Union ohne Wenn und Aber im Abstiegsgipfel bei den Kickers aus Halstenbek punkten, denn eine dortige Niederlage käme für Sorkun und seine Mannen einer Katastrophe gleich.
Der TV Haseldorf setzt zeitgleich seine tabellarische Kellertour fort, deuelliert man sich mit der Reserve des TSV Holm zum dritten Mal hintereinander mit einem Team aus dem unteren Tabellendrittel. Alles andere als der nchste Sieg für die Dösselmann-Elf scheint hierbei unrealistisch. Aber wer weiß…

SC Union 03: M. Venturini – M. Trimborn, Sorkun, C. Akkoc – Ünlütepe (30. Osmialowski), Riebling – H. Akkoc (82. Petermann), Frank, Tunca, Pasin – Trede, Spielertrainer: Mehmet Sorkun

TV Haseldorf: Schippmann – Rudnik (60. Schwarz), Koschinski, Simon, Koch – Badermann, Sötebehr (58. Bhakdeeyut), Thode (78. Schreiber), Rekautsch – Krohn, Skowronek, Trainer: Stefan Dösselmann

Tore: 0:1 Skowronek (61. Badermann), 0:2 Badermann (83.), Skowronek (86.), 0:4 Skowronek (90.+1 Bhakdeeyut)

Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (TSV 08 Eppendorf-Groß-Borstel, Note 2)

Zuschauer: 40

besonderes Vorkommnis: Badermann schießt Strafstoß neben das Tor (M. Venturini an Skowronek, 79.).

Freitag, 11. März 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - Bahrenfelder SV 19

Männersport!
GW Eimsbüttel gewinnt überhartes Match gegen den BSV 19

Grün-weiß Eimsbüttel hat im ersten Pflichtspiel des Kalenderjahres 2011 den ersten Sieg gegen ein zuletzt siegreiches Team vom BSV 19 in einer hoch intensiven Partie geholt.
Hierbei schlugen allerdings einige Herrschaften über die Strenge und verliehen der Begegnung vor knapp 35 Zuschauern am Tiefenstaaken eine unnötige Schärfe.
Zunächst war aber erst einmal unklar, ob und wie überhaupt gespielt werden konnte, denn die Verankerungen der Tore entsprachen nicht dem Regelwerk und mussten im Schnellverfahren auf Anweisung des Schiedsrichtergespanns notrepariert werden. Mit einer Spätzündung von 15 Minuten rollte/hoppelte dann der Ball auf einem Untergrund am Rande der Unbespielbarkeit.
In den ersten 25 Minuten blieb das Treiben anschließend äußerst überschaubar. Einzig BSV-Stürmer Sven Kruppa sorgte nach einem Ballverlust der Gastgeber im Aufbauspiel und einer schnellen Vorarbeit von Max Schlüter für Gefahr, doch ein Rechtsschuss verfehlte das Gehäuse vom Kreisliga-Debütanten Lennart Meiners denkbar knapp (20.).
Meiners´ Vorderleute übten sich derweil in höflicher Zurückhaltung, was das Kreieren von Torchancen betrifft. Erst in der 27. Minute wurde es einmal konkret: Mohamed Salam, der sich durch eine starke Vorbereitung in die Startformation kämpfte, mit einem Traumpass von rechtsaußen, direkt in den Lauf von Vincent Dahms, der seine Schnelligkeit richtig ausspielte und im Angesicht mit Gäste-Keeper Sven Wunsch die Nerven behielt und sicher zum 1:0 einschob.
Dieses 1:0 galt fast als zweiter Anpfiff für die Teams; Nun entstand ein extrem intensives Match mit hart geführten Duellen, welcher aber oftmals Grund zur Reklamation beim Unparteiischen lieferten, was die Gemüter immer wieder hochkochen ließ und zu Theatralik auf beiden Seiten führte.
Sportlich scheiterte Maximilian Garbe nach einer halben Stunde aus 16 Metern am BSV-Schlussmann, der per Fußabwehr zur Ecke klärte.
Wenige Sekunden später fand sich der 21-Jährige nach rüdem Einsteigen im Bereich der Mittellinie von BSV-Akteur Alex Ruhnau auf dem Hosenboden wieder, was dem „Achter“ nur „Gelb“ einbrachte.
GWE verpasste es indes, die Führung auszubauen: Erst verfehlte Dennis Klemm per Kopf nach einem Burke-Freistoß – dann scheiterte Burke persönlich an Wunsch, der erneut mit dem Fuß klärte (35. & 40.).
Kurz vor der Pause fuhren die Gemüter auf Seiten der Gäste nach einem als grenzwertigen Zweikampf im GWE-Strafraum zwischen Garbe und Kruppa noch einmal hoch, hätte ein Strafstoß den zuletzt formstarken Bahrenfeldern natürlich sehr gut in die Karten gespielt.
Stattdessen ging es ohne Elfmeter und einem 0:1-Rückstand in den zweiten Abschnitt, der mit einem echten Paukenschlag, beziehungsweise dem 2:0 durch Garbe begann. Nicholas Burke spielte einen Eckball flach an die Strafraumgrenze, wo der ehemalige Poppenbütteler genau ins untere Eck einnetzte (49.).
Der BSV war nun gezwungen, die eigenen Offensivbemühungen zu erhöhen, wollte man mit etwas Zählbarem zurück an die Baurstraße reisen. Linksverteidiger Henrik Güldener versuchte es nach gutem Zuspiel von Tom Bartels aus Linksaußenposition, doch die Kugel flog lediglich ans Außennetz (52.).
Fünf Minuten später musste Güldener aus taktischen Gründen eine offensivere Rolle annehmen, war Coach Claus Frerix zum Umbauen gezwungen. Was war passiert? Alex Ruhnau, der bereits vorher mit diversen Aktionen um den Platzverweis „bettelte“, musste nach einer Tätlichkeit an Klemm, nachdem der Ball auf Höhe der Mittellinie bereits ins Aus rollte, vorzeitig vom Feld (57.).
Kurz darauf hätte Vincent Dahms mit einem Volleyschuss aus 18 Metern fast den nächsten Tiefschlag gesetzt, doch sein Versuch nach Service des engagierten Garbe verfehlte das Tor letztlich deutlich.
Bis auf verbale Beiträge (Sven Wunsch und Martin Machule ließen sich vom GWE-Anhang provozieren, sahen die gelbe Karte, und ihr Trainer beugte einer Verbannung aus der Coachingzone durch das freiwillige Verlassen dieser vor, 62.), war von den Gästen keine Antwort zu vernehmen, wobei nun auch GWE spielerisch nicht (mehr) zu überzeugen wusste. Erst in der 89. Minute gaben sich die Gastgeber wieder die Ehre, sich konstruktiv zu beteiligen, als Salam das Spielgerät an der Mittellinie gewann und den gestarteten Klemm bediente. Doch dieser scheiterte am aufmerksamen Wunsch.
Den sportliche Höhepunkt setzte im ersten Drittel der dreiminütigen Nachspielzeit Marc Güldener mit einem herrlichen Zuspiel in den Lauf von Burke, der frei vor dem Keeper die Übersicht behielt und den Endstand von 3:0 herstellte.
Die Schlusspointe eines insgesamt hässlich geführten Spiels blieb dann Machule vom BSV mit einer gelb-roten Karte vorbehalten (90.+2.). Hierbei ist das provokante Betragen des Publikums ebenso zu kritisieren, wie das unnötig aggressive Verhalten der Betroffenen auf dem Platz. Man kann nur hoffen, dass sich die Angesprochenen in Zukunft mehr dem Fußballsport, statt Bedrohungen und Pöbeleien zuwenden.
Nichtsdestotrotz stand am Ende ein 3:0-Sieg für GW Eimsbüttel auf dem Spielbericht, den Winterneuzugang John-Patrick Schlüter im Anschluss an die Partie entsprechend zu würdigen wusste: „Es war schön, nach diesen vielen Ausfällen endlich zu spielen. Ich kann der Mannschaft nur ein großes Lob zollen, wie sich jeder für den anderen zerrissen hat, da es wirklich kein einfaches, aber auch kein unfaires Spiel war!“.
Kapitän Burke freute sich derweil auch über die spielerische Performance: „Wir haben für diese Platzverhältnisse phasenweise sehr guten Fußball gespielt.“.
Beim BSV bleibt indes nur die Frustration nach einem „absolut schlechten Spiel“, wie es H. Güldener resigniert formuliert.
Am kommenden Wochenende muss dieser Eindruck schleunigst korrigiert werden, erhofft man sich eine tabellarische Verbesserung. Gelegenheit dazu bietet der kommende „Gipfel der tabellarischen Bedeutungslosigkeit“ gegen die Zweitvertretung der SV Lieth, während GWE bei der Reserve des VfL Pinneberg um die letzte Chance in Sachen Bezirksliga spielt.

GW Emsbüttel: Meiners – Przybylski, P. Schlüter, D. Becker – Harth, C. Pleus (66. Ostertag) – Garbe (82. S. Pleus), Burke, Salam – Klemm, Dahms (66. M. Güldener), Trainer: Nico Grabarczyk

Bahrenfelder SV 19: Wunsch – H. Güldener, Schütte, Rudolph, Goldenbaum – Belau, A. Ruhnau, Bartels, Machule – Kruppa, M. Schlüter, Trainer: Claus Frerix

Tore: 1:0 Dahms (27. Salam), 2:0 garbe (49. Burke), 3:0 Burke (90.+1, M. Güldener)

gelb-rote Karte: Machule (90.+2, Meckern + Foulspiel)

rote Karte: A. Ruhnau (57., Tätlichkeit an Klemm)

Schiedsrichter: Thore Holst (FC Türkiye Hamburg)

Zuschauer: 35

besondere Vorkommnisse:
- Das Spiel begann wegen dringenden Reparaturen der Spieltore mit einer Verspätung von 15 Minuten.
- BSV-Trainer Claus Frerix verließ den Innenraum nach diversen Ermahnungen des Schiedsrichterassistenten freiwillig (62.).



Freitag, 4. März 2011

Spielbericht Eintracht Norderstedt II - SC Victoria Hamburg II

Der alte Mann und das Tor
Hirschlein-Hattrick! Eintracht-Reserve darf weiter hoffen

Eintracht Norderstedt II hat durch einen verdienten Heimerfolg im Verfolgerduell der Kreisliga 5 gegen die Reserve des SC Victoria den Anschluss an die Tabellenspitze gewahrt und die Gäste von der Hoheluft somit auf drei Punkte distanziert.
Zum Helden der Partie avancierte Sturmveteran Oliver Hirschlein als Dreifachtorschütze.

Die Partie begann einseitig. Vicky war bemüht, hinten dicht zu machen, während die Eintracht mit gutem Positionsspiel und gelungenen Kombinationen zu überzeugen wusste und sich dadurch einige Torchancen herausspielte.
Es waren keine 180 Sekunden gespielt, da flog den Gästen ein schwach ausgeführter Freistoß in der gegnerischen Hälfte um die Ohren. Die Norderstedter schalteten schnell. Siedschlag zu Ljubislavjevic, der in die Mitte zu Eismann, der Gäste-Keeper Dustin Reddig mit seinem Versuch aus 16 Metern auf eine lange Reise zum Ballholen schickte.  
Nach gut einer Viertelstunde führte wieder ein Ballverlust der Blau-Gelben zu einer Chance der Heimelf. Wieder Ljubislavjevic im Zusammenspiel mit Siedschlag, der schön für Oliver Hirschlein querlegte, doch dieser vergeigte freistehend. Keine drei Minuten später dann die vermeintliche Erlösung: Nach einem gefühlvollen Heber von Rafael Monteiro fand sich Oberliga-Leihgabe Stefan Siedschlag mit Ball im Strafraum wieder, degradierte Omar Saleh zum Stehgeiger, setzte sich auch gegen den SCV-Schlussmann durch, doch der Treffer fand bei Schiedsrichter Toni Steinmann keine Anerkennung wegen eines angeblichen Foulspiels Siedschlags, das es bei neutraler Beobachtung jedoch nicht gab. Spielstand weiter 0:0.
Der nicht gegebene Treffer sorgte bei den Garstedtern für einen Anreiz, weiter nach vorne zu spielen. Allein in den Minuten 19 bis 24 kamen sie zu insgesamt vier guten Torchancen, doch weder Sven Eismann nach einem Zweikampf-Pingpong an der Strafraumgrenze, noch Milos Ljubislavjevic nach einem klasse Solo und Rafael Monteiro mit einem Ausflug entlang der Grundlinie, noch Patrick Westermann per Kopf konnten das längst überfällige 1:0 besorgen. Und so war es also an dem ältesten Mann auf dem Platz, endlich die Früchte der Überlegenheit zu ernten. Stefan Siedschlag erkämpfte sich im Dickicht des hartnäckigen Nebels das Leder und servierte Mustergültig für Oliver Hirschlein, der genau richtig stand und ohne Bedrängnis einlochte. Eine mehr als berechtigte Führung für die Gastgeber nach leicht mehr als einer halben Stunde.
Doch dieser Vorsprung sollte nicht lange halten. Die Gäste verhöhnten den Spielverlauf total, indem sie nach genau 37 Minuten durch Stürmer Benedikt Neumann-Schirmbeck zum 1:1 ausglichen (Hierbei drückte er eine Hereingabe von Jannik Gkanatsas von Linksaußen in der Mitte in die Maschen). Der zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende und unverdiente Ausgleich hatte eine fast ebenso kurze Lebensdauer wie das Norderstedter 1:0, doch Monteiro verzog knapp, nachdem der SCV-Torsteher im Anschluss nach einem Rückpass genau in die Füße von Stefan Siedschlag spielte.
Somit ging es mit einem völlig grotesken Spielstand von 1:1 in die Kabinen.
Mit dem neuen Spielabschnitt bot sich dem spärlich vertretenen Publikum dasselbe Bild: Eintracht Norderstedt mit schönen Kombinationen, aber ohne Fortune im Abschluss.
In Minute Nummer 48 testete Ljubislavjevic mit einem Drehschuss die Qualität des Außennetzes, in der 50. verzog er nach einem doppelten Doppelpass mit Stefan Siedschlag und als Grande Finale konnte Siedschlag eine übersehene Abseitsposition nicht zum Erfolg nutzen, als er allein vor Reddig zu unentschlossen agierte und an genau diesem hängen blieb. Es hätte bereits nach 53 Minuten 4:1 oder 5:1 aus Norderstedter Sicht stehen können, doch zur Abrundung der Szenerie fiel das dritte Tor des Spiels auf der anderen Seite des Platzes: Siedschlags Strafraumrundgang war noch keine 90 Sekunden vorüber, da setzte ein Doppelpass zwischen Jannik Gkanatsas und Andre Reinhold die Defensivreihe um Patrick Westermann matt und Reinhold konnte nach punktgenauer Flanke im Stile eines Schmetterlings aus 14 Metern zum 1:2 einköpfen.
Der SCV führte und keiner wusste warum. Man konnte dies getrost „Arbeitsteilung“ nennen: Die einen machen das Spiel und die anderen die Tore. Doch damit begnügten sich die Schleswig-Holsteiner nicht. Sie machten weiter und kamen auch weiter zu Torchancen.
60. Minute: Ljubislavjevic mit einem starken Ballgewinn und dem exzellenten Auge für den just gestarteten Monteiro, der versetzte erst drei Gegenspieler und fand dann auch noch Oliver Hirschlein in der Mitte. Was Hirschlein dann mit dieser Vorarbeit machte, war für ihn das logischte der Welt: Annahme, Drehung, Schuss – Tor! 2:2 durch den Norderstedter Strafraum-Fuchs, der in diesem Fall keine Gänse, sondern die gegnerische Abwehr riss.
Wieder der Ausgleich und wieder hätten die Gäste ihre (unverdiente) Führung wiederhergestellt, wenn Eintracht-Keeper Lennart Nolle nicht einen Versuch von Frank Hoffmann nach guter Vorarbeit von Andre Reinhold, der später durch Kwame Owusu ersetzt wurde, mit einem guten Block entschärft hätte (64.).
Danach verlor das Match deutlich an Klasse, was sich in vielen Spielunterbrechungen durch Foulspiele überdeutlich zeigte.
In der 75. Minute erreichte diese Phase ihren traurigen Höhepunkt, als die Ausführung eines Eintracht-Freistoßes in Strafraumnähe (Martin Holz fällte Rafael Monteiro und sah dafür Gelb) tatsächlich drei Minuten auf sich warten ließ, denn durch verbale Schärfe von beiden Seiten und einer Mauer, die erst im vierten Anlauf den korrekten Abstand einhielt, entstand beim kommunikativen Schiedsrichter Toni Steinmann (VfL 93) einiges an Gesprächsbedarf.
Ein sportliches Glanzlicht durfte dann aber noch einmal der Mann mit dem Pferdeschwanz setzen. Milos Ljubislavjevic hatte ausnahmsweise einmal Fortuna auf seiner Seite, als sein abgefälschter Pass dennoch beim gesuchten Tobias Grabert landete und genau dieser schräg aufs Tor zulaufend, für Oliver Hirschlein querlegte, was dieser mit dem 3:2-Siegtreffer, aus sechs Metern, dankte.
Es war die letzte Szene in einem Spiel, das am Ende doch einen verdienten Sieger fand, was Vicky II – Coach Godfred Hoedoafia nicht ganz so sah: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden; wir haben uns hier gut verkauft und sicherlich einen Punkt verdient gehabt. Nach dem 1:1 wussten wir dann, dass wir auch zum Fußballspielen hierher gekommen sind. Mit etwas Glück machen wir dann auch das 3:1.“.   
Auf der anderen Seite blieb Siegtorschütze Oliver Hirschlein wenig begeistert zurück: „In den ersten 25 Minuten waren wir spielbestimmend, hatten drei, vier hundertprozentige Chancen und müssen dann 3:1 oder 4:1 führen; dann läuft das Spiel ganz anders. Vicky hat dann aber dagegengehalten, aber am Ende ist das 3:2 verdient, obwohl es dafür, dass wir wieder Hilfe von der Oberligamannschaft und der A-Jugend hatten, klar zu wenig von uns war.“.
In Sachen Aufstieg stapeln beide Teams jedoch trotz der ordentlichen Chancen tief: „Wir haben den zweiten Platz im Griff, aber es wird sehr schwierig. Wir werden versuchen, unsere Punkte zu holen und dann stehen wir auch gut da.“, so Hoedoafia über die Aufstiegsambitionen bei der SCV-Reserve. Eintracht-Torjäger Hirschlein ließ indes überraschendes verlauten: „Ich denke nicht, dass wir aufsteigen, da unser Kader einfach zu dünn besetzt ist. Es ist einfach nicht gut, wenn wir jedes Wochenende mindestens zwei Spieler aus der Oberliga oder der A-Regionalliga zu uns holen müssen.“.
Die Ausgangsposition hat sich trotz dieser Worte aber weiter verbessert und könnte sich durch das kommende Gastspiel bei KS Polonia weiter verbessern, während auch die Elf vom Lokstedter Steindamm gegen TuS Osdorf  II ein weiteres Verfolgerduell auszutragen hat..

Eintracht Norderstedt II: Nolle – Westermann (62. Olamkewasu), Weihe, S. Geertz, Grabert – Eismann, Siedschlag, Boll, Monteiro – Ljubislavjevic, Hirschlein, Trainer: Jens Fischer

SC Victoria II: Reddig – Schacht, Poels, Wegener, Saleh – Mischkowski, Holz – Gkanatsas, Hoffmann – Reinhold (74. Owusu), Neumann-Schirmbeck, Trainer: Godfred Hoedoafia

Tore: 1:0 Hirschlein (31. Siedschlag), 1:1 Neumann-Schirmbeck (37. Gkanatsas), 1:2 Reinhold (55. Gkanatsas), 2:2 Hirschlein (60. Monteiro), 3:2 Hirschlein (81. Grabert)

Schiedsrichter: Toni Steinmann (VfL 93)

Zuschauer: 13