Mittwoch, 27. April 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.C - Altona 93 1.C

„Vorgaben umgesetzt“ – St. Pauli hält Kontakt
4:0 im Nachholspiel hält jungen Kiezkickern die Spitzengruppe offen

Im Rennen um die vordersten Plätze der C-Verbandsliga hat sich die U14 des FC St. Pauli erneut keine Blöße gegeben und im Nachholspiel gegen Altona 93 den fünften Sieg in Serie eingefahren.
Gegen einen AFC, der sich zunächst komplett dem eigenen Offensivspiel verweigerte, wurde es früh per Doppelchance gefährlich, doch nachdem Ante Kutschke das Ei aus 16 Metern an die Latte drosch, bolzte Frank Ronstadt im Nachsetzen leichtfertig drüber (5.).
Ansonsten plätscherte das Geschehen so vor sich hin, doch wieder war es Kutschke, der zentral mit rechts abzog und diesmal direkt in den Winkel traf (24.). Eigentlich hatten die Gäste hier schon durchgepustet, als Tom Kollodzik seinen vorangegangenen Freistoß in die Mauer gesetzt hatte – zu früh gefreut!
St. Pauli war jetzt am Drücker, verfehlte durch Kollodzik nur knapp (25.), erhöhte wenig später aber dennoch auf 2:0, köpfte der engagierte Offensivmann eine Saß-Flanke mit vollem Einsatz gegen den schlecht zum Ball platzierten Felix Spranger zur Verdopplung ein (32.).
Weiter ging´s direkt nach der Pause. Edmund Saß brachte sich auf Höhe des Elfmeterpunkts in Position, wo ihn Kutschkes Zuspiel ideal zum 3:0 erreichte (38.).
Weiteren Schaden verhinderte Schlussmann Neim Ameti, der gegen Saß aus acht Metern parierte (43.).
Seine Vorderleute entwickelten derweil ihre erste gute Torannäherung ausgerechnet in Unterzahl, während Emmanuel Kwakye für ein Nachtreten fünf Minuten draußen saß (eine gnädige Entscheidung). Ein Konter brachte Antonio Pavic in günstige Position für einen knapp drüber gesetzten Rechtsschuss (51.). Es geht doch!
Umso bitterer brach da das 4:0 über den AFC herein, zumal der eingewechselte Erkut Ersu beim finalen Zuspiel, das den Torsteher aus dem Rennen nahm, ein deutliches Stück im Abseits stand.
Immerhin wehrten sich die abstiegsbedrohten Trapp-Schützlinge bis zum Ende. Ein eigener Treffer blieb ihnen jedoch auch bei einem letzten Freistoß, den Pavic ans Außennetz beförderte (65.), nicht vergönnt.
Durch einige Nachholer der Konkurrenz könnte es auf den letzten Metern der Saison noch einmal eng mit dem Ligaverbleib werden.
Auf der anderen Seite freute sich Trainer Remigius Elert, dass sein Team „die Vorgaben gut umgesetzt“ hat und dabei „sehr ordentliche Spielzüge“ darbot. Ebenso freut sich der Übungsleiter über die Entwicklung seiner Jungs, die nach Möglichkeit alle zur kommenden Saison in die U15 aufrücken sollen. „Die Ergebnisse haben die Jungs auf jeden Fall als Argument auf ihrer Seite.“. Schließlich ist mit sehr viel Glück und dem direkten Duell gegen den Eimsbütteler TV in der Hinterhand, sogar noch die Verbandsligameisterschaft drin.

FC St. Pauli 2.C: Kalk – Newiger, Adler, Oshoffa (67. Artzt), Blay (64. Cebeci) – Artzt (52. Ersu) – Opoku-Fofie, Kollodzik (53. Reimers), Ronstadt, Kutschke – Saß (62. Sahin), Trainer: Remigius Elert

Tore: 1:0 Kutschke (24. Kollodzik), 2:0 Kollodzik (32. Saß), 3:0 Saß (38. Kutschke), 4:0 Ersu (58. Kutschke)

Zeitstrafe: Kwakye (Altona 93 1.C, 48., Nachtreten an Adler)

Schiedsrichter: Can Sünbül (Inter Hamburg, Note 5)

Zuschauer: 49


Die Tabelle der C-Verbandsliga:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Eimsbütteler TV 1.C

20

14

3

  3

78:21

 57

45

02

SV Nettelnburg/Allermöhe 1.C

20

13

3

  4

79:28

 51

42

03

Niendorfer TSV 1.C

20

13

2

  5

45:31

 14

41

04

ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C

20

12

5

  3

38:20

 18

41

05

FC St. Pauli 2.C

20

12

3

  5

48:25

 23

39

06

Hamburger SV 2.C

21

12

0

  9

69:30

 39

36

07

Altona 93 1.C

21

  8

4

  9

37:39

-  2

28

08

Eintracht Norderstedt 2.C

20

  8

4

  8

32:39

-  7

28

09

SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C

19

  8

3

  8

44:38

   6

27

10

FC Süderelbe 1.C

18

  7

3

  8

47:55

-  8

24

11

SV Lieth 1.C

17

  6

3

  8

28:39

- 11

21

12

SV Wilhelmsburg 1.C

20

  3

1

16

18:80

- 62

10

13

SC Concordia 2.C

20

  1

4

15

20:62

- 42

  7

14

SC Condor Hamburg 1.C

20

  1

2

17

15:91

- 76

  5

Freitag, 22. April 2011

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Urania Hamburg

Kein strahlendes Urania
SC Urania „löst Pflichtaufgabe“ und schachert weiter um die Bezirksliga

Wirkliche Freude wollte bei den Beteiligten des SC Urania trotz eines 5:1-Erfolgs bei der Reserve des VfL 93 nicht aufkommen: „Wir haben diese Pflichtaufgabe nicht schön gelöst, aber eben gelöst“, platzte SCU-Coach Marco Beck nicht unbedingt vor Begeisterung. In der Tat ließ Urania seinen Anhang nicht vom Glanz alter Zeiten träumen.
Dabei legte das Team vom Schützenhof fast einen Traumstart hin. Timo Sals verwertete einen Alutreffer von Giovanni Sparta aus kurzer Distanz zum 0.1, doch die empor schnellende Fahne des Schiedsrichterassistenten setzte dem frühen Jubel wegen einer Abseitsposition ein jähes Ende.
Urania zeigte sich in der Folge zwar technisch überlegen, doch ernsthafte Gefahrenmomente ließen auf sich warten. Stattdessen näherte sich der VfL dem gegnerischen Tor langsam an. Jan Wehlen unterbrach das Aufbauspiel mit einem guten Einsatz und versuchte es sofort aus der Distanz. Der Schuss verfehlte das Gehäuse von Marius Rennicke zwar deutlich, aber ein erster Warnschuss war abgegeben (8.).
Nur wenige Augenblicke später wurde bei Daniel Freys Linksschuss nach einem abwehrten Eckball durch Simon Dierks ein wenig gefährlicher, allerdings blieb der einstige Schlussmann des Farmsener TV weiter unbezwungen.
Während Rennicke bislang ohne Heldentat blieb, musste sein Gegenüber, Sven Oeser, in der elften Minute erstmals klärend eingreifen, als Timo Schöning einen Rechtsschuss aus 17 Metern aufs Tor brachte, doch eine unkonventionelle, aber erfolgreiche Fußabwehr konservierte den torlosen Spielstand, der auch nach einem Kopfball des aufgerückten Philipp Strümke aus sieben Metern hatte.
Was war mit Urania los? Die Mannschaft dominierte in der Folge das Geschehen, doch man merkte, dass sie nicht ihr ganzes Fleisch auf den Grill packten. Zwar erhielt die Beck-Elf nach nur 18 Minuten bereits acht Eckbälle, die aber allesamt nichts einbrachten.
Erst, als man einmal Spielstärke bewies, ging prompt die Post ab, bei den Jungs in den dunkelblauen Stutzen. Ein abgebrochener Angriff wurde von hinten neu aufgebaut; Strümke mit dem langen Diagonalball zu Saban Fazliji, der in Person von Schöning den freien Mitspieler fand und der Angreifer mit dem sicheren Rechtsschuss in die lange Ecke – geht doch (24.)!
Der Favorit ging also nun doch in Führung und das sollte dem Aufstiegskandidaten doch Ruhe und Sicherheit geben – von wegen!
Dem Tor folgten bereits 90 Spielsekunden, doch beim SCU beglückwünschte man sich immer noch gegenseitig, was die Grün-schwarzen gnadenlos ausnutzten. Ein langer Schlag von Thomas Lazer aus der eigenen Hälfte lud Andre Öhlmann an der Mittellinie zum genauen Pass in den Lauf von Sturmspitze Wehlen ein, der dank eines bösen Stellungsfehlers in der Urania-Defensive drei vor M. Rennicke auftauchte und sicher zum postwendenden Ausgleich einschob (26.).
Der diabolischen Freude über den Ausgleichstreffer folgte aber sobald der große Kater, denn Torschütze Wehlen musste nach einem Mittelfeldduell mit Zerrungen im Oberschenkel die Segel streichen. Die dadurch vierminütige Unterzahl nutzte Urania adäquat, war Wehlen keine 60 Sekunden vom Feld, als die Schiedsrichterin einen umstrittenen Strafstoß für die Gäste verhängte. A. Öhlmann soll Sparta im eigenen Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht haben, was dieser mit aller Entschiedenheit dementierte: „Ich habe klar den Ball gespielt und der Gegenspieler läuft mir nur auf!“. Schöning interessierte sich dafür nicht und knallte das Spielgerät kompromisslos zur erneuten Gäste-Führung in die Maschen (34.).
Mit dem 1:2 ging es damit zum Pausentee, der längst ausgetrunken war, als das Schiedsrichtergespann mit einer Verspätung von fünf Minuten aus der Halbzeit zurückkam. In der Zwischenzeit bewässerte man den staubigen Grand mit kühlem Nass, was wohl auch den Gästen zu neuer Frische verhalf. Mit hohem Tempo begannen sie den neuen Abschnitt. Ein paar Pässe und eine Flanke von Sparta reichten, um den VfL defensiv komplett auseinanderziehen, was Schöning mit dem Abschluss in den Winkel aus 24 Metern ins Tor vom herausgestürzten Oeser und dem damit dritten Treffer an diesem Karfreitag krönte (47.).
Doch wieder wackelte der Abwehrverbund, was der eingewechselte Falco Hilke mit einem Heber über M. Rennicke fast bestraft hätte, doch das Leder landete nicht IM, sondern nur AUF dem Tor.
Und während der VfL verpasste, sich wieder zurück ins Spiel zu bringen, machte die Gäste-Elf, was man von einer Spitzenmannschaft erwartet. Schöning schirmte den Ball an der Strafraumgrenze gut ab und legte für Timo Sals auf, der diese trainingsähnliche Spielszene mit dem 1:4 zum zählbaren Ende führte (52.).
Der VfL war nun mit allem unzufrieden: mit der eigenen Leistung, dem mitgereisten Urania-Anhang, der nie um einen spitzen Kommentar verlegen war, aber vor allem mit der Schiedsrichterin, die im Zweifel eher für die Schützenhof-Kicker pfiff. VfL-Akteur Simon Dierks brachte dies derartig auf, dass er der Spielleiterin im normalen Spiel über eine Distanz von 30 Metern hinterherrannte und ihr lautstark die Meinung geigte, wofür er schließlich die wohlverdiente gelbe Karte sah. „Die Leistung der Schiedsrichterin war nicht überragend, aber da sie im Zweifel für uns gepfiffen hat, können wir uns nicht beschweren“, wunderte sich auch Uranias Coach über einige Entscheidungen für die eigenen Farben.
Sportlich dominierte das Auswärtsteam das Geschehen weiterhin in hätte nach nicht einmal einer Stunde das 1:5 gesetzt, doch Sparta konnte am Ende eines schnellen Angriffs über Osowski und Fazliji gerade noch von Keeper Oeser gestellt werden. Das 1:5 war damit aber nur aufgeschoben, fuhren die Weißhemden einen simplen, wie erfolgreichen Spielzug, der mit einem gewonnenen Kopfballduell vom omnipräsenten Schöning im Mittelfeld begann und mit Spartas flachen Rechtsschuss endete (65.).
Urania schaltete vom genutzten Energiesparprogramm noch einmal zwei Gänge zurück, aber es reichte weiterhin, den Gegner in Schach zu halten. Zehn Minuten vor Ultimo kam es sogar noch zu einer Torchance, bei der Oeser und Kollege Benedikt Hoße ihre koordinativen Fähigkeiten auf ein Maximum strapazieren mussten, um sich gegen den überragenden Sparta an der Strafraumlinie doch noch durchzusetzen.
Symptomatisch für die Winterhuder in dieser Partie brach der Schiedsrichterassistent einen VfL-Angriffsversuch in der gegnerischen Hälfte ab, indem er Hilke beim Lauf an der Seitenlinie im Weg stand, sodass die Kugel hinter die Linie rollte, von der er sie zuvor zweimal mit vollem Einsatz kratzte.
Den Schlusspunkt durften, quasi mit dem Abpfiff, noch einmal die Gäste setzen. Fazliji feuerte in der Nachspielzeit noch einmal ein Geschoss in Richtung von Oeser, der die Situation jedoch sehenswert entschärfte.
Somit fuhr der SC Urania nicht strahlend, aber verdient drei Punkte im Kampf um den Bezirksligaaufstieg ein, was Trainer Beck jedoch allerdings nicht überbewerten wollte: „Wir haben es uns etwas schwieriger vorgestellt, waren aber sehr konzentriert.“. Beim Thema Aufstieg und Relegation zeigte sich der Übungsleiter gewohnt zurückhalten: „Wellingsbüttel steht verdient da oben. Die haben auch mit zehn Mann gegen uns ein ganz starkes Spiel gemacht. Was wir erreichen wollen, ist der Relegationsplatz. Obwohl wir einen sehr ausgeglichenen Kader haben, spürt man, dass uns sechs Stammspieler fehlen. Unsere Hoffnung ist es, dass unsere Muskelverletzten am Montag wieder dabei sein werden. Wir schauen jetzt auf den 15.05.. Vielleicht gibt es dann eine Überraschung“, gab der Gästecoach zu Protokoll.
Bei der VfL-Reserve ist dagegen fast schon Endzeitstimmung zu vernehmen. Auch, wenn man ob der eigenen Leistung nicht ins Tal der Tränen fallen möchte: „Wir haben heute einen Aufsteiger erwartet, mussten aber feststellen, dass wir zumindest in der ersten Halbzeit gut mithalten konnten, im Vergleich zu Mannschaften wie dem TSC Wellingsbüttel, der durch guten Kombinationsfußball auf sich aufmerksam macht“, wunderte sich Defensivakteur Florian Ehrenberg über den lasch agierenden Gegner. „Das ganze Spiel war von uns okay. Ein 1:3 wäre in Ordnung gewesen, aber wir haben zu viele blöde, kleine Fehler gemacht. Die Einstellung und der Kampf haben gestimmt!“, erklärte ein gefasster Marco Ritter auf Seiten der Gastgeber, ohne aber nicht auf die Schiedsrichterinnenleistung einzugehen: „Das war die miserabelste Schiedsrichterleistung der Saison! Wir hatten in dieser Saison bislang immer sehr gute Schiedsrichter, aber das heute war einfach nur schlecht!“, zeterte der Trainer.
Zwar steht seine Mannschaft mit zwei Punkten und einem Nachholspiel vor dem SV Friedrichsgabe, der aktuell den ersten Abstiegsplatz belegt, doch zehn Niederlagen in Folge mit einer grauenhaften Bilanz von 56 Gegentoren lassen wenig Raum zur Hoffnung auf Verbesserung. Am Ostermontag geht es gegen die Zweitvertretung des SC Sperber, die noch eine Restchance auf den Bezirksligaaufstieg hat.
Der SC Urania empfängt am selben Tag das Mittelfeldteam von Weiß-blau 63 zu einem weiteren Duell im Kampf um die vorderen Ränge.
Bemerkenswertes spielte sich indes nach dem Match an der Meerweinstraße ab, versammelten sich alle Beteiligten auf Seiten der VfL-Reeserve zu einer großen Sitzung, die freilich Ungewöhnliches zum Ergebnis brachte. Neben der Absetzung von Michael Böge, der das Traineramt gemeinsam mit Marco Ritter ausübt(e), verständigte man sich auf einen freiwilligen Abstieg zum Saisonende – unabhängig vom sportlichen Abschneiden. Ein entsprechender Antrag dafür an den HFV sei bereits in Progress.
Mit dieser Maßnahme reagierte man auf die anhaltende Ergebnismisere in der Kreisliga 5. Das Team hatte Mitte der letzten Saison als dritte Herren den Kreisklassen-Spitzenplatz der zweiten Mannschaft übernommen, welche nach dem kompletten Rücktritt des Liga-Kaders in die Landesliga vorrückte.

VfL 93 Hamburg II: Oeser – Hoße, Lazer, Maurer, Ehrenberg – Frey (58. Schütt), Freimuth, Dierks, Krüger – A. Öhlmann (75. Ertel), Wehlen (37. Hilke), Trainer: Marco Ritter & Michael Böge

SC Urania: M. Rennicke – Osowski, Uhlenbrock, Bodur, Guth (59. Körner) – Strümke – Schmidt (68. Kuhse), Fazliji, Sals – Schöning (68. J. Rennicke), Sparta, Trainer: Marco Beck

Tore: 0:1 Schöning (24. Fazliji), 1:1 Wehlen (26. A. Öhlmann), 1:2 Schöning (34., Strafstoßtor, A. öhlmann an Sparta), 1:3 Schöning (47. Sparta), 1:4 Sals (52. Schöning), 1:5 Sparta (65. Strümke)

Schiedsrichterin: Natascha Mohr (FC Elmshorn, Note 5,5)

Zuschauer: 32

Samstag, 16. April 2011

Spielbericht Farmsener TV II - SC Sperber Hamburg II

Kein Schlachtest
SC Sperber II siegt nicht schön, aber effektiv mit 3:0 beim Kellerkind

Jeden Montag die Zeitung aufgeschlagen, bleibt auch der recht halbherzige Blick in der Kreisliga 5 bei der Reserve des Farmsener TV hängen, denn der Tabellenfünfzehnte weist mit fünf Punkten aus 24 Spielen und einem Torverhältnis von 14:123 eine wahrlich ungewöhnliche Bilanz auf. Da sollte der Sieg der Sperber-Reserve am Berner Heerweg nur eine Frage der Höhe sein, steckt man selbst mitten im Aufstiegskampf.
Doch das große Schlachtfest blieb vor knapp 30 Zuschauern aus.
Zwar ging der SCS in der dritten Minute früh durch eine Flanke von Torge Schmidt und einem kuriosen Eigentor von Matthias Lübbe (er knallte hierbei im Fünfmeterraum mit seinem Torhüter zusammen) mit 1:0 in Führung, doch spielerische Glanzlichter gegen den technisch schwächeren Gegner blieben aus. Stattdessen konnten sich die Gäste beim farmsener Unvermögen bedanken, dass ein grober Stellungsfehler in der Innenverteidigung nach etwas mehr als einer Viertelstunde nicht zum Ausgleichstreffer führte, verfehlte Timo Tramp den Kasten aus 14 Metern denkbar knapp.
Sperber präsentierte sich auch in der Folge nicht schön, aber effektiv: Ecke Sebastian Kammradt, Kopfballtor Torge Schmidt – die Weichen standen auf Auswärtssieg (26.)!
Die Farmsener bemühten sich zwar um Ballkontrolle, doch oftmals taten sie dies vergeblich. Ein erneuter Ballverlust um Aufbauspiel, diesmal von Christopher Reimers, leitete um ein Haar das 0:3 ein, doch Kammradts guter Rechtsschuss nach schönem Diagonalball Onur Özels verfehlte das Gehäuse nur sehr knapp.
Im zweiten Abschnitt präsentierte sich den Zuschauern auf der Anlage und denen in den vorbeifahrenden U-Bahnen dasselbe Bild: Sperber zwar mit deutlich mehr Ballbesitz, aber die zwingenden Torchancen fehlten.
Eine solche gab es dann in der 52. Minute zu betrachten, als sich Jan Becker aus spitzem Winkel versuchte, nachdem Kammradt gut auflegte, setzte seien Versuch jedoch ans Aluminium.
Daraufhin gönnte sich der Tabellenvierte erstmal eine viertelstündige Pause, ehe er sich wieder in gewohnter Effektivität zeigte. Schmidt mit Ballbesitz auf der linken Außenbahn und irgendwie kreierte er gemeinsam mit Gegenspieler Jens Thurmann eine Bogenlampe, die sich genau ins Tor senkte (68.). Über die Rolle von Torhüter Fabian Tramp konnte man in dieser Szene jedoch auch diskutieren…
Dass der Keeper allerdings auch seine Qualitäten hat, bewies der 21-jährige, als Michael Kohpmann allein aufs Tor zulief, den guten Service von Jörg Wentzel jedoch ungenutzt ließ, indem er am Schlussmann, der sich breit auffächerte, scheiterte (70.).
Ein weiteres Beispiel für die Fahrlässigkeit mit dem eigenen Ballbesitz der Grünen gab es eine Viertelstunde vor dem Ende zu begutachten. Mario Nevah flankte gut von der Grundlinie in die Mitte, doch Kammradts Rechtsschuss von der rechten Strafraumkante geriet einfach zu lasch, um für irgendeine Art von Torgefahr zu sorgen.
Etwas gefährlicher wurde es nach einem guten Eckball von Kammradt, den Nevah als perfekte Kopfballvorlage nutzte, doch die Kugel flog denkbar knapp über den Querbalken. Noch enger wurde es bei einem Rechtsschuss von Kapitän Kohpmann aus der 86. Minute, bei dem nur Millimeter zum Torerfolg fehlten.
Man konnte sagen, dass die Cirkovic-Elf nun zehn Minuten vor Ultimo endlich das tabellengerechte Fußballspielen für sich entdeckt hat, häuften sich in der Schlussphase nun die Torchancen. Einen schönen Angriff über die rechte Seite hätte der auffällige Kammradt zum krönenden Abschluss bringen können, doch der gefühlvolle Versuch mit links endete nur am Außenpfosten (87.):
Den Schlusspunkt setzten, dem Spielverlauf entsprechend, noch einmal die Gäste mit einem Kammradt-Eckball, der genau bei Florian Andersch landete, doch der glücklose Angreifer köpfte viel zu lasch in Richtung Tor, weshalb die Gastgeber die Situation zunächst klären konnten. Weil aber gerade dieser Klärungsversuch eher suboptimal endete, kam Kohpmann noch einmal zur Schusschance. Das Leder segelte aber erneut über das Tor.
Damit schlug die Sperber-Reserve das Farmsener Kellerkind nicht glanzvoll, aber pflichtgemäß mit 3:0.
Während die Kreisliga-Abschiedstour für die Elf von Thorsten Zeller nun weiter fortgesetzt wird, geht es für die Alsterdorfer nun im Schlussspurt noch einmal um die Buletten. Trotz Rückstand ist der Aufstieg nämlich noch durchaus zu realisieren.

Farmsener TV II: F. Tramp – J. Thurmann, Steinbock, Lübbe, Treisch – Reimers (67. Albers – M. Thurmann, Amoako-Aning, Mohammed (67. Müller) – Hagemeister (77. Rosenstein), T. Tramp, Trainer: Thorsten Zeller

SC Sperber II: Lund – Grabowski (52. Dobuch), N. Wigger (73. Rickert), O. Wigger, SchmidtKammradt, Becker, Wentzel, Kohpmann – Özel (72. Nevah), Andersch, Trainer: Sascha Cirkovic

Tore: 0:1 Lübbe (3., Eigentor, Schmidt), 0:2 Schmidt (26. Kammradt), 0:3 Schmidt (68.)

Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC Urania)

Zuschauer: 30

Spielbericht VfL Hammonia 1.D - TV Haseldorf 1.D

Um den verdienten Lohn gebracht
D1 des VfL Hammonia unterliegt Haseldorfer Glücksrittern

Die D11 des TV Haseldorf ist nach einem glücklichen 2:1-Auswärtserfolg beim VfL Hammonia nicht mehr länger Schlusslicht der D-Kreisklasse 26 alt, während an der Sternschanze Frust ob der eigenen Fahrlässigkeit geschoben wird.
Die Haseldorfer schienen die Weichen an diesem frühen Sonnabendmorgen rasch auf Sie stellen gewollt zu haben. Keine 180 Sekunden waren gespielt, da gab der quirlige Ole Smid einen ersten Warnschuss aus spitzem Winkel ab. Hammonia-Schlussmann Eddie Kumar entschärfte im Nachfassen.
Ein Warnschuss, der nicht als einfacher Bluff zu verstehen war, wie man wenige Sekunden später feststellen sollte: TVH-Kapitän Christian Neumerkel machte es genau richtig, bediente Smid aus der Tiefe, sodass dieser alleine vor dem Tor nur noch einzunetzen brauchte (4.).
Die Hammonia-Defensive schien dagegen noch im Ausschlafmodus, doch nur drei Minuten später wusste sich die Elf im Kapitän Onur Karpuz bestens für das einfache Gegentor zu revanchieren. Himmet Korkmaz versuchte es einfach mal aus halblinker Position, Nils Blume mit dem abfälschenden Unterdeck und drin war er (7.)!
Ein überraschender Ausgleich, denn der TVH präsentierte sich anfangs besser. Die nächste Halbchance gehörte mit einem beherzten Distanzschuss durch Florim Kasami aber wieder den nun etwas willigeren Gastgebern.
Dass dieser Wille – wie schon so oft – nicht reicht, um erfolgreich Fußball zu spielen, zeigte sich in der zwölften Minute, als Hammonia defensiv wieder zu passiv agierte und Smid alle nötigen Freiheiten zur Flanke in die Mitte gestattete, wo Timo Steuck nur noch einzuschieben brauchte.
Nach einer Viertelstunde erhielt der VfL gleich zweimal die riesige Chance zum erneuten Ausgleich, spielten sich im Gäste-Strafraum wilde Szenen ab. Zunächst spazierte Marc Rabe nach punktgenauem Steilpass von Karpuz allein auf das Tor zu, scheiterte jedoch an Schlussmann Lennart Jotter, der beim Nachschuss von Korkmaz nur zuschauen konnte. Innenverteidiger Osman Karali rettete die Führung jedoch mit einer vorzeigbaren Volleyballeinlage vor der Linie. Für die verwechselte Sportart entschied Schiedsrichter Osman Özmen sofort auf Strafstoß für die Gastgeber, ließ den fälligen Feldverweis allerdings stecken…
Auf Anweisung des Trainers schritt mit Burak Firat daraufhin der eigentlich sicherste Schütze seines Teams zur Tat – nur nicht heute! Mit voller Kraft, aber ohne Präzision setzte er seinen Versuch neben das Tor (14.).
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hätte es Augenblicke später noch krasser für die Gastgeber kommen können. Auf der Gegenseite lief Neumerkel ohne Gegenwehr schräg aufs Gehäuse zu, scheiterte jedoch an Kumar, der gut abwehrte und auch den Nachschuss gemeinsam mit Osman Pehlivan unter Kontrolle brachte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Geschehen auf dem grünen Kunstrasen etwas. Hammonia trat nun ein wenig offensiver auf. Zwar läutete mit Neumerkel ein Gäste-Akteur den neuen Abschnitt ein (ein guter Schussversuch aus zwölf Metern verfehlte nur knapp), doch die Überlegenheit lag nun bei den Schanzenkickern.
In der 36. Minute wäre es an Vincenzo Lagona gewesen, den Ausgleich zu besorgen, doch der Torversuch von halblinks nach gutem Korkmaz-Service zerschellte am Querbalken. Mit dieser Szene wohl noch im Hinterkopf, wollte es Korkmaz selbst besser machen, doch sein alleiniger Lauf in Richtung Gäste-Tor, den wiederum Karpuz mit Übersicht vorbereitete, endete nur mit einem Abstoß für den Gegner, der inzwischen etwas schmeichelhaft in Front lag.
Gut, dass er Mitte des zweiten Abschnitts wieder selber etwas zur Partei beitrug, als der Ball einmal schön durch die Reihen lief und Steuck zum Abschluss kam. Kumar war jedoch wieder auf seinem Posten (46.).
Elf Minuten noch zu spielen; die Partie ging auf die Zielgeraden und dem VfL rannte nun die Zeit davon. Auch das rhythmische Klatschen des eigenen Anhangs wollte das Glück jedoch nicht auf die Seite Hammonias ziehen. Nachdem Karpuz abermals die Lücke erkannte und Marc Rabe hineinschickte, musste es doch das Ausgleichstor sein. Im Angesicht des Torhüters schob der Angreifer die Kugel aber kläglich am Ziel vorbei. Es sollte einfach nicht sein! Auch nicht bei zwei Versuchen durch Lasse Hinz, der jeweils haarscharf verfehlte (57. & 58.). Es blieb beim unglücklichen 1:2 aus Sicht der Gastgeber, die nach dem verpennten Beginn eine insgesamt ansprechende Leistung darboten, sich schlussendlich aber selbst um den verdienten Lohn brachten.

VfL Hammonia 1.D: Kumar – Kasami, Hennig, Pehlivan – Firat – Hinz, Karpuz, Lagona, Pommerening – Korkmaz, Rabe, Trainer: Johannes Neinens

TV Haseldorf 1.D: Jotter – F. Kähler, Blume, Karali, Nagel – Likuski (44. Rerrer), Neumerkel, Oßenbrüggen, Steuck – S. Kähler, Smid, Trainer: k.A.

Tore: 0:1 Smid (4. Neumerkel), 1:1 Korkmaz (7.), 1:2 Steuck (12. Smid)

Schiedsrichter: Osman Özmen (SC Victoria Hamburg, Note 4)

Zuschauer: 25

besonderes Vorkommnis: Firat schießt Strafstoß neben das Tor (14., Handspiel Karali).