Dienstag, 9. August 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - Kickers Halstenbek

Weiter geschwommen
GW Eimsbüttel zieht in matschigem Pokalfight den Längeren

„Auf so einem Platz zu spielen ist einfach nur geil“, frohlockte Ramon Lahme, Torhüter von GW Eimsbüttel, nach dem Viertrundeneinzug seiner Farben auf morastigem Geläuf an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage.
Den besseren Start in den Pokalfight legten jedoch die Gäste hin. Die Halstenbeker rannten GWE fast überfallartig an, was für gute Schusschancen von Kevin Hagemann und Michael Kupka sorgte; der Torerfolg musste dennoch warten.
Auf der Gegenseite bekam Alexander Eick nach einem schönen Zusammenspiel mit Angreifer Michael Ströer die große Chance zum 1:0, der Rechtsschuss aus vollem Lauf fiel ihm aber doch ein wenig zu diffizil.
Die Halstenbeker hatten das Tempo nach dem aggressiven Beginn deutlich zurückgeschraubt und Grün-weiß übernahm langsam die Spielkontrolle. Nach knapp weniger als einer halben Stunde dann der erste Treffer der Partie. Torschütze Nicholas Burke erklärt: „Ich habe gesehen, dass der Torhüter nicht gut stand und den Ball dann auch perfekt getroffen.“. In der Tat platzierte Burke das Ei aus etwa 30 Metern direkt neben den linken Pfosten zum 1:0, das durchaus haltbar für den Torhüter schien (27.). Umso besser reagierte der gescholtene Klaus Scheel, als Ströer allein auf ihn zulief und Scheel genau im richtigen Zeitpunkt die Pranke dazwischen bringen konnte.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drehte sich das Geschehen wieder, denn die Kickers schraubten das Tempo wieder auf Vollgas, wobei aber auch diesmal die wirklich guten Gelegenheiten ausblieben. Vielleicht konnte da ja ein Eckball Abhilfe schaffen: Der eingewechselte Levin Strauß mit der Ecke, Przybylski ist da – 1:1! Im Stile eines Spitzenstürmers köpfte der Innenverteidiger zum Ausgleichstor ein – ins falsche Tor (66.)!
Dieses Gegentor sollte GWE nun aber wieder aufwecken. Die Mannschaft um den formstarken Kapitän Simon Schirrmacher tut jetzt wieder mehr für das eigene Spiel. So in der 69. Minute, als der eingewechselte Finn Schaper die Qualitäten Scheels mit einem guten Schuss aus halblinker Position prüfte.
Inzwischen hatte ein erneuter Starkregenschauer für äußerst widrige Bedingungen gesorgt. Eine Ausrede für Claas Kruses Ballverlust am eigenen Sechzehner waren diese jedoch nicht. In höchster Not klärte Lahme die Angelegenheit vor Strauß.
Ein echter Pokalkracher mit viel Schlamm, einigen Zweikämpfen und zwei Mannschaften, die den Siegtreffer wollten, hatte sich entwickelt!
Erzielen konnte ihn aber nur eine Mannschaft und das waren die Gastgeber. Burke mit der starken Vorarbeit auf der rechten Seite, Schirrmacher völlig blank in der Mitte nur an den Pfosten, aber Ströer behielt im Nachschuss von der Strafraumgrenze die Nerven und lochte zum 2:1 für Grün-weiß ein (84.). Für Ströer das vierte Pflichtspieltor binnen acht Tagen und für sein Team der entscheidende Treffer, denn auch eine halstenbeker Schlussoffensive inklusive mitstürmendem Torhüter blieb erfolglos. Um ein Haar hätte man sogar noch das 1:3 kassiert. Im Anschluss an einen geklärten Standard lief Ströer auf Einladung von Robert Brennecke allein aufs Kickers-Tor zu, doch Schiedsrichter Malcolm Ruhnau pfiff die Begegnung in genau diesem Moment ab.
Somit steht die Elf von Michael Schirmer zum ersten Mal seit sieben Jahren in der vierten Runde des ODDSET-Pokals, die mit Görsch und Burke bislang nur zwei Akteure aus dem aktuellen Kader jemals erreichten. „Es war echt ein geiles Kampfspiel, heute! Gewonnen haben wir, weil wir trotz der Drangphase des Gegners die Ruhe behalten haben, hinten gut gestanden haben und vorne eiskalt vor dem Tor waren“, analysierte ein sichtlich glücklicher Grün-weiß-Keeper im Anschluss an dieses Pokalmatch.

GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker (86. Kassube), Przybylski, Görsch, Kruse – Schirrmacher, Brennecke – Seidenberg (55. Schaper), Burke, Eicke (87. Salam) – Ströer, Trainer: Michael Schirmer

Kickers Halstenbek: Scheel – Lehmann (85. Czaja), Grebner, Hagemann – Fitzner, Adamczyk – M. Kupka (55. Strauß), A. Kupka, Müller – Scheh, Simon (65. Rohde), Trainer Björn Heins

Tore: 1:0 Burke (27.), 1:1 Przybylski (66. Eigentor, Strauß), 2:1 Ströer (84. Schirrmacher)

Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (TSV 08 Eppendorf-Großborstel)

Zuschauer: 40

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen der verspäteten Ankunft eines Schiedsrichterassistenten mit einer Verspätung von 20 Minuten angestoßen.

Sonntag, 7. August 2011

Spielbericht HEBC - TuS Germania Schnelsen II

Ephorie Adé
Germania Schnelsen II bringt HEBC eine empfindsame Schlappe bei

Nach dem Rausch der Kater. Der HEBC hat nach dem fulminanten Sieg unter der Woche über Landesligist Barmbek-Uhlenhorst einen herben Dämpfer erlitten. Gegen die Reserve von Germania Schnelsen setzte es im grauen Alltag der Bezirksliga Nord eine verdiente Heimniederlage.
Ohne zündende Idee im spielerischen Bereich und mit unkonzentrierten Momenten hier und da lag man bereits zur Pause mit zwei Toren hinten.
Zunächst war es Germanias Benjamin Koch, der mit seinem Freistoß seinen Mitspieler Rene Möller fand. Jener markierte schließlich per Kopf die Gäste-Führung (26.). Und abermals zehn Minuten später legte die Lesse-Elf nach. Weil Thorsten Wolgast Schnelsens Pascal Böhmer gelegt hatte, entschied der Unparteiische Florian Pötter (Voran Ohe) kurzerhand auf den Punkt. In unmittelbarer Folge trag der Gefoulte selbst an und besorgte die Vorentscheidung.
In Durchgang zwei zeigten sich die Veilchen leicht formverbessert. Mehr als der Anschlusstreffer von Jan Schönwandt, den Enno Martini per Kopf und Germanias Torsteher Farooz Khan – Letzterer wohl gemerkt auf unfreiwilliger Basis – wegbereiteten, sprang aber letztlich nicht mehr heraus. Und auch ein erhoffter Strafstoß blieb den Eimsbüttelern verwehrt, als der eingewechselte Petros Papadopoulos mit Khan aneinander gerasselt war (84.).

Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer

Tore: 0:1 Möller (26. Koch), 0:2 Böhmer (36. Strafstoßtor, T. Wolgast an Böhmer), 1:2 Schönwandt (57. Martini)

Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe)

Zuschauer: 75

Spielbericht GW Eimsbüttel - VfL 93 Hamburg II

Ströer bringt die Erlösung
Treffsicherer Stürmer verhindert GWE-Fehlstart

Nach dem missglückten Saisonauftakt (0:3-Schlappe bei der Zweiten Mannschaft des SC Sperber) konnte der selbsternannte Aufstiegskandidat, GW Eimsbüttel den ersten Dreier der Saison für sich verbuchen.
Der VfL, im Gegensatz zum 2:2 gegen den BSV 19 auf fünf Positionen verändert, sah sich sofort in die eigene Hälfte gedrängt. GWE diktierte das Geschehen mit einer drückenden Überlegenheit, doch ernsthaft gefährlich wurde es nur selten.
Mit der ersten dicken Chance setzte GWE dann auch das verdiente Führungstor. Neuzugang Michael Ströer vollendete nach einer technisch schönen Einlage im gegnerischen Sechzehner in die lange Ecke zum 1:0. Die Eimsbütteler blieben daraufhin weiter klar überlegen, was für gute Stimmung bei den Gastgebern sorgte. Aus genau dieser heraus versuchte Robert Brennecke einen Heber aus schier aussichtsloser Position, von wo aus die Kugel dem Tor überraschend nahe kam. Auf fast dieselbe Art und Weise probierte es auch Kapitän Simon Schirrmacher, der selbst einst beim VfL kickte, mit demselben Erfolg.
Fünf Minuten zuvor waren die Gäste zu ihrer ersten Torchance gekommen, die es gleich in sich hatte. Ein Freistoß von Henner Lehmann landete genau auf dem Kopf von Angreifer Clemens Kanthak, der das Ei knapp am Tor vorbei beförderte. Kurz vor der Pause dann die zweite Torchance der Gäste. Marcel Mundhenk mit der Hereingabe, die GWE nicht klären konnte, Gröhn mit dem Abschluss und schon stand es 1:1. Ein durchaus überraschender Ausgleich für den VfL, denn Grün-weiß hatte klar mehr Spielanteile.
In der zweiten Halbzeit sollte sich daran auch nicht viel ändern. Der VfL verteidigte aber weiter gut und verhinderte größere Torchancen für die Schirmer-Elf. Ab der 56. Minute mussten sie dies allerdings mit einem Mann weniger tun, denn Vorlagengeber Marcel Mundhenk flog nach einem angedeuteten Kopfstoß gegen Claas Kruse mit der roten Karte vom Feld. Kurz darauf hätte GWE-Kapitän Simon Schirrmacher fast die Entscheidung herbeigeführt, als er Dennis Schütt und Andreas Böttger stehen ließ, dann im Abschluss aus spitzem Winkel jedoch knapp verzog. Auch Alexander Eick bekam seine Chance zum 2:1 durch einen guten Spielzug über Michael Ströer und Nicholas Burke. Die Eimsbütteler zeigten sich aber auch insgesamt zu wenig kreativ, um den Abwehrriegel des Gegners zu knacken.
Zwölf Minuten vor Ultimo dann die Erlösung für das Team in den weißen Trikots: Simon Schirrmacher mit der Ablage für Michael Ströer, der sich erneut im Strafraum durchsetzte und zum 2:1 vollstreckte. Es sollte der Endpunkt an diesem Sonntagnachmittag sein. GW Eimsbüttel schlug die Reserve des VfL 93 letztlich verdient mit 2:1. Enttäuschung bei VfL-Co-Trainer Christian Paulsen: „Wir waren heute nah dran, aber der Platzverweis hat uns wirklich sehr geschadet. Sonst wäre mindestens ein Unentschieden drin gewesen“, so Paulsen.
Auf der anderen Seite war man glücklich über den hart erkämpften Heimsieg: „Wir haben uns nach dem 1:0 zu dumm angestellt und es verpasst, das 2:0 nachzulegen, aber am Ende unsere körperliche Überlegenheit zum Sieg genutzt“, analysierte Doppelsiegtorschütze Michael Ströer.
Für GW Eimsbüttel steht vor dem nächsten Ligaspiel gegen die zweite Mannschaft des Willinghusener SC nun erst das Pokaldrittrundenmatch gegen die Kickers Halstenbek auf dem Programm. Die Jungs vom Stadtpark können sich indes komplett auf den kommenden Heimkick gegen den Aufstiegskandidaten SC Persia fokussieren.

Tore: 1:0 Ströer (13.), 1:1 Gröhn (44. Mundhenk), 2:1 Ströer (78. Schirrmacher)

Rote Karte: Mundhenk (VfL 93 II, Tätlichkeit an Kruse 56.)

Gelbe Karten: keiner – Maurer

Schiedsrichter: Marius Adamczewski (Harburger TB)

Zuschauer: 30

Samstag, 6. August 2011

Spielbericht Vatan Gücü - TuS Hamburg 1880 II

Pokalkater
Vatan Gücü verliert mit müden Beinen gegen TuS Hamburg II

Das Team der Stunde in Hamburgs Amateurgefilden musste im vierten Pflichtspiel der noch jungen Saison einen Dämpfer einstecken. Mit 1:2 unterlag Vatan Gücü der Reserve des Bezirksligisten TuS Hamburg an der heimischen Slomanstraße.
Zunächst deutete nicht viel darauf hin. Vatan mit einem leichten Übergeweicht in den Anfangsminuten und einer guten Freistoßchance für Ufuk Ayvaz, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. Genau wie eine schöne Szene aus der 27. Minute, in der die Arslan-Elf durch messerscharfes Direktspiel Spielstärke bewies. Schnell landete die Kugel über die Stationen Mustafaoglu und Ar bei Arif Dokur, doch sein kräftiges Geschoss schnellte über das Gehäuse.
nach einer halben Stunde das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Gäste: Benjamin Touahir, der den früh verletzten Luca Sommer ersetzte, fasste sich ein Herz aus der Distanz – am Tor vorbei!
Auch an der nächsten Chance konnte sich ein TuS-Akteur als Hauptdarsteller bezeichnen, denn ein haarsträubender Lapsus von Leroy Delmar vor dem eigenen Strafraum überreichte Dokur den Kugelschreiber für den Eintrag die Torschützenliste, doch die Tinte schien verbraucht zu sein, rutschte Dokur allein vor dem gegnerischen Tor aus – Chance vertan!
Kurz darauf machten sie es dann besser. Ein gut strukturierter Angriff endete mit einem feinen Pässchen von Kadir Ar in den freien Raum, wo Şafak Ucaner ungehindert zum verdienten 1:0 vollstreckte (37.).
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild grundlegend. Vatan Gücü waren die harten 120 Pokalminuten gegen die Panteras Negras deutlich anzusehen. Die Gäste vom Gesundbrunnen übernahmen immer mehr das Kommando. Keine fünf Minuten nach dem Wiederbeginn lag der Madejski-Elf der Torschrei auf den Lippen, doch Christian Dormeiers Wembleytor aus 27 Metern zog jene Entscheidung nach sich, die wohl auch 1966 hätte gefällt werden sollen…
Auf der anderen Seite verpasste es das Team in den lilanen Trikots, das beruhigende zweite Tor nachzulegen. Wieder Dokur scheiterte aus fünf Metern an einem famosen Reflex von TuS-Torhüter Yannick Nies.
Nach genau einer Stunde sorgte Vatans Tahsin Basar für Aufregung, denn einen eigenen groben Abwehrfehler konnte er nur noch mit einem Handspiel im Strafraum löschen. Da blieb Schiedsrichter Michael Schulz keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Arne Pätzold, im ersten Abschnitt als einzige Spitze oft alleingelassen, versenkte sicher zum 1:1, das mit zunehmender Spieldauer immer mehr das Prädikat „verdient“ bekam. So hätte Pätzold keine 180 Sekunden später fast das 1:2 nachgelegt. Sein guter Linksschuss flog jedoch knapp drüber (63.).
Vatan fiel derweil kaum noch etwas ein. Das nun mittlerweile verdiente 1:2 erzielten die Gäste allerdings durch eine Einzelaktion. Touahir war es, der mit einem wunderbaren Solo nicht nur mehrere Gegenspieler stehen ließ, sondern eben auch zum 1:2 in die lange Ecke einnetzte (76.).
Mit dieser Aktion unterstrich er auf schöne Art und Weise, dass er normalerweise zum Inventar der ersten Mannschaft gehört.
Die Gastgeber waren nun angeschlagen, versuchten aber noch eine Schlussoffensive, in der der eingewechselte Erdal kaya DIE Riesengelegenheit zum Ausgleich bekam, doch frei vor Nies, der sich breit machte, zielte Kaya am Tor vorbei.
Auf der anderen Seite gab es indes um ein Haar die Entscheidung. Ar verlor als letzter Mann den Ball am eigenen Strafraum, doch die Herren vom Gesundbrunnen spielten diese 3 gegen 1-Situation schlecht aus, sodass lediglich ein kümmerliches Schüsschen in die Hände des Torhüters von Funda Garcia bei rumkam.
Der TuS versuchte in den Schlussminuten, durch Konter für Entlastung zu sorgen, was das Schiedsrichtergespann häufig vor schwierige Abseitsentscheidungen stellte. Genau, wie in der 90. Minute, als sich die Gastgeber um einen Abseitspfiff betrogen fühlten. Ar rief dem erst 15-jährigen Assistenten Ole Baumeister, der seinen Job – wie seine beiden Kollegen – gut machte, etwas zu, was dieser als Beleidigung registrierte. Das Spiel für Ar war somit beendet. „Wir waren bislang so erfolgreich, weil wir leise waren und jetzt fängt dieses Gelaber schon wieder an! Ich kann es nicht verstehen: Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist das so!“, polterte Defensivspieler Hamit Erdogrul ob dieses unnötigen Platzverweises.
Ein unschöner Schlusspunkt in einem intensiven Spiel, das die Reserve von TuS Hamburg aufgrund der mehr vorrätigen Energie und der individuellen Klasse eines Benjamin Touahir gewann. Der Fehlstart nach dem 1:4 gegen Rot-Weiß Wilhelmsburg ist damit erstmal abgewendet.
Bei Aufstiegskandidat Vatan Gücü sieht es ein wenig anders aus, denn ein Punkt aus zwei Spielen ist wahrlich nicht genug für die Spitzengruppe. Da hilft ihnen auch der überraschende Einzug in die dritte Pokalrunde nichts. In dieser empfängt man jetzt den Bezirksligisten aus Buxtehude. Danach geht es am Wochenende zum formstarken TuS-Bezwinger nach Wilhelmsburg.

Tore: 1:0 Ucaner (37. Ar), 1:1 Pätzold (60., Strafstoßtor, Handspiel Basar), 1:2 Touahir (76.)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Nies, Abebrese, Touahir

rote Karte: Ar (Vatan Gücü, 90., Beleidigung des Schiedsrichterassistenten)

Schiedsrichter: Michael Schulz (SV Nettelnburg/Allermöhe, Note 2)

Zuschauer: 65

Dienstag, 2. August 2011

Spielbericht FC Eintracht Rellingen - GW Eimsbüttel

Erinnerungen an 2004
GWE siegt im Duell der letzten Aufgebote bei Eintracht Rellingen

Der Begriff „Notelf“ hat seit dem Pokalspiel unter Kreisligisten zwischen Eintracht Rellingen und GW Eimsbüttel neue Dimensionen erreicht. Während die Rellinger mit einem echten Himmelfahrtkommando vertreten waren, kickte GWE mit Hilfe aus der zweiten Mannschaft und einem Torhüter im Feld.
Zwar begannen die Gäste auf dem ungeliebten Ausweichgeläuf zu Tangstedt feldüberlegen, doch mit Flügelspieler Frank Fröhlich (aus 20 Metern vorbei) meldete sich ein Heim-Akteur als erstes zu Wort. Den ersten „Kracher“ gab es dann auf der Gegenseite, als Michael Ströer im Strafraum allein vor dem Ziel zum Schuss kam, jedoch am Torsteher scheiterte. Kurz darauf war für den guten Jan Dierks nichts mehr zu machen. Nick Burke hatte nämlich einen Freistoß flach und kontrolliert zum 0:1 in die lange Ecke gebrezelt (32.). Ein unnötiger Ballverlust gefährdete die Halbzeitführung, die Neuzugang Ramon Lahme bei seiner Pflichtspielpremiere zwischen den GWE-Pfosten vor Matthias Gerke rettete (36.).
Grund genau, nach dem Seitenwechsel direkt auf 0:2 stellen, was über ein Zuspiel Dirk Beckers in den Lauf des Dierks umkurvenden und einschiebenden Ströer prompt gelang (48.).
Eine sichere Ausgangsposition für die „All Whites“, doch der FCE, dessen Aufbauspiel häufig aus nach vorne gedroschenen Bällen bestand, schaffte es immer mal wieder, mit Aktionen, wie Gehrkes pariertem Freistoß aufzuwarten.
Die Eimsbütteler machten unterdessen alles klar, indem Ströer und Burke die Auflösungserscheinungen der gegnerischen Defensive eiskalt ausnutzten (78.). Der von seinen Vorderleuten alleingelassene Dierks konnte einem da schon leidtun, rettete er zuvor noch glänzend im Eins-gegen-Eins mit Ströer.
Ein herrlicher Volleyschuss der Marke „Tor des Monats“ von Bastian Knapp verkürzte die Angelegenheit wenigstens noch auf 1:3 (80.), wobei man indirekt auch durch eine zuvor zu Unrecht wegen Abseits unterbundene GWE-Chance und gleich zwei ungeahndete Stürmerfouls profitierte. Am Ende kein großes Thema mehr, blieb die Schlussoffensive der Schwardt-Elf außer einem weiteren Gehrke-Versuch, der knapp am Außenpfosten vorbei rotierte, ohne zwingende Szenen.
Gut für Grün-weiß Eimsbüttel, das somit erstmalig nach 2004 wieder einmal die dritte Pokalrunde geschafft hat. Damals erreichte man als Bezirksligist gar das Achtelfinale, in dem der Bramfelder SV dann zum Endgegner avancierte. Von den damaligen Helden steht übrigens keiner mehr in Diensten des Clubs vom Tiefenstaaken, der sich der davon auch ein wenig Rückenwind für die Aufgaben in der Kreisliga 5 erhofft.

FC Eintracht Rellingen: Dierks – Zerbel, Möding, Strack – Evangelidis, Thönnissen (50. Hatje), Fröhlich – Hiller, Knapp, Osberghaus – Gehrke, Trainer: Jens Schwardt

GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker, Görsch, Kruse, Przybylski – Seidenberg, Brennecke – Dahms, Burke, Tralau (46. Eick) – Ströer (79. Meiners), Trainer: Michael Schirmer

Tore: 0:1 Burke (32. direkter Freistoß), 0:2 Ströer (48. D. Becker), 0:3 Burke (78. Ströer), 1:3 Knapp (80.)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen, Note 4,5)

Zuschauer: 25 (in Tangstedt)

Samstag, 30. Juli 2011

Spielbericht FC Viktoria Harburg - BSV Buxtehude II

„So wird Fußball gespielt!“
Buxtehuder SV II dreht ausgeglichenes Match binnen vier Minuten

Die Reserve des Buxtehuder SV hat sich bei Viktoria Harburg dank zweier später Tore die ersten drei Zähler der neuen Saison unter den Nagel gerissen.
In einer eigentlich ausgeglichenen ersten Hälfte, in der spielerisch eher Schmalhans Küchenchef war, gingen die Gastgeber früh in Front. Marc Stender, einst Aufstiegstorjäger beim Lokalrivalen Grün-weiß Harburg, nutzte ein unübersichtliches Durcheinander nach einem Eckball im gegnerischen Strafraum zum viel umjubelten 1:0 (8.).
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber nun die Gäste besser ins Rollen und durch zwei sehr gute Gelegenheiten für Flügelspieler Marco Antic auch fast zum Ausgleich, doch ein sich als Libero einschaltender Torhüter und das oft beschriebene Pech hatten etwas dagegen.
Somit mussten die Jungs aus dem äußersten Süden des HFV-Gebietes mit einem 0:1-Pausenrückstand leben.
Keine fünf Minuten war der zweite Abschnitt alt, da rettete ihnen Schlussmann Sven Dederschek das knappe Zwischenresultat mit einer famosen Fußabwehr eines 16-Meter-Schusses.
Auf der anderen Seite ließen Kapitän Daniel Oberdörfer und Tristan Feldtmann beste Einschussmöglichkeiten ungenutzt.
Eine Viertelstunde vor Schluss dann doch der Ausgleich. Oberdörfer versuchte sich von außerhalb des Strafraums und Viktorias Außenverteidiger Topal lenkte das Leder aus kürzester Distanz ins eigene Tor. Der verdiente Treffer zum Gleichstand, dem sofort das 1:2 folgte, denn keine 140 Sekunden danach nutzte Rayan Hamze einen wunderbaren Heber von Fritz Hartmann, direkt in den Lauf, zum Führungstreffer (78.). Toni Giwah an der buxtehuder Seitenlinie frohlockte: „So wird Fußball gespielt!“.
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber noch einmal zu retten, was zu retten ist, doch die schwindenden Kräfte und eine konzentrierte Mannschaft des BSV verhinderten Ausgleichstreffer. Blau-gelb stand mit leeren Händen da, was sich im kommenden Auswärtsspiel bei Este 06/70 möglichst nicht wiederholen soll. In Buxtehude steigt derweil das Heimspiel gegen die Türkiye-Reserve.

Tore: 1:0 Stender (8.), 1:1 Topal (75. Eigentor, Oberdörfer), 1:2 Hamze (78. Hartmann)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Oberdörfer

gelbe Karten: Stender – keine

Schiedsrichter: Timo Daedrich (VfL Lohbrügge, Note 2)

Zuschauer: 60

 

Freitag, 29. Juli 2011

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - Bahrenfelder SV 19

Maries Tor als Türöffner
Wille und Moral: VfL 93 II erkämpft sich nach 0:2 noch ein Remis

In den ersten Minuten präsentierte sich der BSV sichtbar als die bessere Mannschaft. Einzig ein wenig gefährlicher Versuch von Kapitän Christopher Maurer stand den Gastgebern zu Buche, während der BSV trotz Überlegenheit selten Angst versprühte. Der Spielstand von 0:1 gab ihnen aber Recht. Andreas Heinsohn nutzte eine verworrene Strafraumgelegenheit aus kurzer Distanz, nachdem der VfL-Defensive die Fähigkeit abging, einen Callerame-Freistoß von rechtsaußen situationsgerecht zu klären (13.).
Nach etwas mehr als einer halben Stundeverdoppelten die im Sommer neu formierten Gäste auf 0:2. Anwar Jaziri vollstreckte klassisch, nachdem sie einen wunderbaren Angriffszug über Callerame und Piechottka gegen eine zu langsamen Gegner vortrugen (33.).
Der VfL schien jetzt auf verlorenem Posten, denkt man an die fürchterliche Rückrunde der vergangenen Saison und den Fakt, dass das Team um Kapitän Christopher Maurer eigentlich freiwillig in die Kreisklasse runter wollte (ein Fehler bei der Mannschaftsmeldung führte schließlich doch zum Verbleib in der Kreisliga). Doch die Grün-schwarzen waren willig, die Geschichte umzubiegen. Wenige Minuten vor der Pause dann der wichtige Anschlusstreffer: ein ruhender Ball von der linken Außenbahn wurde von den schlecht stehenden Bahrenfeldern unterschätzt und so konnte der aufgerückte Florian Ehrenberg, wenn auch nicht technisch überragend, aus überschaubarer Distanz zum 1:2 einnetzen – der VfL war wieder im Spiel (42.)!
Die zweite Hälfte begann dann allerdings genauso wie die erste. Der BSV mit leichtem Übergewicht und der guten Chance zum beruhigenden 1:3 durch Jaziri, der nach einem Bilderbuchkonter allein auf Keeper Timo Simson zulief, doch unter den Augen seines begeisterten Sohnes rettete der Routinier zur Ecke. Direkt danach gab es gleich die nächste Chance zum dritten Tor, jedoch benutzte Marco Hardtmann, der bereits nach zehn Minuten den verletzten Malte Genenncher ersetzen musste, mehr Schusskraft als Verstand.
Der BSV war dran, an der Entscheidung, zumal sich der VfL immer wieder in Unzulänglichkeiten verstrickte. Die Elf von neu-Co-Trainer Maik Reisberg, der den urlaubenden Liborio Mazzagatti vertrat, nutzte dies aber nicht aus, sodass die Gastgeber, bei denen mit Benedikt Hoße, Simon Dierks und Timo Brodrück noch einmal neue Ideengeber in die Begegnung kamen, im Spiel blieben.
Nun bekam auch das Team von der Baurstraße immer größere Probleme, denn die Kräfte ließen langsam nach, während sich der Gegner immer mehr Vorteile verschaffte. Viel Zeit blieb aber nicht mehr. Da konnte ein Standard Abhilfe verschaffen. Der Ball segelte in den Strafraum, die Bahrenfelder zu zögerlich, ein Pfiff – Strafstoß! M. Hardtmann traf mit seinem Körpereinsatz nur den Gegenspieler; da gab es für das umsichtige Gespann um den renommierten Lars Althans aus Dassendorf keine andere Wahl. Heiko Räsch, im freien Spiel mit Problemen im Spielaufbau, behielt vom Kreidepunkt die Ruhe und versenkte – 2:2 (79.)!
Für den BSV natürlich ein Nackenschlag, doch man versuchte, die Führung zurückzuerobern. So kam wieder Jaziri zur guten Chancen, als er in einen Eckball segelte, vom rechten Strafraumeck jedoch genau auf den Torwart köpfte.
Drei Minuten vor Ultimo sollte das Anrennen der Schlussphase scheinbar belohnt werden: Callerame mit dem wunderbaren Ball aus der Tiefe des Raumes und Sascha Neubert vollstreckte zum 2:3, doch die empor schießende Fahne von Assistent Bastian Zimmermann sorgte für ein jähes Ende der Jubelszenen. „Das war nie im Leben Abseits!“, lautete die verärgerte Parole der West-Hamburger. Die Entscheidung aber ging ebenso in Ordnung, wie die summa summarum verdiente Punkteteilung zwischen einer VfL-Reserve, die von praktisch allen (selbsternannten) Experten als Absteiger Nummer eins tituliert wird und einem personell durch den kompletten Mannschaftszugang von Weiß-blau 63 grundsanierten BSV 19.
Während man auf Seiten der Gäste enttäuscht drein schaute, zeigten sich die Grün-schwarzen auf ihrer eng gebauten Grandanlage an der Meerweinstraße durchaus zufrieden: „Man sieht, dass unserer harte Vorbereitung erste Früchte trägt. In der ersten Halbzeit haben wir dem Gegner zwar das Feld überlassen, doch anders als im Vorjahr, habe wir nicht aufgegeben und sind zum Glück noch zum Ausgleich gekommen“, schätzte sich Co-Trainer Christian Paulsen sehr glücklich mit dem ersten Saisonauftritt in einer Liga, die man doch eigentlich im Sommer freiwillig gen Kreisklasse verlassen wollte. Der „Co“ weiß jedoch: „In den nächsten Spielen müssen wir von Anfang an Gas geben, sonst stehen wir sofort wieder unten drin!“. Für Paulsen gibt es erstmal am kommenden Wochenende ein Wiedersehen mit dem hochgehandelten Ex-Club G+rün-weiß Eimsbüttel an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage. Dort möchte sich dann auch wieder Anschlusstorschütze Ehrenberg in die Torschützenliste eintragen. „Dieses Tor widme ich meiner wunderbaren Freundin Marie, zu der ich ja auch gleich jubelnd abdrehte“, so der Linksverteidiger.
Der BSV 19 bekommend es indes ebenfalls mit einem Aufstiegskandidaten zu tun – der spielstarke SC Persia reist an die Baurstraße.

VfL 93 Hamburg II: Simson – Räsch, Brecour, Frey, Ehrenberg – Faloyo (76. B. Hoße), Backes, Böttger, Maurer (53. Brodrück) – Freimuth – Hencke (72. Dierks), Trainer: Marco Ritter

Bahrenfelder SV 19: Milanovic – Bartels, Homfeld, Heinsohn, D. Hardtmann (51. Oertel) – Callerame, Kohlen – Neubert, Genenncher (10. M. hardtmann), Piechottka – Jaziri (83. J. Reisberg), Trainer: Maik Reisberg (i.V.)

Tore: 0:1 Heinsohn (13. Callerame), 0:2 Jaziri (33. Piechottka), 1:2 Ehrenberg (42.) 2:2 Räsch (79., Strafstoßtor, M. Hardtmann an Brodrück)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Piechottka, Callerame

Schiedsrichter: Lars Althans (TuS Dassendorf, Note 1,5)

Zuschauer: 60