Samstag, 29. Oktober 2011
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Nienstedten 1.C
Freitag, 28. Oktober 2011
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SV Barmbek II
Die Kanthak-Show
Bulliger Stürmer entscheidet
Abstiegsderby im Stadtpark
Freitagabend, 19 Uhr am Borgweg: Das
Flutlicht brennt, der Rasen ist leicht angefeuchtet und nun würden sich genau
hier im Stadtpark zwei Teams duellieren, die beide dringend drei Punkte im
Abstiegskampf der Kreisliga 5 benötigen.
Perfekte Bedingungen für einen
spannenden Abend in Winterhude!
Was die anwesenden 22 Herren auf dem
Platz jedoch veranstalteten, erinnerte nur in ein paar wenigen Passagen an den
Fußballsport. Stockfehler, Bogenlampen, Fehlpässe: Man konnte fast vermuten, es
habe sich seit dem letzten Aufeinandertreffen von vor zwei Jahren in der
Kreisklasse 7 (1:2) nichts an der Ligazugehörigkeit beider Teams geändert.
Die Feldüberlegenheit lag im ersten
Abschnitt dieses Gruselkicks bei den Gästen, die durch Ilker Uguroglu und Soner
Sarimehmetoglu zu zwei feinen Torgelegenheiten kamen, doch es fehlte sichtbar
an Präzision.
Die größte sollte dann ausgerechnet
die unschönste Szene des gesamten Spiels sein. Im Kampf um das Leder fegte
Barmbeks Tobias Handtke seinem Gegenspieler Benedikt Hoße von hinten in die
Beine, sodass dieser mit Verdacht auf Schien- und Wadenbeinbruch per
Krankenwagen abtransportiert werden musste. Warum der nicht immer souveräne
Schiedsrichter daraufhin einen Freistoß für den SVB gab, wusste indes niemand
so genau...
Mit diesem Schock und zwei neuen
Akteuren (Reik Freimuth und Lennart Franke ersetzten den verletzten Benedikt
Hoße und Jörn Hencke) kamen die Gastgeber überraschend schwungvoll aus der
Kabine. Neuer Schwung, der sich sofort auszahlen sollte. Die zweite Hälfte war
noch keine 50 Sekunden alt, da nutzte der technisch starke Clemens Kanthak das
pazifistische Abwehrverhalten des Gegners und versenkte mittig zum umjubelten
Führungstreffer am Borgweg.
Versteinerte Mienen beim SVB, bei
dem Flügelspieler Marcel Bethke direkt vor Wiederbeginn noch über das rosa
Torwarttrikot seines Schlussmannes witzelte. Und die Mienen sollten sich noch
weiter versteinern, denn dem VfL schien nun alles zu gelingen. Dennis Schütt
über links, Kanthak mit rechts – ein klassischer Abschluss zum 2:0!
Die Ritter-Elf hatte die Situation
nun absolut im Griff und verwaltete das Resultat geschickt. Mehr noch: sie
erhöhten den Vorsprung sogar durch, natürlich Clemens Kanthak, in bester
F-Jugendmanier. Ballgewinn, Sololauf und rein das Ding – so einfach kann das
manchmal sein!
Drei Kanthak-Tore und fast hätte es
noch das Vierte oben drauf gegeben, doch diesmal konnte sein Kopfball nach
einer schön getretenen Ecke gerade noch auf der Linie geklärt werden. Aber wo
war bloß der SV Barmbek? Da war er! Bethke war es, der die Serie von 57 Minuten
ohne eine ernsthafte Torchance mit einem guten Rechtsschuss aus 17 Metern
beendete und Sven Oeser einen Flugauftrag gab, den der Schlussmann auf Kosten
eines Eckballes situationsgerecht erfüllte. Eines Eckballes, der Folgen haben
sollte, denn auf dem zweiten Weg landete die Kugel bei Barmbeks „Zehner“ Soner
Sarimehmetoglu, der das Runde mit einem Sonntagsschuss perfekt links unten ins
Eckige zimmerte. Nun taten die Gäste nun wieder ein wenig mehr, doch den
letzten Aufreger gab es dennoch auf der anderen Seite, als der eingewechselte
Tim Backes per Rechtsschuss zum Beweis verhalf, dass SVB-Keeper Marco Riedel
der beste Mann seines Teams ist und keineswegs die Schuld an dieser
Auswärtsniederlage trägt. Genauso wenig an der Tatsache, dass die Reserve des
Clubs von der Meister-Francke-Straße nun seit 40 Tagen bzw. sechs
Pflichtspielen ohne Punktgewinn ist. So rückt der Klassenerhalt in immer
weitere Ferne…
Bei der VfL-Reserve war dagegen
Festtagsstimmung angesagt, zumindest im Hinblick auf die zweiten 45 Minuten:
„Wir haben in der Pause gesagt, dass in der ersten Halbzeit wirklich alles
schlecht war. Danach haben wir dann endlich die taktischen Vorgaben umgesetzt;
es waren Doppelpässe zu sehen und Chancen haben wir uns auch herausgespielt.
Das lief dann alles wirklich sehr gut.“, frohlockte Christian Paulsen, der
gemeinsam mit Detlef Öhlmann und Marco Ritter das gut harmonierende
Kompetenzteam der Borgwegler bildet.
Am kommenden Wochenende stehen für
beide Mannschaften schwierige Spiele auf dem Programm. Clemens Kanthak und
seine VfLer müssen nach Alsterdorf zur Zweitvertretung des SC Sperber reisen,
während für die Blau-roten mit dem Match gegen das Spitzenteam vom BSV 19 das
erste von vier Heimspielen in Serie ansteht.
VfL 93 Hamburg II: Oeser – B. Hoße (45. Freimuth), Brecour, Matthies, Ehrenberg – Kanthak, Brodrück
– Hencke (46. Francke), Maurer (73. Backes), Gröhn – Schütt, Trainer: Marco
Ritter
SV Barmbek II: Riedel – Franzen, Jepsen, Handtke (72. Dannebauer),
Hunsicker (80. Blank) – Seemann, Uguroglu – Bethke, Sarimehmetoglu, Dessel –
Shirdel, Trainer: Murat Baytemur
Tore: 1:0 Kanthak (46.), 2:0 Kanthak (48. Schütt), 3:0 Kanthak
(66.), 3:1 Sarimehmetoglu (76.)
Gelbe Karten: B. Hoße – keine
Schiedsrichter: Dirk Förster (SC Egenbüttel)
Zuschauer: 50
Sonntag, 23. Oktober 2011
Spielbericht HEBC - HSV Barmbek-Uhlenhorst II
Kaum spielerischer Glanz und so gut wie keine Torraumszenen. Und so war es am Ende beileibe keine Überraschung, dass das Ligaspiel der Bezirksliga Nord keinen Sieger fand. Die ereignisreichste Situation der Begegnung hatte sich am ehesten in Minute 24 zugetragen, als „Veilchen“-Angreifer Adem Ismaili in halblinker Position zum Schuss gekommen war, doch konnte BU-Torsteher Stefan Hölscher die Kugel gerade noch zur Ecke abwehren.
Wo die Kicker sich schon nicht mit Ruhm bekleckerten, machte zumindest eine andere Person Werbung in eigener Sache: Die Unparteiische Christin Naujoks (Foto) vom 1. FFC Wilhelmsburg entpuppte sich als souveräne Spielleiterin, lag in ihrer Bewertung von Zweikämpfen fast immer richtig und bewies in vielen Situationen das nötige Fingerspitzengefühl – eine klasse Leistung.
Samstag, 22. Oktober 2011
Spielbericht Vatan Gücü - DSC Hanseat
Auch
ohne Training
Vatan Gücü bleibt nach gelöster Pflichtaufgabe
in der Spitzengruppe der Liga
Trotz des deutlichen 5:1-Erfolges auf eigenem
Platz wollte Vatan Gücüs Übungsleiter Nuri Demir nicht so recht zufrieden sein:
„Wir haben heute nicht gut gespielt, das muss dringend besser werden, aber seit
ich hier Trainer bin, konnten wir auch nicht einmal richtig trainieren“,
erkannte der Coach, der den Club an der Veddel seit nun zwei Wochen betreut. In
den letzten Wochen wurde nämlich die Decke des Grandplatzes an der Slomanstraße
erneuert, sodass die dort beheimateten Teams improvisieren mussten. „Da konnten
wir nur laufen gehen.“.
Nach einer Schweigeminute für die Todesopfer der
neuerlichen Unruhen an der Türkisch-Irakischen Grenze hatten die Gastgeber
endlich wieder die Gelegenheit, auf ihrem Platz zu zaubern, wobei sie aus dem
Hasen doch eher ein Taschentuch machten, als andersherum. Hanseat schaffte es,
das Spiel zunächst ruhig zu halten, aber ein nicht geklärter Standard im
eigenen Strafraum ließ Tahsin Basar den Favoriten auf die Siegerstraße bringen.
Ein Linksschuss in die lange Ecke und schon hieß es 1:0, dem Basar nach einer
halben Stunde fast das 2:0 nachgelegt hätte, doch sein Fallrückzieher aus
zentraler Strafraumposition verfehlte das Tor nur unwesentlich.
Auf der anderen Seite bekam Ahmet Kizilkaya, der
wenig später angeschlagen die Segel streichen musste, die beste DSC-Chance
durch einen abgefälschten Rechtsschuss, die außer einem ungenutzten Eckball
keine Konsequenzen hervorbrachte. Weitaus effektiver zeigten sich dafür die
Demir-Schützlinge: Basar mit der herrlichen Flanke und plötzlich hatte Kapitän
Murat Güldal alle Zeit der Welt, allein vor dem Schlussmann, anspruchsvoll zu
veredeln (34.).
Für den DSC war es ein gebrauchter Tag, denn
während mit Michel Stobbe ein Feldspieler als Ersatz für den kurzfristig
ausgefallenen Keeper (der übrigens ebenfalls Feldspieler ist) zwischen den
Pfosten stand, standen auch kaum noch Feldspieler zur Verfügung, sodass der
weit über 40-jährige Trainer Turgut Ceylan selbst die Knochen hinhalten musste.
Probleme, die speziell in der zweiten Halbzeit
immer mehr deutlich wurden. Vatan Gücü hatte Zeit und Raum, wofür sie sich auch
artig mit den Toren drei und vier bedankten. Zunächst nutzte der bewegliche
Ufuk Ayvaz einen Moment der Gegenspielerlosigkeit zum platzierten Linksschuss
in die untere Ecke, um sich dann von Harun Gücyeter per Hochschlag, aus der
eigenen Hälfte, auf die erfolgreiche Reise zum 4:0 schicken zu lassen. Vom DSC
kam dagegen fast gar nichts.
Dennoch sollte Vatan-Fänger Murat Kazanci an
diesem gemütlichen Sonnabend-Nachmittag nicht zu Null spielen, denn seine
Vorderleute gaben nun nicht mehr Vollgas, sodass Deniz Geygel von links
ungehindert flanken und Nassirou Moussa ebenso zum Ehrentreffer einschieben
konnte. Mehr brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande, denn man war
platt. So platt, dass Defensivspieler Jens-Björn Hollinger ein Laufduell in der
eigenen Hälfte gegen Gücyeter, der mit fünf Metern Rückstand gestartet war,
verlor und letztgenannter problemlos für Ayvaz querlegen konnte. Den sicheren
Abschluss ins leere Tor zum 5:1-Endstand gab es selbstredend gleich oben drauf.
Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, wobei sie es beim Spitzenspiel gegen
Hamm United II sicherlich nicht so einfach haben werden.
Der DSC hat indes mit der Reserve des SV
Altengamme einen weiteren harten Gegner vor sich und muss auf bessere Zeiten
hoffen.
Vatan Gücü: Kazanci – Mustafaoglu, Erdogrul, Özkök – Basar,
Gücyeter – Demirci (76. Akbulut), Ayvaz, Alas (71. Sicim) – Güldal, Dokur,
Trainer: Nuri Demir
DSC Hanseat: Stobbe – D. Geygel, Mustapha, Hollinger, Kaufner
– Kizilkaya (40. Ceylan), S. Geygel – Moussa, Madadi, Sarayoglu – Durmus,
Trainer: Turgut Ceylan
Tore: 1:0 Basar (11.), 2:0 Güldal (34. Basar), 3:0 Ayvaz
(56.), 4:0 Ayvaz (60. Gücyeter),
4:1 Moussa (73. D. Geygel), 5:1 Ayvaz (90. Gücyeter)
Schiedsrichter: Till Kunze (Note 2,5)
Zuschauer: 35
Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.D - FC St. Pauli 1.D
22 gegen 11
Mühsamer
Arbeitssieg für St. Paulis 99er beim punktlosen Schlusslicht
Irgendwie war dieses Auswärtsmatch der D1 des FC St. Pauli ein Spiegelbild der
Halbsaison. Kein Spektakel, kaum Tore und wenig Freude.
Eine Einzelaktion von Dario Kovacic rettete Braun-weiß am Ende vor einer
Blamage gegen eine schnelsener Mannschaft, die sich konsequent im eigenen
Sechzehner verkroch. Es entstand fast der Eindruck, Germania stünde mit der
doppelten Spieleranzahl auf dem Platz.
Der erste Abschnitt am frühen Morgen (9 Uhr) ist schnell zusammengefasst. St.
Pauli dominierte den Gegner nach Belieben und erdrückte ihn förmlich, doch
ernsthaft gefährliche Abschlüsse kamen dabei kaum zustande.
Einen der Wenigen verzeichnete Nikola Kosanic nach einem einmal schön
strukturierten Angriff, als er aussichtsreich an Germania-Schlussmann Erik
Breyer scheiterte und Ivan Stanjevic im Nachschuss ähnlich viel Pech hatte.
In den zweiten 30 Minuten änderte sich nicht viel. St. Pauli kreiste weiter im
Stile einer Handballmannschaft um den gegnerischen Strafraum, was aber bis auf
eine vergebene Kovacic-Schusschance, ihm John Bebensee ermöglichte, ohne Ertrag
blieb.
Dass es am Ende trotzdem zum dreifachen Punktgewinn auf ungeliebten Hartplatz
kam, war einem wachen Moment des sonst glücklosen Kovacic zu verdanken, der das
festgefahrene Offensivspiel mittels einer zielstrebigen Einzelleistung in seine
Hände beziehungsweise Füße nahm, Germanias Abwehr düpierte und sicher zum
erlösenden 0:1 abschloss (51.).
Der erste Bann schien gebrochen. SO geschah es eine Minute vor Ultimo, dass
Kovacic regelwidrig vom langen Bein des Nico Struckmeyer zu Boden befördert
wurde – Strafstoß!
Die Chance zur Entscheidung durch den vom Trainergespann auserkorenen Ardian
Aslani, dem es allerdings gelang, Breyer zu überwinden. Die Schnelsener durften
noch ein wenig hoffen, schlugen einen langen Ball, zwei lange Bälle, drei lange
Bälle – alles umsonst! Der Zweitliganachwuchs siegte und hätte in Person von
Kosanic und dessen Rechtsschuss, knapp vorbei, gar noch erhöhen können (60.+2).
Auch so langte es am Ende einer zähen Herbstrunde für Rang drei im Klassement.
Aufstiegsrunde zur kommenden C-Landesliga und Weiterkommen im Kampf um die
hamburger Meisterschaft sind damit zumindest erreicht. Wenngleich die gezeigten
Darbietungen (ausgenommen das 4:1 zum Auftakt in Niendorf) oft Anlass zur
Kritik. Vielleicht können positive Spielverläufe in der anstehenden
Hallensaison wieder für Positivschlagzeilen sorgen.
TuS Germania Schnelsen 1.D: Breyer – Krüger, Tiech,
Seme, Schultz – Goebel, Struckmeyer – Schiller, Eismann, Bohm – Janke, eingewechselt:
Guhr, Sulejmani, Kreutziger, Trainer: k.A.
FC St. Pauli 1.D: Schmidt – Zähringer (31. Heim), von Zitzewitz,
Wittkugel, Aslani – Bebensee – Erdal (48. Zähringer), Schauer, Stanjevic –
Kosanic, Kovacic, Trainerteam: Tobias Oertel & Oliver Olde
Tore: 0:1 Kovacic (51.)
Schiedsrichter: Stefan Heuer (Hamburger SV, Note 3)
Zuschauer: 45
besonderes Vorkommnis: Aslani scheitert mit Foulstrafstoß an Breyer
(Struckmeyer an Kovacic, 59.).