GW Harburg
verspielt den Anschluss
Lascheits
Distanztor sorgt für Trübsal an der Scharfschen Schlucht
…und wieder kein Dreier! Vor fünf Wochen noch punktgleich mit dem Primus vom
Harburger TB auf Rang zwei, fand der Sturzflug Grün-weiß Harburgs auch am vorletzten
Spieltag der Hinrunde kein Ende. Nur eine Punkteteilung hatte das Heimspiel
gegen die graue Maus vom SV Wilhelmsburg vor 50 Zuschauern eingebracht.
In der ersten halben Stunde vermochte sich auf Seiten der Sinstorfer nur
Schlussmann Malte Zeyns für höhere Aufgaben zu empfehlen. So brachte er den
auffälligen Marlon Schmidt gleich zweimal per Fußabwehr (2.) und resolutem
Körpereinsatz (30.) um den verdienten Ertrag.
Diesen sicherte sich kurz vor der Pause dann ausgerechnet das seit vier
Versuchen sieglose Heimteam, das Gerrit Weßeloh unter freundlicher Mithilfe der
schlafenden SVW-Defensive überraschend in Front brachte.
Kein berauschender Kick, an der Scharfschen Schlucht, doch zumindest der
Halbzeitstand stimmte die Grün-weißen positiv. Mitte des zweiten Abschnitts
wäre gar noch mehr drin gewesen, als Appiah Manu schön von links auf Weßeloh
flankte, dieser dann aber aus 13 Metern drüber bolzte.
Noch näher kam die Siebert-Elf dem 2:0, als Marco Hoots eleganter Spaziergang
durch den Sechzehner mit einem Pfostenschuss endete, ehe der eingewechselte
Patrik Ketelhut im Nachschuss den Kürzeren gegen den rasch mit dem Fuß
klärenden Osman Aydogan Demir zog (70.).
Die bittere Strafe dafür ließ nicht lange auf sich warten, zirkelte der nicht
angegriffene Peter Lascheit das Leder aus 26 Metern im Zusammenspiel mit dem
Innenpfosten zum Gleichstand an seinen Bestimmungsort (75.).
Den Platzherren drohte nun der nächste Punktverlust, den Weßeloh fünf Minuten
vor Ende noch aus sechs Metern abzuwenden gedachte. Der Stürmer köpfte
aussichtsreich vorbei und die trübe Punkteteilung war besiegelt.
SV Grün-weiß Harburg: Zeyns – N. Renner, Meyer, Kozak,
Augstein – Peters (66. Ketelhut), Ekici (79. Azimi Tehrani), Happe, Manu – Hoot
(83. Zitouni), Weßeloh, Trainer: Sven Siebert
SV Wilhelmsburg: Aydogan Demir – Yesilova, Rodriguez Tedsen,
Husstedt, Opong – Greff – Panagiotoudes (73. Amirov), Wiechern, Ime – Schmidt,
Lascheit, Trainer: Rene Dau
Tore: 1:0 Weßeloh (42.), 1:1 Lascheit (75. Wiechern)
gelbe Karten: Manu, Ketelhut – Rodriguez Tedsen
Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe)
Zuschauer: 50
Samstag, 29. Oktober 2011
Spielbericht SV GW Harburg - SV Wilhelmsburg
Spielbericht VfL Hammonia 1.C - TSV Heist 1.C
Verdienter
Überraschungssieg
Erster Saisonsieg für kampfstarke
Neinens-Elf – Heist zu Einfältig
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat meine
einzige Vorgabe, einfach anständigen Fußball zu spielen, gut umgesetzt!“,
strahlte VfL-Coach Joe Neinens nach dem nicht eingeplanten 2:0-Erfolg seiner
Jungs gegen die Elf des TSV Heist noch mehr als die angenehme Herbstsonne über
der Hansestadt.
Sein Team begann gegen taktisch weitgehend ungeordnete
Heistmer mit einer leichten Feldüberlegenheit, mit zeitweise überraschend guter
Spiel- und Ballkontrolle, die sich zügig in Zählbares umwandeln ließ. Bekir
Kavak nutzte einen Freistoß auf der linken Seite zum Kunstschuss aus sehr
spitzem Winkel in die lange Ecke, wobei TSV-Schlussmann Jonas Deterding alles andere
als glücklich aussah.
In der Folge blieben die Gastgeber zwar weiter optisch
leicht besser als die biederen, statisch agierenden Herrschaften in den gelben
Trikots, auf den nächsten Gefahrenmoment mussten die gut 40 Zuschauer jedoch
ein Dutzend an Spielminuten warten. Dafür hatte es die folgende Szene in sich:
Die Gäste viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner, Marc Rabe mit dem
Ballgewinn und da hatte es Sturmspitze Florim Kasami doch sehr einfach, den
desorientierten Jonas Huber in dessen Staub zurückzulassen und das Leder zum
2:0-Halbzeitstand über die Linie zu spitzeln.
Dass die Hammonen diesen netten Zwei-Tore-Vorsprung mit in
die Pause nehmen konnten, hatten sie kurz vor dem Pfiff ihrem bestens
aufgelegten Keeper zu verdanken, der sich nach einem unbeholfenen Einsatz von
Eddie Kumar gegen Niklas Mueller im eigenen Strafraum einer Strafstoßsituation
gegenübersah. Kapitän Jannis Bunge hatte sich elf Meter vor ihm zum Strafstoß
aufgebaut und überlegte sich wohl schon einen Schlachtplan für das 2:2, nachdem
er den niedrig gewachsenen Torhüter zum Anschlusstreffer überwunden hatte –
doch Pustekuchen! Kähler konnte den zu mittig platzierten Versuch sicher
abwehren und verhinderte im Anschluss auch noch einen Nachschuss auf durchaus
umstrittene, aber letztlich erfolgreiche Art, kollidierte er im Fünfmeterraum
mit dem heranstürmenden Angreifer.
Es sollte der Startschuss sein für 38, nun zähe und
intensive Minuten an der Sternschanze, in denen spielerische Elemente oftmals
auf der Strecke blieben. Ihren Höhepunkt erreichte die Unruhe in einem
unnötigen Revenge-Foul von Onur Karpuz im Mittelfeld, bei dem der heißblütige
Offensivmann den Ellenbogen zum Einsatz brachte und damit eine weitaus
schlimmere Bestrafung als die ausgesprochene Zeitstrafe in Kauf nahm.
Erst in der letzten Viertelstunde nahm das geschehen wieder
langsam an Fahrt auf, als der TSV den Druck erhöhte, jedoch Räume zum Kontern
ließ, was Kasami und Rabe exzellente Schusschancen bereitete, doch das Glück
war dem VfL jetzt nicht mehr holt. Letztgenannter vergab DEN Matchball in der
68. Minute, nachdem die Heistmer erneut zu kompliziert im Angriffspiel
agierten. Ein schneller Gegenangriff entstand, sodass Rabe plötzlich freie Bahn
vor dem gegnerischen Tor hatte, die Kugel dann zur großen Enttäuschung des
Hammonia-Anhanges aber recht kopflos über den Kasten bolzte.
Weil es auf der anderen Seite nur noch einmal durch den
eingewechselten Rene Gill und seinen knapp vorbei rauschenden Rechtsschuss
gefährlich wurde, blieb es beim insgesamt verdienten 2:0 für den Außenseiter,
bei dem Neuzugang Luca-Pascal Göttlich nebenbei einen perfekten Einstand feiern
konnte.
In der Tabelle reichte die Neinens-Elf die rote Laterne nach
einem desolaten Saisonstart mit 28 (!) Gegentreffern aus nur zwei Spielen an die
C1 des TSV Holm weiter, die im Laufe der Halbserie auch noch an die
Sternschanze reisen muss. Zunächst steht allerdings am 13.11. ein Gastspiel bei
der 4.C von Blau-Weiß 96 Schenefeld an.
VfL Hammonia 1.C: Kähler – Köhler (53. Rust), Barbosa, Kumar, Göttlich – Kavak (70.+2
Köhler), Firat – M. Bayraktar, Rabe – Karpuz, Kasami, Trainer: Neinens
TSV Gut Heil Heist 2.C: Deterding – Wiechmann (23. Gill), Hoff, Huber, Barkow –
Ohlendorf – Hoedtke, Bunge – Geisler, Dilchers (26. Gareis), Mueller, Trainer:
Dilchers
Schiedsrichter: Alexander Hamann (SC Sternschanze, Note 2; behielt auch bei
der härteren Gangart im zweiten Abschnitt die Übersicht, Kählers Zusammenstoß
mit Bunge (52.) war indes schwierig zu bewerten, hätte Karpuz´ Ellenbogenschlag
mit der roten Karte, statt einer Zeitstrafe ahnden müssen (52.).)
Tore: 1:0 Kavak (10. direkter Freistoß), 2:0 Kasami (22. Rabe)
Zeitstrafe: Karpuz (52. Tätlichkeit)
Zuschauer: 40
Besonderes Vorkommnis: Kähler hält Strafstoß von Bunge (Kumar an Mueller, 32.).
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Nienstedten 1.C
Freitag, 28. Oktober 2011
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SV Barmbek II
Die Kanthak-Show
Bulliger Stürmer entscheidet
Abstiegsderby im Stadtpark
Freitagabend, 19 Uhr am Borgweg: Das
Flutlicht brennt, der Rasen ist leicht angefeuchtet und nun würden sich genau
hier im Stadtpark zwei Teams duellieren, die beide dringend drei Punkte im
Abstiegskampf der Kreisliga 5 benötigen.
Perfekte Bedingungen für einen
spannenden Abend in Winterhude!
Was die anwesenden 22 Herren auf dem
Platz jedoch veranstalteten, erinnerte nur in ein paar wenigen Passagen an den
Fußballsport. Stockfehler, Bogenlampen, Fehlpässe: Man konnte fast vermuten, es
habe sich seit dem letzten Aufeinandertreffen von vor zwei Jahren in der
Kreisklasse 7 (1:2) nichts an der Ligazugehörigkeit beider Teams geändert.
Die Feldüberlegenheit lag im ersten
Abschnitt dieses Gruselkicks bei den Gästen, die durch Ilker Uguroglu und Soner
Sarimehmetoglu zu zwei feinen Torgelegenheiten kamen, doch es fehlte sichtbar
an Präzision.
Die größte sollte dann ausgerechnet
die unschönste Szene des gesamten Spiels sein. Im Kampf um das Leder fegte
Barmbeks Tobias Handtke seinem Gegenspieler Benedikt Hoße von hinten in die
Beine, sodass dieser mit Verdacht auf Schien- und Wadenbeinbruch per
Krankenwagen abtransportiert werden musste. Warum der nicht immer souveräne
Schiedsrichter daraufhin einen Freistoß für den SVB gab, wusste indes niemand
so genau...
Mit diesem Schock und zwei neuen
Akteuren (Reik Freimuth und Lennart Franke ersetzten den verletzten Benedikt
Hoße und Jörn Hencke) kamen die Gastgeber überraschend schwungvoll aus der
Kabine. Neuer Schwung, der sich sofort auszahlen sollte. Die zweite Hälfte war
noch keine 50 Sekunden alt, da nutzte der technisch starke Clemens Kanthak das
pazifistische Abwehrverhalten des Gegners und versenkte mittig zum umjubelten
Führungstreffer am Borgweg.
Versteinerte Mienen beim SVB, bei
dem Flügelspieler Marcel Bethke direkt vor Wiederbeginn noch über das rosa
Torwarttrikot seines Schlussmannes witzelte. Und die Mienen sollten sich noch
weiter versteinern, denn dem VfL schien nun alles zu gelingen. Dennis Schütt
über links, Kanthak mit rechts – ein klassischer Abschluss zum 2:0!
Die Ritter-Elf hatte die Situation
nun absolut im Griff und verwaltete das Resultat geschickt. Mehr noch: sie
erhöhten den Vorsprung sogar durch, natürlich Clemens Kanthak, in bester
F-Jugendmanier. Ballgewinn, Sololauf und rein das Ding – so einfach kann das
manchmal sein!
Drei Kanthak-Tore und fast hätte es
noch das Vierte oben drauf gegeben, doch diesmal konnte sein Kopfball nach
einer schön getretenen Ecke gerade noch auf der Linie geklärt werden. Aber wo
war bloß der SV Barmbek? Da war er! Bethke war es, der die Serie von 57 Minuten
ohne eine ernsthafte Torchance mit einem guten Rechtsschuss aus 17 Metern
beendete und Sven Oeser einen Flugauftrag gab, den der Schlussmann auf Kosten
eines Eckballes situationsgerecht erfüllte. Eines Eckballes, der Folgen haben
sollte, denn auf dem zweiten Weg landete die Kugel bei Barmbeks „Zehner“ Soner
Sarimehmetoglu, der das Runde mit einem Sonntagsschuss perfekt links unten ins
Eckige zimmerte. Nun taten die Gäste nun wieder ein wenig mehr, doch den
letzten Aufreger gab es dennoch auf der anderen Seite, als der eingewechselte
Tim Backes per Rechtsschuss zum Beweis verhalf, dass SVB-Keeper Marco Riedel
der beste Mann seines Teams ist und keineswegs die Schuld an dieser
Auswärtsniederlage trägt. Genauso wenig an der Tatsache, dass die Reserve des
Clubs von der Meister-Francke-Straße nun seit 40 Tagen bzw. sechs
Pflichtspielen ohne Punktgewinn ist. So rückt der Klassenerhalt in immer
weitere Ferne…
Bei der VfL-Reserve war dagegen
Festtagsstimmung angesagt, zumindest im Hinblick auf die zweiten 45 Minuten:
„Wir haben in der Pause gesagt, dass in der ersten Halbzeit wirklich alles
schlecht war. Danach haben wir dann endlich die taktischen Vorgaben umgesetzt;
es waren Doppelpässe zu sehen und Chancen haben wir uns auch herausgespielt.
Das lief dann alles wirklich sehr gut.“, frohlockte Christian Paulsen, der
gemeinsam mit Detlef Öhlmann und Marco Ritter das gut harmonierende
Kompetenzteam der Borgwegler bildet.
Am kommenden Wochenende stehen für
beide Mannschaften schwierige Spiele auf dem Programm. Clemens Kanthak und
seine VfLer müssen nach Alsterdorf zur Zweitvertretung des SC Sperber reisen,
während für die Blau-roten mit dem Match gegen das Spitzenteam vom BSV 19 das
erste von vier Heimspielen in Serie ansteht.
VfL 93 Hamburg II: Oeser – B. Hoße (45. Freimuth), Brecour, Matthies, Ehrenberg – Kanthak, Brodrück
– Hencke (46. Francke), Maurer (73. Backes), Gröhn – Schütt, Trainer: Marco
Ritter
SV Barmbek II: Riedel – Franzen, Jepsen, Handtke (72. Dannebauer),
Hunsicker (80. Blank) – Seemann, Uguroglu – Bethke, Sarimehmetoglu, Dessel –
Shirdel, Trainer: Murat Baytemur
Tore: 1:0 Kanthak (46.), 2:0 Kanthak (48. Schütt), 3:0 Kanthak
(66.), 3:1 Sarimehmetoglu (76.)
Gelbe Karten: B. Hoße – keine
Schiedsrichter: Dirk Förster (SC Egenbüttel)
Zuschauer: 50