Dienstag, 2. Mai 2017

Spielbericht Altona 93 1.D - SC Sternschanze 1.D


Schanze hat die besseren Wasserballer
Ungefährdeter Achtelfinaleinzug auf matschigem Untergrund

Für die 2004er des SC Sternschanze lebt der Traum vom Pokalfinale 2017 weiter, setzte sich Blau-rot auf ungewohntem Hartplatz (bei den Regenfällen des Abends eher ein „Weichplatz“) souverän bei Altona 93 durch.
Auf eben jenem seifigen Geläuf machten die Gäste sofort deutlich, dass das im Vorfeld erwartete „Fifty-fifty-Spiel“ (SCS-Co-Trainer Knut Kahlbom) nicht mehr als eine Befürchtung der spielerisch klar überlegenen Schanzer sein würde.
Nicht umsonst hätte allein Kapitän Emilio Schiano früh auf Sieg stellen können (4. & 14.), doch AFC-Schlussmann Jokin Pritsch wusste die Eins-gegen-eins-Situationen ebenso zu vereiteln, wie einen guten Kopfball von Enes Gökce im Anschluss an eine Schiano-Ecke auf den kurzen Pfosten (7.).
Eine genau solche Standardsituation sollte schließlich doch endlich Abhilfe schaffen, als der soeben eingewechselte Carl Sternsdorff den fünften Eckball in Serie, am ersten Pfosten verlängert, zum hinten lauernden Anton Stahmer brachte und dieser mühelos zum 0:1 einschob – dachten alle, denn Schiedsrichter Nematulla Akbari (Komet Blankenese) plädierte überraschend auf Stürmerfoul von Lucas Winter.
Kurz nach der Pause war es dann aber doch geschafft: Kaum trauten sich die weitgehend passiven Gastgeber einmal mit mehreren Akteuren über die vom Regen verwischte Mittellinie, gab es die eiskalte Konterdusche von Moritz Grimm als Balleroberer, Bruno Dall als Weiterleitender und Carl Sternsdorff in der Rolle des eiskalt in die lange Ecke einschiebenden Pistoleros.
Ebenso wie beim wichtigen 0:2, nur sieben Minuten später, schob der agile Angreifer die Kugel wieder aus günstiger Strafraumposition mit Übersicht ins Ferne Eck.
Dem AFC fiel dagegen höchst wenig ein. – sogar, während der Gegner nach eigenwilligen Zeitstrafen für Emilio Schiano („du Lauch“) und Enes Gökce (kleine Zurechtweisung eines Gegenspielers) für kurze Zeit gar in doppelter Unterzahl agieren musste.
Am Ende war es mit dem quirligen Arian Nassery der noch auffälligste Offensivmann der OKW-Kicker, der mit seinem Scheitern von halbrechts am Fläche aufbauenden Lenno Schmidt die beste Heim-Chance des Spiels vergab (54.).
Auf der anderen Seite verpasste es das Danckert-Nonett indes, früher für klare Verhältnisse zu sorgen.
Hätte es doch häufiger den Abschlussmut gehabt, den der eingewechselte Simon Rückert bei seinem ordentlichen Distanzversuch (der AFC-Fänger nutzte seine Körperlänge in dieser Szene voll aus) an den Tag legte (57.).
So war es in der Nachspielzeit wieder ein Strafraumtor, mit dem auch der letzte Rest-Zweifel am Achtelfinaleinzug ausgeräumt wurde, hatte der zweikampfstarke Lucas Winter allein im Strafraumzentrum keine Mühe, den verdienten 0:3-Endstand herzustellen.
Kein Wunder, dass mit Winter ausgerechnet ein Wasserballer bei diesen Platzbedingungen zur Hochform auflief…

Altona 93 1.D: Pritsch – Feldmann, Kraft, Elver – Nasseri, Lorenzen, Lauter, Schweiger – Aycicek, eingewechselt: Babayigit, Atac, Trainer: Papa N´Diaye

SC Sternschanze 1.D: L. Schmidt – Stahmer, Dall, Grimm, Safer (13. Haselbach / 52. Rückert) – Birkoben, Winter – Schiano, Gökce (22. Sternsdorff / 56. Bertzbach), Trainer: Sören Danckert

Tore: 0:1 Sternsdorff (32. Dall), 0:2 Sternsdorff (39.), 0:3 Winter (60+1. Schiano)

Zeitstrafen: Schiano (48. Verbalvergehen), Gökce (50. Verbalvergehen)

Schiedsrichter: Nematulla Akbari (FTSV Komet Blankenese, Note 5,5: wirkte in einem einfach zu leitenden Spiel teilweise lustlos (unterstrichen durch sein Erscheinen erst fünf Minuten vor Spielbeginn), einige Fehler bei Eckball / Abstoß-Fragen. Schiano (Beleidung) und Gökce (Bedrohung) wären für ihre Verbalvergehen auf Dauer des Feldes zu verweisen gewesen sein, anstatt sie ohne vorige Verwarnung mit einer Zeitstrafe zu belegen. Das vermeintliche 0:1 (23.) wurde regulär erzielt und passte nicht zu seiner eigentlich liberalen Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen.)

Zuschauer: 24

                                           Altonas Arian Nassery bittet Simon Rückert zum Tanz

Samstag, 29. April 2017

Spielbericht HEBC 2.C - HT 16 2.C


HEBC erst stürmisch, dann fahrig
Deutlicher Heimsieg trotz lahmer zweiter Hälfte

Im Rücken des alljährlichen Osterstraßenfests feierten auch die ersten 2003er des HEBC ihr kleines (Tor-) Fest, hielten sie sich die Aufstiegskonkurrenz auf den Plätzen drei bis sieben um die U15-Landesliga 2017 / 2018 mit einem 8:0-Heimerfolg gegen die Elf des HT 16 weiter auf Distanz.
Passend zum abendlichen Kaiserwetter strahlte das Team in Weiß mit einer drückenden Überlegenheit, die Kapitän Otis Hannemann früh nach einem gegnerischen Ballverlust im arg defiztären Aufbauspiel aus 17 Metern mit dem Führungstreffer untermauerte.
Luca Kleins Freistoßtor in die lange Ecke (11.) folgte in den Minuten 17 bis 19 ein hausgemachter Dreifachschlag, den Jonathan Alonso Friedrich mit einem aufmerksamen Ballgewinn und einem ebenso passenden Zuspiel für den sicher einschiebenden Michel Philipp einleitete, ehe der ehemalige Altonaer bei seinem zweiten Streich auf das gute Auge von Will Olfen im Zentrum vertrauen konnte.
Einen erneuten Fehlpass in der Vorwärtsbewegung spielten Alonso Friedrich, Klein und Torschütze Marlon Ladage locker zum 5:0 aus.
Das kuriose: HEBC wartete bis dato mit einer hundertprozentigen Chancenverwertung auf, was auch bei einem Angriff über Ladages rechte Seite so blieb, fand der lange Angreifer den mittig einnetzenden Will Olfen (27.).
Streng genommen spielte sich die erste vergeigte Torchance vor dem eigenen Tor ab, als sich Michel Philipp in rettender Absicht in eine Mustafov-Ecke warf und diese nur knapp nicht ins eigene Gehäuse köpfte (28.).
Es sollte über die gesamten 70 Minuten die beste „Torchance“ der konzeptlosen Legienstraßler bleiben, während die Gesper-Elf die verbliebene Zeit bis zum Pausentee noch einmal mit schmissigem Offensivspiel füllte.
Außer Luca Kleins Distanztreffer zum 7:0 (30.), bei dem den unglücklichen HT-Schlussmann Walid Tebri diesmal keine Schuld traf, sollte jedoch nichts Zählbares geschehen, scheiterte Klein erst an einer Fußabwehr des Torstehers (32.), woraufhin auch Olfen das Zielwasser ausging (33. & 34.).
Nach dem Seitenwechsel sollte dieses Torschussinferno des HEBC allerdings sein jähes Ende finden, agierte das Team, bei dem nicht nur die langzeitverletzten Bo Doormann und Jason Döhler ausfielen, im zweiten Abschnitt weitgehend fahrig und nicht mehr mit der Geradlinigkeit, die es in Hälfte eins noch auszeichnete.
Das Resultat: Ein verflachtes Spiel, in dem erst ein Olfen-Freistoß auf den Querbalken wieder für Gefahr sorgte (54.) und in dem die Ost-Hamburger auf der anderen Seite keine Körner gegen die zweikampfstarke Innenverteidigung des Aufstiegskandidaten hatten.
Immerhin durfte der Heim-Anhang in der Schlussphase noch einmal jubeln, als Marlon Ladage seinen Doppelpack im Anschluss an einen gut strukturierten Angriff über die linke Seite zum 8:0-Endstand schnürte.
Der HEBC bleibt damit Spitzenreiter Germania Schnelsen auf den Fersen und könnte am kommenden Wochenende mit einem Sieg beim Verfolger aus Wilhelmsburg einen entscheidenden Schritt in Richtung Landesliga machen.
Doch Vorsicht! Auf Grand ist schon so mancher Kunstrasenzauberer ins Straucheln gekommen!

HEBC 2.C: Lanzki – Yilmaz (52. Hagelstein), Dahaba, Isahu, Alonso Friedrich – Hagelstein (43. Cordeiro Pfahler), Hannemann, Olfen (41. Magens), Philipp (52. Olfen) – Ladage, Klein, Trainer: Jan Gesper

HT 16 2.C: Tebri – Merc Vera, Krüger, Tanriverdi, Kose – Ruhl, Cerimovic – Mustafov, Turan, Ahmadi – Abu Sultaneh, eingewechselt: Amanatiadis, Zargaran, Hochfeldt, Trainer: Christian Becker

Tore: 1:0 Hannemann (3.), 2:0 Klein (11. Direkter Freistoß), 3:0 Philipp (17. Alonso Friedrich), 4:0 Philipp (18. Olfen), 5:0 Ladage (19. Klein), 6:0 Olfen (27. Ladage), 7:0 Klein (30. Hagelstein), 8:0 Ladage (65. Olfen)

Gelbe Karten: keine – Mustafov, Ahmadi

Schiedsrichter: Kush Kapoor (Eimsbütteler TV, Note 3: kaum gefordert in einem einseitigen Spiel, korrekte Anwendung von persönlichen Strafen und der Abseitsregel, allerdings mit einigen nervösen Unkonzentriertheiten.)

Zuschauer: 32

Freitag, 28. April 2017

Spielbericht Altona 93 II - EImsbütteler TV II


„Fußballtugenden“ statt „Graupenkram“
Matheys Abstauber löst die Verkrampfung – AFC-Reserve ist zurück!

Auch Spieltag Nummer 27 vermochte den Beteiligten und Interessierten keine neuen Erkenntnisse im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bezirksliga zwischen dem HFC Falke und der U23 von Altona 93 bringen, waren die Falken durch einen Nichtantritt des SV Lurup II bereits vor dem Wochenende um drei Punkt reicher, während die AFC-Reserve ihre sportliche Aufgabe am ungewohnten Freitagabend erledigt bekam.
Gegen das Mittelfeldteam des Eimsbütteler TV II gestaltete es sich für die Kainzberger-Elf jedoch zunächst genau so, wie in den letzten Wochen.
Zwar hatten die Gastgeber von Beginn an deutlich mehr Spielanteile, ohne aber die zündende Idee, wie man das gut organisierte 4-1 4-1-Dickicht des ETV überwinden soll.
Stattdessen hätten nervöse Flüchtigkeitsfehler beinahe für einen Rückstand gesorgt, als Alban Dukas listiger Heber nur noch von AFC-Schlussmann Sven Barth neutralisiert werden konnte (7.) und Leonard Off nach Duka-Flanke ganz allein am zweiten Pfosten einen Knoten in den Beinen hatte (23.).
Mit Marvin Matheys buchstäblichen Abstaubertor (Heiko Knispel scheiterte nach unwiderstehlichem Jacobs-Solo noch am Innenpfosten) war dann aber plötzlich jede Aufstiegsverkrampfung aus der Welt geschafft (37.).
Plötzlich blitzte wieder jener Spielwitz auf, der das junge Team in der Hinrunde noch so auszeichnete.
Nur der Umgang mit den sich bietenden Möglichkeiten
So hätte unter anderem nicht nur Prince Hüttners knapp verzogener Rechtsschuss (51.), sondern auch ein Doppelpass zwischen Mathey und Jan-Philipp Kainzberger mitsamt Torabschluss (69.) das beruhigende 2:0 bringen können.
Apropros Beruhigung: Eine solche der ungewöhnlichen Art wählte unterdessen Schiedsrichter Christian Soltow, als der profifußballerfahrene Schnelsener die in einen unsinnigen Disput vertieften Marvin Mathey und Daniel Sampaney nicht nur vom fußballspielenden Rest der Spieler separierte, sondern die beiden in der Erwartung einer Ansprache und dem salomonischen „Gelb für beide“ einfach wortlos jenseits der Seitenauslinie stehen ließ.
Wie doof für die sichtlich irritierten Streithähne, dass sie sich zur Wiederaufnahme des Spiels erst wieder beim Unparteiischen anmelden mussten…
Sportlich hatten die West-Hamburger das Match genauso gut im Griff wie der Mann an der Pfeife, zumal die mit schlankem Kader angereiste Elf vom Lokstedter Steindamm mittlerweile die konditionelle Zeche ihrer formidablen ersten Halbzeit zahlte und letztlich noch einmal mit eher stupfen Waffen anlief.
Aus diesem kopflosen Anlaufen der Roten resultierte nach Anbruch der Nachspielzeit sogar die Entscheidung an der Adolf Jäger Kampfbahn, führte ein klärendes Kopfballduell zu einem Prince Hüttner im 40-Meter-Lauf in Richtung 2:0, mit dem er den letzten Punkt hinter die Spielchronik setzte.
Die (vor-) Entscheidung um die Meisterschaft der Kreisliga 2 ist also ein weiteres Mal vertagt und das Selbstvertrauen der AFC-Reserve anscheinend wiederhergestellt.
„Es sehr wichtig für die Mannschaft, sie heute auch endlich wieder gut gespielt hat. Kampf, Einsatz, alles war da; alle Tugenden, die der Fußball hergibt!“, lobte Co-Trainer Stephan Gorny seine Mannen, die somit die gewünschte Reaktion auf den „Graupenkram“ der letzten Spiele zeigten.
Und noch etwas stimmt das Team-Umfeld wieder positiv: die anstehende Rückkehr des rot-gesperrten Bennet Packheiser, der sich gegen den BSV 19 und den SV Lohkamp „für Falke warm schießen“ soll.
Damit der 20-Tore-Mann am letzten Spieltag wirklich das „Endspiel“ um den Aufstieg entscheiden kann, müssen die Gestreiften aber zunächst die oben genannten Aufgaben lösen.

Altona 93 II: Barth – Boyali, Togbo, Asbahr, Kremser (81. Sehn) – Hüttner, Jacobs, Brinkmann, Mathey – J. P. Kainzberger, Knispel (72. Hertwig), Trainer: Ralph Kainzberger

Eimsbütteler TV II: Bock – Peters, Knuth, M. Baydar, Cummerow (83. Schneider) – Gümrütas – Placzek, Engel, Sampaney, Off – Duka, Trainer: Arseni Bingel

Tore: 1:0 Mathey (37. Knispel), 2:0 Hüttner (90.+1.)

Schiedsrichter: Christian Soltow (TuS Germania Schnelsen, Note 1: hatte die Partie mit seiner entspannten, aber bestimmten Art bestens im Griff. Kam nicht umsonst ohne persönliche Strafen aus. Traf mit der riskanten Erziehungsmaßnahme gegen Mathey und Sampaney (61.) genau den Nerv der Spieler.)

Zuschauer: 50