Mittwoch, 2. Mai 2018

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.C - VfL Lohbrügge 2.C

Iman Azimi: Erst Matchwinner, dann Ampelkarte
Dreifachtorschütze führt VfL Lohbrügges 2004er ins Semifinale – und fliegt!

Ein wenig Seelenmassage betreiben, das Ego nach vier (davon drei torlosen) Liga-Niederlagen in Serie wieder aufrichten und dabei dem Endspieltraum von Jenfeld wieder ein Stück näher kommen.
So die Hoffnung der ersten 2004er des Eimsbütteler TV, die nach den 70 Viertelfinalminuten gegen den VfL Lohbrügge aber leistungsgerecht mit leeren Händen dastanden.
Der Hauptschuldige daran ist schon beim Blick auf die Statistik schnell gefunden, war es Angreifer Iman Azimi, der dem VfL alle drei Buden zum Weiterkommen schenkte.
20 überlegene aber noch nicht recht zwingende Minuten der Gäste ließ er sich hierbei Zeit, ehe er einmal aus 18 Metern Maß nahm und seine Farben präzise in die rechte untere Ecke in Front brachte.
Da hätte ihm ein schnelles Nachlegen aus spitzem Winkel sicher gut in den Kram gepasst, das Aluminium stemmte sich jedoch gegen das, was quasi mit dem Halbzeitpfiff schließlich doch passieren sollte: das 0:2, bei dem Offensivpartner Mohammad Kashefi clever zum jetzt Doppeltorschützen durchsteckte und dieser alleine vor Iker Rieger Y Borrell cool einschob.
Schon zur Pause hingen da die Köpfe bei den verletzungsgeplagten Gastgebern weit unten.
Wenig Erbauliches geschah aus ihrer Sicht auch nach dem Seitenwechsel, kauften ihnen die Bergedorfer mit körperlich präsenter Defensivarbeit immer wieder den Schneid ab, während sie in die andere Richtung auf schnelles Umschalten setzten – und Azimi, der in Minute 52 vom Punkt alles klar machte.
Hier hatte der sonst teilweise mit abenteuerlichen Pfiffen auf den Plan tretende Saadi Omer (Glashütter SV) Mansour Bambas Handspiel korrekt als Strafstoßrelevant eingestuft.
Mit der (durch zwei taktische Fouls in der Entstehung korrekt beurteilten) Hinausstellung Azimis via Gelb-rot begab sich der Spielleiter jedoch ins regeltechnische Nirvana, da die Ampelkarte ausschließlich im Erwachsenenbereich zur Anwendung kommt und in der Jugend durch die Zeitstrafe ersetzt wird. Immerhin ließ sich der erfahrene Mann, der pro Saison über 150 Spiele pfeift, in diesem Fall  durch Zuruf korrigieren.
Nicht so bei Nico Oliveira Kisilowskis fünfminütigen Ausstand, der mit einer gelben Karte für ein Foulspiel begann, das nicht einmal vom ETV-Kapitän selber ausgeübt wurde…
Sportlich schaukelten die Gäste das ungefährdete Weiterkommen derweil routiniert nach Hause, sodass sich Ezra Ampofo und Co im Viertelfinale auf ein Kräftemessen auf eigenem Gelände mit dem FC St. Pauli freuen dürfen.
Dem ETV bleibt dagegen zu wünschen, dass die mittlerweile zehn verletzten Akteure, zu denen heuer auch noch Erik Vollmers stieß, bald wieder zur Verfügung stehen.
In der Liga dürften dann aber zumindest die beiden bereits für ihre Ex-Vereine im Pokal aktiv gewesenen Kingsley Akindele und Nene Goncalves de Matos wieder zur Verfügung stehen.

Eimsbütteler TV 2.C: Rieger Y Borrell – Bamba, Behr, Oliveira Kisilowski, Dörholt – Butter – Henrichs, Lyons, Dim Obi, Ceesay – Katthöfer, eingewechselt: Vollmers, Lerida Reinhold, Trainer: Lennart Ohnesorge & Jasper Hölscher

Tore: 0:1 Azimi (20.), 0:2 Azimi (35. Kashefi), 0:3 Azimi (52. Strafstoßtor, Handspiel Bamba)

Gelbe Karten: Vollmers, Oilveira Kisilowski – Azimi

Zeitstrafen: Oliveira Kisilowski (70.+1, Reklamieren) – Azimi (68. Wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Saadi Omer (Glashütter SV, Note 5: verlor mit zunehmender Spieldauer jeglichen Zugriff auf die Partie. Krönte seine zuweilen diffuse zweite Halbzeit mit Gelb-rot für Azimi, was im Jugendfußball nicht zulässig ist.)

Zuschauer: 48

Dienstag, 1. Mai 2018

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.D - SC Nienstedten 1.D

Frühes Kontertor entscheidet
SC Nienstedten beendet Vickys Pokal-Marsch

Den FC St. Pauli und den SC Concordia konnten sie jeweils mit 1:0 eliminieren, gegen den ebenfalls favorisierten SC Nienstedten platzte der Victorianische Pokaltraum aber mit dem umgekehrten Ergebnis im Viertelfinale.
Mit einer Portion Glück und eigenen Nadelstichen (Kopfballchance Homann, 58.) sicherte sich der SCV im Punktspielduell vor nicht einmal 48 Stunden an selber Stelle ein 0:0, das an diesem verregneten Maifeiertag aber nur ganze fünf Minuten Bestand hatte, konterten sich die Gäste nach einem Ballgewinn im gegnerischen Spielaufbau stilvoll zum 0:1.
Ben Geises Querpass von der rechten Seite verwertete Kapitän Till Tillipaul ohne großen Gegnerdruck im imaginären Fünfmeterraum.
Ben Nöckers Lufthoheit brachte dem SC Victoria gegen den
SC Nienstedten keinen entscheidenden Vorteil.
Aber auch aus weiter Entfernung kann es der 13-Jährige, segelte sein Distanz-Freistoß nur knapp über das anvisierte Stangengerüst (10.).
Mit zunehmender Spieldauer verstanden es die Blauen aber, sich langsam aus der Überlegenheit des SCN zu befreien.
Dabei stets gesucht: Der baumlange Ben Nöcker, der mit Luis Aus dem Kahmen jedoch einen extrem griffigen Kontrahenten vorfand.
Dennoch war es zweimal an Schlussmann Carl Wernecke, Nöcker jeweils mit einer starken Fußabwehr am Ausgleichstreffer zu hindern (15. & 23.), ehe ein rassiger Zweikampf mit seinem Bewacher wenig später zur schmerzhaften Auswechslung des Vicky-Angreifers führte.
Die Weißen machten sich unterdessen nach der Pause rasch an das beruhigende 0:2, das allerdings weder bei Tillipauls Einzelleistung (31.), noch durch Gregor Wilkes Konterchance (44.) fallen wollte.
So blieb das Erxleben-Nonett bis zum Schluss in Schlagdistanz zur Verlängerung, die der für Nöcker eingewechselte Maxcin Reimer mit seinem Rechtsschuss auf dem Fuß hatte, wäre da nicht der aufmerksame Wernecke gewesen (50.).
Der finale Schuss – wir schrieben bereits die Nachspielzeit – gehörte noch einmal dem in der Schlussphase wieder spielfähigen Ben Nöcker, der seinen selbst herausgeholten Freistoß aber aus zentraler Position vorbei setzte.
Der Halbfinaleinzug blieb somit den Quellentalern vorbehalten.
Wer in sechs Wochen zum Semifinale im hamburger Westen aufschlagen wird, entscheidet sich derweil noch diese Woche im Derby zwischen Germania Schnelsen und dem Niendorfer TSV.

Tore: 0:1 Tillipaul (5. Geise)

Schiedsrichter: Hans-Jürgen Hamerich (Eimsbütteler TV, Note 3,5)

Zuschauer: 33

Mittwoch, 25. April 2018

Spielbericht Harburger SC 1. Frauen - SC Sternschanze 1. Frauen

Zweistellig aus der Krise
SC Sternschanze schießt sich in Form – Absteiger HSC vor der Auflösung

Gleich dreimal in Serie bekamen die ersten Frauen des SC Sternschanze bei 2:15 Toren jeweils gegen höher postierte Konkurrenten gehörig zu spüren, dass die Verlosung um den Oberligaaufstieg wohl (zu Recht) ohne sie stattfinden wird.
Gegen das Schlusslicht vom Harburger SC, das auch im zehnten Match binnen 38 Tagen sieglos blieb, konnten die Schanzerinnen allerdings mal wieder etwas für das Selbstvertrauen tun – und für das zuletzt in Mitleidenschaft gezogene Torverhältnis.
Bis es im Nachholspiel auf fast schon ungewohntem Naturrasen mit annähernd Maximalmaßen so weit kam, mussten sie sich erst ein wenig in Geduld üben, scheiterte Wiebke Hansen aussichtsreich am Innenpfosten (8.), während Nuray Hill gleich zweimal das  Nachsehen gegen die aufmerksame Katharina Göhricke hatte (15. & 16.).
Im nächsten Anlauf war es dann aber so weit. Zwei schöne Seitenwechsel und schon war der Bann aus vier Metern von jener Wiebke Hansen gebrochen, die kurz darauf als ideale Flankengeberin für Hills 0:2 agierte.
Ein Kinderspiel für die Gäste deutete sich an.
Etje Schröder zielte aus 25 Metern punktgenau (24.), während Torjägerin Leah Schüller gleich zweimal von schwach ausgeführten Abstößen des Gegners profitierte.
Ein weiterer Beleg für die  komplette Unterlegenheit der Schwarz-weißen, die in Folge Glück hatten, dass Emma Fiedler (31.) und Nuray Hill (40.) das Aluminium und Leah Schüller nur das Außennetz trafen (35.).
Der Halbzeitpfiff durch HSC-Platzwart Iwo Idrizov, eingesprungen für den nicht erschienenen Till Wedel (FC Süderelbe) war bei so einer ersten Halbzeit eine echte Wohltat, zumal das gerade einmal zu elft anwesende Team um Spielertrainerin Eileen Reisenleiter bei einsetzenden Regenfällen gut wiederbegann. Konkreter als bei Lina Reinhards Freistoß, von Luzie Wattrodt gekonnt zur Ecke abgewehrt (48.), sollte es aber nicht werden.
Stattdessen starteten die Roten auf der anderen Seite eine erneute Drangphase, die Laura Prills 0:6 in die kurze Ecke passend einleitete (50.).
Katharina Gieses Vorlagen-Viererpack für Emelie Klatte (60.), Julia Reiß (67.) und die noch einmal doppelt erfolgreiche Leah Schüller (64. & 70.) machte in der Folge gar das zweistellige Ergebnis möglich. So ließ sich auch über die beidseitig zerfahrenen letzten 20 Minuten hinwegsehen.
Vor dem Schlussspurt der Frauen Landesliga, in dem es der SCS noch mit gegen den Abstieg kämpfenden Teams zu tun bekommen wird, brachte er sich also zurück in die Spur, während der Gang in die Bezirksliga für den Harburger SC nun statistischer Fakt ist.
Ob es am Rabenstein nächstes Jahr auch tatsächlich Bezirksligafußball zu sehen gibt, bleibt aber zu bezweifeln, plant die Elf, die erst 2016 in die Landesliga aufstieg, wegen chronischer Personalknappheit ihre Auflösung im Sommer…

Harburger SC 1. Frauen: Göhricke – Winterboer, Hammer, Becker – Bayraktar, Zinn – Reisenleiter, Gläser, Reinhard – Önüc, Hahn, Spielertrainerin: Eileen Reisenleiter

SC Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Shiraishi, König, Rzadtki, Fiedler – Hansen (46. Klatte), Schröder (46. Busmann), Reiß, Prill – Schüller, Hill (46. Giese), Trainer: Heiko Nagel

Tore: 0:1 Hansen (18. Hill), 0:2 Hill (21. Hansen), 0:3 Schröder (24.), 0:4 Schüller (26. Hill), 0:5 Schüller (29.), 0:6 Prill (50. Shiraishi), 0:7 Klatte (60. Giese), 0:8 Schüller (64. Giese), 0:9 Reiß (67. Giese), 0:10 Schüller (70. Giese)

Gelbe Karten: Becker – keine

Schiedsrichter: Iwo Idrizov (Harburger SC, ersatzweise, Note 3)

Zuschauer: 9