Sonntag, 2. September 2018

Spielbericht Altona 93 III - Eintracht Lokstedt II


„Locke“ verballert den Auswärtssieg
Aufstiegskandidat lässt überraschend Federn

Kleiner Punkt – große Freude! Altona 93 III ist im Abstiegskampf der Kreisklasse 7 eine kleine Überraschung geglückt, trotzte das Team von Jürgen Trapp der favorisierten Reserve Eintracht Lokstedts einen Zähler ab.
Verloren haben allerdings beide – nämlich jede Menge Nerven.
Denn während die Lokstedter das gegnerische Tor aus fast allen Lagen unter Beschuss setzten – und dabei lediglich nur einmal trafen, erzitterte sich der Aufsteiger einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf.
Zunächst aber schien sich der Ausflug in die urig charmante „OKW-Arena“ ordentlich für die Blauen zu lohnen, als Danny Baatz ein abgewehrter Juhl-Freistoß vor den einschussbereiten linken Fuß fiel und somit zur idealen Vorlage für das 0:1 nach einer halben Stunde wurde.
Bis dahin hatte er mit seinen Kollegen mit ihrem Pressing zwar etwas mehr vom Spiel, ohne aber das letzte Feintuning im Angriffsdrittel.
Mit dem Schwung der Führung lief es da schon ein wenig geschmeidiger, nur verfehlte Alec Rieck knapp (35.), während sich einem schönen Doppelpass-Angriff von Danny Baatz und dem abschließenden Florentin Dreisow nur AFC-Fänger Namik Bakhishov, einst unter dem Namen Natic Aliev bekannt, erfolgreich in den Weg stellten konnte (40.).
Mirco Trapp (am Ball) behielt vom Punkt die Nerven.
Die Gastgeber beschränkten sich dagegen weitgehend auf ihre solide Grundordnung, aus der heraus nur Jonah Quast einmal ernsthaft vor dem fix reagierenden Alex Fernandes auftauchte (9.).
Dieser war es dann kurz nach dem Wiederbeginn, der im Strafraumduell mit  Bennett Juhl den Pfiff für sich bekam – Strafstoß! Eine Spielstrafe, die im Gegensatz zur überzogenen gelben Karte hierfür in Ordnung ging. Und kaum stapfte Schiedsrichter Lütfü Dagci liebevoll seine elf Schritte auf dem staubigen Grandgeläuf ab, stand die Partie dank des sicheren Mirco Trapp wieder auf Remis.
Von nun an wirkte die Spielrichtung wie einprogrammiert. „Locke“ wollte die erneute Führung, um mit der Spitzenkonkurrenz der Kreisklasse 7 im Gleichschritt zu bleiben.
Nur wie soll das bloß gelingen, wenn man beste Möglichkeiten einfach ungenutzt lässt?
Die passende Szene für das lokstedter Torschuss-Elend lieferte dabei gleich der erste Angriff nach dem Gegentor, als Dreisow gleich doppelt aus idealer Zentraldistanz erst den Pfosten traf und im zweiten Anlauf der heranrauschende Bakhishov noch seinen linken Fuß dazwischen bekam.
„Sowas Blindes!“, polterten zwei ältere LFC-Anhänger auf der Gegenseite mehrfach ob der auch fortan fahrlässigen Chancenverwertung ihrer Jungs.
Ein Torjäger, der nicht wie der wohl zu überraschte Henri Gemeinardt aus kurzer Entfernung auf Kriegsfuß mit dem Querbalken steht (74.), hätte der Scholz-Elf wohl nicht nur letztes Jahr im letztlich verlorenen Abstiegskampf weitergeholfen, sondern auch heuer das Punktekonto um als nur einen Punkt erhöht.
Denn auch in der nachher noch etwas hektischen Schlussphase (insbesondere, nachdem Altonas Johannes Rieder dem zu spät in einen Zweikampf fliegenden Pierre Lage mit einem weniger freundlichen „Fuck you!“ bedachte, dafür aber wie Lage nur Gelb sah. Im Gegensatz zu Florentin Dreisow, der für seine ausführlichen Kommentierungen im Vorfeld der Ahndung gleich die Ampelkarte kassierte.) konnte sich der Fußballgott nicht erbarmen, den Blauen einen Torerfolg zu schenken.
So muss der Absteiger um den zweikampfstarken Abdulrahname Diallo zunächst um fünf Punkte auf den Spitzenreiter aus Stellingen abreißen lassen, ehe am kommenden Wochenende gegen den „Vize“ namens Germania Schnelsen II (vier Zähler mehr) ein vielversprechendes Spitzenspiel ansteht.

Tore: 0:1 Baatz (30. Juhl), 1:1 M. Trapp (47. Strafstoßtor, Juhl an Quast)

Gelb-rote Karte: Dreisow (Eintracht Lokstedt II, 80.)

Schiedsrichter: Lütfü Dagci (Note 4,5)

Zuschauer: 25

Spielbericht HEBC 3.D - TuS Germania Schnelsen 3.D

Die Johanns richten´s
Bierendt und Hauser führen HEBCs U13 II in Runde zwei

Eigentlich gestattet es sich ja nicht, Erfolge im Mannschaftssport auf einzelne Personen zu reduzieren, im Pokalmatch zwischen den jeweils zweiten 2006ern von HEBC und Germania Schnelsen kann man allerdings gar nicht anders als die beiden Johanns in Diensten der Lila-weißen als den entscheidenden Faktor fürs Weiterkommen sehen.
So lief nach noch etwas unausgeschlafenen Anfangsminuten fortan nahezu alles Gefährlich über Johann Bierendt, der nach fünf Zeigerumdrehungen erstmals selbst gefährlich wurde, dabei aber an Germania Schlussmann Noah Konieczek scheiterte, ehe (Johann) Hauser den Nachschuss knapp verzog.
Besser machten es die beiden nach rund der doppelten Spielzeit, als Bierendt den zentral gestarteten Hauser passend bediente und dieser frei vor der Kiste die Nerven behielt – 1:0!
Und das war erst der Anfang, schloss Kapitän Bierendt ein feines Solo zum 2:0 ab (13.), während der dritte Jubler des Tages auf das Konto einer unkontrollierten Bogenlampe Domenik Kutzners ging. Da sah auch der der sonst gute Konieczek (starke Abwehr gegen einen Arslan-Freistoß, 22.) alt aus.
Wieder etwas mutiger aus der Kabine gekommen, dauerte es nicht lange, bis den durchschnittlich etwas niedriger gewachsenen Schnelsenern ein eigener Angriff, angefangen von Torhüter Mustafa Gökce, selbst um die Ohren flog, landete Gökces langer Schlag exakt beim wieder richtig spekulierenden Hauser, sodass sein Doppelpack nur noch einen überlegten Rechtsschuss in die lange Ecke entfernt war.
Noch bevor dieses Erstrundenduell irgendwelche Spannung aufbauen konnte, war es am frühen Sonntagmorgen bereits entschieden.
Immerhin konnten die Zuschauer (zumindest diese, die es mit dem HEBC hielten) noch die Bierendt-Festspiele, eingeleitet mit seinem 5:0, das aber vor allem Jaedon Taisies großartiger Flanke von rechts zu verdanken war (42.), genießen. Auch der rustikalere Einsatz sollte gegen den umtriebigen Elfjährigen nicht wirklich Abhilfe schaffen. Eilas Wihans Grätsche im Strafraum führte nämlich nur zu Bierendts drittem Streich aus neun Metern und dem doch äußerst überzogenen und regeltechnisch auch nicht ganz nachvollziehbaren Ausschluss Wihans für fünf Minuten.
Den vorzeitigen Schlusspunkt durfte derweil der eingewechselte Mert Bereket aus fünf Metern setzen, nachdem ihn der defensiv fleißig abräumende Jannis Hungerland im Gegenangriff mit Übersicht von rechts bediente.
Am Ende eine sicherlich etwas zu hohe Schlappe für Colin Petersenn und Co, die gerade in der zweiten Halbzeit ihre Offensivbeiträge bis zum Strafraum vortrugen. Nur fehlte ihnen dabei eben ein durchsetzungsstarker und treffsicherer Johann…

Tore: 1:0 Hauser (9. Bierendt), 2:0 Bierendt (13.), 3:0 Kutzner (19. Eigentor), 4:0 Hauser (37. M. Gökce), 5:0 Bierendt (42. Taisie), 6:0 Bierendt (50. Strafstoßtor, Wihan an Bierendt), 7:0 Bereket (54. Hungerland)

Zeitstrafe: Wihan (Germania, 50. Foulspiel an Bierendt)

Zuschauer: 36

Samstag, 1. September 2018

Spielbericht Eimsbütteler TV 4.C - SC Victoria Hamburg 4.C

Platz eins cool erkontert
7:0 im Derby: Vicky-C4 Spitzenreiter nach dem ersten 11er-Feld-Punktspiel

Im Pokal sprangen beide lässig über die erste Hürde, in der Liga dagegen erlebten die jeweils zweiten 2005er des Eimsbütteler TV und des SC Victoria im direkten Duell freilich unterschiedliche Gefühlslagen.
Kein Wunder bei einem Ergebnis von 0:7, das der SCV vor allem der blendend aufgelegten Offensivreihe und ihrer gnadenlosen Kaltschnäuzigkeit zu verdanken hatte.
Mit Arthur Daum in der Rolle des Glücksritters aus der zweiten Reihe begann das Derby an der Bundesstraße gleich verheißungsvoll für die Lokstedter – 0:1 nach 22 Sekunden!
Ansonsten deutete fortan nicht wirklich etwas auf ein victorianisches Schützenfest hin, spielte sich zum meteorologischen Herbstanfang ein eher mittelfeldbezogenes Duell mit mäßiger Durchschlagskraft auf beiden Seiten ab. Toralf Hense musste sich nach Vorarbeit Glenn Grünewalds einer raschen Fußabwehr Hans Christls beugen (21.), während Julius Heubel auf der anderen Spielfeldhälfte erst an Ben Wortmann scheiterte und der abgefälschte Nachschuss nur einen Eckstoß statt des 0:2 einbrachte (28.).
In der nicht unbedingt nötigen Nachspielzeit des erstens Abschnitts durfte sich Gelb-blau schließlich doch über die Verdopplung freuen, schloss Luca Torlontano einen schnörkellosen Konter eiskalt ab. Der „psychologisch wertvolle Zeitpunkt“ lässt grüßen…
Die Roten kamen jedoch keineswegs entmutigt aus der Kabine, schafften es sogar, sich mit mehr Passsicherheit und entsprechenden Anspielangeboten etwas in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Nur schafften sie es kaum, die Kugel konkret vors Tor zu bringen.
Anschauungsunterricht, wie es richtig geht lieferte der bis dahin höflich zurückhaltende SC Victoria mit dem ersten eigenen Torschuss nach der Pause, der von der Grundlinie aus eigentlich nicht so recht beabsichtigt wirkte. Für Ben Wortmann gab es trotzdem nichts zu halten – 0:3 durch Julius Heubel!
Auch jetzt arbeitete der ETV noch an der Wende für die letzten 20 Minuten, doch Vickys griffig eingestelltes Zentrum baute sich immer wieder wie einer Mauer vor den Gastgebern auf. Und Konter einleiten konnte sie auch noch. Ganz allein durfte Arthur Daum eine schöne Unger-Flanke in der Mitte einköpfen (55.), während er Denes Poppelbaums leicht abseitsverdächtiges Abstaubertor mit einem Slalomlauf durch die eimsbütteler Abwehr vorbereitete (58.). Auch eine äußerst fragwürdige Zeitstrafe für den zuvor nicht verwarnten Jonathan Doria (taktisches Foulspiel) vermochte  den Vicky-Express nicht zu bremsen.
Im Gegenteil, machte der Mann aus dem zentralen Mittelfeld acht Minuten vor Ultimo höchst persönlich das halbe Dutzend voll, ehe Arthur Daum die selbst eröffnete Torfolge auf Einladung Julius Heubels mit dem 0:7-Endstand auch beschloss und sich mit seinen Farben über den Spitzenplatz in der U14-Bezirksliga 13 Herbst freuen kann.
Ob der heuer definitiv zu hoch geschlagenen ETV dagegen im kommenden Zweitrundenspiel bei Alstertal / Langenhorn wieder etwas fürs angeschlagene Gemüt tun kann, ist derweil fraglich. Schließlich greifen Julian Rieck und Co den Aufstieg in die Landesliga an…

Tore: 0:1 Daum (1.), 0:2 Torlontano (35.+2), 0:3 Heubel (51.), 0:4 Daum (55. Unger), 0:5 Poppelbaum (58. Daum), 0:6 Doria (62.), 0:7 Daum (70. Heubel)

Schiedsrichter: Victor Flores (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 35