Dienstag, 5. März 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Rahlstedter SC 2.B

Viel Theater, keine Überraschung, aber ein „Mutmacher“
Überraschend spannender Pokalabend mit jeder Menge Unterhaltungswert

Keine Pokalüberraschung, aber ein „Mutmacher“ und „eine gute Voraussetzung, in den nächsten Ligaspielen wieder zu punkten“ erkämpfte sich die in der U16-Landesliga zuletzt arg schwächelnde Elf des SC Sternschanze im Viertelfinale des Trainingslager.com-Pokal (dieser scheußliche Name geht auf den entsprechenden Sponsor des HFV zurück).
Zunächst zum Sportlichen: Giftig in den Zweikämpfen, kompakt in der Staffelung und mit einem abermals gut aufgelegten Enno Gloßner zwischen den Stangen, machte man dem klassenhöheren Oberligisten aus Rahlstedt das Leben schwierig. Kaum einmal kam man auf dem kurz bemessenen Kunstgrün am S-Bahnhof in die Tiefe, sodass erstmal vornehmlich der Fernschuss herhalten musste (13., 14. & 21.). Besonders Luca Gätjens´ Freistoß, den Gloßner gekonnt ins Tor-Aus wischte, bezeugte die rahlstedter Distanzgefahr (21.).
Schanze dagegen wartete geduldig auf den einen Moment, der in Minute 18 tatsächlich eintreten sollte. Langer Ball von Till Steinfeld in den Rücken der hoch postierten RSC-Kette, der auch die Fußarbeit von Schlussmann Jesko Clausen keine Hilfe war. Schwache Klärung zu Shahab Ahmadi, dem aus 35 Metern das hohe Ding zum überraschenden, wie umjubelten 1:0 gelang. „Sehr schön gemacht, von Shahab!“, lobte Kapitän Arthur Schreiber. „Die Freude groß, die Euphorie groß! Dann fällt das 1:1 ein bisschen unglücklich, weil wir eigentlich gegen den Ball eine sehr gute erste Hälfte gespielt haben“, lagen Freud und Leid nur ein knappes Spielviertel auseinander. „Gute Flanke von unserer linken Seite, dann kriegen wir die Zuordnung im Zentrum nicht ganz hin.“. Samuel Aragon Capotes Hereingabe köpfte Andrej Karanovic mühelos zum Halbzeit-Gleichstand ein (37.). „Ein bisschen ärgerlich, dass es dann direkt vor der Pause fällt.“.
Den nächsten guten Zeitpunkt zum Treffer erwischten die Gäste zehn Minuten nach dem Seitentausch. Schanze hier einmal zu passiv und schon war Elias Aziz im Strafraum nicht mehr zu bremsen – stark gemacht, von der Nummer sieben (50.)!
Der Favorit jetzt in der Vorhand – und mit einem Pfostenschuss (59.), ehe das anschlüssige Strafraumgewusel ergebnislos blieb (59.). Auch zwei Tempochancen für Karanovic (62. & 65.) und ein Gätjen-Freistoß (knapp drüber, 68.) trugen (noch) nicht zum SCS-K.O. bei.
Stattdessen erhielt Marineblau auf den letzten Metern noch einmal etwas unverhoffte Schützenhilfe vom Unparteiischen, als dieser den für ein Verbalvergehen verwarnten Leo Hrgic bei einer Spielverzögerung in flagranti erwischte und folgerichtig für fünf Minuten vom Feld schickte (77.).
In Unterzahl meldete dann Simeon Dill aus zentraler Position Anspruch auf das 2:2 an (78.), doch zu hoch angesetzt.
Zu früh angesetzt war dagegen die Zeitstrafenrückkehr von Hrgic, den das Trainerteam aus Rahlstedt noch vor Ablauf der fünf Minuten retour gen Spielfeld schickte. Kaum war dies dem Spielleiter aufgefallen, setzte es Verwarnung Nummer drei für den ehemaligen Niendorfer (80.+2)…
„Es fängt damit an, dass es eine unklare Körpersprache vom Schiedsrichter war. Es war unklar, ob der 17er wieder rauf darf oder nicht. Dann Rot zu zeigen ist richtig, wenn er noch nicht rauf darf. Das lässt das Ganze natürlich ein bisschen ausarten: Eltern außer sich, die ganze Bank außer sich, der Trainer sieht gelb-rot – völlig richtig! Unerlaubtes Betreten des Platzes und viel zu viel Reklamation. Der andere sieht auch noch gelb – auch richtig. Für mich waren die roten Karten alle berechtigt“, erläuterte Schreiber die Vorkommnisse zu Beginn der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit, für die neben Hrgic eben auch sein lautstarker Trainer Sven Lorek einen Platz außerhalb des Innenraums zugewiesen bekam…
Von dort aus beobachteten die beiden jedoch nichts Entscheidendes mehr. Das Oberligateam setzte sich mit der größeren (sportlichen) Reife durch, was in Anbetracht einer weiteren Rudelbildung fast in den Hintergrund rückte. „Man kennt es mittlerweile. Ich glaube, da müssen wir uns als Team mal ein bisschen zusammenreißen und zurückhalten. Es kann ja nicht sein, dass das immer so endet“, ist man sich indes beim Schanzenclub der frappierenden Häufung von intelligenzbefreiten Gewaltvorfällen nach den eigenen Spielen bewusst. Schade, denn eigentlich hatte man sich im Fußballkontext durchaus Positivschlagzeilen verdient. „Wir haben heute nochmal gezeigt, dass wir wirklich Fußball spielen können und ein wirklich gutes Team sind. Nur haben wir das in den letzten Ligaspielen nicht so auf den Platz bekommen haben, wie wir es hätten auf den Platz bringen müssen“, erläuterte Schreiber die Diskrepanz zwischen der Punktspieleinstellung „Du spielst hier mal unentschieden, verlierst da mal. Alles okay, wird noch alles“ und dem „„Alles oder nichts“, das „einen großen Unterschied macht“.
Vielleicht lässt sich diese sportliche Positivattitüde doch einmal ins kommende Ligamatch, einem „sehr wichtigen Spiel gegen den HTB“ rüber retten. „Wir müssen jetzt wieder in die Spur finden, in der Liga. Und ich glaube, dass wir das mit einem Sieg gegen HTB schaffen können.“.

Tore: 1:0 Ahmadi (18. Steinfeld), 1:1 Karanovic (57. Aragon Capote), 1:2 Aziz (50.)

gelbe Karten: Shafaei Shamsabadiyan – Hrgic, Lorek (Trainer), Eskicioglu (Co-Trainer)

Zeitstrafe: Hrgic (77., Spielverzögerung)

rote Karten: Hrgic (80.+2, unerlaubtes Betreten des Spielfeldes), Lorek (Trainer, 80.+2, Meckern)

Schiedsrichter: Joel Golsch (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 70

Sonntag, 3. März 2024

Spielbericht Alsterperlen - SC Union 03/Bahrenfelder SV 19 1. Frauen 7er

Perlen halten Schritt
Geduldiges Oerter-Septett bleibt punktgleich an der Spitze

Wird es dieses Jahr wieder einmal etwas, mit der Meisterinnenkrönung für die Alsterperlen? An Spieltag Nummer drei der entscheidenden Frühjahrsserie nahmen sie den Fehdehandschuh der mit einem 5:2 in Wilhelmsburg vorlegenden Geesthachterinnen auf, um ihrerseits daheim drei Zähler einzufahren.
Lange war es am Sonntagnachmittag eine Art Geduldsspiel, gegen die als Schlusslicht angereiste Spielgemeinschaft Union 03/BSV 19. Viel Ballbesitz und einige Halbchancen strickten eine drückende Überlegenheit, die allerdings auch Nicola Eißners dynamische Einzelaktion (Abwehraktion von Gäste-Schlussfrau Annett Schomburg) noch nicht zu belohnen vermochte (33.).
Nur Sekunden später war es dann aber so weit. Lara-Marie Bergs Bedauern über ihren Pfostenschuss stolperte die frei abstaubende Lisa Scharwächter schließlich in Form des überfälligen Führungstreffers kurzerhand aus der Welt (34.).
Auch mit getauschten Spielfeldhälften änderte sich am Allgemeinbild nichts. Die Perlen strebten beispielsweise durch Maren Zimmermanns wuchtigen Fernschuss (links vorbei, 43.) nach Zählbarem, das nach rund einer Stunde erneut eingefahren wurde. Diesmal verwertete Emma Gerth in Mittelstürmerinnenposition eine unbedrängte Eißner-Hereingabe flach zum 2:0 (59.).
Die West-Hamburgerinnen taten sich dagegen schwierig, den meist einen Schritt schnelleren und präziseren Alsterperlen etwas Gewichtiges entgegenzubringen. Zehn Minuten vor dem Ende lag bei einem Freistoß durch Johanna Postelt dennoch kurz der überraschende Anschlusstreffer in der Luft. Hoch segelte dieser über zwei Köpfte hinweg, sodass es zentral im Strafraumraum zum hektischen Gewusel kam. Die Eimsbüttelerinnen klärten erhöhten kurz darauf im gegenüberliegenden Gefahrenbereich auf den 3:0-Endstand, den ein schwach ausgeführter Abstoß der SG eingeleitet hatte. Scharwächter bediente Jandowsky und diese sollte man niemals frei vor der Kiste zum Abschluss kommen lassen.

Tore: 1:0 Scharwächter (34. Berg), 2:0 Gerth (59. Eißner), 3:0 Jandowsky (72. Scharwächter)

Schiedsrichter: Noah Rottenecker (Eimsbütteler TV, Note 2,5)

Zuschauer: 30


Perlen-Torschützin Jandowsky bittet zum Tanz.

Spielbericht Niendorfer TSV 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Rückrundenkrise“ setzt sich fort
0:3 am Bondenwald: SCS bleibt auch im fünften Rückspiel sieglos

2024, in China das Jahr des Holzdrachens, der für Kraft, Stärke, Energie, Glück und Erfolg steht. Bis ins Schanzenviertel hat sich dies offenbar noch nicht herumgesprochen. Mit einem leistungsgerechten 0:3 holte man sich in Niendorf Landesligaschlappe Nummer drei in Serie (bei 0:11 Toren) ab, wobei vor allem die Art und Weise wieder Anlass zur Sorge bereit.
Am Bondenwald, wo man mit dem Niendorfer TSV den zuletzt aus dem Pokal eliminierten Gegner traf, machte sich der geneigte Schanzenfan zu Beginn durchaus Hoffnungen auf ein Positivergebnis. Arthur Schreibers Freistoß beförderte Felix Lenzen in letzter Instanz über die Linie, doch Schiedsrichter Joel Golsch (Eimsbütteler TV) erkannte berechtigterweise auf Abseits (4.).
Ein guter Start der zuletzt gerupften Gäste, denen daraufhin aber einiges an gegnerischen Abschlüssen um die Ohren flog. Christoph Danger fehlte in der Mitte nicht viel (8.), der agile Johann Schönberg sah seinen Versuch vom formstarken Enno Gloßner pariert (15.) und Tim Rademann touchierte liebevoll den Außenpfosten (18.).
Weitere Gelegenheiten folgten, doch der Treffer mochte irgendwie nicht fallen.
Erst eine unnötig durch Baran Sütcüs Ballverlust entstandene Ecke schaffte schließlich Abhilfe. Schönberg von der Fahne, Tyron Alexandre wuchtig per Kopf – 1:0 (40.+1)!
„Was es so schwierig macht, ist, dass wir keine Ecken verteidigen können!“, sang Schreiber einmal mehr das altbekannte Klagelied, welches heuer eine Fortsetzung im „zu langsamen Nachsetzen im Sechzehner“ fand. Kurz nach der Pause war nämlich erst Schönberg zum parierten Schuss gekommen, dessen Zweitverwertung Mark Iosef recht unbehelligt mit dem 2:0 finalisierte (45.). Kurz davor hatte ihm noch die Horizontalstange im Wege gestanden (43.).
Die wieder entmutigt wirkenden Schanzenkicker kamen dagegen kaum einmal konstruktiv zum Zug. Anton Kuhlmanns frecher Heber aus der vierten Reihe überflog zwar den weit vor seinem Tor postierten Justus London, verfehlte jedoch auch seine Destination (50.).
Konkreter wurde auf der anderen Seite abermals Schönerg, der mit links haarscharf nicht zum Torjubel kam (53.).
Dieser war unter frühlingshafter Märzsonne nur noch Iosef vergönnt, als dieser gleich mehrfach in der Gefahrenzone draufhalten durfte (63.). Irgendwann ist dann auch mal einer drin…
Sportlich war damit der vorzeitige Schlusspunkt hinter eine Partie gesetzt, die kurz vor Ende noch Kurioses bereithielt: Wegen einer aufreizenden Spielverzögerung (Ballhochhalten) erhielt der vorverwarnte Rademann „Ticket“ Nummer zwei vom Schiedsrichter, der gestenreich gelb-rot gen Bankspieler verteilte (80.+1). Ein Regelfehler, denn auch für Spieler außerhalb des Feldes gilt bei doppelter Verwarnung die Zeitstrafe. Der angesetzte Beobachter wird sich gefreut haben…
Wahre Freude besteht hingegen für den mit einem Zeitstrafeneintrag davon kommenden Redmann und seinen Kollegen beim Blick auf das U16-landesliga-Klassement: 13 ungeschlagene Partien spülen den NTSV nun bereits auf Rang zwei.
Sphären, von denen der schwer geschlagene Widersacher nur träumen kann. „Wir können in der Landesliga oben mitspielen, aber dafür muss auch jeder alles auf dem Platz geben. Und ich glaube, dass das in den letzten Ligaspielen nicht immer der Fall war“, bemängelte Schreiber, der dennoch der Überzeugung ist, dass „wir kein Landesligamittelmaß sind.
Man hat im Pokalspiel gegen Niendorf gesehen, dass wir sehr, sehr gut Fußball spielen können; Man hat es in der Hinrunde gesehen, nur in den Ligaspielen in der Rückrunde kriegen wir das nur nicht richtig auf den Platz“, erläuterte der Zehner mit der Kapitänsbinde die amtliche „Rückrundenkrise“, die die Wasserturmkicker in der Tabelle nun auf Rang sieben abstürzen ließ.
Keine besonders guten Vorzeichen für den heiß erwarteten Pokalabend am Dienstag gegen den Oberligisten aus Rahlstedt. Vielleicht die große Chance, wieder einmal das heldenhafte Kämpfergesicht zu zeigen...

Tore: 1:0 Alexandre (40.+1, Schönberg), 2:0 Iosef (45. Schönerg), 3:0 Iosef (63.)

gelbe Karten: Alexandre, Rademann, Simeunovic – Schreiber

gelb-rote Karte: Rademann (80.+1, als Auswechselspieler, Spielverzögerung)

Schiedsrichter: Joel Golsch (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 55



Spielbericht VfL Hammonia/SC Teutonia 10 1. Senioren - USC Paloma 1. Senioren

Standardstarke Tauben
Paloma-Senioren gewinnen auch mit „Hitschi-Ditschi“

Ohne Frage, wer im Fußball auf dem Pfad des Siegers wandeln will, braucht neben spielerischen Elementen stets auch Kontrolle über den ruhenden Ball. Ecken, Freistöße und auch der Strafstoß können so manches zähes Match günstig in die eigene Richtung lenken.
Besonders gut gelang dies im Verfolgerduell der Senioren-Landesliga 04 der Vertretung des USC Paloma, die ihre Gastspielreise zur SG VfL Hammonia/Teutonia 10 mithilfe von Standards für sich entschied.
Erstmals gelang der Torerfolg in einer beidseitig technisch ungenau geführten Anfangsphase, als Martin Kowol bei seinem Freistoß aus 25 Metern gleich mehrfach profitierte: Nicht nur, dass das vorangegangene Luftfoul das Prädikat unnötig verdiente, fälschte ein Hammonia-Fuß den Ball unhaltbar für den in die Sonne schauenden Torhüter ab (14.).
Spielerisch kamen dagegen die Hausherren zu ihrer ersten guten Gelegenheit, die USC-Schlussmann Marlon Armbröster mit schnell geschaffener Fläche behände entschärfte (17.). „Meine Güte, was soll das denn, dieser Hitschi-Ditschi-Kram?!“, echauffierte sich Tauben-Coach Frank Schumacher über die eigenen Unzulänglichkeiten, mit denen man den Tabellendritten ins eigene Spielfelddrittel einlud.
Verlass blieb dafür auf Kowols Freistoßkönnen, das auf der anderen Seite Torge Birnbaum am zweiten Pfosten zum Kopfball führte, den Tormann Carlos Velasco Gutierrez nichts entscheidend zu fassen bekam. Auch Muharrem Demircis Linienrettung missglückte, sodass das 0:2 besiegelt war (25.).
Wiederum selbst per Freistoß gelang der Spielgemeinschaft kurz darauf die Verkürzung, köpfte ausgerechnet der eher niedrig gewachsene Cevdet Bayraktar einen Özkan-Freistoß ganz allein im Angriffszentrum zum 1:2-Anschlusstreffer ein (28.).
Klar verbesserte Rahmenbedingungen für die Schanzenpark-Kicker, denen Marco Eggers vom Strafstoßpunkt jedoch früh im zweiten Abschnitt wieder zusätzliche Steine in den Rucksack legte (45.).
Lange dauerte es daraufhin, bis Hammonia wieder konkret offensivtätig wurde. Erst ein Traut-Abschluss von halblinks zwang den sicheren Armbröster wieder zum Bodeneinsatz (62.), der drei Minuten vor Ultimo nicht von Nöten war, als sich Erkan Özkan und Bouchaib Kaneb die Kugel im Strafraum hin und her schoben, ehe Bayraktar couragiert verfehlte (67.).
Andererseits wäre bei Jan Malte Dunkels zentralem Direktschuss bereits die endgültige Entscheidung am Wasserturm möglich gewesen (65.).
Ein Tor aus dem Spielfluss heraus sollte heute einfach nicht fallen! Für den USC, der mit seinem Auswärtssieg nun fest auf seinem zweiten Rang sitzt, eine verschmerzbare Begleiterscheinung.

Tore: 0:1 Kowol (14., direkter Freistoß), 0:2 Birnbaum (25. Kowol), 1:2 C. Bayraktar (28. Özkan), 1:3 Eggers (45., Strafstoßtor)

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (FC Alsterbrüder)

Zuschauer: 20



Sonntag, 25. Februar 2024

Spielbericht FC Alsterbrüder IV - SV DJK Hamburg

Alsterbrüder erobern den Anschluss zurück
Kantersieg: FCA-Vierte rehabilitiert sich gegen Kellerkind DJK

Was geht noch für die Alsterbrüder-Vierte? Spieltag Numero 21 führte die zuletzt 0:5 in Blankenese geschlagenen Jungs vom Walter-Wächter-Platz zumindest wieder zurück in Lauerstellung auf die Promotionsränge der Kreisklasse B5.
Bei widrigem Februarwetter hatte das Flutlichtheimspiel gegen den Drittletzten, DJK Hamburg, allerdings zunächst seine Tücken. Unter der Mittelfeld-Regie des technisch beschlagenen Dragos-Catalin Demeter vereinigten die Dulsberger anfangs die größeren Spielanteile auf sich – jedoch ohne den entscheidenden Durchbruch an vorderster Front. Saimon Tsehayes Kopfballchance vermochte bis in den zweiten Durchgang hinein, als Demeter an FCA-Fänger Malte Wegner scheiterte und Fuad Abdikadirs Nachschuss zur Ecke entschärft wurde (55.), keine nachahmenden Szenen finden.
Anders die Hausherren, die etwas aus dem Nichts ihren vorgefundenen Raum just zu Nicola Pejicas Führungstor nutzten (17.) und durch Michael Störtkuhls reingezimmerte Freistoß-Fackel von links gar auf 2:0 verdoppelten (25.).
Im Fallen stellte der wenig zuvor eingewechselte Henri Wormuth zentral auf 3:0 (31.), ehe der fast 19-Jährige beim 4:0 einem langen Ball aus der eigenen Hälfte als einziger konsequent nachjagte (38.).
Mit Yaniv Gloan reihte sich im zweiten Abschnitt der nächste einstige Jugendspieler des Eimsbütteler TV in die Riege der Torschützen ein. Linksoben schlug es aus 21 Metern ein (53.).
Direkt im Anschluss an bereits erwähnte Doppelchance fingen sich die kurzzeitig wieder etwas inspirierteren Gäste kurzerhand das 6:0-Kontertor, das Michel Finke fußfein von Wormuth über links serviert bekam (56.).
Die „Sportvereinigung Deutsche Jugend Kraft“ (übrigens einer von 1200 ursprünglich katholischen DJK-Vereinen in ganz Deutschland) war wieder gebrochen, verteidigte weitgehend körperlos gegen den mit links in die lange Ecke zielenden Wormuth (61.), Störtkuhl und Florian Dreyers Abstaubertore (75. & 77.), sowie Dreyers Doppelpack, bei dem der „77er“ nur den Fuß reinzuhalten hatte (79.).
Ebenso fand auch Josef Sütterlin im Gegenangriff mit korrekter Vorteilsauslegung beste Einschussaussichten vor (83.), ehe es mit Pejicas flachem Dutzend so endete, wie es in Minute 17 begonnen hatte (85.).
Drei Punkte und ein Dutzend an Toren – vielleicht genau der Rückenwind, den es für das anstehende Gastspiel bei der drittplatzierten Altona 93-Fünften am kommenden Wochenende braucht.

Tore: 1:0 Pejica (17.), 2:0 Störtkuhl (25., direkter Freistoß), 3:0 Wormuth (31.), 4:0 Wormuth (38.), 5:0 Golan (53.), 6:0 Finke (56.), 7:0 Wormuth (61.), 8:0 Störtkuhl (75.), 9:0 Dreyer (77.), 10:0 Dreyer (79.), 11:0 Sütterlin (83.), 12:0 Pejica (85.)

gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2,5: Wind, Regenfall und die zu optimierenden Lichtverhältnisse waren seine größte Herausforderung an einem beschäftigungsarmen Abend)

Zuschauer: 15



Samstag, 24. Februar 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Süderelbe 2.B

Neuer Gegen- statt Pokalrückenwind
Nächster Tiefpunkt: Schanzes 1.B vom FC Süderelbe zerlegt

Regen, Düsterkeit, Tristesse. Passender hätte das meteorologische Begleitbild das gruselige Schanzen-Treiben heute nicht untermalen können.
Letztlich „nur“ mit 0:3 war die B1 des SCS gerade chancenlos gegen das U16-Landesligaspitzenteam des FC Süderlebe untergegangen. Chancenlos im wahrsten Sinne des Wortes. Arthur Schreibers Freistoß, der mit zu viel Höhe ins Tor-Aus segelte (80.+3), bedeutete, abgesehen von einem nicht gefährlicheren ruhenden Ball aus dem ersten Abschnitt (15.), erst in der Nachspielzeit des längst abgeschenkten Matches den marineblauen Höhepunkt einer gänzlich enttäuschenden Elf in Marineblau. Vielleicht verweigerte der sonst so auskunftsfreudige Kapitän auch deswegen sämtliche Kommentierungen dieses von Grund auf verkorksten Auftritts.
Eine gewisse Hoffnung auf neuen Optimismus durch das erarbeitete Pokalweiterkommen gegen den Niendorfer TSV (1:0) hatte ihre erste Vollbremsung bereits früh gefunden, als FCS-Angreifer Jonathan Kinimah genau diese nicht hinlegte und mit voller Körperlichkeit in SCS-Goalie Shivnath Arora hineinrauschte (6.). Arora daraufhin am Knie verletzt, Vertreter Enno Gloßner unpässlich – da blieb nur Zentrumsspieler Felix Lenzen, der zuletzt im D-Jugend-Alter auf Ballfang ging, als Notnagel. Lenzen, der seinen Job tadellos ausführte, traf an der folgenden Bankrotterklärung des in 2024 landesligasieglosen Schanzenteams freilich keine Schuld. Tamer Litas Versuch aus dem Stand angelte sich der Aushilfs-Torsteher gekonnt (16.).
Zuvor ideal in der luftigen SCS-Zentrale freigespielt, erzielte Tuna Dogan dann später doch die blau-weiße 1:0 Führung (32.), die bis weit in die zweite Hälfte Bestand hatte. Dann aber zündete Lita aus der Ferne eine amtliche Fackel, die wie eine Linksschussrakete rechtsoben einschlug (59.).
Schanze war derweil geschlagen, bevor es überhaupt ins Spiel finden konnte. Ein mittlerweile sattes Dutzend an Gegentoren im erst vierten Rückenrundenduell hinterlässt eben seine moralischen Spuren…
Illustrativ dazu war es für Dogan nur Augenblicke nach dem 0:2 ein Unschweres, mit der Kugel am Schlappen durch den löchrigen Abwehrkäse der desillusionierten Gastgeber zu flanieren, ehe auch die Veredelung vor dem wieder machtlosen Lenzen keine Mühe machte (62.).
Immerhin überstand man die verbliebenen Sequenzen ohne weiteren Schaden. Auch, weil Lita kurz vor Ultimo nur das Aluminium zum Ertönen brachte und Kerem tan den gedankenschnellen Abstauber zu hoch ansetzte (78.).
Demütigend genug verlief der Nachmittag aus Sicht des SC Sternschanze, der so langsam den Kontakt zur Spitzengruppe, der man zur Winterpause noch selbstverständlich angehörte, verliert. Ob das nun folgende Auswärtsspiel beim seit zwölf Ligaspielen unbesiegten Niendorfern da die richtige Therapie liefern wird? Fraglich!
Vielleicht helfen dabei aber auch endlich die guten Erinnerungen aus der siegreichen Pokalbegegnung von letztem Dienstag…

Tore: 0:1 Dogan (32.), 0:2 Lita (59.), 0:3 Dogan (62.)

gelbe Karten: Schreiber, Kuhlmann – Tan

Schiedsrichter: Max Andresen (Note 5)

Zuschauer: 35




Dienstag, 20. Februar 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Niendorfer TSV 2.B

Gedämpfte Pokal-Euphorie
Befreiungsschlag für gescholtenen SCS von Schock-Nachricht überschattet

Auf Landesligaebene sind sie noch nicht so recht im neuen Fußballjahr angekommen; im Pokal entfleuchte die B1 des SC Sternschanze dafür dem grauen Liga-Alltag mit dem Sprung in die Runde der letzten Acht. Ein Erfolg der Marke „Arbeitssieg“, konstatierte Mittelfeldstratege Arthur Schreiber, der als Balleroberer einleitenden Anteil am goldenen Tor des Abends haben sollte.
Bevor aber Julius Ahrens letztlich auf Zuspiel Anton Kuhlmanns gezielt in die lange Ecke vollendete (47.), zeigten die Schanzer wieder einmal ihre teils minütlich wechselnden Formzustände. „Direkt gut gestartet“ waren sie mit einer feinen Einzelaktion von Kuhlmann, der sich links durch den Sechzehner schlängelte und NTSV-Torwart Nils Müller aus ambitioniertem Winkel erstmals in Beschäftigung brachte (3.). „Immer wieder Akzente, aber nicht so wirklich Zwingendes“ präsentierte man fortan nach vorne, während sich defensiv zunehmend Probleme mit dem ausgefeilten Pressing der Gäste häuften.
Zweimal bewies Schlussmann Enno Gloßner Stärke auf der Linie (20. & 22.), einmal hatte der Niendorfer Phil Bossen Pech, dass sein Versuch noch leicht abgefälscht hinter der Grundlinie landete (23.).
„Zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein bisschen glücklich“ schaffte Ahrens dann den Vorsprung, den man mit „viel mehr Defensivarbeit“ bis in die Schlussphase komplikationslos verteidigte. „Das haben wir sehr, sehr gut gemacht!“, freute sich Schreiber, dessen Kollege Simeon Dill im nach-innen-ziehen ein kräftiges Pfund in Richtung des klasse parierenden Müller abdrückte (52.).
In der Schlussphase ohne den aus der Partie getretenen Ahrens, aber dafür stattdessen mit so langsam schwindenden Kräften gegen den Ligakonkurrenten, wurde es ein wenig zur zähen Abwehrschlacht. „Das Verschieben war irgendwann schwierig, weil das Zentrum dann doch öfter offen war. Aber auch das haben wir eigentlich im Zentrum sehr gut gespielt“, erläuterte Schreiber eine Auswirkung der momentan tückischen Personalsituation im SCS-Lager.
Die Weißen versuchten unterdessen noch einmal den rettenden Schuss ins Elfmeterschießen, der unter anderem Tim Rademann aus der Ferne nicht gelingen sollte (77.).
Auch sechs Minuten Extrazeit und das Wissen um den einen oder anderen späten Gegentreffer in dieser Spielzeit konnten Marineblau heuer nichts anhaben. Taha Ghaiedi aus der Drehung (80.+1), Torjäger Christoph Danger (80.+5) und der aufgerückte Renato Maric mit zu viel Hektik (80.+6) versuchten es bis zum Abpfiff des zumindest im ersten Abschnitt überzeugenden Ali Kurnaz (Eimsbütteler TV) schlussendlich vergebens.
Schanze sicherte sich Viertelfinale!
Vielleicht hatte da der vorige 0:5-Schiffbruch bei Atlantik 97 auch sein Positives, wie Schreiber vermutete: „Dass wir so hoch verloren haben, hat natürlich dazu beigeführt, dass uns die Jungs in deren Köpfen zum Teil unterschätzt haben“, übte er sich in Gegnerpsychologie, um sich im nächsten Gedanken bereits dem kommenden Pokalgegner zu widmen: „Ich denke, Rahlstedt wird ein ähnliches Spiel wie Niendorf. Nur dass Rahlstedt nochmal ein bisschen besser fußballerisch ist. Aber auch da können wir über Kampf und wenn wir dran glauben, auch da zuhause weiterkommen! Dafür müssen wir uns aber auf jeden Fall die kompletten 80 Minuten zusammenreißen und nicht zehn Minuten einfach gar nichts machen!“, gab Schreiber die Losung für das Duell mit dem klassenhöheren Oberligisten aus.
Zunächst aber geht es „mit einem guten Gefühl“ ins Liga-Heimspiel gegen den „schlagbaren“ FC Süderelbe.
Bestandteil dieser Begegnung wird dann eine erneute Schweigeminute sein. Nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Uwe Wetzner (66) machte noch während des Pokaltriumphs die Nachricht eines tragischen Todesfalls in der vereinseigenen U19 die Runde. „Auf jeden Fall tragisch, wenn man so darüber nachdenkt, dass das der nächste Todesfall im Verein ist“, erklärte Schreiber etwas bedrückt, wenngleich er die Halbzeitpause als „nicht den perfekten Zeitpunkt“ für das Überbringen dieser Nachricht an das Team hielt.
Etwas gedämpft fiel daher auch der Jubel über das sportliche Positiverlebnis des Abends aus...

Tore: 1:0 Ahrens (47. Kuhlmann)

gelbe Karten: Sütcü – Sanneh

Schiedsrichter: Ali Cüneyt Kurnaz (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 57



Samstag, 17. Februar 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - Eimsbütteler TV 1.C

„Zeichen an die Liga“: SCS triumphiert im Derby
Neue Aussichten im Keller: Abstiegskandidat ringt ideenlosen ETV nieder

Dickes Ausrufezeichen im Keller der U15-Oberliga. Schlusslicht SC Sternschanze hat sich mit drei Punkten im Lokalduell mit dem Eimsbütteler TV amtlich zurückgemeldet.
Am frühen Samstagmorgen war es nicht nur „wichtig, nach der Niederlage gegen Norderstedt (2:3), wieder Punkte zu holen, um unten rauszukommen“, wie es Schanzes Juri Greiner nach der Partie beschrieb, sondern hatte man damit auch das erhoffte „Zeichen an die Liga gesetzt, dass man nicht komplett weg ist“.
Absolut da war man heuer in Form von jeder Menge Kompaktheit und der nötigen Giftigkeit im Nahkampf. Den Gästen überließ man weitgehend das Spielgerät, um es nach Ballgewinn zügig zum eigenen Vorwärtsgang einzusetzen.
So perfekt geschehen, als der Favorit die Kugel auf der Suche nach etwas Raum in der eigenen Innenverteidigung herumschob, Matti Döring kurzerhand dazwischen spritzte und die zentral erpresste Schusschance tatsächlich zum 1:0, linksunten, verwandelte (3.).
„Ich glaube, wir haben es das gesamte Spiel gut gemacht. Vor allem das frühe Tor hat uns natürlich gut gelegen. Dann haben wir hinten sehr stark und stabil gestanden“, befand Greiner, der sich fortan darüber freute, dass „der ETV keine Lösung gefunden hat, um sich da durchzukombinieren“. „Mehrere Halbchancen, aber nichts Effizientes“ habe man dem Gegner in der Folge lediglich eingeräumt.
In der Tat wartete Rot-weiß hauptsächlich von außerhalb des Strafraums auf. Etienne Anatus Torschussflanke touchierte das linke Lattenkreuz (5.), Leandro Da Costa Fonseca brachte seinen Abschluss nur direkt auf den sicher zupackenden Theo Fritzsche (21.).
Stattdessen lag bei einer Thomsen-Kopfballchance (bekam den Ball nicht mehr entscheidend gedrückt) die Verdopplung durchaus in der Luft (7.).
Auch eine kritische Phase mit einem Meer von gegnerischen Offensivfreistößen gegen Ende des ersten Abschnitts überstanden die Wasserturmkicker schadlos. Auch, weil zwischendurch ein rettendes Abwehrbein gegen den halbrechts auftauchenden Malik Gouroungou zur Klärung kam (26.).
Etwas ausgeglichener das Chancenverhältnis nach dem Seitenwechsel. Der ETV zunehmend nervös in seinen Aktionen, wobei es im Fall von Gouroungous abseitsverdächtiger Top-Chance (frei vor der Kiste vorbeigeschoben) doch einmal so richtig konkret wurde (43.).
Schanze indes verpasste es, durch den von Milan von der Ruhrens Steckpass in Szene gesetzten Döring auf 2:0 davonzuziehen. Die Querstange hatte sich Schanzes Nummer 14 erfolgreich entgegengesetzt (58.), während es später Torhüter Marlon Adler mit dem etwas günstigeren Aktionswinkel war, der den zweiten SCS-Treffer des Ex-Osdorfers verhinderte (70.). „Wir hätten noch ein, zwei Dinger mehr machen können“, bemängelte  Kollege Greiner, der damit weiter um den Dreier zittern musste.
Und so wäre es auf der anderen Seite um ein Haar der Ausgleich gewesen, als Gouroungou von halbrechts den Pfosten traf und Rafael Rodrigues Mendes seinen Nachschuss nicht ausreichend platziert bekam (61.).
Mehr aber bekam der große Nachbar nicht mehr auf die Piste – Schanze machte die Derby-Überraschung wahr!
„Natürlich haben sich die Chancen verbessert, aber ich glaube, dass die Chancen immer noch relativ gering sind“, bewertete Greiner die Aussichten auf den nun wieder deutlich realistischeren Klassenerhalt dennoch nüchtern. „Aber wir glauben alle in der Mannschaft daran, dass das möglich ist. Vor allem das Spiel jetzt gegen St. Pauli nächstes Wochenende wird entscheidend darüber sein, wo wir uns hin entwickeln“, geht der Scheinwerfer bereits auf das Abstiegsduell mit dem im Hinspiel besiegten Profinachwuchs. „Zwei Siege hintereinander wären natürlich immer wichtig. Aber man muss ehrlich sagen: es liegt nicht nur an uns. Man muss gucken, wie die anderen Mannschaften spielen. Ein bisschen Glück gehört natürlich immer dazu.“.
Bei den Rot-weißen herrscht dagegen weiter die große Neujahrstristesse. Drei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg in 2024 lassen den namhaften Club im Tabellenmittelfeld stagnieren.

Tore: 1:0 Döring (3.)

Schiedsrichter: Miikka Voss (Hamburger SV, Note 2: förderte mit seiner großzügigen Zweikampfbewertung viel Spielfluss in einem fair geführten Derby, aufgrund diverser Spielunterbrechung wäre jedoch eine Nachspielzeit fällig gewesen)

Zuschauer: 36





Sonntag, 4. Februar 2024

Spielbericht Glashütter SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Katastrophal schlecht“ – SCS punktet dennoch
Remis beim GSV: „eingeschüchterte“ 2008er wenden wieder einmal das Blatt

Sie haben es schon wieder getan! Rückstand, schwache Leistung – alles doof, doch dann zündeten die Stehaufmännchen des SC Sternschanze wieder die Comeback-Rakete.
Zum nunmehr siebten Mal in dieser Spielzeit rettete man ein Pflichtspiel, in dem der jeweilige Gegner bereits in Front gelegen hatte.
Im Falle des Rückrundenstarts beim Glashütter SV gerierten sich die Marinenblauen besonders drastisch als sportliche Hasardeure.
So entstand aus Schanzes Verschlafenheit und dem konsequenten Pressing der Platzherren eine Begegnung der Marke Einbahnstraßenfußball. „Wir waren einfach nicht wach, nicht konzentriert, haben uns einschüchtern lassen“, urteilte Arthur Schreiber hart über seine Farben, die bereits nach einem Dutzend an Spielminuten viermal Glück hatten, dass Scott Wilson aus der Ferne (1.), Loris Ngomegni an die Latte (2.), sowie Lasse Köster per Kopf (4.) und Kerim Arslan im Duell mit dem Schlussmann (12.) die Ladehemmung hold war.
Alles, was einen Oberligaanwärter ausmacht, blieb der Hinserienvierte an der Poppenbütteler Straße schuldig. „Da kann man von einem Abstiegskandidaten reden. Es kann nicht sein, dass wir da so untergehen!“, polterte Schreiber, dem vor allem die lausige Abwehrarbeit bei gegnerischen Ecken bitter aufstieß: „Das ist katastrophal schlecht gewesen, was wir da veranstaltet haben! Vor allem in der ersten Hälfte. Jede Ecke kam gefährlich mit Schnitt aufs Tor – das war schon echt krass!“.
Kein Wunder also, dass es ein rückenwindunterstützter Ball von der Fahne war, der die längst überfällige Heim-Führung einleitete, nachdem Torwart Shivnath Arora noch sein Duell mit dem heranrollenden Alen Tigranyan gewonnen hatte. Der aufgerückte Linus Polster hatte zwar zunächst Pech, dass seinem Kopfball noch Personal im Wege stand, doch im Nachsetzen schob Innenverteidigerkollege Rajvir Gill den Ball schließlich über den Strich (21.).
Ein Weckruf für die Auswärts-Elf war dies allerdings nicht. – im Gegenteil. Wiederum fand eine Ecke Fabio Dennstedts Abwehrkante Polster, der diesmal auf direktem Wege hoch oben einköpfte (25.).
Zahlreiche weitere Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen, folgten. Unter anderem setzte Marlon Herzog nur haarscharf zu hoch an (26.).
Schanze, das „ohne Kommunikation“ und mit „zu wenig Bewegung und Rotation im Zentrum“ weiterhin nur langsam in die Gänge kam, hätte sich über ein 1:5 zur Pause definitiv nicht beschweren dürfen. 1:5, weil kurz vor der halbzeitlichen Motivationspredigt Kleon Lorenz durch einen fälschlichen Abseitspfiff am wohl sicheren Treffer (der Goalie war bereits umkurvt) gehindert wurde (38.).
Als ein „ganz anderes Team“ kehrte man daraufhin aus der Pause zurück. Die Forderung, „mutig herauszugehen“ fand in deutlich mehr Zweikampfpräsenz und verbesserter Passquote Erfüllung. Für ergebnistechnische Korrektur sorgte eine Viertelstunde nach Wiederbeginn ein berechtigter Strafstoßpfiff, den der selbst gefoulte Shahab Ahmadi zum Anlass für das sicher besorgte 2:1 nahm (56.).
Da waren sie wieder, die Totgesagten, die Lorenz im Dribbling mit anschließender Rechtsschussfackel von halbrechts endgültig wieder aus der Gruft hievte (61.).
Ein Horror dagegen für die Norderstedter, denen im sechsten Heimspiel der Saison tatsächlich noch die sechste Nullrunde drohte. „Glashütte bisher noch ohne Punktgewinn zuhause – wird ja ganz easy!“, erkannte Schreiber derweil ein mögliches Moraldefizit in seinem Lager, das andersherum die letzten vier Duelle mit der Inkuletz-Elf allesamt verlor.
Tigranyans vergebene Konterchance deutete den Angstgegnerstatus wieder ein wenig an (63.).
Dem Dreier näher waren auf den letzten Metern jedoch die Gäste, denen eine famose Fußabwehr Dawit Christophs gegen Ahmadi einen Strich durch die Rechnung machte (70.). Auch fehlte es dem eingewechselten Julius Ahrens, dessen flinke Füße eine Bereicherung darstellten, an der letzten Genauigkeit (72.). Die Königschance zum Dusel-Sieg folgte in der Nachspielzeit, als Ahmadi frei an Christoph scheiterte und der Winkel für Lorenz´ Abstauber etwas zu spitz geriet (80.+2).
„Ärgerlich, dass wir unsere Chancen nicht reinmachen; das wäre ganz geil gewesen, wenn wir das dann noch drehen“, trauerte Kollege Schreiber einem Sieg hinterher, der an diesem Sonntagnachmittag allerdings auch etwas zu viel des Guten gewesen wäre.
„Wach sein – in beiden Hälften!“, lautet somit die Losung für das anstehende Heimspiel gegen Kellerkind Altona 93, das „wir nicht unterschätzen dürfen“.
Bis dahin hat Schanzes Nummer 10 noch eine sinnvolle Trainingsidee: „Ecken verteidigen sollten wir vielleicht wirklich mal üben. Und das nicht nur die ganze Zeit sagen, sondern irgendwann auch mal umsetzen!“.

Tore: 1:0 Gill (21. Dennstedt), 2:0 Polster (25. Dennstedt), 2:1 Ahmadi (56., Strafstoßtor, Gill an Ahmadi), 2:2 Lorenz (61.)

gelbe Karten: Polster, Siebrecht, Arslan – Schreiber

Schiedsrichter: Dennis Klietsch (Hamburger SV, Note 4)

Zuschauer: 50




Samstag, 3. Februar 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - Barsbütteler SV 1.C

Barsbütteler Anschauungsunterricht
Abgezocktes Spitzenteam zeigt Schanze die Grenzen auf

Ordentlich mitgespielt, aber wieder keine Punkte. Schlusslicht SC Sternschanze konnte zum Rückrundenbeginn gegen den Tabellendritten aus Barsbüttel keine verbesserten Aussichten im Abstiegskampf der U15-Oberliga für sich vermelden.
Schonungslos hatten die extrem abgeklärten Gäste dem zu weilen gefälligen Aufsteiger eine Lektion in punktgenauem Konterspiel erteilt.
So war es ein rasches Umschalten, das über rechts Johann Reemtsemas Eigentor zum 0:1 eingeleitet hatte (10.).
Ähnlich machte es der BSV nach knapp doppelt so viel Spielzeit, nur legte diesmal Jonathan Trunschke von links in die Mitte, wo Raik Mader klassisch vollstreckte (18.).
Etwas zu lässig vergab Trunschke per Lupfer (20.) das mögliche 0:3, das stets vor allem dann in der Luft lag, wenn Blondschopf Anton Finnern sein feines Füßchen für tiefe Anspiele aktivierte.
Defensiv überzeugten die  Weißen derweil durch Kompaktheit und resolute Zweikampfführung. Ein ums andere Mal bissen sich die Schanzer insbesondere an Rechtsverteidiger Alexander Gerz die Zähne aus.
Erst fünf Minuten vor dem Pausenpfiff kam Petter Langnes via Enders-Ecke einmal zur Kopfballchance, die BSV-Fänger Alan Antoszewski ebenso vereitelte, wie das Nachsetzen von Otto Hatzius Sarramona (30.).
Im Direktversuch von der Fahne küsste im zweiten Durchgang Franz Krumwiede das Gebälk des Spitzenteams, dem wiederum quasi im Gegenangriff Langnes´ Vorgehen gegen Henri Finnern im Sechzehner die 0:3-Vorentscheidung durch Trunschkes sicher versenkten Strafstoß ermöglichte (56.).
Die Willers-Elf, der der Abgang von Top-Stürmer Henrik Schön zum Ligakonkurrenten VfL 93 zum zweiten Halbjahr schmerzlich anzusehen war, schnupperte in Form von Milan von der Ruhrens Kopfstoß (Antoszewski wieder zur Stelle, 58.) zwar am 1:3, doch die Durchschlagskraft blieb heuer den Jungs vom Soltausredder vorbehalten.
Einen entzückenden Angriff über rechts veredelte Aemilius Aydin nicht weniger ästhetisch mit der Hacke zum 0:4 (61.), ehe Jannis Elfert im Duett der Joker mit Nick Feil treffsicher in der Gefahrenzone aufwartete (70.).
Am Ende vielleicht ein wenig zu viel des Guten im Anschauungsunterricht des Leistungskurses „Effizienz für Oberligisten“, zumal Marineblau wenig zuvor abermals im Rahmen eines Standards das Köpfchen (diesmal von Adam Schreier) zum wieder einmal verhinderten Ehrentreffer einsetzte (68.).
So bestätigten beide Kontrahenten ihre tabellarische Ausgangslage, die für die Barsbütteler im Idealfall gar noch zur Meisterschaft führen könnte (Spitzenreiter Niendorfer TSV ist nur sechs Zähler voraus). Im Schanzenviertel hängt dagegen weiter die rote Laterne, derer man sich mit einem Dreier im kommenden Auswärtsspiel bei der ebenfalls mit unten angesiedelten Eintracht aus Norderstedt entledigen könnte.

Tore: 0:1 Reemtsema (10., Eigentor, Mader), 0:2 Mader (18. Trunschke), 0:3 Trunschke (56., Langnes an H. Finnern), 0:4 Aydin (61. Trunschke), 0:5 Elfert (65 Adjei)

Schiedsrichter: Leon Yi-Yun Masli (FC Union Tornesch, Note 3)

Zuschauer: 45