Samstag, 8. Juni 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Vier- und Marschlande 2.B

Saisonausstand „mit Kämpferherz“
SCS-2008er betreiben noch einmal etwas Wiedergutmachung

Letzte Chance genutzt: Zum Ende „einer durchwachsenen Rückrunde“ sicherte sich die B1 des SC Sternschanze „ein geiles Gefühl, nochmal mit einem Sieg rauszugehen“, wie es Mittelfeldstratege Arthur Schreiber im Anschluss an den saisonabschließenden 4:3-Heimsieg gegen den rückrundenstarken SC Vier- und Marschlande in Worte goss.
Wenngleich „das Qualitätslevel dieses Spiels nicht sehr hoch“ war, bekamen die Schaulustigen am Wasserturm zumindest zahlreiche Strafraumszenen serviert.
Die Erste mochte im Fall von Kleon Lorenz Linksschuss (drüber) noch nicht zum Erfolg führen (5.), doch stattdessen bewies Gäste-Torjäger Finley Grun einmal mehr sein ganzes Stürmerportfolio. Seine „krasse Ballbehandlung“, mit der er „Bälle vorne unfassbar gut festmacht“, verhalf ihm zur perfekten Mitnahme eines nicht weniger starken Weitzel-Zuspiels, um platziert das 0:1 zu markieren (7.).
Flugs war der Spielstand aber wieder auf null gesetzt, als Lorenz die Chance aus schwierigem Winkel fast schon zu eigensinnig vergab, Schreiber jedoch an die unsanft und regelwidrig abgenommene Kugel kam und Marvin Bonsu sein Stoßstürmerhandwerk fehlschussfrei beherrschte (8.).
Es folgte ein wildes hin und her, in dem beidseitig „fast nur noch gebolzt“ wurde. In die Karten spielte dies den im Hinspiel mit 5:1 triumphierenden Jungs vom Deich, die Abwehrkante Noah Stoller per Pfostenschuss (12.) nah an jenes 1:2 führte, das Rouven Schwieger im Anschluss an einen Ballgewinn auf links in die lange Ecke gelingen sollte (16.). Glück für den SCS, dass Grun das Leder wenig später mit vollem Risiko nicht unter, sondern über die Latte hämmerte (23.).
Erneut Remis stand es – zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich – durch Lorenz´ Steckpass, der Bonsu im Flipperspiel mit dem gegnerischen Goalie zum dritten Treffer im vierten Landesligaeinsatz verhalf (28.).
Die Karten wieder neu gemischt, bis es nach dem Seitenwechsel abermals Grun war, der den Hausherren maximale Schwierigkeiten bereitete. Von Baran Sütcü war der „echt schnelle“ 9er nur durch Foul zu bremsen, was Mattes Grollmuß mit dem 2:3 vom Punkt quittierte (50.). Ebenso, wie der drüben eingewechselte Shahab Ahmadi, dem eines von zahlreichen Fouls von Lennox Kirchhecker – diesmal an Theo Spöhrer – den abermaligen Ausgleich aus elf Metern schenkte (63.).
Weiterhin spielerisch nicht vergnügungssteuerpflichtig – am Ende jedoch mit dem besseren Ende – quälte sich der Ex-Oberligaaspirant durch die verbliebene Spielzeit, denn spät schoss Koyar Hameed Mohammed seine Farben tatsächlich noch zum Heimsieg
mit Kämpferherz", nachdem Schreiber mit Schussfinte und Verlagerung nach außen einleitete und Ahmadi mit dem ersten Kontakt zum in die lange Ecke abschließenden Torschützen weiterleitete (77.). „Hat mich für Koyar gefreut, weil er ein richtig gutes Spiel gemacht hat!“, freute sich der damit wieder an einer Torentstehung beteiligte Schreiber für seinen Linksverteidiger, dessen zweites Saisontor auch eine opulente Nachspielzeit von acht Minuten nicht mehr vom Prädikat siegbringend trennen konnte. „Wenn ich es auf einer Skala von eins bis zehn einordnen müsste, würde es vielleicht auf einer drei oder vier landen. Ich glaube, das spiegelt das ganz gut wider“, erfuhr der heutige Auftritt eine Ähnliche Bewertung Schreibers, wie die „schwache, zum Ende ein bisschen gefangene Rückrunde“. „Mit einem bisschen mehr Konstanz hätte man die Saison deutlich besser zu Ende spielen – eventuell auch aufsteigen können“, bleibt letztlich angesichts der „starken Hinrunde“ eine vertane Möglichkeit zurück, den Sprung in Hamburgs Eliteliga des Jahrgangs 2008 zu packen.
„Jetzt spielen wir weiter Landesliga – das ist dann halt so“, nimmt Schanzes Spielmacher den Verbleib in einer Klasse mit trotzdem „interessanten Gegnern wie Glashütte, Aufstieger Grün-weiß Eimsbüttel oder von oben SV Lurup und Concordia“ fast etwas stoisch hin.

Tore: 0:1 Grun (7. Weitzel), 1:1 Bonsu (8. Schreiber), 1:2 R. Schwieger (16.), 2:2 Bonsu (28. Lorenz), 2:3 Grollmuß (50. Strafstoßtor, Sütcü an Grun), 3:3 Ahmadi (63., Strafstoßtor, Kirchhecker an Spöhrer), 4:3 Hameed Mohammed (77. Ahmadi)

Schiedsrichter: Abdullah Damar (Niendorfer TSV, Note 4)

Zuschauer: 45


Die Abschlusstabelle der U16-Landesliga 2023/2024:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Harburger SC 1.B (Ab)

22

18

0

4

64:35

29

54

02

Niendorfer TSV 2.B (Ab)

22

14

6

2

73:29

44

48

03

SC Victoria Hamburg 2.B

22

12

3

7

77:44

33

39

04

Harburger TB 1.B

22

11

5

6

51:43

  8

38

05

FC Süderelbe 2.B

22

11

3

8

47:42

  5

36

06

SC Sternschanze 1.B

22

8

5

9

41:50

-9

29

07

Glashütter SV 1.B

22

8

3

11

45:50

-5

27

08

SC Vier- und Marschlande 2.B

22

7

3

12

47:62

-15

24

09

TuS Berne 1.B

22

6

6

10

31:49

-18

24

10

Walddörfer SV 1.B (N)

22

6

5

11

31:41

-10

23

11

BFSV Atlantik 97 1.B

22

5

4

13

30:60

-30

19

12

Altona 93 2.B (N)

22

3

3

18

30:68

-32

12




Sonntag, 2. Juni 2024

Spielbericht USC Paloma 3.B - SC Sternschanze 2.B

Paloma beweist Nehmerqualitäten
3:0-Führung vergeben, doch der Vizemeister schlägt zurück!  

Vizemeister der U16-Kreisklasse 05 ist die dritte Mannschaft des USC Paloma! Dies wickelte die Elf von Trainer Manuel Dragomir bereits in ihrem vorletzten Match, daheim gegen den Verfolger aus der Sternschanze, in trockene Tücher.
So ganz ohne kleines Drama wollte der Sonntagnachmittag an der Brucknerstraße allerdings nicht auskommen.
Zu Beginn lief alles wie am Schnürchen, für die Hausherren, die bereits nach fünf Minuten mit 1:0 in die Vorhand gingen. Ein langer Schlag leitete ein, Hristo Ziolgas mit der Hereingabe und Finn Demps netzte im Sturmzentrum zur Führung.
Nachschlag servierte nach einem Dreifachen an Spielzeit der Gegner auf dem Silbertablett. Ein schwacher Abstoß, genau in die Schlappen von David Ly und schon stand es 2:0 (16.).
Schanze, das zwar selbst immer mal wieder Nadelstiche wie Fabrizio Vogts schön über Juri Masanek und Arthur Mohr herausgespielte Zentralchance, setzte (24.), schien mit seiner ungeordneten und teils zu körperlosen Herangehensweise der perfekte Punktelieferant für die Absicherung von Rang zwei. Wer wollte an dieser ehrlich noch zweifeln, nachdem Demps Schlussmann Grützner unter Stress setzte und dem schließlich umkurvten Goalie Gegentreffer Nummer drei einschenkte (27.)?!
Zumindest etwas parierende Rehabilitation erfuhr der sonst so zuverlässige Fänger gegen Akanay Kirazoglu, nachdem man diesen erst mit der Kugel am Fuß gewähren ließ (31.).
Ein wenig wie aus dem Nichts kam da Johnny Freitags 3:1, das der Zentrumsspieler einfach mal aus 20 Metern, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand, erzielte (37.).
Und tatsächlich sollte der SCS, der mit Koyar Hameed Mohammed aus der B1 und den 2009ern Noah Heinke und Juri Masanek gleich drei Fremdspieler in den knappen Spieltagskader beorderte, mit genau diesem Trio für ausgeglichene Verhältnisse sorgen. Aus einem Einwurf von Linksverteidiger Hameed Mohammed resultierte Freitags Doppelpack, den Heinke über rechts bereitete (50.), ehe Heinkes 3:3-Ausgleich aus einem Konter entsprang (56.). Paloma hatte sich hier noch zu sehr mit dem Wunsch nach einem Strafstoß im Rahmen der vorigen Strafraumaktion beschäftigt...
Das mussten die Tauben erstmal verdauen, kamen dann aber gestärkt wieder zurück. Im Doppelpass mit Ziogas lieferte Kevin Hofmann halblinks im Sechzehner die ideale Antwort in Form des 4:3 (67.). Im Anschluss an eine offensive Balleroberung stellte erneut Demps sogar auf 5:3 (70.). Der USC wieder obenauf!
Noch aber war er nicht komplett aus dem Schneider – auch, weil Demps toller Abschluss nur knapp nicht toll genug zum Hattrick war (77.).
Stattdessen verkürzte Schanze durch eine 2009er-Co-Produktion (Heinke schickte Masanek auf die Reise, 80.+1) noch einmal 5:4 – die Schlusspointe eines Matches, das seine kurioseste Geschichte bereits vor dem Anpfiff schrieb, als ein SCS-Akteur nicht nur Probleme mit der pünktlichen Anreise hatte, sondern dann auch noch am Spielort feststellen musste, dass er ohne seine Fußballsachen aufgebrochen war…

Tore: 1:0 Demps (5. Ziogas), 2:0 Ly (16.), 3:0 Demps (27.), 3:1 Freitag (37.), 3:2 Freitag (50. Heinke), 3:3 Heinke (56.), 4:3 Hofmann (67. Ziogas), 5:3 Demps (70.), 5:4 Masanek (80.+1, Heinke)

Schiedsrichter: Dirk Schneider (USC Paloma, Note 4)

Zuschauer: 25


Spielbericht Niendorfer TSV 3.C - HSV Barmbek-Uhlenhorst 3.C

BU vermasselt sich die Revanche
Ballverluste und individuelle Fehler führen zur Niederlage

Eine offene Rechnung aus der Herbstrunde der U15-Bezirksliga wollte die C3 des HSV Barmbek-Uhlenhorst zum Saisonausklang 2023/2024 in Niendorf begleichen. Anstatt die knappe 0:1-Niederlage aus dem September zumindest statistisch mit einem Testspielsieg zu kaschieren, setzte es eine am Ende deutliche 2:5-Pleite am Bondenwald.
Dort hatten sich die im Herbst mit in die Kreisliga abgestiegenen aber nun wieder in die Bezirksliga promovierten Niendorfer den besseren Start erwischt, ließen die Kugel nicht nur bei Eloi Guilbauds Möglichkeit am zweiten Pfosten (6.) gut laufen.
Die Führung, erzielt durch einen langen Ball, der den flach abschließenden Julian Schelberger fand, durfte daher als gerechtfertigt angesehen werden (8.).
Quasi im Gegenzug folgte die Ernüchterung auf das NTSV-Hurra, als Mohammed Aldirmaz das Heft über rechts in die Hand nahm, sich durchsetzte und quer für Medin Ramadanis Ausgleichstor auflegte (9.).
Gut was los, an der Waldgrenze, wo sich die Gastgeber ihren Vorsprung nur wenig später zurückholen sollten. Ein Ballgewinn im Zentrum und schon ging es mit Tempo nach außen, von wo Ledian Tetaj die entscheidende Hereingabe für den einsam mit rechts einnetzenden Guilbaud vors Tor brachte (13.).
Etwas geordneter machten die Teams in der Folge weiter, was den Torrauszenenschnitt merklich senkte. Ein korrekt erkanntes Abseitstor von Guilbaud für den NTSV (22.) und eine gute Schusschance des eifrigen Samuel Rasche, zunichtegemacht durch den abtauchenden Mads Lego (30.), beförderten Führungsausbau und Torgleichzahl dennoch jeweils einmal in den Bereich des Möglichen.
Letztere gelang den Gästen im zweiten Abschnitt diesmal im eigenen Umschaltspiel, das ihnen Mauricio Camaras zu ballverliebtes Dribbling möglich gemacht hatte. Rasche startete durch und behielt im Lauf die Übersicht, Ramadani am langen Eck für das 2:2 zu bedienen (48.).
Die Ausgleichsfreude wich jedoch flugs der Ernüchterung, nachdem BU nun zu viel riskierte und Camara seinen Fauxpas als Schütze des 3:2-Kontertores wieder vergessen machte (51.).
Endgültig vermasseln tat sich die Elf des lebhaft an der Seitenlinie animierenden Mohamed Salam die Punktspielwiedergutmachung mit einem Abstoß, genau in die Schlappen des Gegners, der in Person des wiedereingewechselten Schelberger mit dem 4:2 alles klarmachte (62.). Als feine Matisse gönnten sich die Hausherren noch den 5:2-Endstand, der ebenfalls nicht frei von gegnerischer Mithilfe fiel. Diesmal schlug Verteidiger Papa Cissé eine seltsame Kerze, die Leandro Artan im Eckstoßgetümmel handlungsschnell verwertete (69.).

Tore: 1:0 Schelberger (8. Goltz), 1:1 Ramadani (9. Aldirmaz), 2:1 Guilbaud (13. Tetaj), 2:2 Ramadani (49. Rasche), 3:2 Camara (51. Qureshi), 4:2 Schelberger (62.), 5:2 Artan (69. Guibaud)

gelbe Karten: keine – Ramadani

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 20


Doppelpack zum Testspielsieg: Julian Schelberger.

Samstag, 1. Juni 2024

Spielbericht HEBC 3.D - SV Eidelstedt 2.D

Sturmlauf in die Eliteliga
Oberliga geschafft! HEBC-2012er überrollten den SV Eidelstedt

Ab in die Oberliga! Als die 2012er nach dem Hitzespiel gegen den SV Eidelstedt geschlossen den Eisladen um die Ecke enterten, wurde ihnen nicht nur eine wohltuende Abkühlung, sondern allen voran eine kleine Belohnung für das erreichte Klassenziel serviert: die Oberligaqualifikation zur kommenden U13-Saison!
Die Ausgangslage vor dem Duell mit dem Tabellenvierten erforderte wahrlich keinen Matheleistungskurs: Ein Heimsieg und der erforderliche Rang vier wäre in Beton gegossen. Als fleischgewordener Zementmischer für dieses Unterfangen stellte sich einmal mehr der pfeilschnelle Farouk Rawi heraus, den SVE-Schlussmann Adin Huskic bereits nach wenigen Sekunden auf den Hosenboden beförderte und dem Offensivmann somit das flache 1:0 vom Punkt ermöglichte (1.).
Ein Selbstläufer sollte die Angelegenheit in der Folge dennoch erstmal nicht werden. Sobald bei Gelb-blau Vincent Probst im Vorwärtsgang an der Kugel war, entstand Gefahr, die beim ersten Angriffsvorfall noch abgewendet werden konnte (2.), ehe Kollege Mats Lahs per Hochschuss den hier nicht unverdienten Gleichstand erzielte (3.).
Chancen auf beiden Seiten boten sich auch danach, wieder machte Rawis Tempo am Reinmüller den Unterschied. Dynamisch marschierte HEBCs Nummer 19 die rechte Linie entlang, um quer zum einschiebenden Isa Ünlü zu spielen – 2:1 (11.)!
Das 3:1 selbst aus zentraler Schussposition selbst erzielt (19.), standen beim 4:1 zwei andere Kollegen im Rampenlicht: Luka Jovic musste sich in erster Instanz noch einer Fußabwehr beugen, freute sich dann aber über das Abstaubertor des mitgeeilten Momme Wietzke (24.). Dass die Eidelstedter zu diesem Zeitpunkt wieder vollzählig waren, weil Ben Michelsons gnädige Zeitstrafe (Notbremse an Wietzke, 15.) bereits abgelaufen war, vermochte man ob des löchrigen Zentrums nicht so recht vernehmen…
Lila-weiß fühlte sich indes unentwegt dazu eingeladen, weiter am Ergebnis zu schrauben. Luca Thaler erwischte zwar nur den Außenpfosten (31.), doch dem steil geschickten Rawi gelang es, trotz des herausstürzenden Sensenmanns Huskic zum 5:1 zu netzen (38.).
Im Doppelpass mit Moritz Henkel schenkte Wietzke den naiv hoch verteidigenden Furtweglern das halbe Dutzend ein (50.), während Ünlü kurz vor Ultimo noch ein klassisches Mittelstürmertor aus kurzer Distanz zum 7:1 beisteuerte (59.).
Etwas Wasser geriet zum Ende aber doch noch in den (alkoholfreien) Aufstiegssekt, leitete ein prompt bestrafter Fehlpass von Torhüter Mats Hagelstein einen seltsam passiven Schlussakkord ein. Dem verkürzenden 7:2 durch Denzel Zuzie (60.) folgte nämlich Lahs´ fahrig verteidigtes 7:3 (60.+1) und sogar noch dessen vergebene Großchance zum möglichen 7:4 (60.+2). Gut für den HEBC, dass kurz danach Finito war!
Jubel beim „Verein zwischen den Häusern“, wohingegen der SV Eidelstedt am letzten Spieltag einen Dreier gegen den schon sicheren Oberligisten aus Niendorf benötigt, um im Falle eines Punktverlusts des Eimsbütteler TV doch noch den letzten verblieben Fahrschein in die hamburger Eliteliga zu ergattern.

Tore: 1:0 Rawi (1., Strafstoßtor, Huskic an Rawi), 1:1 Mats Lahs (3.), 2:1 Ünlü (11. Rawi), 3:1 Rawi (19. L. Jovic), 4:1 Wietzke (24. L. Jovic), 5:1 Rawi (38.), 6:1 Wietzke (50. Henkel), 7:1 Ünlü (59. Wietzke), 7:2 Zuzie (60.), 7:3 Mats Lahs (60.+1)

Zeitstrafe: Michelson (SV Eidelstedt, 15., Notbremse an Wietzke)

Schiedsrichter: Ugur Yazgi (SV Großborstel, Note 5)

Zuschauer: 45





Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Punkte geklaut“: SCS verspielt Derby-Triumph
Strafstoß in der Extrazeit sorgt für lange Schanzen-Gesichter

12 Uhr – High Noon an der Hoheluft! Und ja, mit scharfen Schüssen, fliegenden Fäusten und Spannung bis in die lange Nachspielzeit sollte das U16-Landesligaderby zwischen dem SC Victoria und dem SC Sternschanze auch so einiges zu bieten haben.
Wenig überraschend gehörte das Kommando anfänglich den bereits als Oberligaaufsteiger feststehenden Gastgebern, die den Widersacher mit hohem Pressing an den eigenen Strafraum fesselten. „Das haben wir in den Anfangsminuten nicht gut hinbekommen, das zu überspielen und konsequent rauszuschieben“, räumte SCS-Kapitän Arthur Schreiber ein. Auch, wenn es „nicht komplett gedacht war, so tief anzufangen“, überstanden seine Farben die „80 Prozent Ballbesitz“ des Gegners. Zum Einen, weil der Tabellendritte in letzter Konsequenz den Abschluss vermissen ließ – zum anderen, weil Julius Ahrens perfekt nach Drehbuch das schmeichelhafte 0:1 markierte. Auf direkte Anweisung von Co-Trainer Khaled Teldja bemühte Baran Sütcü den Flugball aus der Innenverteidigung, ehe der gestartete Ahrens mit etwas Glück bei der Verarbeitung im Rücken der Abwehr landete, um flach „eine Entlastung“ zum frühen Zeitpunkt zu schaffen (8.).
Vicky dagegen tat sich weiter schwierig im letzten Drittel. Erst in Minute 20 kam Victor Ende einmal satt zur Chance (rechts vorbei), ehe Finley Dresemeyer auf Einladung der Schanzer die zentrale Königschance etwas leichtfertig verschleuderte (25.).
Die Gäste durften derweil bei einer fast direkt versenkten Schreiber-Ecke kurz auf das 0:2 hoffen (35.).
Ebenfalls von der Fahne wurde es als nächstes, diesmal von Gelb-blau, gefährlich, als Paxton Fritsch den zu ihm durchgerutschten Standard mit der Innenseite nicht in den Quader bekam (53.). Ein Tor wäre für den Abwehrspieler, der dem Vicky-Sammelsurium an diversen Ex-Schanzern angehört, freilich eine besondere Angelegenheit gewesen.
Ein weiteres Mitglied des blau-roten Ehemaligenclubs rückte kurz darauf in Fokus, ging es nach taktischem Foulspiel Oscar Hiddemanns gegen Anton Kuhlmann hoch her. Das Format von Muhammad Ali gegen George Forman 1974 („Rumble in the Jungle“) hatte es nicht, doch zum Feldverweis für beide brachte es die Szene allemal (59.)…
Mit dem neu gewonnenen Platz auf der Kunstwiese wusste daraufhin der Tabellensiebte einiges anzufangen, tauchte Theodor Spöhrer im Zusammenspiel mit Schreiber vorne auf, um die Kugel fußfein für den sicher abschließenden Marvin Bonsu zu servieren – 0:2 (65.)!
Schanze also trotz des personellen Verlusts (Kuhlmann lieferte bis zum Feldverweis eine bärenstarke Vorstellung) obenauf. Der dritte Sieg in Serie im delikaten Duell zum Greifen nah, doch die Stolze-Elf ist immer für amtliche Schlussoffensiven zu haben.
So auch heute. Den Startschuss dazu lieferte Dresemeyers ligaweit gefürchtete Geschwindigkeit, die ihn ungebremst durch das SCS-Zentrum in Richtung Anschlusstreffer sausen ließ (76.). „Wir haben gut weitergemacht und dann halt ein unglückliches 2:1 bekommen“, haderte Schreiber, dem da bereits Böses schwante: „Dann war es eigentlich vorprogrammiert, dass es (das Ausgleichstor) irgendwie noch fällt!“. Gegen einen abgefälschten Ende-Schuss verhinderte Schlussmann Shivnath Arora noch das drohende 2:2 (77.), das schließlich vom Punkt zur Realität werden sollte. Clever war Ende Sütcüs Kontakteinladung gefolgt, woraufhin Joker Ben Reinholz souverän auf pari pari stellte (80.+2). „Ergebnistechnisch ist es am Ende ein verspielter Sieg gewesen“, bedauerte Schreiber das Remis, das „von den Spielanteilen her aber in Ordnung ist“. Mit den allerletzten Körnern war ihm in der Mittagshitze per Heber aus 37 Metern über den weit vorstehenden Alexander Protsenko sogar noch der goldene Treffer, die „zwei geklauten Punkte“ wieder zurück zu erobern, möglich (vorbei, 80.+6). Nachdem in Nachspielminute acht Sütcü einen Lorenz-Freistoß nicht zielgenau einnicken konnte, war die beidseitig ernüchternde Punkteteilung beschlossene Sache.
Der Dreikampf um Platz drei zwischen dem SC Victoria (36 Punkte), dem FC Süderelbe (36) und dem Harburger TB (35) bleibt somit bis zum folgenden Finalspieltag offen.
Weit davon entfernt hat der SCS mit einem Erfolg gegen den rückrundenstarken SC Vier- und Marschlande nicht nur die Chance, „ein richtiges Scheißspiel“ aus der Hinrunde (1:5 am Zollenspieker) ein Stück weit gerade zu biegen, sondern nebenbei auch noch die obere Tabellenhälfte klarzumachen.

Tore: 0:1 Ahrens (8. Sütcü), 0:2 Bonsu (65. Spöhrer), 1:2 Dresemeyer (76.), 2:2 Reinholz (80.+2, Strafstoßtor, Sütcü an Ende)

gelbe Karten: Lindroth, Kiula Papa – Arora, Lorenz

rote Karten: Hiddemann (SC Victoria, 59., Tätlichkeit), Kuhlmann (SC Sternschanze, 59., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 45



Sonntag, 26. Mai 2024

Spielbericht FC Alsterbrüder 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Guter Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“
Nachher „fahrige“ Schanze-2008er gewinnen kleines Test-Derby

Nach den Maiferien wieder etwas Rhythmus aufzunehmen, lautete die Devise für die 1.B des SC Sternschanze im Testspiel beim eine Etage tiefer angesiedelten FC Alsterbrüder. Ein Unterfangen, das gegen den Nachbarn am Walter-Wächter-Platz zumindest in Teilen gelingen sollte. Bemerkenswert war dabei die Effizienz, mit der die Schanzenkicker im ersten Abschnitt zu Werke gingen. Mit reichlich Spielanteilen ausgestattet, erreichten sie häufig die Gefahrenzone, wo Theodor Spöhrer mit einer Dribbel- und Abspielvorlage durch Kleon Lorenz von der Grundlinie just den ersten erwähnenswerten Offensivausflug aus kürzester Entfernung veredelte (8.).
Wenig später freute sich auch der perfekt tief gestartete Arthur Schreiber über einen Lorenz-Service, diesmal in Form eines Zuspiels hinter die laut Schreiber „echt unsortierte Kette“ der Alsterbrüder. Den Torwart zu überlupfen war da nur noch Formsache (11.)…
Im ein-Mann-Pressing gegen den Ex-Schanzer Ben Liefländer stellte Spöhrer nur Sekunden danach auf 0:3, indem dieser nicht nur den Ball, sondern auch das Eins-gegen-eins mit Schlussmann Tammo Wessendorf gewann (12.).
Jeweils ansehnlich herausgespielt setzte es Mitte des ersten Durchgangs einen Doppelschlag zum 0:5, bei dem erst Simeon Dill einen unwiderstehlichen Sütcü-Flugball vor dem Tor verwertete (20.), ehe nun Lorenz einmal selbst am Ende eines stilisierten Vortrags stand (21.). Das halbe Halbzeit-Dutzend komplett machte schließlich Marvin Bonsu auf Anspiel Janes Djau (40.). Sechs Treffer und „viel den Ball laufen lassen“ – Schreiber und seine Kollegen haben es „in der ersten Hälfte gut gemacht“.
Nicht so nach dem Wiederbeginn. „Unser Spielziel in Hälfte zwei war, dass wir viel den Ball laufen lassen und so viele Ballverlagerungen im gegnerischen letzten Drittel hinbekommen, wie möglich. Das ist nicht der Fall gewesen – das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, skizzierte der selbst nicht mehr voll fokussiert wirkende Spielmacher, der sich unterdessen mal wieder ein Ticket wegen Meckerns abholte (64.), einen wesentlichen „Grund dafür, dass es dann sehr zerfahren war“.
Zwei leichtfertig vergebene Großchancen per Heber (zuvor bediente Sütcü ihn mit einem erneuten Sahne-Pass, 41.) und von halblinks, wo Schreiber das Spielgerät „über den linken Fuß gerutscht“ war (42.), bildeten das unsaubere Vorgehen des SCS treffend ab.
Getroffen in der Disziplin des Lupfers hatte immerhin Ariyan Shafaei Shamsabadiyan, den Dill zuvor famos in Szene setzte (52.). Fast noch ästhetischer kam der „16er“ im Doppelpass mit Felix Lenzen zur (leider) vergebenen Top-Chance auf das 0:8 (55.).
Ein Spielstand, den es heuer nicht geben sollte, mochte der SCS auch gegen den am unteren Bezirksligaende herumkrebsenden FCA nicht auf sein obligatorisches Ecken-Gegentor verzichten. Kurze Variante zu Lando Ulrich Rodriguez, Schanze im Tiefschlaf und schon war der schöne Ehrentreffer vom rechten Strafraumeck aus hineingezirkelt (58.). Bereits der im Sechzehner zu spät angespielte Lennart Landt (Parade Shivnath Arora, 25.) und Henry Breuer aus dem Rückraum (49.) schnupperten vorher am Torerfolg gegen einen zu weilen hinten etwas holprigen Landesligisten.
Dieser blies erst nach einem Blockwechsel, der unter anderem Spöhrer und Lorenz zurück auf die Platte spülte, wieder konkret zum strukturierten Angriff. Kurz nachdem ein Versuch von Lorenz fliegend entschärft werden konnte, kam Noah Taddigs aus dem Gewurstel zum flach gesetzten 1:8 aus zwölf Metern (72.), dem Lorenz mit dem linken Puschen, die ebenfalls auf der Kunstgrasnarbe tanzende 1:9-Endnote hinterher schickte (73.).
„Ein guter Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“, bilanzierte Schreiber im Anschluss an das Vorspiel für das Prestigeduell mit dem feststehenden Oberligaaufsteiger des SC Victoria. „Was da wirklich funktionieren muss, ist, eine klare Kommunikation auf dem Platz und wirklich 110 Prozent von jedem!“, steht bereits seine wesentliche Forderung für das vorletzte Saisonspiel gegen die „ganz große Nummer“, die auch dank einiger Neuzugänge „eine sehr gute Rückrunde“ mit aktuell fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen und dem daraus resultierenden Platz drei auf die Beine stellte. „Da muss von uns wirklich alles reingegeben werden!“. Neben dem Versuch, als Team noch auf Rang sechs zu springen, möchte der eine oder andere Wechselwillige in Marineblau den Kick im Stadion Hoheluft vermutlich auch als Plattform für nachhaltige Eigenwerbung für sich nutzen…

Tore: 0:1 Spöhrer (8. Lorenz), 0:2 Schreiber (11. Lorenz), 0:3 Spöhrer (12.), 0:4 Dill (20. Sütcü), 0:5 Lorenz (21. Ahrens), 0:6 Bonsu (40. Djau), 0:7 Shafaei Shamsabadiyan (52. Dill), 1:7 Ulrich Rodriguez (58), 1:8 Taddigs (72.), 1:9 Lorenz (73. Spöhrer)

gelbe Karten: Farhadian, Wiedemann – Schreiber

Schiedsrichter: Fynn Maximilian Krüger (Glashütter SV, Note 2,5)

Zuschauer: 25