Samstag, 5. Februar 2011

Spielbericht VfL Hammonia - GW Eimsbüttel

Der Fehlerteufel spielte mit
Festival der Unzulänglichkeiten an der Sternschanze

„Wir haben uns hier gut verkauft und letztlich durch unnötige Gegentore verloren. Das ist wirklich ärgerlich!“, verließ GWE-Verteidiger Claas Kruse den Kunstrasen an der Sternschanze mit gemischten Gefühlen.
In der Tat für den klassenniedrigeren Club mehr drin als das 2:3 gegen den VfL Hammonia.
GWE begann bissig, versuchte den Gegner unter Druck zu setzen, was eine Feldüberlegenheit zur Folge hatte. In der zehnten Minute dann das Tor durch einen Freistoß von Nicholas Burke aus zentraler Position. Ein Tor, bei dem Schlussmann Andreas Doege alles andere als glücklich aussah.
Der VfL wirkte wenig inspiriert und passte sich in der ersten Viertelstunde dem miserablen Wetter an. Die Bayraktar/Ortelt-Elf konnte in diesem Zeitintervall keine nennenswerten Offensivszenen setzen.
Die übernahmen die Gäste. Marc Güldener mit einer klasse Einzelaktion gegen Bakary Njie, den er einfach stehen ließ, kurzes Abspiel zum aufgerückten Simon Schirrmacher und dessen abgefälschter Schuss ins Tor markierten das 0:2, wobei Hammonias Torsteher wieder keine gute Figur machte (13.).
Nun kam auch der Bezirksligist endlich besser ins Spiel. Erstmals konkret wurde es mit einem Freistoß von Hakan Bitkin auf rechtsaußen, geklärt in der Mitte, doch Bitkins zweiter Versuch rutschte GWE-Keeper Lennart Meiners auf extrem unglückliche Weise unter dem Körper durch.
Nur noch 1:2 und Bitkin freute sich wie ein Pfefferkuchen!
Keine 60 Sekunden später unternahm Meiners Schadensbegrenzung, als er einen Pielorz-Freistoß aus 20 Metern mit den Fäusten zur Ecke abwehrte.
Elf Minuten später passierte genau das, was jeden Trainer in die Torheit treibt: „Da hat einer von uns im letzten Moment geklärt und irgendwie war der dann drin. Ich habe keine Ahnung, was da los war“, wusste Kruse trotz physischer Anwesenheit nicht, wie es zum 2:2-Ausgleichstreffer des VfL Hammonia gekommen war.
Tatsächlich klärte Schirrmacher in letzter Sekunde vor Angreifer Pielorz zur Ecke, was seine Mitspieler dazu brachte, ihren Kapitän überschwänglich zu loben. Dass Pielorz den folgenden Eckball bereits ausführte, bemerkten die Jungs vom Tiefenstaaken nicht. Bitkin freute sich somit über allen Platz und Raum im gegnerischen Sechzehner freuen und köpfte unbedrängt zum Ausgleich aus 13 Metern ein.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte gab es nur einige intensive Zweikämpfe und Fehleinschätzungen des Schiedsrichtergespanns, das durch das Fehlen eines einheitlichen Strafmaßes für Unruhe auf dem Platz sorgte. So sah GWEs Joachim Görsch für ein Foulspiel Marc Güldeners die gelbe Karte…
Berechtigt war dagegen die gelbe Karte für Bitkin in der 40. Minute. Einen hohen Ball nahm er im Strafraum in bester Volleyballmanier mit den Händen an. „Er weiß genau, dass er da nur den Kopf hinhalten muss und dann macht er sein drittes Tor und kann raus“, wunderte sich auch Trainer Klaus Ortelt.
Mit insgesamt sieben neuen Akteuren ging es dann weiter und der Unparteiische pfiff weiter konfus. So holte der eingewechselte Sebastian Ernst Gegenspieler Cihan Eshasoglu von den Beinen, was dieser als persönlichen Angriff sah. Verbal ging der Gefoulte auf den sich entschuldigen wollenden Ernst los. Burke, mittlerweile GWE-Spielführer, und sein Gegenüber, Erkan Özkan, gingen schlichtend dazwischen, wofür Burke neben Eshasoglu überraschend den gelben Karton kassierte (58.).
Sportlich interessant wurde es dann wieder in Minute 65, als Meikel Sakha und Nuri Emini innerhalb von drei Sekunden aus jeweils guter Position an Meiners scheiterten.
Hammonia zeigte sich jetzt mit leichten Ballbesitzvorteilen, hatte aber 81. Minute Fortuna mit im Aufgebot, als Ernst nach individuellem Fehler Özkan frei vor Doege auftauchte, doch sein hektischer Abschluss endete neben dem Gehäuse- Zuvor hatte es noch auf der anderen Seite durch Emini gebrannt: Mit seinem Versuch traf er nur das Aluminium.
Den Schlusspunkt in einem intensiven Testmatch setzte kurz vor Ultimo der VfL. Und was für einen! Emini versenkte einen Freistoß aus 21 Metern, zentraler Position, herrlich in den Maschen, sodass der Favorit doch noch das Spiel endgültig drehte und den Sieg davontrug.
Es war die Fortsetzung einer beeindruckenden Siegesserie des VfL in der Rückrundenvorbereitung, denn die in der Bezirksliga stark abstiegsbedrohte Elf aus dem Schanzenviertel konnte bislang alle fünf Testspiele gewinnen.
Das Kontrastprogramm findet man derzeit beim Team von Trainer Nico Grabarczyk, das alle vier Begegnungen verlor und dabei stets drei oder mehr Gegentreffer hinnehmen musste. Der angestrebte Platz im oberen Drittel der Kreisliga 7 scheint so nur schwierig zu erreichen.

VfL Hammonia: Doege – Eshasoglu, Tabar, Sakha, Njie – Souza Matos (46. Özkan) – Ocker, Atashrokh, Emini (46. Arslan) – Birkin (46. Coskun), Pielorz (78. Emini), Trainergespann: Cevdet Bayraktar & Klaus Ortelt

GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski, Schirrmacher (46. Harth), Eick, Kruse – Görsch (46. S. Pleus) – M. Güldener (46. C. Pleus), Burke, Salam – Dahms (77. Schirrmacher), Heicks (46. Ernst), Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 0:1 Burke (10. direkter Freistoß), 0:2 Schirrmacher (13. M. Güldener), 1:2 Bitkin (22.), 2:2 Bitkin (34. Pielorz), 3:2 Emini (89. direkter Freistoß)

gelbe Karten: Eshasoglu, Bitkin – Burke, Görsch

Schiedsrichter: Arwit Kumeth (SC Alstertal/Langenhorn, Note 5,5)

Zuschauer: 6

Spielbericht SC Sternschanze 7er.-Frauen - TuRa Harksheide 7er-Frauen

Schirm-Dreierpack zu wenig
Heimniederlage für Sternschanzes 7er-Frauen

In einer temporeichen ersten Halbzeit erspielten sich beide Teams einige Chancen, die dem Spielverlauf nicht ganz entsprechend, zu einem 2:4 genutzt werden konnten.
Zunächst waren es jedoch die Gastgeberinnen, die den optisch besseren Eindruck machten und verdienten mit 1:0 führten (Tor von Karen Schirm, 5.), ehe die Norderstedterinnen nun begannen, das Tempo anzuziehen. Besonders hervor tat sich dabei Angreiferin Frederike Jenn, die als Dreh- und Angelpunkt an nahezu allen TuRa-Szenen beteiligt war. Daher kam es nicht von ungefähr, dass sie durch ein Tor (11.) und eine Vorlage für Vanessa Haaks (27.) maßgeblich zum zwischenzeitlichen 1:2 beitrug. Fünf Minuten später egalisierte Blau-rot den Rückstand durch Schirms zweiten Streich wieder, doch waren die Gäste heute um keine Antwort verlegen. So stellte Ramona Pusch die Führung im Strafraum rasch wieder her (33.). Und es kam noch besser, als Haaks der perfekte Steilpass für die gestartete Jenn gelang und die Angespielte frei vor Anne Schick keine Nerven zeigte – 2:4!
In Abschnitt zwei verflachte das Geschehen spürbar. Die hohe Spielgeschwindigkeit der ersten Halbzeit hatte ihre Spuren hinterlassen.
Knapp zehn ereignislose Minuten beendete Spielführerin Haaks mit einer sehenswerten Einzelaktion, abgeschlossen zum 2:5, sodass die Blau-weißen schon vorzeitig davongezogen schienen.
Schanze gab sich jedoch noch nicht geschlagen und verkürzte durch einen echten Schirm-Kracher per Freistoß aus 18 Metern auf 3:5 (55.). Ging da etwa noch was? Nein, brachte TuRa die drei Punkte mit souveräner Abwehrarbeit nicht unverdient über die Linie. Sieg Nummer drei in Serie dürfte auch für den am kommenden Wochenende favorisierten HSV (3. Frauen) eine kleine Warnung sein.

SC Sternschanze 7er-Frauen: Schick – Tiedje, von Düsterlho, Wiedener, Schirm, Warnke, Koritensky, eingewechselt: Zaehle, Horn, Coerdt, Trainerin: Köntges

TuRa Harksheide 7er-Frauen: Schuck – Haaks, Pusch, Leichsenring, Dietzsch, Jenn, Nielsen, Trainer: Heider

Tore: 1:0 Schirm (5. Koritensky), 1:1 Jenn (11. Nielsen), 1:2 Haaks (27. Jenn), 2:2 Schirm (32. Zaehle), 2:3 Pusch (33. Jenn), 2:4 Jenn (37. Haaks), 2:5 Haaks (49.), 3:5 Schirm (55. direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Stefan Romacker (GW Eimsbüttel, Note 3)

Zuschauer: 21

Sonntag, 21. November 2010

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Victoria Hamburg II


Klare Verhältnisse!
Vicky II schlägt VFL-Reserve deutlich mit 4:0

Das „Eröffnungsspiel“ des 17. Spieltages der Kreisliga 5 brachte mit der zweiten Mannschaft des SC Victoria einen klaren Sieger heraus. Am Ende siegte das Team um die Oberliga-Leihgabe Marcel Rutz mit 4:0 gegen einen harmlosen Aufsteiger.

Der SCV, mit einem Zwei-Mann-Fanblock angereist, war es, der in Person von Ilhan Kirpik nach fünf Spielminuten zur ersten nennenswerten Torgelegenheit der Partie kam.
Kirpik scheiterte mit einem Freistoß aus 20 Metern an Sven Oeser, der rechtzeitig unten war, um das frühe Gegentor zu verhindern.
Dennoch war VFL-Coach Marco Ritter besorgt, denn nach nur sieben Minuten musste Defensivorganisator Detlev Öhlmann mit Oberschenkelproblemen aufgeben und wurde durch Finn Masurek ersetzt, während Reik Freimuth nun auf der ungewohnten Position des Liberos aushelfen musste. Keine einfache Situation für den Aufsteiger, der sich mit einer äußerst defensiven Ausrichtung auf eine echte Abwehrschlacht einstellte.
Erst 23 Minuten später kam das Team in den blau-gelben Trikots zur zweiten Torchance von Belangen, als Philipp Wolpers sein Glück mit einem Linksschuss aus halblinker Position versuchte, jedoch das Ziel verfehlte.
Nach geschlagenen 31 Minuten ohne eigenen Torschuss brach VFL-Angreifer Simon Dierks den Bann mit einem höchst verunglückten Schussversuch aus 25 Metern, bei dem er aber mehr den Boden als den Ball traf.
Konkreter wurde es, als der extrem offensiv eingestellte Linksverteidiger Irfan Kirpik seinen Mitspieler Ilhan Kirpik auf der linken Seite bediente, dieser aber aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (38.).
In der 42. Minute bestrafte der SCV nun die, offensiv gesehen, Contraproduktive Spielhaltung der Gastgeber durch das 0:1. Reik Freimuth schaffte es hier nicht, das Spielgerät trotz richtigem Stellungsspiels im Zweikampf gegen Andre Reinhold aus dem eigenen Strafraum zu klären, was sich der listige Stürmer zum Vorteil machte und flach in die Mitte zum freistehenden Kwame Owusu spielte, der ohne Mühe aus zwei Metern einnetzen konnte.
Mit dem 0:1 im Nacken, ergab sich zwei Minuten nach dem Gegentreffer die zweite Halbchance der Partie für den VFL durch einen Distanzschuss von Martin Orlowski, den Simon Dierks zuvor vorlegte.
Einige Augenblicke und eine gelbe Karte für Kwame Owusu später hätte genau dieser den Spielstand verdoppeln können, doch sein Versuch mit links nach einer schönen Einzelleistung segelte knapp über das Tor.
Der SC Victoria hätte also mit einem etwas höheren Vorsprung in die Kabine gehen können.
Die ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts offenbarten diverse Unzulänglichkeiten bei beiden Mannschaften: Kerzen wurden geschlagen, Fehlpässe gespielt und VFL-Akteur Thomas Lazer sorgte durch zwei Fouls innerhalb von nur zehn Sekunden und seine dadurch verdiente gelbe Karte nach 49 Minuten für den traurigen Höhepunkt dieser Spielepoche.
Erst in der 67. Minute passierte wieder etwas, was die etwa 25 Zuschauer an ein Fußballspiel erinnerte. Wolpers ging ohne große Gegenwehr auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, spielte flach in die Mitte zu Ilhan Kirpik, der genau in dieses gute Zuspiel startete und aus 11 Metern für das 0:2 sorgte. Freude bei den Gästen, während die Spieler des VFL heftig reklamierten, da Schiedsrichterassistent Manfred Rietschel Senior vor dem Treffer die Fahne hob, diese aber postwendend wieder senkte. Auf Abseits spekulierend, bleib das Team in den schwarz-grünen Trikots einfach stehen und ließ den Gegner das 0:2 erzielen.
Stürmer Simon Dierks ärgerte das Verhalten des Linienrichters: „Der Schiedsrichterassistent hatte in dieser Szene einfach keine Eier in der Hose, die Fahne oben zu lassen!“, machte Dierks seinem Ärger nach dem Spiel Luft. Im Zuge der Protestwelle gegen das Schiedsrichtergespann sah VFL-Kapitän Christopher Maurer auch noch die gelbe Karte.
Die Proteste waren kaum verstummt, da kam der SCV erneut vor das Tor der Gastgeber, als Kwame Owusu mit einem Linksschuss aus 14 Metern lediglich den Körper von Schlussmann Sven Oeser traf. Besser machte er es drei Minuten später nach einem herrlichen Zuspiel vom stark auftrumpfenden Ilhan Kirpik vom rechten Strafraumeck aus. Ein Heber, der im hohen Bogen über den herauslaufenden Torsteher ins Eckige flog, beseitigte letzte Zweifel an einem Auswärtssieg der Reserve des Serienmeisters der Oberliga Hamburg.
Seinen persönlichen Torbeteiligungshattrick durfte der offensive Mittelfeldspieler in der Schlussphase zum 0:4-Endstand perfekt machen, indem er nach Zuspiel Philipp Wolpers´ erst Benedikt Hoße stehen ließ und dann mit Ruhe in die Mitte spielte, wo Andre Reinhold bereits wartete, um die Kugel aus 13 Metern in die Mitte des Tores zu dreschen. Sven Oeser war hier, wie auch bei allen anderen Toren, ohne jede Abwehrchance.
Als Matisse für eine, in der zweiten Hälfte, hilflosen Vorstellung der Gastgeber musste Thomas Lazer nach einem schlecht getimten Tackling gegen Philipp Wolpers mit der Ampelkarte, zwei Minuten vor Ultimo, vom Feld, wobei deutlich wurde, dass ihm nach einem längeren Urlaub noch das nötige Feintuning fehlt.
Schlussendlich siegte die Zweitvertretung des SC Victoria verdient gegen eine VFL-Reserve, die insbesondere in der zweiten Halbzeit mittellos wirkte.
Vicky-Coach Godfred Hoedoafia freute sich im Anschluss an die Partie über die drei Punkte: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben hier in der Höhe verdient gewonnen“. Auch, wenn er zunächst einige Probleme erkannte: „In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, während wir in der zweiten Hälfte guten Kombinationsfußball spielten und unsere Chancen nutzten.“.
Der Fokus liegt nun beim nächsten Gegner: Weiß-Blau 63: „Das ist für uns das wichtigste Spiel!“, hob er die Bedeutung des nächsten Matches deutlich hervor.
Beim VFL herrschte derweil Enttäuschung über das Endresultat von 0:4. „Natürlich sind wir hier als Außenseiter angetreten und wollten uns durch Kampf einen Punkt holen. Dazu haben wir lange gut gestanden, dann ein dummes 0:1 bekommen. Insgesamt war die Niederlage aber zu hoch“, befand Angreifer Simon Dierks nach der Partie. Martin Orlowski und Reik Freimuth sahen derweil den „Genickbruch“ im Tor zum 0:1: „Wenn wir mit dem 0:0 in die Pause gehen, hat das Spiel einen ganz anderen Verlauf“, sprach Orlowski im Konjunktiv. Freimuth hielt dagegen das frühe Ausschieden von Detlev Öhlmann im Defensivverbund der Gastgeber für den Kasus Knacktus der Begegnung. „Das hat uns sehr stark zum Umbauen gezwungen“, berichtete  der eingesprungene Libero.
Für die Elf von der Meerweinstraße bleibt die sportliche Situation zwar nicht ungefährlich, aber nicht akut, denn die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller ist noch um einige Punkte distanziert. Der SC Victoria kann dagegen weiter hoffen, im kommenden Jahr eine Oberliga-Reserve in der Bezirksliga zu haben, hält sich der SCV durch diesen Sieg in der Spitzengruppe der Kreisliga 5.


VFL 93 II: Oeser – D. Öhlmann (7. Masurek) – Maurer, Hoße, Ehrenberg, Freimuth – Lazer – Backes (85. Goede), Orlowski – A. Öhlmann (75. Ertel), Dierks, Trainer: Marco Ritter

SC Victoria II: Wilkening – Irfan Kirpik, Rutz, Poels (85. Groehn), Wegener (80. Schütt) – Mischkowski – Wolpers, Ilhan Kirpik, Holz – Owusu (85. Böttcher), Reinhold, Trainer: Godfred Hoedoafia

Tore: 0:1 Owusu (42. Reinhold), 0:2 Ilhan Kirpik (67. Wolpers), 0:3 Owusu (76. Ilhan Kirpik), 0:4 Reinhold (84. Ilhan Kirpik)

beste Spieler: geschlossene Leistung – Ilhan Kirpik, Owusu, Irfan Kirpik

gelb-rote Karte: Lazer (88. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC Urania)

Zuschauer: 20

Samstag, 20. November 2010

Spielbericht SV RW Wilhelmsburg - ASV Hamburg

Erfolgreiche Rache
RWW schlägt den ASV Hamburg in der Höhe der Hinspielniederlage

Die Mannschaft des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg hat sich erfolgreich für das verlorene Hinspiel gegen den ASV Hamburg gerächt und den Gegner mit einem verdienten 3:0-Sieg vom eigenen Grand gefegt.
Von Beginn an waren es die Gastgeber, die besser kombinierten und durch einen starken Einsatz von Christopher Bruhn, nach sehenswertem Heber in den Lauf, zu ihrer ersten Torgelegenheit kamen (6.). In der 16. Minute stand erstmalig Schiedsrichter Lars Blunck im Mittelpunkt, als RWW-Torhüter Ibrahim Senol außerhalb seines Strafraumes mit der Hand gegen den heranstürmenden Faseehla Kohislani klärte.
Blunck verzichtete aber auf den Platzverweis, da laut dessen Aussage kein absichtliches Handspiel vorgelegen habe. Da der nachfolgende Freistoß abgefälscht im Aus landete, gab es einen Eckball, der für einen weiteren Aufreger sorgte, denn der RWW-Schlussmann sprang auf Höhe des kurzen Pfostens elfmeterreif in Gegenspieler Sohrab Nouri hinein, der daraufhin eine zweiminütige Behandlungspause benötigte. Der Pfiff blieb jedoch aus…
Ab der 25. Minute war die Partie nun wieder sportlich furios, als zunächst Wilhelmsburgs Ferhat Celebi aus 20 Metern, zentraler Position, verzog und nur 120 Sekunden später der erste Treffer der Begegnung fiel. Ein Eckball von Linksverteidiger Erdem Kilic konnte von ASV-Torhüter Tobias Patow nicht situationsgerecht geklärt werden, was Defensivmann Deniz Yalcin per Dropkick aus 25 Metern in die kurze Ecke böse bestrafte.
Das 1:0 war der Höhepunkt der rot-weißen Drangphase, die Bruhn nur vier Minuten nach dem 1:0-Führungstreffer hätte krönen können, doch der hoch gewachsene Stürmer vergab nach schön gespieltem Angriff über Ferhat Celebi und Fatih Akyil.
Einen gut heraus gespielten Angriff brachten dann auch in der 41. Minute die Gäste zustande.
Wahid Afshar und Najib Naderi zeigten sich hier als Wegbereiter für Majid Baydar, der jedoch mit seinem Linksschuss aus halblinker Position lediglich das Außennetz traf.
Christopher Bruhn, mit der ungewöhnlichen Trikotnummer 99 ausgestattet, zeigte ihm, wie man es besser macht. Ein hoher, langer Ball von der Mittellinie, gespielt von Baris Taser, reichte hier aus, um die gesamte ASV-Abwehr zu entblößen, was Bruhn mit einem genauen Heber über den herausstürmenden Patow an der Strafraumgrenze nutzte.
2:0 kurz vor dem Pausentee – einen besseren Zeitpunkt hätten die Gastgeber hierfür gar nicht wählen können.
Zurück aus den Kabinen, kam es in der 52. Minute zu jeweils einer guten Torchance auf beiden Seiten. Zunächst löste sich Rot-Weiß-Akteur Taser sehr gut von zwei Gegenspielern, scheiterte jedoch mit seinem Linksschuss aus spitzem Winkel an Patow; im Gegenzug musste nun Patows Gegenüber sein Können im Mann gegen Mann beweisen, als Ilias Jowan schräg aufs Tor zulief. Der Spielstand blieb jedoch der alte: 2:0.
Ebenso, als sich Bruhn sehr gut auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, seine verunglückte Flanke daraufhin knapp über das Tor schickte (56.).
Die Mega-Chance schlecht hin zum Anschlusstreffer ließ ASV-Angreifer Jowan liegen, indem er seinen harten Rechtsschuss nach einem langen Diagonalball auf die rechte Seite an die Unterkante des Querbalkens setzte.
Im Anschluss an einen Freistoß von Erdem Kilic, der noch die Latte streifte, war wieder der ASV an der Reihe, sich im Torabschluss zu inkonsequent zu zeigen. Der in der Mitte völlig unbehelligte Kohistani hatte nach einer Naderi-Flanke den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Senol rettete auf zwar unkonventionelle, aber erfolgreiche Art und Weise im zweiten Versuch.
Nach genau 70 Spielminuten zeigte der ansonsten großzügige Schiedsrichter nach einem Handspiel im Strafraum der Gastgeber auf den Punkt. Strafstoß für den ASV Hamburg! Kapitän Najib Naderi übernahm die Verantwortung und schickte das Leder links über den Kasten. „Ein ganz schwacher Elfmeter!“, befand nicht nur sein Trainer.
Die Gäste hätten mittlerweile mindestens das 1:2 verdient, doch beste Torchancen konnten nicht genutzt werden. Auch der eingewechselte Joseph Groth reihte sich in Minute Nummer 71 nach einem starken Ballgewinn an der Strafraumgrenze mit einem Schuss ans Außennetz in die Riege der Pechvögel ein.
Den Schlusspunkt des lustigen Auslassens von Großchance beim ASV setzte schließlich Baydar, nachdem sich Jowan zunächst im Sechzehner-Getümmel durchsetzte. Senol rettete diesmal im Stolpern gegen Baydars Linksschuss aus 25 Metern.
Die sportliche Endnote blieb dann am Ende dem Team vom Rotenhäuser Damm vorbehalten.
Schöne Flanke von der rechten Seite und ein problemloses Kopfballtor vom blank stehenden Bruhn räumten in der 79. Minute jegliche Zweifel an einem Heimsieg aus. Und das gerade in der Phase, in der die Gäste nah dran waren, die Partie wieder offen zu gestalten.
Der SV RW Wilhelmsburg gewinnt also insgesamt verdient gegen einen ASV Hamburg, dem das Fehlen diverser Stammkräfte deutlich anzumerken war. „Wir waren heute wirklich mit einer Notmannschaft hier. Letztendlich waren wir nur 13 Mann, da sich noch beim Aufwärmen zwei Spieler verletzten. Trotzdem haben wir die erste Halbzeit komplett verschlafen, hatten die falsche Einstellung. Die zweite Halbzeit war dann akzeptabel. Wir haben uns einige Chancen herausgespielt, aber halt nicht genutzt. Machen wir das 1:2, läuft das hier ganz anders.“, wusste der ASV-Trainer im Anschluss an die Begegnung detailliert zu berichten. „Unser Ziel ist es aber weiterhin aufzusteigen, daran halten wir fest!“, zeigte sich der Übungsleiter dann aber wieder kämpferisch.
Auf der anderen Seite sah RWW-Verteidiger, Erdem Kilic zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten: „In der ersten Halbzeit waren wir klar besser und in der zweiten Hälfte hatte der Gegner einige Möglichkeiten, auszugleichen, aber denen fehlte halt der richtige Stürmer, der sie einfach rein macht“, befand der Akteur von der linken Seite.
Durch diesen Sieg pirscht sich sein Team langsam an die Spitzengruppe der Liga heran, während der ASV Hamburg in den Rückspiegel schauen sollte, denn alle Teams auf den folgenden Tabellenplätzen haben noch einige Nachholspiele zu bestreiten.
 
Tore: 1:0 Yalcin (27. E. Kilic), 2:0 Bruhn (45. Taser), 3:0 Bruhn (79.)

beste Spieler: Bruhn, E. Kilic – Jowan

Schiedsrichter: Lars Blunck (SC Alstertal/Langenhorn, Note 4,5)

Zuschauer: 32

besonderes Vorkommnis: N. Naderi (ASV Hamburg) schießt Strafstoß (Handspiel) über das Tor (70.).