Auf den Thron gestürmt!
TuS-Reserve stürmt dank
imposanter Offensivleistung an die Spitze der KL 4
So stellt man sich ein Spitzenspiel vor! Zwei offensive
Mannschaften, die sich einen packenden Fight mit vielen Torraumszenen und jeder
Menge Tore liefern!
So gesehen im Topspiel der Kreisliga 4 zwischen Hamm United
II und der Reserve TuS Hamburgs im Hammer Park!
Bei schöner Flutlichtkulisse wurde es sofort interessant.
Vier Minuten waren gerade einmal gespielt, da rettete HUFC-Keeper Rainer Maack
bereits in aller Nötigkeit gegen Arne Pätzold, was sein Gegenüber, Patrick
Tabor, mit einem großartigen Reflex gegen Florian Scheer ebenso klasse machte.
Da musste schon etwas mehr passieren, um diese(n) Torhüter zu schlagen.
Gesagt – getan! Daniel Diedrich mit dem Standard auf die
rechte Seite und Zlatko Bezbradica mit der Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Scheer
nur noch den Kopf hinhalten musste: Fußball kann so einfach sein!
Und weil es manchmal so einfach ist, versuchten sie es
erneut, doch diesmal klärte Tabor gerade noch vor Scheer, was sich zu einem
brandgefährlichen Gegenangriff entwickelte, den Arne Pätzold mit dem Torjäger-Gen
in der Mitte des Strafraumes kühl zum 1:1 vollendete. Die Zähler standen wieder
bei Null, aber nur für nicht einmal 60 Sekunden, denn plötzlich markierte Pätzold
nach einem starken Ballgewinn in der Hälfte der „Geächteten“ das 1:2.
Drei Tore in vier Minuten und der Wahnsinn ging weiter:
Wieder dauerte es nur wenige Augenblicke, ehe es erneut im Kasten klingelte.
Andreas Jutzi vollendete per Kopf zum zweiten Hammer Standardtor, nach einer
Bezbradica-Ecke, zum verdienten Ausgleich.
Was folgte, waren fast ewige 660 Sekunden ohne
Strafraumszenen, doch Schiedsrichter Lukas Maximilian Müller hatte ein Einsehen
mit dem gelangweilten Publikum und entscheid nach Trikotziehen an Ali Hammoud
im Hammer Strafraum auf Elfmeter für die Gäste.
Arne Pätzold übernahm – mit Erfolg; das 2:3, das
gleichzeitig den Zwischenstand einer hoch interessanten ersten Hälfte
bedeutete.
In den zweiten 45 Minuten ging es dann ebenso rasant weiter.
Kaum verstummte der Wiederanpfiff, da hatte Pätzold die Riesenchance zum
beruhigenden 2:4, doch nach perfekter Laufleistung gelang es ihm nicht, die
Kugel aus spitzem Winkel ins leere Gehäuse zu befördern. Kurz darauf wurde dann
überdeutlich, warum die Elf von Trainer Oliver Madejski das Maß der Dinge in
der Kreisliga 4 ist. Zwar ließ die Defensive zwei sehr gute Möglichkeiten im
eigenen Sechzehner zu, doch in beiden Fällen rettete Schlussmann Patrick Tabor
mit sensationellen Reflexen, die seine Mitspieler zu einem schnellen
Bilderbuchkonter nutzten, den Arne Pätzold im eins-gegen-eins mit HUFC-Keeper
Maack glänzend zum 2:4 vergoldete. – Sein drittes Tor!
Die Hammer ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und
versuchten weiter den Weg nach vorne zu suchen. Doch weil Andre Nernheim nach
einer abgewehrten Flanke um Haaresbreite scheiterte und die Gäste einmal mehr
einen zielsicheren und vor allem erfolgreichen Konter fuhren, war für
Spielertrainer Jasmin Huremovic und seine Mannen einfach nichts mehr zu holen. Wieder
überbrückten die Gäste das Mittelfeld in Sekundenschnelle, sodass die
Gegenspieler nur noch den Staub des zum Torjubel abdrehenden Ali Hammoud sehen
konnten. Der Fisch schien gegessen!
Trotzdem versuchte man bei den „Geächteten“ noch einmal
alles mit zwei neuen Offensiven und dem kompletten Umschalten auf „Attacke“.
Frühes Stören, eng am Mann sein: das sollte sich auszahlen! Die Dunkelblauen
viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner und schon war die Führung nur
noch zwei Tore hoch. Florian Scheer verkürzte nach einem starken Ballgewinn von
Zlatko Bezbradica auf 3:5.
Nun würde entscheiden, wer die größere Luft und auch mehr
Konzentration in diesem rasanten Match hat. Und das waren am Ende die Jungs des
Trainerteams Madejski/Tounians. Ausgerechnet ein böser Torwartfehler des sonst
guten Rainer Maack besiegelte schlussendlich die Heimniederlage, als der
betagte Schlussmann einen Gluhic-Freistoß aus dem rechten Halbfeld nicht
richtig kontrollieren konnte und letztlich genau für den lauernden Ali Hammoud
servierte. Da gerieten das 3:7 durch, wieder einmal Arne Pätzold, nach einem
krassen Ballverlust in der eigenen Hälfte und eine Frust-Ampelkarte für Kapitän
Andreas Jutzi fast zur Nebensache.
Am Ende musste man aber sagen, dass das Endergebnis von 3:7
doch ein wenig zu hoch war, was auch der Siegreiche Coach Oliver Madejski bei
seiner Freude über diesen dutlichen Auswärtssieg berücksichtigte: „Hamm United
hat wirklich eine gute Truppe mit sehr viel Qualität, die sich am Ende aber
einfach aufgegeben hat. Zudem hatten sie nach einer ausgeglichenen ersten
Halbzeit die große Möglichkeit zum 3:3, aber unser Torhüter hatte einfach einen
Welttag und wir haben einfach genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen
haben: Schnelle, zielstrebige Konter.“.
Durch diesen Auswärtssieg ist das Team vom Gesundbrunnen nun
neuer Spitzenreiter der Kreisliga 4 und will diesen Rang auch keineswegs wieder
hergeben: „Wir gehören mit dieser Mannschaft klar in die Bezirksliga!“, hält
sich der Übungsleiter nicht zurück.
Der Grundstein dafür ist jedenfalls gelegt und könnte mit
einem weiteren Sieg gegen den FTSV Lorbeer weiter ausgebaut werden.
Hamm United II steht nun ein schwieriger Auswärtskick bei RW
Wilhelmsburg bevor, indem sich zeigen wird, wie die Mannschaft mit dieser
Spitzenspielniederlage umgeht.
Hamm United FC II: Maack – Jutzi, Diedrich, T. Laszko
(64. Beinling), Chrisafondis – Ulmer, Hempel (77. Zawadzki) – Nernheim,
Huremovic (64. Huth) – Scheer, Bezbradica, Trainer: Sascha-Jasmin Huremovic
TuS Hamburg II:
Tabor – Mohamed Ahmed, Karagöz, Gluhic, Breitung – Sahin (46. Suaidy), Garcia –
Sommer, Hammoud (75. Jobe), Lucindo de Jesus (75. Kama) – Pätzold,
Trainergespann: Oliver Madejski & Eddy Tounians
Tore: 1:0
Scheer (24. Bezbradica), 1:1 Hammoud (26. Pätzold), 1:2 Pätzold (27.), 2:2 Jutzi
(30. Bezbradica), 2:3 Pätzold (41. Foulelfmeter, Scheer an Hammoud), 2:4
Pätzold (51.), 2:5 Hammoud (58. Sommer), 3:5 Scheer (65. Nernheim), 3:6 Hammoud
(72. Gluhic), 3:7 Pätzold (82.)
gelb/rote Karte:
Jutzi (88. wiederholtes Foulspiel)
beste Spieler:
Bezbradica – Tabor, Pätzold, Hammoud
Schiedsrichter: Lukas
Maximilian Müller
Zuschauer:
61