Sonntag, 23. Juli 2017

Spielbericht SC Sternschanze V - FC St. Pauli VI

St. Pauli-Slapstick sorgt für kurze Spannung
Feldstraßenkicker entscheiden Duell unter alten Bekannten dennoch für sich

Es hatte ein wenig etwas von einem Klassentreffen, dieses Erstrundenduell im Heino Gerstenbergpokal zwischen der Fünften des SC Sternschanze und der Sechstvertretung des FC St. Paul, kreuzten sich ein Jahr nach der Auflösung des unteren Herrenbereiches mal wieder die Wege zweier einstiger Topmannschaften des damaligen Ligensystems.
Für St. Pauli, als Kreisligaaufsteiger der Favorit dieses Duells gegen den A-Klassisten, der letztes Jahr auch durch zurückziehende Konkurrenten in der Liga blieb, wurde es jedoch nicht die erhoffte Gmaade Wies´n, schafften es die disziplinierten Schanzer trotz großer Personalsorgen, den Gegner zunächst gut vom eigenen Tor wegzuhalten, bis sich die Braunen einmal doch sauber durchs Mittelfeld kombinierten und Hendrik intveens Flanke mit Oliver Wolff einen treffsicheren Abnehmer in der Mitte fand – 0:1 (22.)!
Eine knappe Führung, die auch in Ordnung ging, wenngleich die Ballbesitzstatistik in hiesigen Klassen ja nur eine gefühlte Statistik darstellt.
Empirisch belegbar war dafür Kai Simons´ knapp verzogener Rechtsschuss, mit dem der sonst so effektive Angreifer (hier müsste jetzt eigentlich eine aufschlussreiche Statistik mitsamt Kreisdiagramm stehen) die Verdopplung des Vorsprungs auf dem Fuß hatte (30.).
Stattdessen drohte der FC das Weiterkommen nach der Pause durch eigene Nachlässigkeiten aus der Hand zu geben.
Während Delil Yesilmen auf rechts noch Glück hatte, dass sein verlorener Kampf mit dem Ball in der eigenen Hälfte vom aufmerksamen Markus Schwarzer nicht mit einem Gegentor bestraft wurde (Schlussmann Mathias Seibt lenkte die Kugel über den Querbalken), geriet nur kurz darauf eine schwache Spieleröffnung zur Vorlage für Roman Korbuts schönen Distanzausgleich.
Die Steigerung dazu gab nur Sekunden später, als nun auch der sonst so verlässlich Seibt bei einem Rückpass ganz alt aussah.
Das entstandene Eigentor dürfte bereits jetzt einen festen Platz im Saisonrückblick der Feldstraßenkicker haben…
Mit allzu großer Verbitterung sollte man jedoch nicht auf diese Slapsticknummern in den Spielminuten 51 bis 53 zurückschauen, stieß man den Bock nach einer Stunde wieder konzentriert um, indem sich Tobias Wehrmann und Kapitän Gorden Maschwitz zentral durchkombinierten und der nicht eng genug bewachte Oliver Wolff zentral im Strafraum vollendete.
Mit einem starken Ballgewinn inklusive anschließender Demonstration seiner diesmal empirisch belegbaren Abschlussstärke brachte Kai Simons seine Farbe (Braun) nach 69 Minuten wieder zurück auf die Siegerstraße, doch die engagiert anlaufenden Gastgeber meldeten sich noch einmal per Distanzschuss von Mathis Korok zurück – da fehlte nicht viel (72.)!
Wenig später machte der Kreisligist in Person des eigentlich schon auswechslungswilligen Simons schließlich alles klar, bemühte man diesmal wieder das Lieblingsstilmitteln namens Einwurf, den Wolff genau auf den robusten Luftkämpfer servierte.
Die Endnote in einer schlussendlich einseitigen letzten Spielphase setzte Oliver Wolff noch einmal selbst im Strafraum, nachdem der SCS die Kugel im Anschluss an einen abgewehrten Maschwitz-Versuch nicht fachgerecht geklärt bekam.
Der 32-Jährige war damit an vier der fünf St. Pauli-Treffer direkt beteiligt!
Die Wilhelm-Equipe darf vor dem Ligaauftakt gegen den TSV Stellingen 88 also weiter vom großen Pokaltriumph träumen, wohingegen das neue Schanze fünf (ehemals Vierte) ganz und gar dem Abstiegskampf der Kreisklasse 8 widmen kann.

SC Sternschanze V: Kayzer – Hausser, Korok, Parfenov, Melzian – Vitt (57. Jäkel), Perschke, Brandt, Korbut – Willems, Schwarzer, Spielertrainer: Mathis Korok

FC St. Pauli VI: Seibt – Niebelschütz, Wehrmann, Urban, D. Yesilmen – Maschwitz, Zech – Wolff, Intveen, Sediqi – Simons (79. Abdulhakim), Trainer: Tim Wilhelm

Tore: 0:1 Wolff (22. Intveen), 1:1 Korbut (52.), 2:1 Niebelschütz (53. Eigentor), 2:2 Wolff (61. Maschwitz), 2:3 Simons (69.), 2:4 Simons (78. Wolff), 2:5 Wolff (89. Maschwitz)

Gelbe Karten: keiner – Intveen, Zech

Schiedsrichter: Marc Szymczak (SC Egenbüttel, Note 4)

Zuschauer: 25
Doppeltorschütze Kai Simons (am Ball) konnte sich mit seinen Kollegen im Pokal behaupten.

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