Samstag, 10. Dezember 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TuS Germania Schnelsen 1.C

„nachgelassen“, aber trotzdem gewonnen
SCS gewinnt Schneewalzer gegen Schlusslicht Germania Schnelsen

Ein „durchwachsenes Spiel mit Höhen und Tiefen“ haben die 2008er des SC Sternschanze zum Halbserienabschluss der U15-Landesliga noch einmal auf das schneebedeckte Parkett gelegt. So weit so positiv aus Sicht der Schanzen-Elf, die sich gegen die punktlose Schlussleuchte aus Schnelsen jedoch etwas mehr versprochen haben dürfte.
An Torchancen mangelte es dafür zunächst nicht. So verbuchte allein Enayatullah Makhdoomzada gleich fünf Abschlussszenen binnen der ersten 30 Minuten für sich. Enzig der Erfolg blieb unter anderem mit einem Kopfball, bei dem der erst zwölfjährige Gäste-Fänger Tobias Baltzer im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus wuchs (8.), fern.
Das erlösende Erfolgserlebnis gelang schließlich Vladyslav Kosykh, der zentral alle Freiheiten bekam, Elias Zarbals Zuspiel von der Grundlinie passend zu verwerten (30.).   
Ohnehin gehörte der flinke Ukrainer zu jenen Akteuren, die mit den tückischen Bedingungen am besten zurechtkamen. „Natürlich war es sehr rutschig auf dem Platz und der Ball schwierig zu kontrollieren“, legte Schanzes Arthur Schreiber die besondere Diffizilität der Partie dar.
Mit „Bock“ und „Energie im Spiel“ wollte der SCS „das zweite Tor unbedingt machen und weiter nachlegen“, nur ging das Vorhaben für den zweiten Abschnitt lediglich teilweise auf. Quasi im Minutentakt erspielte man sich Chancen wie Jona Spechts frei verballerte Königschance aus kürzester Distanz (42.), um durch Zarbal, der bereits zweimal den Kürzeren gegen Baltzer zog (38. & 40.), dann doch zu erhöhen. Am Ende eines Angriffs nach Ballgewinn legte Specht für den mittig einschussbereiten Zarbal quer (43.).
Doch anstatt dass ein dritter Treffer für klare Verhältnisse sorgte, holte ein Strafstoßpfiff die bis dato nur durch Mats Kripkes Schusschance vor dem zupackenden Enno Gloßner vorstellig gewordenen Germanen (11.) zurück in die Verlosung.
„Eine strittige Szene“, befand nicht nur Schreiber: „Mir mich sah es eher so aus, dass der Dreier da so ein bisschen in Enayat [Makhdoomzada] reinläuft.“. Clever hatte Christopher Uzodo den Kontakt mit dem Gegenspieler hergestellt und somit Julian Eichhorn den erfolgreichen Freischuss zum ersten Auswärtstor der Saison (nach 495 Minuten!) ermöglicht (45.).
Plötzlich war die Statik im Match eine andere. „Wir haben nachgelassen und das dürfen wir natürlich nicht – vor allem bei einem Spielstand von 2:1. Genau das ist unser Fehler gewesen. Wir haben aufgehört, vorne anzulaufen. Das war nicht gut und somit haben wir uns weiter hinten reindrängen lassen. Dann lag das zweite Gegentor so ein bisschen in der Luft“, beschrieb Schreiber die kritische Spielphase, die er für seine Mannen selbst mit seinem 3:1 entspannen sollte. Kosykh hatte den auf links durchgestarteten Joker wohltemperiert bedient, sodass dieser „klassisch in die lange Ecke vollenden“ konnte (63.). „War jetzt nichts Besonderes, aber in dem Moment ein sehr wichtiges Tor, sodass wir das 2:2 nicht bekommen.“.
Eine latente Gefahr des Tabellenletzten, dessen lautstarke Trainerschaft jenseits ihres vorgesehenen Aufenthaltsortes außerhalb des Spielfeldes verbal antrieb, blieb trotzdem noch zurück. So jagte der überzeugende Eichhorn einen guten Freistoß gar nicht mal extrem weit über den Schanzen-Quader (65.).
Unterm Strich stand letztlich der 3:1-Erfolg für die Marineblauen, deren kompliziertes, immer wieder von Ausfällen im knapp bemessenen Kader beeinflusstes Pflichtspieljahr 2022 damit beendet ist. Der Schütze des letzten Tagestreffers hatte sich „trotz der vielen Abgänge“ im Sommer „mehr erhofft“ als den aktuell achten Rang. „Ich hätte trotzdem gedacht, dass wir weiter oben mitspielen“, zumal es laut Schreiber „schon einige Teams gab, zu denen wir im Vergleich deutlich besser waren.“. „Einige unglückliche Punktverluste“ führten jedoch dazu, dass man „teilweise zu Unrecht so weit unten stehen“ würde.
Zum Ausklang des Kalenderjahres gibt es dann noch einen Testkick gegen das Bezirksligateam des SC Egenbüttel/SV Rugenbergen auf heimischem Gelände – sofern das Winterwetter es zulässt.

Tore: 1:0 Kosykh (30.), 2:0 Zarbal (43. Specht), 2:1 Eichhorn (45. Strafstoßtor, Makhdoomzada an Uzodo), 3:1 Schreiber (63. Kosykh)

gelbe Karten: Makhdoomzada – keine

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV, Note 3)

Zuschauer: 25




Samstag, 3. Dezember 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Cosmos Wedel 1.C

„Eine Nummer zu groß“
Oberligist Cosmos Wedel springt locker ins Pokal-Achtelfinale

Keine Pokalromantik mochte am ersten Dezemberwochenende 2022 die U15 Cosmos Wedels aufkommen lassen. Ungefährdet kegelte das Oberligaspitzenteam den klassenniedrigeren SC Sternschanze mit 5:1 aus dem Wettbewerb.
„Es war von Anfang an klar, dass das ein schwieriges Spiel für uns wird. Dennoch haben wir es im Nachhinein betrachtet, sehr gut gemacht, haben gut Räume zugemacht, nicht ganz so viel zugelassen“, lobte Schanzes Arthur Schreiber die eigenen Farben, die dem stärkeren Gegner trotz erneut diverser Ausfälle lange einen torlosen Zwischenstand abtrotzten.
„(…)dann können wir schon fast 1:0 in Führung gehen. Das ist ein bisschen ärgerlich“, befand der Mittelffeldspieler, dessen Kollege Elias Zarbal nach einer guten Viertelstunde per Freistoß unweit an der überraschenden Heim-Führung vorbeischrammte (16.).
Stattdessen eröffnete Alexander Brandes den Torreigen nach ersten Annäherungen der Kollegen Neumann (9.) und Lux (21.) völlig blank am zweiten Pfosten mit seinem 0:1 (24.). Nachschlag servierte im Eckballgetümmel Auswahlspieler Finn Lux, sodass sich Schanze auch nach den Seitenwechsel eher in Schadensbegrenzung übte. „Wenn du hinten aufmachst, wirst du schon schnell mit Tempo überlaufen. Wenn du da einmal unkonzentriert bist, steht es direkt 0:3 und dann ist wirklich der Deckel drauf.“.
Auch ohne großes Offensivaufbäumen ereilte die Schanzer*innen genau jenes Schicksal. Ballgewinn der Cosmonauten im Mittelfeld und schon war der „große, schnelle“ Lux auf und davon (54.). „Alles ging über den 15er: Der war auch stark! Wenn man sich das anguckt: der macht ja alle Tore bei denen. Ich glaube, ohne den würden die auch gar nicht so weit oben stehen. Irgendwann wird der dann auch wechseln“, adelte Schreiber seinen um einiges höher gewachsenen Gegenspieler.
Während es für den SCS nun „zu spät zum Aufmachen“ war, blieb der Oberligist im Fluss, der den Ex-HSVer Shawn Czichon in Idealposition zum 0:4 in die lange Ecke spülte (60.).
Immerhin markierte Mohammadullah Azimi im Angesicht mit dem chancenlos zurückgelassenen Moritz von der Reith noch den Ehrentreffer (69.), auf den es drüben jedoch die postwendende Antwort setzte, als der eingewechselte Yi-Yun Masli in mittlerer Strafraumausrichtung zum Abschluss kam, Enno Gloßner die Kugel noch watschte, aber nicht mehr ablenken konnte (70.). Der 1:5-Endstand war perfekt!
„Cosmos war klar eine Nummer zu groß“, gestand der damit vor dem Achtelfinale aus dem Pokal getilgte Schreiber, der sein Team zumindest „spielerisch“ als „das ganze Spiel über besser“ wahrgenommen hatte.
Das dürfte doch als eine zusätzliche Motivationshilfe für den letzten Ligaauftritt des Jahres gegen das Schlusslicht aus Schnelsen dienen. „Jetzt kommt Germania. Ich denke, da können wir jetzt zum Hinrundenabschluss nochmal ein schönes Ding raushauen und nochmal diese drei Punkte mitnehmen, um unten ein bisschen rauszukommen; vielleicht auch mal ein bisschen Frust rausschießen.“.

Tore: 0:1 Brandes (24.), 0:2 Lux (31.), 0:3 Lux (54.), 0:4 Czichon (60.), 1:4 Azimi (69.), 1:5 Masli (70.)

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia, Note 2,5: kaum gefordert in einer fair geführten Partie, muss jedoch an seiner Körpersprache arbeiten)

Zuschauer: 55


Sonntag, 27. November 2022

Spielbericht HEBC 1. Senioren - SC Victoria Hamburg 1. Senioren

Spitzenreiter ohne Mühe
Vicky-Senioren mit klarem Auswärtssieg bei ersatzgeschwächtem HEBC

Einem einzigen Team war es bis dato geglückt, den erfolgsverwöhnten Senioren des SC Victoria im laufenden Spieljahr mit einem 2:2 einen Punkt abzutrotzen.
Im Rückspiel hatte der personell angeschlagene HEBC jedoch nicht den Hauch einer Chance. Unter den Augen diverser Verletzungsausfälle hatten die verbliebenen Reinmüller-Kicker alle Hände voll zu tun, sich den immer wieder neu anrollenden Angriffswellen des SCV zu erwehren.
Was bei Stefan Siedschlags abgeblockten Linksschuss (2.) und Kamil Mouktars auf der Linie geklärten Versuch (7.) noch gelang, war in Minute zehn durch ein Eigentor Lars Nawraths konterkariert. In bester Stürmermanier hatte der „20er“ eine Hereingabe von links im eigenen Kasten versenkt.
Auf Zuspiel von David Laczkowski erhöhte Tim Vogel klassisch vor dem Tor auf 0:2 (18.).
Treffer Nummer drei servierte der HEBC in Form von Frank Jägers schwacher Eckstoßklärung in die Füße des für Mouktar auflegenden Torben Voß wieder selbst (26.), ehe Voß, der zu längst vergangenen Jugendzeiten das lila-weiße Leiberl trug, auch Siedschlag erfolgreich zum 0:4-Pausenstand bediente (34.).
Weiter machten die stets fleißig rochierenden Victorianer auch nach der Pause. Gegen Laczkowski (36.) und Voß (54.) parierte Torsteher Sven Klein, während Vogels Abzug gerade noch von Nawrath ins Tor-Aus abgelenkt werden konnte (45.).
Wenigstens Mouktar vermochte es noch zu treffen, nachdem die Gastgeber bei Siedschlags Pass in die Tiefe lausig auf Abseits spielten (52.).
Offen wie ein Scheunentor fand auf der anderen Seite plötzlich auch der HEBC eine gegnerische Abwehr vor, als Vickys sonst herausragend organisierte Defensive bei Francisco Casares Sineiros eröffnenden Ball einmal die Ordnung missachtete und prompt die Quittung dafür erhielt. Özkan Topal legte nicht weniger mustergültig quer als Lars von Lühmann zentral flach im Angesicht mit Oliver Hinz vollendete (57.).
1:1 stand es damit zumindest in der Wertung der zweiten Halbzeit, woran sich durch eine Reimer-Klärung in letzter Sekunde (65.) und einen Pfostenschuss Siedschlags (67.) letztlich auch nichts mehr ändern sollte.
Mit satten acht Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten SV Lieth gehen die Titelhamster vom Lokstedter Steindamm am kommenden Wochenende in ihren verlegten Jahresabschluss gegen das Kellerkind Germania Schnelsen, während am Reinmüller für den hiesigen Tabellenfünften der Ü40-Verbandsliga bereits die Winterpause eingeläutet ist.

Tore: 0:1 Nawrath (10., Eigentor), 0:2 Vogel (18. Laczkowski), 0:3 Mouktar (26. Voß), 0:4 Siedschlag (34. Voß), 0:5 Mouktar (52. Siedschlag), 1:5 von Lühmann (57. Topal)

Schiedsrichter: Mark Janssen (SV Großborstel, Note 2: souveräner Leiter eines unaufgeregten Spiels, dazu mit hoher Trefferquote bei Abseitsfragen)

Zuschauer: 25



Samstag, 26. November 2022

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.C - SC Sternschanze 1.C

„Das hat da nichts zu suchen!“
U15-Landesligaderby verkommt zur Farce

Heimsieg für den SC Victoria, doch über das Sportliche sprach am Ende eines denkwürdigen wie beschämenden Spektakels an der Hoheluft keiner mehr.
Begonnen hatte das bizarre Treiben bereits vor dem Spiel mit dem Einsatz von Pyrotechnik einiger halbstarker Schlichtgeister auf der Gegentribüne. „Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Vor allem, bei einem C-Jugendspiel. Das wirbelt das direkt von Anfang an auf. Da kommt direkt so ein bisschen Nervosität und dieser Drang, da jetzt auch irgendein Zeichen zu setzen“, beschrieb Schanzes Arthur Schreiber die Gefühlslage, die zunächst jedoch als sportliche Triebfeder für beide Teams zu taugen schien.
Gute Chancen boten sich beiden Teams vom Anpfiff weg.
Mohammadullah Azimi (3.) und Enayatullah Makhdoomzada (5.) versuchten sich für den SCS – Victor Ende (6.) und Devon Fouda Essomba (7.) vergeigten aussichtsreich für den SC Victoria. Letzterer war es auch, der wenig später mittig durchbrach, das Leder dann aber überhastet drüber hämmerte (10.).
Nicht so Makhdoomzada auf der anderen Platzhälfte. Richtig erkannte er das äußerst offensive Torwartspiel Jarmo Madees und hob das Bällchen passend über den weit vor postierten Schlussmann zum 0:1 (12.).
Folgend gehörte das Match den selbstbewussten Gästen, denen Madee – übrigens nach wie vor mit einem Stellungsspiel der Marke „mein Strafraum ist Lava“ – den Garaus im Torschuss machte (21., 28. & 32.).
Für den SCS hütete unterdessen Theo Spöhrer nach längerer Torwartabstinenz für den unpässlichen Enno Gloßner mal wieder den Kasten. Eine gute Fußabwehr gegen Fouda Essomba sicherte dem 14-Jährigen eine gegentorlose Halbzeit (31.) zum Goalie-Comeback.
Ein ums andere Mal geriet sein Tor nach der Pause ins Visier der Victorianer, die den SCS förmlich einschnürten. Sowohl Cyrus Tabatabai (39. & 43.), als auch Außenspieler Vladyslav Bratslavsky (42.) schossen jedoch jeweils eine Fahrkarte. Ebenso Fouda Essomba, den ein Ballverlust des zum Teil chaotisch verteidigenden SCS zur Top-Chance einlud (45.).
Die geradezu logische Konsequenz: Vickys Ausgleich, den der kantige Kameruner über rechts für den einmurmelnden Ende vorbereitete – 1:1 (48.)!
Und das auch noch in Unterzahl, nachdem Innenverteidiger Gurnoor Singh verletzt die Segel streichen musste und kein Feldspieler auf der Bank zur Verfügung stand.
Noch ein Gelber weniger wurde es temporär, als Schiedsrichter Fabian Rother (Eimsbütteler TV) den vorverwarnten Tabatabai für ein zu spätes Einsteigen im Mittelfeld mit einer Zeitstrafe belegte (49.).
Für die Schanzenkicker offenbar nicht Anlass genug, den Offensivmotor wieder verstärkt anzuwerfen. Stattdessen blieb eher das doppelt unterzählige Victoria am Drücker.
Erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss brachte Azimis zu hoch angesetzter Freistoß (56.) mal wieder so etwas wie Gefahr hervor, was Kollege Makhdoomzada mit einem Heber im Konter zwar steigern konnte, das Zwischenresultat damit jedoch nicht veränderte (58.).
Dies war dafür dem Gegner vergönnt, als Spöhrer im Hochsteigen beim Eckstoß vom eigenen Mann gestört wurde und Fouda Essomba handlungsschnell im Sechzehner das umjubelte 2:1 markierte. Der Auftakt einer irrsinnigen Schlussphase (67.)!
Im unflätigen Dialog mit dem flegelhaften Publikum aus dem „Pyro-Block“ holte sich Tabatabai noch vor Wiederanstoß den roten Karton ab. „So wie ich das mitbekommen habe, gab es da eine beleidigende Botschaft aus der Fankurve. Ich glaube, es war ein Mittelfinger und den hat der 9er dann zurückgezeigt. Dafür hat er dann, würde ich so sagen, zu Recht die rote Karte gesehen“, berichtete Schreiber, der mit seinem Team erneut zweifach überzählig auf dem Feld stand.
Im Schatten der aufgeheizten Atmosphäre fiel es den Schanzen-Kickern nach wie vor schwierig, dem dezimierten Widersacher (sportlich) Feuer zu machen. „Die Eltern von Victoria haben mich auf dem Platz wirklich genervt, weil die ganze Zeit etwas hereingerufen kam: Besonders der eine Vater, der wirklich ununterbrochen den Schiedsrichter beleidigt hat. Ich meine, das ist Kinderfußball und da braucht man das wirklich nicht. Es geht jetzt nicht um Leben und Tod. Es ist einfach ein C-Jugendspiel in der Landesliga und kein Regionalliga- oder Bundesligaspiel im Herrenbereich. Das hat da nichts zu suchen!“, ärgerte sich Schreiber über die akustischen Begleitumstände, die nicht geringer wurden, als Luis Meissner Foul spielte und obendrauf zum aussichtsreichen Freistoß seine zweite Verwarnung in Form einer Zeitstrafe kassierte (70.). Torwart Madee echauffierte sich und flog mit Doppelgelb gleich hinterher, um für seine fortgesetzte Verbal-Diarrhoe gar noch die rote Karte zu erhalten. „Der Torwart des SCV hat den Schiri als Rassisten beschuldigt“, erklärte der seit vergangenem Dienstag auch als geprüfter Schiedsrichter firmierende Schreiber das Vorgehen seines Kollegen an der Pfeife, während der Verwiesene selbst „nur nachgefragt“ habe, „warum er (der Schiedsrichter) unseren Spieler vom Platz geschmissen hat“.
So oder so taugte die anschließend gewählte Diktion außerhalb des Feldes nicht gerade als Beweis guter Kinderstube…
Nur was wurde jetzt aus dem fälligen Freistoß? Mit diesem sah sich kurzerhand Ersatztorhüter Luke Nöcker, eigentlich nur auf dem Spielbericht, um im Innenraum bei seiner Mannschaft sitzen zu dürfen, konfrontiert. Schreibers kümmerlicher Standard bereitete dem unaufgewärmten Fänger allerdings keine Schwierigkeiten (70.+5). „Wenn du wie wir am Ende mit teilweise vier Leuten mehr auf dem Platz bist, musst du wirklich ein Tor machen und vor allem diese beiden Freistoßsituationen – da nehme ich mich auch gar nicht raus. Der war nicht gut geschossen von mir. Der von Noah leider auch nicht.“.
Selbstkritische Worte, die eine letzte, nicht weniger verheißungsvolle, Freistoßposition für Noah Taddigs als letzte Spielaktion mit einschlossen (70.+8). „Du musst natürlich davor schon mit einem oder mit zwei oder sogar mit drei Mann mehr aufgrund Zeitstrafen und Verletzungen des Gegners das Spiel für dich entscheiden. Das war nicht gut von uns gespielt. Wir haben die Überzahl nicht ausgenutzt.“.
Mit stumpfen Waffen arbeitete der SC Sternschanze heuer vergeblich an Zählbarem im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den Tabellennachbarn. Auch ein Produkt diverser Ausfälle, die mit dem „soliden“ Noah Schmideder und dem „überragenden“ Johnny Freitag sogar Personal aus der zweiten Mannschaft in die Landesliga spülten. „Johnny hat ein tolles Spiel gemacht! Das hat wirklich Spaß gemacht, mit ihm da auf der Sechs zusammenzuspielen!“, so Schreiber, der den Scheinwerfer auf die kommende Aufgabe im Pokal wirft und mit einem „positiven Gewissen“ in das Duell mit dem Oberligaspitzenteam Cosmos Wedel geht. „Ich will natürlich weiterkommen im Pokal. Egal wie dreckig oder wie gut wir das da spielen. Am Ende wird’s ein Elfmeterschießen, vielleicht. Das werden wir dann sehen. Also, ich hätte Bock drauf!“. „körperlich präsent sein, viel miteinander kommunizieren, Kräfte richtig einteilen“ und „ein, zwei taktische Sachen – auf jeden Fall das Anlaufen besprechen“ sollen die Überraschung möglich machen.
„Unsere Bilanz gegen Oberligisten diese Saison sieht gut aus: Ein Spiel – ein Sieg gegen Rugenbergen in der Saisonvorbereitung. Natürlich hat sich da sicher viel verändert, aber ich denke doch, dass wir auf jeden Fall Punkte mitnehmen können!“. Ob der heutige Kapitän beim Thema „Punkte“ mit den Gedanken womöglich schon beim noch anstehenden Hinrundenabschluss gegen Liga-Schlusslicht Germania Schnelsen ist???

Tore: 0:1 Makhdoomzada (16.), 1:1 Ende (48. Fouda Essomba), 2:1 Fouda Essomba (67. Meissner)

gelbe Karten: Tabatabai, Madee, Meissner – Azimi

Zeitstrafen: Tabatabai (49., wiederholtes Foulspiel), Meissner (70., wiederholtes Foulspiel), Madee (70., wiederholtes Meckern)

rote Karten: Tabatabai (67. Beleidigung), Madee (67. wiederholtes Meckern)

Schiedsrichter: Fabian Pascal Rother (Eimsbütteler TV, Note 3,5: vertretbare persönliche Strafen in einem schwierigen Spiel, ließ jedoch zu viel Hektik von außen durch Zuschauende und Vicky-Ersatzbank zu, mit zunehmender Spieldauer im Zweifel mit Pfiffen für den SCS)

Zuschauer: 45


Geistig benebelte Menschen sorgten für eingenebelte Menschen.

Die Coachingzone wurde eher als Vorschlag interpretiert.

Samstag, 19. November 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - FC Süderelbe 1.C

Umstellung schlägt fehl: SCS verliert erneut
Vierte Heimniederlage lässt den Blick wieder nach unten schweifen

Den Vorwurf des Serientäters braucht sich die 1.C des SC Sternschanze dieser Tage freilich nicht gefallen lassen. Dem lang ersehnten Heimsieg gegen die SV Blankenese (2:1) folgte eine Woche später wieder eine Heimniederlage gegen den FC Süderelbe.
Das Unheil leitete der SCS dabei selber früh im Match ein, indem Schlussmann Enno Gloßner erst schwach in der Ballverteilung agierte, um den Abschluss des eingeladenen Kerem Tan unglücklich durchflutschen zu lassen (8.).
Ansonsten hatten sich die Gastgeber unter dem laut Mittelfeldspieler Arthur Schreiber „etwas nervigen“ Getöse einer Solidaritätsdemonstration für die Protestierenden im Iran zunächst ordentlich verkauft. „Man konnte es aber ganz gut ausblenden.“. Nicht auszublenden war die mangelnde Effizienz an vorderster Front. Enayatullah Makhdoomzada versuchte zweimal erfolglos sein Glück (9. & 11.), das auch Schreiber per Freistoß nicht fand: Schlussmann Jonas Bleß lenkte die Murmel über das Querstängli (12.). Ebenso packte sich Bleß einen weiteren Versuch (23.).
Mit einem schwachen Ballverlust legten sich die Marineblauen dann wieder selbst zusätzliche Steine in den Weg. Aleks Kocur schaltete schnell und bediente den am zweiten Pfosten unbewachten Hamza Tutak – 0:2 (28.)!
„Wie die [individuellen Fehler] zu erklären sind – da habe ich überhaupt keine Ahnung. Ich denke, es ist halt einfach eine individuelle Unsicherheit oder auch eine Unkonzentriertheit. Vor allem im Spielaufbau hatten wir da viele Fehler“, zeigte sich Schreiber etwas ratlos.
Ebenso ratlos machte die Tatsache, dass der unbremsbare Tutak bereits in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts erneut allen Raum bekam, von der Grundlinie nach innen zu ziehen und trocken in die lange Ecke zu vollenden (41.).
Nicht nur hier machte sich eine schwache Raumaufteilung des Heimteams bemerkbar. Vielleicht auch eine Folge der Einführung eines neuen Spielsystems. „Die Systemumstellung kam tatsächlich für uns alle sehr überraschend. Damit hat keiner so wirklich gerechnet. Es war etwas schwieriger umzusetzen, da wir im 4-4-2 eingespielt sind. Das können wir halt alle so ein bisschen. Im 4-2-3-1 ist das dann etwas unsortiert gewesen“, berichtete Schreiber, den es als Rückennummer Zehn auf ebenjene Spielposition spülte.
Sein langer Ball, den sich Mohammadullah Azimi emsig erlief, leitete 20 Minuten vor dem Ende das 1:3 durch einen unfreiwilligen Kunstschuss aus spitzem Winkel ein.
Auf die gleiche Weise war ihnen nur Augenblicke später der Anschlusstreffer nicht vergönnt.
Viel mehr Konkretes gab es daraufhin gegen gut organisierte Gäste nicht zu vermelden.
Stattdessen verhinderte Gloßners hochschnellende Hand noch das 1:4 durch Ben Elmers (57.).
„Teilweise fehlt da dieser Bock auf Gewinnen, wirklich alles zu geben, das komplette Spiel!“, monierte der am Vortag 14 Jahre alt gewordene Schreiber, für den es auf den letzten Metern der Hinrunde eine klare Blickrichtung gibt: „Was jetzt im Kopf drin sein wird, ist, dass man jetzt aufpassen muss, nicht unter den Strich zu rutschen und dass man da wirklich jetzt die letzten zwei Spiele der Hinrunde nochmal Vollgas gibt und dann auch hoffentlich zwei Siege einfährt, damit man dann zur Winterpause etwas weiter nach oben rutschen kann.“.
Das kommende „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den zuletzt in der Liga viermal geschlagenen Tabellennachbarn SC Victoria bietet dafür das perfekte Forum. „Das kann man sich auf jeden Fall geben!“, steht der klare Veranstaltungstipp für ein „Spiel auf Augenhöhe“.

Tore: 0:1 Tan (8.), 0:2 Tutak (28. Kocur), 0:3 Tutak (41.), 1:3 Azimi (50. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Tutak

Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh (SC Victoria Hamburg, Note 4,5)

Zuschauer: 36


besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen des verspäteten Erscheinens des Schiedsrichters um zwölf Minuten verzögert angestoßen.



Freitag, 18. November 2022

Spielbericht Eintracht Lokstedt 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

HEBC hat Pech und punktet dennoch glücklich
Spiel der unterschiedlichen Halbzeiten bei Eintracht Lokstedt

Wie bereits im Hinspiel, entpuppte sich Aufsteiger Eintracht Lokstedt für die Senioren des HEBC als tückischer Stolperstein. Wieder nämlich stibitzten die „Old Boys“ einen mehr als verdienten Zähler für den nicht ungefährdeten Verbandsliga-Verbleib.
Auf frostgeprägtem Geläuf hatte Lila-weiß den Laden trotz wiederholter Standprobleme (so rauschte Douglas Yeboah bei seiner Verwarnung unbeabsichtigt ungebremst in seinen Gegner hinein, 9.) die Lage im Griff.
Lars von Lühmann prüfte den aufmerksamen Josef Salatek flach aus der zweiten Reihe (3.), woraufhin ein weiterer von drei Akteuren mit dem Vornamen Lars auf dem Platz einen Freistoß gefühlvoll in die lange Ecke hob – das 0:1 durch Meissner, der normalerweise zum Gros der alten Herren gehört (12.)!
Verdoppelt schien der Vorsprung, als es im Zuge eines Eckballs erneut rappelte. Schiedsrichter Marco Zieschang aus Harksheide entschied jedoch auf Abseits und lag damit zum Ärger der Gäste daneben (24.).
Kurz darauf dann ausgleichende Gerechtigkeit, als Yeboah Widersacher Francisco Acevedo Taborda fällte, der fällige Strafstoßpfiff für den LFC allerdings ausblieb (27.).
Ansonsten hatten es die Reinmüller-Kicker verpasst, ihre Überlegenheit für weitere Treffer zu nutzen.
Alles noch möglich also für die Hausherren, die nach der wohltuenden Pause in der warmen Kabine deutlich engagierter zu Werke gingen und einem immer passiveren HEBC gehörig einheizten.
So hatte der formstarke Sven Klein unter anderem ein saftiges Prüfer-Geschoss zu entschärfen (39.) und bei einem Pfostenkopfball der wegen schlechter Unterscheidbarkeit in ihren neonfarbenen Aufwärmshirts spielenden Lokstedter sein gesamtes Glück zu bemühen (42.).
Klar, dass das nicht lange gut gehen konnte: Ecke Acevedo Taborda, Kopfball des entschlossen eingelaufenen Steffen Kaiser und schon war der Spielstand auf Remis gestellt (44.).
Kaiser war es auch, der in der Folge die Königschance von halblinks auf den Fuß serviert bekam. Am Ende eines stilisierten Spielzugs zog der Angreifer den Kürzeren gegen den erneut famos rettenden Klein (51.).
Auf Steckpass durch den eingewechselten Michael Glaser dann plötzlich die Chance für den HEBC, seinerseits wieder in Front zu gehen. Meissner wäre hier wohl besser beraten gewesen, noch einmal nach innen zu ziehen, als die Kugel mit links aus schwierigem Winkel ans Außennetz zu setzen (54.).
Mitspieler Lars Nawrath probierte es noch einmal per Lupfer (drüber, 61.) – der Lokstedter Maik Rauch zuvor mit einem Rechtsschuss von halbrechts (Parade Klein, 59.).
Es sollte nichts mehr werden, mit einem Tor unter freitagabendlicher Flutlichtkulisse.
Der ausgiebigen dritten Halbzeit sollte dies aber keinen Abbruch tun…

Tore: 0:1 Meissner (12., direkter Freistoß), 1:1 Kaiser (44. Acevedo Taborda)

gelbe Karten: Acevedo Taborda – Yeboah

Schiedsrichter: Marco Zieschang (TuRa Harksheide, Note 4,5)

Zuschauer: 25

 

Samstag, 12. November 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SV Blankenese 1.C

„Nur 2:1“: Schanze beendet Heim-Fluch
Heimische Sieglosserie findet trotz Chancenwucher ihr Ende

Wie im Bereich der Kunst, kommt es auch im Fußball manchmal auf die Lesart eines Machwerks an. Die nackten Zahlen geben der U15-Landesliga-Equipe des SC Sternschanze freilich Anlass zur Zufriedenheit: Nach 370 Tagen gewann sie endlich wieder ein Pflichtspiel zu Hause und baute den Vorsprung auf die zuletzt gefährlich nah herangerückte Abstiegszone auf sieben Zähler aus. „Erleichterung“ empfand da nicht nur Schanzes Metronom Arthur Schreiber, der sich nebenbei über eine „viel, viel bessere erste Hälfte“ freute: „Wir haben den Ball laufen lassen, Chancen rausgespielt. Das einzige Problem ist mal wieder die Chancenverwertung. Da müssen wir viel, viel mehr Tore machen als nur zwei!“.
Bezug nahm der als Mannschaftskapitän eingetragene Mittelfeldakteur hierbei nicht nur auf ein liegengelassenes Chancenquadrupel seines Kollegen Enayatullah Makhdoomzada, das mit einem sich fast hineindrehenden Fernschuss begann (4.) und mit einem aussichtsreichen Abschluss der Marke "flach wäre besser gewesen“ endete (26.), sondern auch auf eine Königschance für Simeon Dill, deren Verwertung der Joker aus kürzester Distanz im Konflikt mit dem Aluminium förmlich verweigerte (33.).
Immerhin war Schanzes Sturmlauf der ersten 35 Minuten nicht ganz vergebens. Handwerklich mangelhaft ausgeführter Spielaufbau des Gegners ermöglichte Mohammadullah Azimi den klassischen Abschluss ins lange (22.), ehe Elias Zarbal, durch Vladyslav Kosykhs Steckpass eingeladen, aus ähnlicher Halbrechtsposition vollspann zur Verdopplung abdrückte (32.).
Die blau-rote Welt schien in bester Ordnung, doch mit der Halbzeitpause wich der spielerische Punkrock einem tristen Herbstblues. „Wir hatten Schwierigkeiten, in der zweiten Hälfte wieder ins Spiel hineinzufinden und die Bälle wieder laufen zu lassen. Das haben wir nicht hinbekommen waren viel zu überhastet, hatten gar keine richtigen Spielanteile. Das war nicht so gut!“, so Schreiber, dessen Linksschuss (drüber) knappe 20 Minuten vor Ultimo tatsächlich die letzte konkrete Annäherung seiner Farben bleiben sollte (51.).
„in der ersten Hälfte musst du fünf, sechs Dinger machen und dann zeichnet sich das Ganze halt ab. Wie das dann im Fußball halt ist: Wenn du sie vorne selber nicht machst, dann kriegst du sie hinten selbst rein. So war´s jetzt zum Glück nicht ganz bei uns.“.
Einmal setzte jedoch noch einmal die Quittung für einen mittlerweile höchst uninspirierten Auftritt, als ein unbedrängtes Zuspiel den nicht weniger freien Vincent Koch halbrechts im Sechzehner erreichte und der ansonsten bis dahin in der Luft hängende Angreifer mit rechts auf 1:2 verkürzen konnte (70.+1).
Welch ein Glück für den SCS, dass der jähe Schlusspfiff eine ergebnistechnisches Zitterpartie bei tiefen Novembertemperaturen verhinderte.
„Die Erleichterung auf jeden Fall da, jetzt endlich mal die Distanz auf einen Abstiegsplatz vergrößert zu haben“, gestand Schreiber, mit dem aktuellen Sieben-Punkte-Vorsprung auf das tabellarische Untergeschoss nicht ganz unzufrieden zu sein, um den Scheinwerfer jedoch gleich auf die kommenden Aufgaben zu richten: „Ich denke, nächste Woche kommt mit Süderelbe nochmal ein schwieriger Gegner. Dann haben wir mit Germania Schnelsen nochmal einen Gegner der qualitativ nicht ganz so stark ist wie wir. Und dann haben wir Victoria, die so ungefähr auf unserer Augenhöhe sind, wenn nicht einen Tick besser. Ich glaube, vier Punkte sind da auf jeden Fall möglich. Das wäre schon ganz cool, wenn wir da noch ein paar Punkte mitnehmen, dass wir dann mit 14 Punkten und einem guten Puffer nach unten und vielleicht auch mit einem Blick nach oben in die Winterpause gehen.“.

Tore: 1:0 Azimi (22.), 2:0 Zarbal (32. Kosykh), 2:1 Koch (70.+1)

gelbe Karten: Zarbal – Lindhorst

Schiedsrichter: Thomas Stapelfeldt (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 60

Spielbericht HEBC 3.D - USC Paloma 2.D

Schlagabtausch mit vielen Wendungen
Gerechtes Rems: HEBC und Paloma bieten sich heißen Freundschafts-Fight

Spielfrei in der Hallenmeisterschaft, luden sich die 2012er des HEBC zum nunmehr siebten Testkick der Saison den ebenfalls hoch im Jahrgangsregal angesiedelten USC Paloma zum Klingenkreuzen auf den Reinmüller ein.
Vom Kick-Off weg entwickelte sich ein rasantes Match, in dem die Gäste zunächst die dickeren Chancen hatten. Beispielsweise erlebte Devin Dulaks Konterchance ein Finale in Form eines beschossenen Außennetzes. (17.).
Ökonomischer ging es da auf der anderen Spielfeldhälfte zu, wo Farouk Rawi halbrechts abzog und dabei just den 1:0-Führungstreffer, gleichbedeutend mit dem Pausenstand, kreierte (25.).
Schocken ließen sich die Tauben davon aber keineswegs. Unbeirrt spielten sie sich mit gefälliger Spielanlage weiter gute Möglichkeiten, wie Elijah Stolarczyks freien Rechtsschuss, den HEBC-Goalie Mads Hagelstein sehenswert entschärfte, heraus (31.).
Der dann in Minute 40 durch den umtriebigen Stolarczyk erzielte Ausgleich aus leicht linker Schrägposition durfte daher getrost als verdient angesehen werden (40.). Und sie setzten gleich einen drauf – und wie! Per Seitfallzieher veredelte Theo Heiermann eine Flanke von rechts mit Höchstnoten in puncto Haltung zu Palomas Führung (43.).
Dabei waren sie nur Sekunden zuvor dem zweiten Gegentreffer durch den diesmal hauchdünn zu hoch ansetzenden Rawi entronnen (42.).
Nicht aber dessen 2:2, das der pfeilschnelle Dauerläufer im dynamischen Alleingang und mit maximaler Schusskraft ins Netz hämmerte (45.).
Turbulente Minuten, die sich kurz darauf nahtlos fortsetzten. Seelenruhig und präzise legten sich die Eimsbütteler den Gegner spielerisch zurecht, bis Momme Wietzke seinen Kollegen und Freund Moritz Henkel in Idealposition für das mit rechts geschossene 3:2 navigierte (50.). Luka Jovic wäre in ähnlich guter Schusslage gar fast das vielleicht vorentscheidende 4:2, das dann doch einer Parade zum Opfer fiel geglückt (51.).
Das Sportlerschicksal wollte es jedoch anders, schenkte es den Jungs von der Brucknerstraße einen schnellen Angriff über rechts, den Stolarczyk auf Querlage D. Dulaks zum abermaligen Gleichstand vollendete (55.).
Nun waren die etwas frischer wirkenden Palomaten noch einmal kräftig am Drücker. Angepeitscht von ihrem (teils zu) emotionalen Übungsleiter warteten sie in den Schlusswehen mit Stolarczyk (ein mü zu hoch, 59.) und einem gerade noch abgefälschten Günes-Versuch auf (60.+1). Einen Verlierer hatte dieser heiße Schlagabtausch unter einen Jahrgang höher gemeldeten U11-Teams auch nicht verdient!

Tore: 1:0 Rawi (25.), 1:1 Stolarczyk (40.), 1:2 Heiermann (43.), 2:2 Rawi (45.), 3:2 Henkel (50. Wietzke), 3:3 Stolarczyk (55. D. Dulak)

Schiedsrichter: Enno Gloßner (SC Sternschanze)

Zuschauer: 38

Freitag, 11. November 2022

Spielbericht FC Elmshorn - Blau-weiß 96 Schenefeld

Nichts für Bewegungslegastheniker
Karimis Gymnastikeinlage lässt Blau-weiß 96 auswärts jubeln

Nichts Neues in der Krückaustadt. Zum Abschluss der Hinrunde in der Bezirksliga West verlor der FC Elmshorn sein Heimspiel – zum dritten Mal in Serie.
Diesmaliger Triumphator war die Elf von Blau-weiß 96 Schenefeld, die sich zunächst jedoch schwierig damit tat, etwas aus dem eigenen Ballbesitz zu machen.
Der FCE war es stattdessen, der durch Sergen Sevinc eine lange ereignisarme Partie belebte. Saisontor Nummer acht des Angreifers scheiterte jedoch an einem zu spitzem Winkel, nachdem Schlussmann Jonathan Krebs bereits umkurvt war (27.).
Ihre nächste gemeinsame Szene brachte den Elmshorner dagegen zum Jubeln, faustete der Schlussmann eine Sevinc-Ecke an der Fünferlinie unglücklich selbst hinter den eigenen Kreidestreifen – 1:0 (38.)!
Die Serie von 280 Heim-Minuten ohne Torerfolg war endlich gerissen, nur hielt die Freude darüber nicht allzu lange an. Denn auch der FCE hatte ein freundliches Präsent für den Gegner parat. Torsteher Alan Kado klärte eine Flanke Henry Wankels genau vor die Füße des aus 42 Metern einfach mal draufhaltenden Timo Bock. Der „31er“ versenkte und das ausgeglichene Halbzeitergebnis war komplett (44.).
Am Fortbestehen des 1:1 rüttelten nach dem Seitenwechsel zunächst nur die Gäste, für die Rene Müller drüber köpfte (60.), ehe Flankengeber David Wilke kurz darauf am langen Pfosten das vermeintliche Führungstor für Blau-weiß markierte (63.). Dem Gespann um den kommunikativen Bernd Gegalski (TuRa Harksheide) war Wilkes Abseitsstellung bei Wankels Freistoß von links jedoch nicht entgangen – gut so!
Deutlich größer fiel der Protest im Zuge eines Körperduells zwischen dem Elmshorner Albert Revutskiy und Offensivmann Fabian Arth aus. Wenig ballorientiert war der Schenefelder nahe der Grundlinie zu Fall gebracht worden (66.)…
Dies war dann aber schnell vergessen, weil es der sonst glücklose Arth in Minute 70 auf Zuspiel Wilke schnell machte, die Kugel schön von rechts in den Sechzehner brachte und Weys Karimi wahre Gelenkigkeit zum ästhetischen Abschluss bewies (70.). Dieses Tor war freilich nichts für Bewegungslegastheniker!
Natürlich setzte die Kilic-Elf in der Folge noch einmal alles daran, die nächste Heimschlappe zu verhindern. Mert Acar, der von seiner Rotsperre zurückgekehrt war, erwischte jedoch nur das Außennetz (82.), Orcun Aladag auf Ablage seines Kapitäns verfehlte gänzlich (90.).
Blau-weiß ließ derweil die aufploppenden Kontereinladungen ungenutzt.
Insbesondere einer Drei-gegen-Eins-Konterchance, die Müller viel zu eigensinnig in den Sand setzte, war da hinterher zu trauern (90.+2).
Der Sprung auf Rang fünf der Halbjahrestabelle gelang dennoch, weil danach nichts mehr geschehen sollte – Glück gehabt, Blau-weiß!

FC Elmshorn: Al. Kado – Öztürk, Acar, Revutskiy, Yildiz – Kabashi, Ungermann (66. Yildirim) – Ay. Kado, Vukmirovic, Aladag – Sevinc, Trainer: Kadir Kilic

SV BW 96 Schenefeld: Krebs – Wilke (76. Paster), Wegner, Wankel, Quittkat (56. Bonus) – Bock (86. Mallon), Kunze – Müller, Karimi, Bojens (56. Adelmann) – Arth, Trainer: Mathias Timm

Tore: 1:0 Krebs (39., Eigentor, Sevinc), 1:1 Bock (44. Wankel), 1:2 Karimi (70. Arth)

gelbe Karten: Acar, Aladag – keine

Schiedsrichter: Bernd Gegalski (TuRa Harksheide, Note 2,5: sicherer Spielleiter, der stets den richtigen Ton traf, verweigerte Blau-weiß aber einen fälligen Strafstoß, als Revutskiy nur in Gegenspieler Arth hineinging, 66.)

Zuschauer: 65

Sonntag, 6. November 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - USC Paloma 2.C

Das große Taubenfüttern
SCS-2008er servieren U14-Spitzenteam den Auswärtssieg

Ein wenig wie ein Brennglas der bisherigen Saison gestaltete sich für die C1 des SC Sternschanze das Testspiel gegen die ambitionierte U14-Landesligamannschaft des USC Paloma. Für Arthur Schreiber, der den SCS heuer als Kapitän aufs Feld führte, ein Auftritt, der „schwierig zu bewerten“ war.
Zum einen war da eine erste Hälfte, in der die Heim-Elf „an die Wand gespielt“ wurde – zum anderen ein verbesserter zweiter Abschnitt mit „ mehr Spielanteilen“.
Bevor es nach dem Seitenwechsel etwas sonniger um das Schanzengemüt wurde, ließen die flinken, quirligen Tauben den U15-Landesligisten nicht nur älter, sondern tatsächlich alt aussehen. „Paloma hat es wirklich sehr gut gemacht. Die haben gut verschoben, genau die richtigen Räume zugemacht, sodass man nicht anspielen konnte. Das war taktisch wirklich sehr, sehr gut!“, lobte Schreiber den Widersacher, der sich immer wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzte („Wir kamen gar nicht hinten raus“), es jedoch wiederholt an Geradlinigkeit im Abschluss vermissen ließ. An Chancen wie Gabriel Pinto Fernandes´ Strafraumschuss, von Piet Grützner pariert (16.), oder einen knapp drüber gesetzten Alic-Versuch (19.) mangelte es dennoch nicht.
„Überraschend wie sonst nichts – überraschender, dass Union diese Saison auf der Eins ist (mittlerweile war)“ kam da „aus dem Nichts“ das 1:0 daher, als Elias Zarbal die Gunst eines zweiten Balles nutzte, aus der zweiten Reihe abzog und sich Schlussmann Mateo Maischeider einen Fehlgriff leistete (25.). „In der Situation richtig, dass er schießt. Und da sieht man auch, dass sowas dann mal reingeht.“.
Ein Fehlpass des nun verunsicherten Torstehers aus der zweiten Mannschaft wäre fast die perfekte Einleitung des 2:0 gewesen, nur wetzte seine Innenverteidigung die Scharte noch rechtzeitig aus (27.).
Effektiver ging das Geschenkeverteilen da auf der anderen Seite, angelte sich Maurice Alic die Kugel vom im Strafraum angespielten Schreiber, um sie flugs zum 1:1-Pausenstand einzulochen (29.). „Es gab wenig Kommunikation allgemein – man wusste nicht, ob jetzt hinter einem jemand war (…)“, monierte der düpierte Mittelfeldspieler, dessen Zuspiel Kollegin Ella Bentz kurz nach der Pause mangelhaft verarbeitete. Ahmed Rayyan passte auf und umkurvte das verbliebene SCS-Personal gen 1:2 höchst elegant (37.).
Immerhin steigerten sich die Schanzenkicker in der Folge, sodass der Ausgleichstreffer bei Simeon Dills Eckballchance (47.) und einem Tempokonter über Zarbal und Makhdoomzada (50.) in der Luft lag.
Wiederum ein individueller Fehler – Fehlpass Schreiber in die Füße von Alic – konterkarierte schließlich die Ausgleichsbemühungen, fand der unfreiwillig angespielte „10er“ den gestarteten Milad Aluko, dessen Schwäche das coole Vollenden nicht war (55.).
Am Ende wäre gar noch mehr Grund zum Jubeln für den zahlreichen Gäste-Anhang entstanden, doch erst verpasste Jarel Drawert eine Flanke von rechts um Haaresbreite am langen Pfosten (66.), während es quasi mit dem Schlusspfiff des kurzfristig eingesprungenen Björn Meyer die Einfachheit der Kurzdistanz war, die dem 13-Jährigen zu schaffen machte. Bentz spritzte noch dazwischen und ersparte dem SCS zumindest noch das 1:4.
Ein 4:1 fuhren sie und ihre Mitstreiter vor etwa einem Jahr ein – gegen den kommenden Ligagegner SV Blankenese. Damals machte man – wie Palomas 2009er in diesem Jahr – den Oberligaeinzug klar. „Blankenese weckt positive Erinnerungen und weckt auch Hoffnungen, jetzt endlich mal den dritten Saisonsieg einzufahren“, blickt Schreiber frohen Mutes auf ein „spannendes Spiel auf Augenhöhe“ im Duell zweier Teams mit „Auf und Abs“. „Das treue Publikum darf einen 3:1-Heimsieg für die Marineblauen erwarten!“. Sollte sich dieser Tipp gegen den Tabellenelften nicht bewahrheiten, dürfte der Abstiegskampf endgültig Einzug im Schanzenpark erhalten.

Tore: 1:0 Zarbal (25. Makhdoomzada), 1:1 Alic (29.), 1:2 Rayyan (37.), 1:3 Aluko (55. Alic)

gelbe Karten: keine – Alic

Schiedsrichter: Björn Meyer (SC Sternschanze, ersatzweise, Note 2)

Zuschauer: 40


Erlebte schon glücklichere Auftritte: Arthur Schreiber


Autoren: B. Meyer & A. Schreiber