„nachgelassen“,
aber trotzdem gewonnen
SCS
gewinnt Schneewalzer gegen Schlusslicht Germania Schnelsen
Ein „durchwachsenes Spiel mit Höhen und Tiefen“ haben die 2008er des SC
Sternschanze zum Halbserienabschluss der U15-Landesliga noch einmal auf das
schneebedeckte Parkett gelegt. So weit so positiv aus Sicht der Schanzen-Elf,
die sich gegen die punktlose Schlussleuchte aus Schnelsen jedoch etwas mehr
versprochen haben dürfte.
An Torchancen mangelte es dafür zunächst nicht. So verbuchte allein Enayatullah
Makhdoomzada gleich fünf Abschlussszenen binnen der ersten 30 Minuten für sich.
Enzig der Erfolg blieb unter anderem mit einem Kopfball, bei dem der erst
zwölfjährige Gäste-Fänger Tobias Baltzer im wahrsten Sinne des Wortes über sich
hinaus wuchs (8.), fern.
Das erlösende Erfolgserlebnis gelang schließlich Vladyslav Kosykh, der zentral
alle Freiheiten bekam, Elias Zarbals Zuspiel von der Grundlinie passend zu
verwerten (30.).
Ohnehin gehörte der flinke Ukrainer zu jenen Akteuren, die mit den tückischen
Bedingungen am besten zurechtkamen. „Natürlich war es sehr rutschig auf dem
Platz und der Ball schwierig zu kontrollieren“, legte Schanzes Arthur Schreiber
die besondere Diffizilität der Partie dar.
Mit „Bock“ und „Energie im Spiel“ wollte der SCS „das zweite Tor unbedingt
machen und weiter nachlegen“, nur ging das Vorhaben für den zweiten Abschnitt
lediglich teilweise auf. Quasi im Minutentakt erspielte man sich Chancen wie Jona
Spechts frei verballerte Königschance aus kürzester Distanz (42.), um durch
Zarbal, der bereits zweimal den Kürzeren gegen Baltzer zog (38. & 40.),
dann doch zu erhöhen. Am Ende eines Angriffs nach Ballgewinn legte Specht für
den mittig einschussbereiten Zarbal quer (43.).
Doch anstatt dass ein dritter Treffer für klare Verhältnisse sorgte, holte ein
Strafstoßpfiff die bis dato nur durch Mats Kripkes Schusschance vor dem
zupackenden Enno Gloßner vorstellig gewordenen Germanen (11.) zurück in die
Verlosung.
„Eine strittige Szene“, befand nicht nur Schreiber: „Mir mich sah es eher so
aus, dass der Dreier da so ein bisschen in Enayat [Makhdoomzada] reinläuft.“.
Clever hatte Christopher Uzodo den Kontakt mit dem Gegenspieler hergestellt und
somit Julian Eichhorn den erfolgreichen Freischuss zum ersten Auswärtstor der
Saison (nach 495 Minuten!) ermöglicht (45.).
Plötzlich war die Statik im Match eine andere. „Wir haben nachgelassen und das
dürfen wir natürlich nicht – vor allem bei einem Spielstand von 2:1. Genau das
ist unser Fehler gewesen. Wir haben aufgehört, vorne anzulaufen. Das war nicht
gut und somit haben wir uns weiter hinten reindrängen lassen. Dann lag das
zweite Gegentor so ein bisschen in der Luft“, beschrieb Schreiber die kritische
Spielphase, die er für seine Mannen selbst mit seinem 3:1 entspannen sollte. Kosykh
hatte den auf links durchgestarteten Joker wohltemperiert bedient, sodass
dieser „klassisch in die lange Ecke vollenden“ konnte (63.). „War jetzt nichts
Besonderes, aber in dem Moment ein sehr wichtiges Tor, sodass wir das 2:2 nicht
bekommen.“.
Eine latente Gefahr des Tabellenletzten, dessen lautstarke Trainerschaft
jenseits ihres vorgesehenen Aufenthaltsortes außerhalb des Spielfeldes verbal
antrieb, blieb trotzdem noch zurück. So jagte der überzeugende Eichhorn einen
guten Freistoß gar nicht mal extrem weit über den Schanzen-Quader (65.).
Unterm Strich stand letztlich der 3:1-Erfolg für die Marineblauen, deren
kompliziertes, immer wieder von Ausfällen im knapp bemessenen Kader
beeinflusstes Pflichtspieljahr 2022 damit beendet ist. Der Schütze des letzten
Tagestreffers hatte sich „trotz der vielen Abgänge“ im Sommer „mehr erhofft“
als den aktuell achten Rang. „Ich hätte trotzdem gedacht, dass wir weiter oben
mitspielen“, zumal es laut Schreiber „schon einige Teams gab, zu denen wir im
Vergleich deutlich besser waren.“. „Einige unglückliche Punktverluste“ führten
jedoch dazu, dass man „teilweise zu Unrecht so weit unten stehen“ würde.
Zum Ausklang des Kalenderjahres gibt es dann noch einen Testkick gegen das
Bezirksligateam des SC Egenbüttel/SV Rugenbergen auf heimischem Gelände –
sofern das Winterwetter es zulässt.
Tore: 1:0 Kosykh (30.),
2:0 Zarbal (43. Specht), 2:1 Eichhorn (45. Strafstoßtor, Makhdoomzada an Uzodo),
3:1 Schreiber (63. Kosykh)
gelbe Karten: Makhdoomzada – keine
Schiedsrichter: Caspar Elias Timm
(Eimsbütteler TV, Note 3)
Zuschauer: 25
Samstag, 10. Dezember 2022
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TuS Germania Schnelsen 1.C
Samstag, 3. Dezember 2022
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Cosmos Wedel 1.C
„Eine
Nummer zu groß“
Oberligist
Cosmos Wedel springt locker ins Pokal-Achtelfinale
Keine Pokalromantik mochte am ersten Dezemberwochenende 2022 die U15 Cosmos
Wedels aufkommen lassen. Ungefährdet kegelte das Oberligaspitzenteam den
klassenniedrigeren SC Sternschanze mit 5:1 aus dem Wettbewerb.
„Es war von Anfang an klar, dass das ein schwieriges Spiel für uns wird.
Dennoch haben wir es im Nachhinein betrachtet, sehr gut gemacht, haben gut
Räume zugemacht, nicht ganz so viel zugelassen“, lobte Schanzes Arthur Schreiber
die eigenen Farben, die dem stärkeren Gegner trotz erneut diverser Ausfälle
lange einen torlosen Zwischenstand abtrotzten.
„(…)dann können wir schon fast 1:0 in Führung gehen. Das ist ein bisschen
ärgerlich“, befand der Mittelffeldspieler, dessen Kollege Elias Zarbal nach
einer guten Viertelstunde per Freistoß unweit an der überraschenden
Heim-Führung vorbeischrammte (16.).
Stattdessen eröffnete Alexander Brandes den Torreigen nach ersten Annäherungen
der Kollegen Neumann (9.) und Lux (21.) völlig blank am zweiten Pfosten mit
seinem 0:1 (24.). Nachschlag servierte im Eckballgetümmel Auswahlspieler Finn
Lux, sodass sich Schanze auch nach den Seitenwechsel eher in Schadensbegrenzung
übte. „Wenn du hinten aufmachst, wirst du schon schnell mit Tempo überlaufen.
Wenn du da einmal unkonzentriert bist, steht es direkt 0:3 und dann ist
wirklich der Deckel drauf.“.
Auch ohne großes Offensivaufbäumen ereilte die Schanzer*innen genau jenes
Schicksal. Ballgewinn der Cosmonauten im Mittelfeld und schon war der „große,
schnelle“ Lux auf und davon (54.). „Alles ging über den 15er: Der war auch
stark! Wenn man sich das anguckt: der macht ja alle Tore bei denen. Ich glaube,
ohne den würden die auch gar nicht so weit oben stehen. Irgendwann wird der
dann auch wechseln“, adelte Schreiber seinen um einiges höher gewachsenen
Gegenspieler.
Während es für den SCS nun „zu spät zum Aufmachen“ war, blieb der Oberligist im
Fluss, der den Ex-HSVer Shawn Czichon in Idealposition zum 0:4 in die lange
Ecke spülte (60.).
Immerhin markierte Mohammadullah Azimi im Angesicht mit dem chancenlos
zurückgelassenen Moritz von der Reith noch den Ehrentreffer (69.), auf den es
drüben jedoch die postwendende Antwort setzte, als der eingewechselte Yi-Yun
Masli in mittlerer Strafraumausrichtung zum Abschluss kam, Enno Gloßner die
Kugel noch watschte, aber nicht mehr ablenken konnte (70.). Der 1:5-Endstand
war perfekt!
„Cosmos war klar eine Nummer zu groß“, gestand der damit vor dem Achtelfinale
aus dem Pokal getilgte Schreiber, der sein Team zumindest „spielerisch“ als „das
ganze Spiel über besser“ wahrgenommen hatte.
Das dürfte doch als eine zusätzliche Motivationshilfe für den letzten
Ligaauftritt des Jahres gegen das Schlusslicht aus Schnelsen dienen. „Jetzt
kommt Germania. Ich denke, da können wir jetzt zum Hinrundenabschluss nochmal
ein schönes Ding raushauen und nochmal diese drei Punkte mitnehmen, um unten
ein bisschen rauszukommen; vielleicht auch mal ein bisschen Frust rausschießen.“.
Tore: 0:1 Brandes (24.),
0:2 Lux (31.), 0:3 Lux (54.), 0:4 Czichon (60.), 1:4 Azimi (69.), 1:5 Masli
(70.)
Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL
Hammonia, Note 2,5: kaum gefordert in einer fair geführten Partie, muss jedoch
an seiner Körpersprache arbeiten)
Zuschauer: 55
Sonntag, 27. November 2022
Spielbericht HEBC 1. Senioren - SC Victoria Hamburg 1. Senioren
Spitzenreiter
ohne Mühe
Vicky-Senioren
mit klarem Auswärtssieg bei ersatzgeschwächtem HEBC
Einem einzigen Team war es bis dato geglückt, den erfolgsverwöhnten Senioren
des SC Victoria im laufenden Spieljahr mit einem 2:2 einen Punkt abzutrotzen.
Im Rückspiel hatte der personell angeschlagene HEBC jedoch nicht den Hauch
einer Chance. Unter den Augen diverser Verletzungsausfälle hatten die
verbliebenen Reinmüller-Kicker alle Hände voll zu tun, sich den immer wieder
neu anrollenden Angriffswellen des SCV zu erwehren.
Was bei Stefan Siedschlags abgeblockten Linksschuss (2.) und Kamil Mouktars auf
der Linie geklärten Versuch (7.) noch gelang, war in Minute zehn durch ein
Eigentor Lars Nawraths konterkariert. In bester Stürmermanier hatte der „20er“
eine Hereingabe von links im eigenen Kasten versenkt.
Auf Zuspiel von David Laczkowski erhöhte Tim Vogel klassisch vor dem Tor auf
0:2 (18.).
Treffer Nummer drei servierte der HEBC in Form von Frank Jägers schwacher
Eckstoßklärung in die Füße des für Mouktar auflegenden Torben Voß wieder selbst
(26.), ehe Voß, der zu längst vergangenen Jugendzeiten das lila-weiße Leiberl
trug, auch Siedschlag erfolgreich zum 0:4-Pausenstand bediente (34.).
Weiter machten die stets fleißig rochierenden Victorianer auch nach der Pause.
Gegen Laczkowski (36.) und Voß (54.) parierte Torsteher Sven Klein, während
Vogels Abzug gerade noch von Nawrath ins Tor-Aus abgelenkt werden konnte (45.).
Wenigstens Mouktar vermochte es noch zu treffen, nachdem die Gastgeber bei
Siedschlags Pass in die Tiefe lausig auf Abseits spielten (52.).
Offen wie ein Scheunentor fand auf der anderen Seite plötzlich auch der HEBC
eine gegnerische Abwehr vor, als Vickys sonst herausragend organisierte
Defensive bei Francisco Casares Sineiros eröffnenden Ball einmal die Ordnung
missachtete und prompt die Quittung dafür erhielt. Özkan Topal legte nicht
weniger mustergültig quer als Lars von Lühmann zentral flach im Angesicht mit
Oliver Hinz vollendete (57.).
1:1 stand es damit zumindest in der Wertung der zweiten Halbzeit, woran sich
durch eine Reimer-Klärung in letzter Sekunde (65.) und einen Pfostenschuss
Siedschlags (67.) letztlich auch nichts mehr ändern sollte.
Mit satten acht Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten SV Lieth gehen die
Titelhamster vom Lokstedter Steindamm am kommenden Wochenende in ihren
verlegten Jahresabschluss gegen das Kellerkind Germania Schnelsen, während am
Reinmüller für den hiesigen Tabellenfünften der Ü40-Verbandsliga bereits die
Winterpause eingeläutet ist.
Tore: 0:1 Nawrath (10.,
Eigentor), 0:2 Vogel (18. Laczkowski), 0:3 Mouktar (26. Voß), 0:4 Siedschlag
(34. Voß), 0:5 Mouktar (52. Siedschlag), 1:5 von Lühmann (57. Topal)
Schiedsrichter: Mark Janssen (SV
Großborstel, Note 2: souveräner Leiter eines unaufgeregten Spiels, dazu mit
hoher Trefferquote bei Abseitsfragen)
Zuschauer: 25
Samstag, 26. November 2022
Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.C - SC Sternschanze 1.C
„Das
hat da nichts zu suchen!“
U15-Landesligaderby
verkommt zur Farce
Heimsieg für den SC Victoria, doch über das Sportliche sprach am Ende eines
denkwürdigen wie beschämenden Spektakels an der Hoheluft keiner mehr.
Begonnen hatte das bizarre Treiben bereits vor dem Spiel mit dem Einsatz von
Pyrotechnik einiger halbstarker Schlichtgeister auf der Gegentribüne. „Das ist
natürlich ein bisschen übertrieben. Vor allem, bei einem C-Jugendspiel. Das
wirbelt das direkt von Anfang an auf. Da kommt direkt so ein bisschen
Nervosität und dieser Drang, da jetzt auch irgendein Zeichen zu setzen“,
beschrieb Schanzes Arthur Schreiber die Gefühlslage, die zunächst jedoch als
sportliche Triebfeder für beide Teams zu taugen schien.
Gute Chancen boten sich beiden Teams vom Anpfiff weg.
Mohammadullah Azimi (3.) und Enayatullah Makhdoomzada (5.) versuchten sich für
den SCS – Victor Ende (6.) und Devon Fouda Essomba (7.) vergeigten
aussichtsreich für den SC Victoria. Letzterer war es auch, der wenig später
mittig durchbrach, das Leder dann aber überhastet drüber hämmerte (10.).
Nicht so Makhdoomzada auf der anderen Platzhälfte. Richtig erkannte er das äußerst
offensive Torwartspiel Jarmo Madees und hob das Bällchen passend über den weit
vor postierten Schlussmann zum 0:1 (12.).
Folgend gehörte das Match den selbstbewussten Gästen, denen Madee – übrigens
nach wie vor mit einem Stellungsspiel der Marke „mein Strafraum ist Lava“ – den
Garaus im Torschuss machte (21., 28. & 32.).
Für den SCS hütete unterdessen Theo Spöhrer nach längerer Torwartabstinenz für
den unpässlichen Enno Gloßner mal wieder den Kasten. Eine gute Fußabwehr gegen
Fouda Essomba sicherte dem 14-Jährigen eine gegentorlose Halbzeit (31.) zum
Goalie-Comeback.
Ein ums andere Mal geriet sein Tor nach der Pause ins Visier der Victorianer,
die den SCS förmlich einschnürten. Sowohl Cyrus Tabatabai (39. & 43.), als
auch Außenspieler Vladyslav Bratslavsky (42.) schossen jedoch jeweils eine
Fahrkarte. Ebenso Fouda Essomba, den ein Ballverlust des zum Teil chaotisch verteidigenden
SCS zur Top-Chance einlud (45.).
Die geradezu logische Konsequenz: Vickys Ausgleich, den der kantige Kameruner
über rechts für den einmurmelnden Ende vorbereitete – 1:1 (48.)!
Und das auch noch in Unterzahl, nachdem Innenverteidiger Gurnoor Singh verletzt
die Segel streichen musste und kein Feldspieler auf der Bank zur Verfügung
stand.
Noch ein Gelber weniger wurde es temporär, als Schiedsrichter Fabian Rother
(Eimsbütteler TV) den vorverwarnten Tabatabai für ein zu spätes Einsteigen im
Mittelfeld mit einer Zeitstrafe belegte (49.).
Für die Schanzenkicker offenbar nicht Anlass genug, den Offensivmotor wieder
verstärkt anzuwerfen. Stattdessen blieb eher das doppelt unterzählige Victoria
am Drücker.
Erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss brachte Azimis zu hoch angesetzter
Freistoß (56.) mal wieder so etwas wie Gefahr hervor, was Kollege Makhdoomzada
mit einem Heber im Konter zwar steigern konnte, das Zwischenresultat damit
jedoch nicht veränderte (58.).
Dies war dafür dem Gegner vergönnt, als Spöhrer im Hochsteigen beim Eckstoß vom
eigenen Mann gestört wurde und Fouda Essomba handlungsschnell im Sechzehner das
umjubelte 2:1 markierte. Der Auftakt einer irrsinnigen Schlussphase (67.)!
Im unflätigen Dialog mit dem flegelhaften Publikum aus dem „Pyro-Block“ holte
sich Tabatabai noch vor Wiederanstoß den roten Karton ab. „So wie ich das
mitbekommen habe, gab es da eine beleidigende Botschaft aus der Fankurve. Ich
glaube, es war ein Mittelfinger und den hat der 9er dann zurückgezeigt. Dafür
hat er dann, würde ich so sagen, zu Recht die rote Karte gesehen“, berichtete
Schreiber, der mit seinem Team erneut zweifach überzählig auf dem Feld stand.
Im Schatten der aufgeheizten Atmosphäre fiel es den Schanzen-Kickern nach wie
vor schwierig, dem dezimierten Widersacher (sportlich) Feuer zu machen. „Die
Eltern von Victoria haben mich auf dem Platz wirklich genervt, weil die ganze
Zeit etwas hereingerufen kam: Besonders der eine Vater, der wirklich
ununterbrochen den Schiedsrichter beleidigt hat. Ich meine, das ist
Kinderfußball und da braucht man das wirklich nicht. Es geht jetzt nicht um
Leben und Tod. Es ist einfach ein C-Jugendspiel in der Landesliga und kein
Regionalliga- oder Bundesligaspiel im Herrenbereich. Das hat da nichts zu
suchen!“, ärgerte sich Schreiber über die akustischen Begleitumstände, die
nicht geringer wurden, als Luis Meissner Foul spielte und obendrauf zum
aussichtsreichen Freistoß seine zweite Verwarnung in Form einer Zeitstrafe
kassierte (70.). Torwart Madee echauffierte sich und flog mit Doppelgelb gleich
hinterher, um für seine fortgesetzte Verbal-Diarrhoe gar noch die rote Karte zu
erhalten. „Der Torwart des SCV hat den Schiri als Rassisten beschuldigt“,
erklärte der seit vergangenem Dienstag auch als geprüfter Schiedsrichter
firmierende Schreiber das Vorgehen seines Kollegen an der Pfeife, während der
Verwiesene selbst „nur nachgefragt“ habe, „warum er (der Schiedsrichter)
unseren Spieler vom Platz geschmissen hat“.
So oder so taugte die anschließend gewählte Diktion außerhalb des Feldes nicht
gerade als Beweis guter Kinderstube…
Nur was wurde jetzt aus dem fälligen Freistoß? Mit diesem sah sich kurzerhand
Ersatztorhüter Luke Nöcker, eigentlich nur auf dem Spielbericht, um im
Innenraum bei seiner Mannschaft sitzen zu dürfen, konfrontiert. Schreibers
kümmerlicher Standard bereitete dem unaufgewärmten Fänger allerdings keine
Schwierigkeiten (70.+5). „Wenn du wie wir am Ende mit teilweise vier Leuten
mehr auf dem Platz bist, musst du wirklich ein Tor machen und vor allem diese beiden
Freistoßsituationen – da nehme ich mich auch gar nicht raus. Der war nicht gut
geschossen von mir. Der von Noah leider auch nicht.“.
Selbstkritische Worte, die eine letzte, nicht weniger verheißungsvolle,
Freistoßposition für Noah Taddigs als letzte Spielaktion mit einschlossen
(70.+8). „Du musst natürlich davor schon mit einem oder mit zwei oder sogar mit
drei Mann mehr aufgrund Zeitstrafen und Verletzungen des Gegners das Spiel für
dich entscheiden. Das war nicht gut von uns gespielt. Wir haben die Überzahl
nicht ausgenutzt.“.
Mit stumpfen Waffen arbeitete der SC Sternschanze heuer vergeblich an Zählbarem
im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den Tabellennachbarn. Auch ein Produkt diverser
Ausfälle, die mit dem „soliden“ Noah Schmideder und dem „überragenden“ Johnny
Freitag sogar Personal aus der zweiten Mannschaft in die Landesliga spülten.
„Johnny hat ein tolles Spiel gemacht! Das hat wirklich Spaß gemacht, mit ihm da
auf der Sechs zusammenzuspielen!“, so Schreiber, der den Scheinwerfer auf die
kommende Aufgabe im Pokal wirft und mit einem „positiven Gewissen“ in das Duell
mit dem Oberligaspitzenteam Cosmos Wedel geht. „Ich will natürlich weiterkommen
im Pokal. Egal wie dreckig oder wie gut wir das da spielen. Am Ende wird’s ein
Elfmeterschießen, vielleicht. Das werden wir dann sehen. Also, ich hätte Bock
drauf!“. „körperlich präsent sein, viel miteinander kommunizieren, Kräfte
richtig einteilen“ und „ein, zwei taktische Sachen – auf jeden Fall das
Anlaufen besprechen“ sollen die Überraschung möglich machen.
„Unsere Bilanz gegen Oberligisten diese Saison sieht gut aus: Ein Spiel – ein
Sieg gegen Rugenbergen in der Saisonvorbereitung. Natürlich hat sich da sicher
viel verändert, aber ich denke doch, dass wir auf jeden Fall Punkte mitnehmen
können!“. Ob der heutige Kapitän beim Thema „Punkte“ mit den Gedanken womöglich
schon beim noch anstehenden Hinrundenabschluss gegen Liga-Schlusslicht Germania
Schnelsen ist???
Tore: 0:1 Makhdoomzada (16.),
1:1 Ende (48. Fouda Essomba), 2:1 Fouda Essomba (67. Meissner)
gelbe Karten: Tabatabai, Madee,
Meissner – Azimi
Zeitstrafen: Tabatabai (49.,
wiederholtes Foulspiel), Meissner (70., wiederholtes Foulspiel), Madee (70.,
wiederholtes Meckern)
rote Karten: Tabatabai (67.
Beleidigung), Madee (67. wiederholtes Meckern)
Schiedsrichter: Fabian Pascal Rother
(Eimsbütteler TV, Note 3,5: vertretbare persönliche Strafen in einem
schwierigen Spiel, ließ jedoch zu viel Hektik von außen durch Zuschauende und
Vicky-Ersatzbank zu, mit zunehmender Spieldauer im Zweifel mit Pfiffen für den
SCS)
Zuschauer: 45Geistig benebelte Menschen sorgten für eingenebelte Menschen.
Die Coachingzone wurde eher als Vorschlag interpretiert. |
Samstag, 19. November 2022
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - FC Süderelbe 1.C
Umstellung
schlägt fehl: SCS verliert erneut
Vierte
Heimniederlage lässt den Blick wieder nach unten schweifen
Den Vorwurf des Serientäters braucht sich die 1.C des SC Sternschanze dieser
Tage freilich nicht gefallen lassen. Dem lang ersehnten Heimsieg gegen die SV
Blankenese (2:1) folgte eine Woche später wieder eine Heimniederlage gegen den
FC Süderelbe.
Das Unheil leitete der SCS dabei selber früh im Match ein, indem Schlussmann
Enno Gloßner erst schwach in der Ballverteilung agierte, um den Abschluss des
eingeladenen Kerem Tan unglücklich durchflutschen zu lassen (8.).
Ansonsten hatten sich die Gastgeber unter dem laut Mittelfeldspieler Arthur
Schreiber „etwas nervigen“ Getöse einer Solidaritätsdemonstration für die
Protestierenden im Iran zunächst ordentlich verkauft. „Man konnte es aber ganz
gut ausblenden.“. Nicht auszublenden war die mangelnde Effizienz an vorderster
Front. Enayatullah Makhdoomzada versuchte zweimal erfolglos sein Glück (9.
& 11.), das auch Schreiber per Freistoß nicht fand: Schlussmann Jonas Bleß
lenkte die Murmel über das Querstängli (12.). Ebenso packte sich Bleß einen
weiteren Versuch (23.).
Mit einem schwachen Ballverlust legten sich die Marineblauen dann wieder selbst
zusätzliche Steine in den Weg. Aleks Kocur schaltete schnell und bediente den
am zweiten Pfosten unbewachten Hamza Tutak – 0:2 (28.)!
„Wie die [individuellen Fehler] zu erklären sind – da habe ich überhaupt keine
Ahnung. Ich denke, es ist halt einfach eine individuelle Unsicherheit oder auch
eine Unkonzentriertheit. Vor allem im Spielaufbau hatten wir da viele Fehler“,
zeigte sich Schreiber etwas ratlos.
Ebenso ratlos machte die Tatsache, dass der unbremsbare Tutak bereits in der
Anfangsphase des zweiten Abschnitts erneut allen Raum bekam, von der Grundlinie
nach innen zu ziehen und trocken in die lange Ecke zu vollenden (41.).
Nicht nur hier machte sich eine schwache Raumaufteilung des Heimteams
bemerkbar. Vielleicht auch eine Folge der Einführung eines neuen Spielsystems.
„Die Systemumstellung kam tatsächlich für uns alle sehr überraschend. Damit hat
keiner so wirklich gerechnet. Es war etwas schwieriger umzusetzen, da wir im
4-4-2 eingespielt sind. Das können wir halt alle so ein bisschen. Im 4-2-3-1
ist das dann etwas unsortiert gewesen“, berichtete Schreiber, den es als
Rückennummer Zehn auf ebenjene Spielposition spülte.
Sein langer Ball, den sich Mohammadullah Azimi emsig erlief, leitete 20 Minuten
vor dem Ende das 1:3 durch einen unfreiwilligen Kunstschuss aus spitzem Winkel
ein.
Auf die gleiche Weise war ihnen nur Augenblicke später der Anschlusstreffer nicht
vergönnt.
Viel mehr Konkretes gab es daraufhin gegen gut organisierte Gäste nicht zu
vermelden.
Stattdessen verhinderte Gloßners hochschnellende Hand noch das 1:4 durch Ben
Elmers (57.).
„Teilweise fehlt da dieser Bock auf Gewinnen, wirklich alles zu geben, das
komplette Spiel!“, monierte der am Vortag 14 Jahre alt gewordene Schreiber, für
den es auf den letzten Metern der Hinrunde eine klare Blickrichtung gibt: „Was
jetzt im Kopf drin sein wird, ist, dass man jetzt aufpassen muss, nicht unter
den Strich zu rutschen und dass man da wirklich jetzt die letzten zwei Spiele
der Hinrunde nochmal Vollgas gibt und dann auch hoffentlich zwei Siege
einfährt, damit man dann zur Winterpause etwas weiter nach oben rutschen
kann.“.
Das kommende „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den zuletzt in der Liga viermal
geschlagenen Tabellennachbarn SC Victoria bietet dafür das perfekte Forum. „Das
kann man sich auf jeden Fall geben!“, steht der klare Veranstaltungstipp für
ein „Spiel auf Augenhöhe“.
Tore: 0:1 Tan (8.), 0:2
Tutak (28. Kocur), 0:3 Tutak (41.), 1:3 Azimi (50. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Tutak
Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh
(SC Victoria Hamburg, Note 4,5)
Zuschauer: 36
besonderes Vorkommnis: Die
Partie wurde wegen des verspäteten Erscheinens des Schiedsrichters um zwölf
Minuten verzögert angestoßen.
Freitag, 18. November 2022
Spielbericht Eintracht Lokstedt 1. Senioren - HEBC 1. Senioren
HEBC
hat Pech und punktet dennoch glücklich
Spiel
der unterschiedlichen Halbzeiten bei Eintracht Lokstedt
Wie bereits im Hinspiel, entpuppte sich Aufsteiger Eintracht Lokstedt für die
Senioren des HEBC als tückischer Stolperstein. Wieder nämlich stibitzten die
„Old Boys“ einen mehr als verdienten Zähler für den nicht ungefährdeten
Verbandsliga-Verbleib.
Auf frostgeprägtem Geläuf hatte Lila-weiß den Laden trotz wiederholter
Standprobleme (so rauschte Douglas Yeboah bei seiner Verwarnung unbeabsichtigt
ungebremst in seinen Gegner hinein, 9.) die Lage im Griff.
Lars von Lühmann prüfte den aufmerksamen Josef Salatek flach aus der zweiten
Reihe (3.), woraufhin ein weiterer von drei Akteuren mit dem Vornamen Lars auf
dem Platz einen Freistoß gefühlvoll in die lange Ecke hob – das 0:1 durch Meissner,
der normalerweise zum Gros der alten Herren gehört (12.)!
Verdoppelt schien der Vorsprung, als es im Zuge eines Eckballs erneut rappelte.
Schiedsrichter Marco Zieschang aus Harksheide entschied jedoch auf Abseits und
lag damit zum Ärger der Gäste daneben (24.).
Kurz darauf dann ausgleichende Gerechtigkeit, als Yeboah Widersacher Francisco
Acevedo Taborda fällte, der fällige Strafstoßpfiff für den LFC allerdings
ausblieb (27.).
Ansonsten hatten es die Reinmüller-Kicker verpasst, ihre Überlegenheit für
weitere Treffer zu nutzen.
Alles noch möglich also für die Hausherren, die nach der wohltuenden Pause in
der warmen Kabine deutlich engagierter zu Werke gingen und einem immer
passiveren HEBC gehörig einheizten.
So hatte der formstarke Sven Klein unter anderem ein saftiges Prüfer-Geschoss
zu entschärfen (39.) und bei einem Pfostenkopfball der wegen schlechter
Unterscheidbarkeit in ihren neonfarbenen Aufwärmshirts spielenden Lokstedter
sein gesamtes Glück zu bemühen (42.).
Klar, dass das nicht lange gut gehen konnte: Ecke Acevedo Taborda, Kopfball des
entschlossen eingelaufenen Steffen Kaiser und schon war der Spielstand auf
Remis gestellt (44.).
Kaiser war es auch, der in der Folge die Königschance von halblinks auf den Fuß
serviert bekam. Am Ende eines stilisierten Spielzugs zog der Angreifer den
Kürzeren gegen den erneut famos rettenden Klein (51.).
Auf Steckpass durch den eingewechselten Michael Glaser dann plötzlich die
Chance für den HEBC, seinerseits wieder in Front zu gehen. Meissner wäre hier
wohl besser beraten gewesen, noch einmal nach innen zu ziehen, als die Kugel
mit links aus schwierigem Winkel ans Außennetz zu setzen (54.).
Mitspieler Lars Nawrath probierte es noch einmal per Lupfer (drüber, 61.) – der
Lokstedter Maik Rauch zuvor mit einem Rechtsschuss von halbrechts (Parade
Klein, 59.).
Es sollte nichts mehr werden, mit einem Tor unter freitagabendlicher
Flutlichtkulisse.
Der ausgiebigen dritten Halbzeit sollte dies aber keinen Abbruch tun…
Tore: 0:1 Meissner (12.,
direkter Freistoß), 1:1 Kaiser (44. Acevedo Taborda)
gelbe Karten: Acevedo Taborda –
Yeboah
Schiedsrichter: Marco Zieschang
(TuRa Harksheide, Note 4,5)
Zuschauer: 25
Samstag, 12. November 2022
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SV Blankenese 1.C
Heimische Sieglosserie findet trotz Chancenwucher ihr Ende
Wie im Bereich der Kunst, kommt es auch im Fußball manchmal auf die Lesart
eines Machwerks an. Die nackten Zahlen geben der U15-Landesliga-Equipe des SC
Sternschanze freilich Anlass zur Zufriedenheit: Nach 370 Tagen gewann sie
endlich wieder ein Pflichtspiel zu Hause und baute den Vorsprung auf die
zuletzt gefährlich nah herangerückte Abstiegszone auf sieben Zähler aus.
„Erleichterung“ empfand da nicht nur Schanzes Metronom Arthur Schreiber, der
sich nebenbei über eine „viel, viel bessere erste Hälfte“ freute: „Wir haben
den Ball laufen lassen, Chancen rausgespielt. Das einzige Problem ist mal
wieder die Chancenverwertung. Da müssen wir viel, viel mehr Tore machen als nur
zwei!“.
Bezug nahm der als Mannschaftskapitän eingetragene Mittelfeldakteur hierbei nicht
nur auf ein liegengelassenes Chancenquadrupel seines Kollegen Enayatullah
Makhdoomzada, das mit einem sich fast hineindrehenden Fernschuss begann (4.)
und mit einem aussichtsreichen Abschluss der Marke "flach wäre besser
gewesen“ endete (26.), sondern auch auf eine Königschance für Simeon Dill, deren
Verwertung der Joker aus kürzester Distanz im Konflikt mit dem Aluminium
förmlich verweigerte (33.).
Immerhin war Schanzes Sturmlauf der ersten 35 Minuten nicht ganz vergebens.
Handwerklich mangelhaft ausgeführter Spielaufbau des Gegners ermöglichte
Mohammadullah Azimi den klassischen Abschluss ins lange (22.), ehe Elias Zarbal,
durch Vladyslav Kosykhs Steckpass eingeladen, aus ähnlicher Halbrechtsposition
vollspann zur Verdopplung abdrückte (32.).
Die blau-rote Welt schien in bester Ordnung, doch mit der Halbzeitpause wich
der spielerische Punkrock einem tristen Herbstblues. „Wir hatten
Schwierigkeiten, in der zweiten Hälfte wieder ins Spiel hineinzufinden und die
Bälle wieder laufen zu lassen. Das haben wir nicht hinbekommen waren viel zu überhastet,
hatten gar keine richtigen Spielanteile. Das war nicht so gut!“, so Schreiber,
dessen Linksschuss (drüber) knappe 20 Minuten vor Ultimo tatsächlich die letzte
konkrete Annäherung seiner Farben bleiben sollte (51.).
„in der ersten Hälfte musst du fünf, sechs Dinger machen und dann zeichnet sich
das Ganze halt ab. Wie das dann im Fußball halt ist: Wenn du sie vorne selber nicht machst, dann kriegst du sie hinten
selbst rein. So war´s jetzt zum Glück nicht ganz bei uns.“.
Einmal setzte jedoch noch einmal die Quittung für einen mittlerweile höchst uninspirierten
Auftritt, als ein unbedrängtes Zuspiel den nicht weniger freien Vincent Koch
halbrechts im Sechzehner erreichte und der ansonsten bis dahin in der Luft
hängende Angreifer mit rechts auf 1:2 verkürzen konnte (70.+1).
Welch ein Glück für den SCS, dass der jähe Schlusspfiff eine
ergebnistechnisches Zitterpartie bei tiefen Novembertemperaturen verhinderte.
„Die Erleichterung auf jeden Fall da, jetzt endlich mal die Distanz auf einen
Abstiegsplatz vergrößert zu haben“, gestand Schreiber, mit dem aktuellen
Sieben-Punkte-Vorsprung auf das tabellarische Untergeschoss nicht ganz
unzufrieden zu sein, um den Scheinwerfer jedoch gleich auf die kommenden
Aufgaben zu richten: „Ich denke, nächste Woche kommt mit Süderelbe nochmal ein
schwieriger Gegner. Dann haben wir mit Germania Schnelsen nochmal einen Gegner
der qualitativ nicht ganz so stark ist wie wir. Und dann haben wir Victoria,
die so ungefähr auf unserer Augenhöhe sind, wenn nicht einen Tick besser. Ich
glaube, vier Punkte sind da auf jeden Fall möglich. Das wäre schon ganz cool,
wenn wir da noch ein paar Punkte mitnehmen, dass wir dann mit 14 Punkten und
einem guten Puffer nach unten und vielleicht auch mit einem Blick nach oben in
die Winterpause gehen.“.
Tore: 1:0 Azimi (22.), 2:0
Zarbal (32. Kosykh), 2:1 Koch (70.+1)
gelbe Karten: Zarbal – Lindhorst
Schiedsrichter: Thomas Stapelfeldt
(Eintracht Norderstedt)
Zuschauer: 60
Spielbericht HEBC 3.D - USC Paloma 2.D
Schlagabtausch
mit vielen Wendungen
Gerechtes
Rems: HEBC und Paloma bieten sich heißen Freundschafts-Fight
Spielfrei in der Hallenmeisterschaft, luden sich die 2012er des HEBC zum nunmehr
siebten Testkick der Saison den ebenfalls hoch im Jahrgangsregal angesiedelten
USC Paloma zum Klingenkreuzen auf den Reinmüller ein.
Vom Kick-Off weg entwickelte sich ein rasantes Match, in dem die Gäste zunächst
die dickeren Chancen hatten. Beispielsweise erlebte Devin Dulaks Konterchance
ein Finale in Form eines beschossenen Außennetzes. (17.).
Ökonomischer ging es da auf der anderen Spielfeldhälfte zu, wo Farouk Rawi
halbrechts abzog und dabei just den 1:0-Führungstreffer, gleichbedeutend mit
dem Pausenstand, kreierte (25.).
Schocken ließen sich die Tauben davon aber keineswegs. Unbeirrt spielten sie
sich mit gefälliger Spielanlage weiter gute Möglichkeiten, wie Elijah Stolarczyks
freien Rechtsschuss, den HEBC-Goalie Mads Hagelstein sehenswert entschärfte,
heraus (31.).
Der dann in Minute 40 durch den umtriebigen Stolarczyk erzielte Ausgleich aus
leicht linker Schrägposition durfte daher getrost als verdient angesehen werden
(40.). Und sie setzten gleich einen drauf – und wie! Per Seitfallzieher
veredelte Theo Heiermann eine Flanke von rechts mit Höchstnoten in puncto
Haltung zu Palomas Führung (43.).
Dabei waren sie nur Sekunden zuvor dem zweiten Gegentreffer durch den diesmal
hauchdünn zu hoch ansetzenden Rawi entronnen (42.).
Nicht aber dessen 2:2, das der pfeilschnelle Dauerläufer im dynamischen
Alleingang und mit maximaler Schusskraft ins Netz hämmerte (45.).
Turbulente Minuten, die sich kurz darauf nahtlos fortsetzten. Seelenruhig und
präzise legten sich die Eimsbütteler den Gegner spielerisch zurecht, bis Momme
Wietzke seinen Kollegen und Freund Moritz Henkel in Idealposition für das mit
rechts geschossene 3:2 navigierte (50.). Luka Jovic wäre in ähnlich guter
Schusslage gar fast das vielleicht vorentscheidende 4:2, das dann doch einer
Parade zum Opfer fiel geglückt (51.).
Das Sportlerschicksal wollte es jedoch anders, schenkte es den Jungs von der
Brucknerstraße einen schnellen Angriff über rechts, den Stolarczyk auf Querlage
D. Dulaks zum abermaligen Gleichstand vollendete (55.).
Nun waren die etwas frischer wirkenden Palomaten noch einmal kräftig am
Drücker. Angepeitscht von ihrem (teils zu) emotionalen Übungsleiter warteten
sie in den Schlusswehen mit Stolarczyk (ein mü zu hoch, 59.) und einem gerade
noch abgefälschten Günes-Versuch auf (60.+1). Einen Verlierer hatte dieser
heiße Schlagabtausch unter einen Jahrgang höher gemeldeten U11-Teams auch nicht
verdient!
Tore: 1:0 Rawi (25.), 1:1
Stolarczyk (40.), 1:2 Heiermann (43.), 2:2 Rawi (45.), 3:2 Henkel (50.
Wietzke), 3:3 Stolarczyk (55. D. Dulak)
Schiedsrichter: Enno Gloßner (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 38
Freitag, 11. November 2022
Spielbericht FC Elmshorn - Blau-weiß 96 Schenefeld
Nichts
für Bewegungslegastheniker
Karimis
Gymnastikeinlage lässt Blau-weiß 96 auswärts jubeln
Nichts Neues in der Krückaustadt. Zum Abschluss der Hinrunde in der Bezirksliga
West verlor der FC Elmshorn sein Heimspiel – zum dritten Mal in Serie.
Diesmaliger Triumphator war die Elf von Blau-weiß 96 Schenefeld, die sich zunächst
jedoch schwierig damit tat, etwas aus dem eigenen Ballbesitz zu machen.
Der FCE war es stattdessen, der durch Sergen Sevinc eine lange ereignisarme
Partie belebte. Saisontor Nummer acht des Angreifers scheiterte jedoch an einem
zu spitzem Winkel, nachdem Schlussmann Jonathan Krebs bereits umkurvt war
(27.).
Ihre nächste gemeinsame Szene brachte den Elmshorner dagegen zum Jubeln,
faustete der Schlussmann eine Sevinc-Ecke an der Fünferlinie unglücklich selbst
hinter den eigenen Kreidestreifen – 1:0 (38.)!
Die Serie von 280 Heim-Minuten ohne Torerfolg war endlich gerissen, nur hielt
die Freude darüber nicht allzu lange an. Denn auch der FCE hatte ein
freundliches Präsent für den Gegner parat. Torsteher Alan Kado klärte eine
Flanke Henry Wankels genau vor die Füße des aus 42 Metern einfach mal
draufhaltenden Timo Bock. Der „31er“ versenkte und das ausgeglichene
Halbzeitergebnis war komplett (44.).
Am Fortbestehen des 1:1 rüttelten nach dem Seitenwechsel zunächst nur die
Gäste, für die Rene Müller drüber köpfte (60.), ehe Flankengeber David Wilke
kurz darauf am langen Pfosten das vermeintliche Führungstor für Blau-weiß
markierte (63.). Dem Gespann um den kommunikativen Bernd Gegalski (TuRa
Harksheide) war Wilkes Abseitsstellung bei Wankels Freistoß von links jedoch
nicht entgangen – gut so!
Deutlich größer fiel der Protest im Zuge eines Körperduells zwischen dem
Elmshorner Albert Revutskiy und Offensivmann Fabian Arth aus. Wenig ballorientiert
war der Schenefelder nahe der Grundlinie zu Fall gebracht worden (66.)…
Dies war dann aber schnell vergessen, weil es der sonst glücklose Arth in
Minute 70 auf Zuspiel Wilke schnell machte, die Kugel schön von rechts in den
Sechzehner brachte und Weys Karimi wahre Gelenkigkeit zum ästhetischen
Abschluss bewies (70.). Dieses Tor war freilich nichts für
Bewegungslegastheniker!
Natürlich setzte die Kilic-Elf in der Folge noch einmal alles daran, die
nächste Heimschlappe zu verhindern. Mert Acar, der von seiner Rotsperre
zurückgekehrt war, erwischte jedoch nur das Außennetz (82.), Orcun Aladag auf
Ablage seines Kapitäns verfehlte gänzlich (90.).
Blau-weiß ließ derweil die aufploppenden Kontereinladungen ungenutzt.
Insbesondere einer Drei-gegen-Eins-Konterchance, die Müller viel zu eigensinnig
in den Sand setzte, war da hinterher zu trauern (90.+2).
Der Sprung auf Rang fünf der Halbjahrestabelle gelang dennoch, weil danach
nichts mehr geschehen sollte – Glück gehabt, Blau-weiß!
FC Elmshorn: Al. Kado –
Öztürk, Acar, Revutskiy, Yildiz – Kabashi, Ungermann (66. Yildirim) – Ay. Kado,
Vukmirovic, Aladag – Sevinc, Trainer: Kadir Kilic
SV BW 96 Schenefeld: Krebs – Wilke (76. Paster), Wegner, Wankel, Quittkat (56. Bonus) – Bock (86.
Mallon), Kunze – Müller, Karimi, Bojens (56. Adelmann) – Arth, Trainer: Mathias
Timm
Tore: 1:0 Krebs (39., Eigentor,
Sevinc), 1:1 Bock (44. Wankel), 1:2 Karimi (70. Arth)
gelbe Karten: Acar, Aladag – keine
Schiedsrichter: Bernd Gegalski (TuRa
Harksheide, Note 2,5: sicherer Spielleiter, der stets den richtigen Ton traf,
verweigerte Blau-weiß aber einen fälligen Strafstoß, als Revutskiy nur in
Gegenspieler Arth hineinging, 66.)
Zuschauer: 65
Sonntag, 6. November 2022
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - USC Paloma 2.C
Das große Taubenfüttern
SCS-2008er servieren
U14-Spitzenteam den Auswärtssieg
Ein wenig wie ein Brennglas der bisherigen Saison gestaltete sich für die C1
des SC Sternschanze das Testspiel gegen die ambitionierte
U14-Landesligamannschaft des USC Paloma. Für Arthur Schreiber, der den SCS
heuer als Kapitän aufs Feld führte, ein Auftritt, der „schwierig zu bewerten“
war.
Zum einen war da eine erste Hälfte, in der die Heim-Elf „an die Wand gespielt“
wurde – zum anderen ein verbesserter zweiter Abschnitt mit „ mehr Spielanteilen“.
Bevor es nach dem Seitenwechsel etwas sonniger um das Schanzengemüt wurde,
ließen die flinken, quirligen Tauben den U15-Landesligisten nicht nur älter,
sondern tatsächlich alt aussehen. „Paloma hat es wirklich sehr gut gemacht. Die
haben gut verschoben, genau die richtigen Räume zugemacht, sodass man nicht
anspielen konnte. Das war taktisch wirklich sehr, sehr gut!“, lobte Schreiber
den Widersacher, der sich immer wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzte
(„Wir kamen gar nicht hinten raus“), es jedoch wiederholt an Geradlinigkeit im
Abschluss vermissen ließ. An Chancen wie Gabriel Pinto Fernandes´
Strafraumschuss, von Piet Grützner pariert (16.), oder einen knapp drüber
gesetzten Alic-Versuch (19.) mangelte es dennoch nicht.
„Überraschend wie sonst nichts – überraschender, dass Union diese Saison auf
der Eins ist (mittlerweile war)“ kam da „aus dem Nichts“ das 1:0 daher, als Elias
Zarbal die Gunst eines zweiten Balles nutzte, aus der zweiten Reihe abzog und
sich Schlussmann Mateo Maischeider einen Fehlgriff leistete (25.). „In der
Situation richtig, dass er schießt. Und da sieht man auch, dass sowas dann mal
reingeht.“.
Ein Fehlpass des nun verunsicherten Torstehers aus der zweiten Mannschaft wäre
fast die perfekte Einleitung des 2:0 gewesen, nur wetzte seine
Innenverteidigung die Scharte noch rechtzeitig aus (27.).
Effektiver ging das Geschenkeverteilen da auf der anderen Seite, angelte sich
Maurice Alic die Kugel vom im Strafraum angespielten Schreiber, um sie flugs
zum 1:1-Pausenstand einzulochen (29.). „Es gab wenig Kommunikation allgemein –
man wusste nicht, ob jetzt hinter einem jemand war (…)“, monierte der düpierte
Mittelfeldspieler, dessen Zuspiel Kollegin Ella Bentz kurz nach der Pause
mangelhaft verarbeitete. Ahmed Rayyan passte auf und umkurvte das verbliebene
SCS-Personal gen 1:2 höchst elegant (37.).
Immerhin steigerten sich die Schanzenkicker in der Folge, sodass der
Ausgleichstreffer bei Simeon Dills Eckballchance (47.) und einem Tempokonter
über Zarbal und Makhdoomzada (50.) in der Luft lag.
Wiederum ein individueller Fehler – Fehlpass Schreiber in die Füße von Alic – konterkarierte
schließlich die Ausgleichsbemühungen, fand der unfreiwillig angespielte „10er“
den gestarteten Milad Aluko, dessen Schwäche das coole Vollenden nicht war
(55.).
Am Ende wäre gar noch mehr Grund zum Jubeln für den zahlreichen Gäste-Anhang
entstanden, doch erst verpasste Jarel Drawert eine Flanke von rechts um
Haaresbreite am langen Pfosten (66.), während es quasi mit dem Schlusspfiff des
kurzfristig eingesprungenen Björn Meyer die Einfachheit der Kurzdistanz war,
die dem 13-Jährigen zu schaffen machte. Bentz spritzte noch dazwischen und
ersparte dem SCS zumindest noch das 1:4.
Ein 4:1 fuhren sie und ihre Mitstreiter vor etwa einem Jahr ein – gegen den
kommenden Ligagegner SV Blankenese. Damals machte man – wie Palomas 2009er in
diesem Jahr – den Oberligaeinzug klar. „Blankenese weckt positive Erinnerungen
und weckt auch Hoffnungen, jetzt endlich mal den dritten Saisonsieg einzufahren“,
blickt Schreiber frohen Mutes auf ein „spannendes Spiel auf Augenhöhe“ im Duell
zweier Teams mit „Auf und Abs“. „Das treue Publikum darf einen 3:1-Heimsieg für
die Marineblauen erwarten!“. Sollte sich dieser Tipp gegen den Tabellenelften nicht
bewahrheiten, dürfte der Abstiegskampf endgültig Einzug im Schanzenpark erhalten.
Tore: 1:0 Zarbal (25.
Makhdoomzada), 1:1 Alic (29.), 1:2 Rayyan (37.), 1:3 Aluko (55. Alic)
gelbe Karten: keine – Alic
Schiedsrichter: Björn Meyer (SC
Sternschanze, ersatzweise, Note 2)
Zuschauer: 40
Erlebte schon glücklichere Auftritte: Arthur Schreiber |
Autoren: B. Meyer & A. Schreiber