Mittwoch, 20. März 2019

Spielbericht FC St. Pauli 1.C - SV Rugenbergen 1.C

Torfabrik gebremst
U-15-Pokal: SV Rugenbergen trotz Regionalligist torlose Halbzeit ab

Holstein Kiel, Eintracht Braunschwein, VfB Lübeck – SV Rugenbergen. Was letzterer in dieser Aufzählung verloren hat? Sie alle unterlagen in dieser Saison in Pflichtspielen mit 1:3 gegen die 2004er des FC St. Pauli.
Für den arg abstiegsbedrohten Landesligisten, der zur Gewährleistung des Spieltermins auf Kunstrasen sein Heimrecht abtrat, ein absolut ehrenwertes Ergebnis, mit dem er seine Achtelfinalteilnahme im U15-Pokal legitimierte.
Spielerisch gab es naturgemäß nichts zu bestellen für die Bönningstedter, die dafür aber ihren Gefahrenbereich weitestgehend eifrig und diszipliniert verteidigten. Dennoch mussten sie früh den Rückstand schlucken, als Tom Rothes Freistoß aus 17 Metern auch dank des Momentums einer suboptimalen Mauer das 1:0 bedeutete (5.).
Bereits kurz zuvor wäre Rothe bei einem ruhenden Ball fast als Torschütze in Erscheinung getreten, fehlte ihm als Konsument einer Ex-nienstedtener Co-Produktion mit dem hereingebenden Felix Blechschmidt nicht viel zum Glück.
Dieses erfuhren dafür die glückseligen Gäste, denen ebenfalls ein Foul des Gegners den Treffer servierte. Kurz von Aaron Berlin ausgeführt, steuerte Kapitän Peer Ball die Pille gen Zentrum, wo wieder Rothe seine Torgefahr unter Beweis stellte – auf der falschen Seite!
Mit Mann und Maus galt es nun, den Gleichstand zu verteidigen und vielleicht noch einmal vorne zu überraschen.
St. Pauli nahm den Fehdehandschuh an und drückte den Außenseiter kräftig hinten hinein. Klare Abschlüsse kamen dabei aber zu selten zustande. Entweder fehlte vor dem Tor die letzte Entschlossenheit oder der sichere Luke Endt packte mit seinen Handschuhen entschärfend zu. Dazu kam man auch mit einer Abseitsentscheidung ins Hadern, nachdem Jordan Dammann in der Mitte einen stilisierten Spielzug über Blechschmidts linke Seite eigentlich ideal verwertete. Wäre da nur nicht die hochschnellende Fahne des Mannes an der Linie gewesen (25.).
Im zweiten Anlauf gab´s dann nichts zu meckern, startete der kantige Offensivmann im richtigen Moment in den Rücken der SVR-Kette, um Niklas Gerlands kluges Zuspiel passend zu veredeln (30.).
Mit dem Halbzeitpfiff schweißte Felix Blechschmidt das Spielgerät nicht nur anspruchsvoll in die Maschen (Vorarbeit Dammann), er schürte damit natürlich auch die Erwartung, dass im zweiten Abschnitt gegen frustrierte, sich ergebene Bönningstedter noch einiges gehen würde. Diese blieben aber bis zum Ende trotzig und warfen das in die Waagschale, was ihnen an Handwerkszeug zur Verfügung steht.
Klar, erhielt der Regionalliga-Vierte mit guten Titelchancen mehrfach die Chance auf das vierte Hurra, doch irgendwie mochte der neutrale Beobachter die intakte Einstellung der Gäste auch nicht durch einen Gegentor-Hagel torpedierte sehen.
So griff Luke Endt einen Blechschmidt-Freistoß sehenswert über (40.), während er gegen Tom Rothes kleines Solo (48.) und kontra dem eingewechselten Hugo Golpon (53.) die richtige Antwort im direkten Duell fand.
Seinem Gegenüber war dagegen wohl etwas zu langweilig, brachte er sich durch ein unnötiges Dribbling gegen den fleißig anlaufenden Jesper Klünder so sehr selbst in Bedrängnis, dass sein verpatztes Abspiel zur Einladung für Pascal Dolniaks Kunstschuss wurde, der nach langer Flugphase schließlich doch von Rieseler über die Latte gelenkt wurde (65.).
Mit Tom Rothes Außennetz-Versuch (68.), übrigens schön diagonal von Lennart Appe eingeleitet, war es dann vorbei und der FC St. Pauli auch ohne ein Schützenfest im Viertelfinale. Dort kommt es dann Ende April am Brummerskamp zu Hamburgs Clásico gegen den HSV.  
Ebenfalls dabei ist auch noch der SC Nienstedten, gegen den es der SV Rugenbergen im Punktspiel am kommenden Wochenende wohl nicht viel einfacher haben wird: Philip Lucius und Co sind der unangefochtene Spitzenreiter und auf dem besten Weg gen Oberliga.

FC St. Pauli 1.C: Rieseler – E. Aktürk, Appe, Dorra, Rothe – A. Aktürk – Skrijeli, Gerland, Pietruschka, Blechschmidt – Dammann, eingewechselt: Golpon, Richert, Hayford, Vörtmann, Trainer: Baris Tuncay

SV Rugenbergen 1.C: Endt – Berlin, Hosemann, Timm, Six – Hay (60. Klünder), Veit – Ball, Th. Bergmann (47. Haist), Trosin (43. Dolniak) – Schäde, Trainer: Torsten Bergmann

Tore: 1:0 Rothe (5. direkter Freistoß), 1:1 Rothe (9. Eigentor, Ball), 2:1 Dammann (30. Gerland), 3:1 Blechschmidt (35. Dammann)

Schiedsrichter: Sören Harder (SC Cosmos Wedel, Note 2,5: mit seinen Assistenten jederzeit auf der Höhe des Geschehens, Trosin (taktisches Foulspiel, 21.) und Ball (wh. Reklamieren und wenig respektvolle Gestik) wären allerdings zu verwarnen gewesen (21.), das Trikot in der Hose zu tragen würde unterdessen das seriöse Erscheinungsbild abrunden.)

Zuschauer: 62

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