Schanzes
Hypothek zu hoch
Walddörfers zweite Frauen gewinnen Heiteres
Chancenfeuerwerk
„Das ist so unfair!“, moserte Lisa Wiedemann nach dem Abpfiff
über die soeben erlittene Niederlage gegen das Spitzenteam des Walddörfer SV.
Verständlicher Frust, hatte man es mit einer Vielzahl an Torchancen selbst in
der Hand, gegen das Spitzenteam aus Hamburg-Nord mit Zählbarem vom Platz zu
gehen.
Dieses rückte in der Anfangsphase noch weit in alle
Ferne. Saskia Schubert entzauberte die zuletzt so sattelfeste SCS-Defensive mit
dem raschen 0:1, das die Gastgeberinnen per Ballverlust in der Vorwärtsbewegung
sogar selbst auslösten. Die Flugkurve des entsprechenden Hebers konnte sich aber
auch ohne fremde Hilfe sehen lassen!
Ebenso wie Schuberts rasches 0:2, das Schanze nur
wenige Augenblicke nach Wiederanstoß düpierte. Gespielt waren da gerade einmal
acht Minuten.
Als Valerie Koopmann nur gute zehn Zeigerumdrehungen
weiter Maß zum 0:3 nahm, deutete sich ein Kantersieg für die WSV-Zweite an, die
ihre Oberligaambitionen immer wieder mit schnörkellosen Gegenstößen unter
Beweis stellten.
Doch nun tauten auch die Gastgeberinnen aus ihrer
Schockstarre auf, sodass erste eigene Gefahrenmomente entstanden. Über die
Stationen Wiedemann und Schüller kam Katharina Giese zu ihrer ersten
Schusschance (drüber, 26.), ehe es Lisa Wiedemann kurz darauf auf eigene Faust
probierte und lediglich Torsteherin Veronika Neumann die nötige Resistenz
aufbrachte. Als Vorlagengeberin klappte es da für die einst per Zweitspielrecht
bei den Rot-weißen in der Jugend verpflichteten Wiedemann schon besser. Ihr Diagonalball
erreichte genau die gestartete Janine Böst, deren verkürzendes 1:3 neue
Erwartungen an die zweite Halbzeit erlaubte. Die Hypothek des Spielstandes blieb
jedoch hoch.
Munter ging es in dieser dann hin und her. Imke
Siebert zielte knapp am SCS-Gehäuse vorbei (50.), eine diffuse Giese-Hereingabe
einschärfte Neumann auf der anderen Seite (55.).
Schanze investierte jetzt viel, scheiterte jedoch
wiederholt an einer grotesken Chancenverwertung und einer überragenden Veronika
Neumann, die der frei im Strafraum abschließenden Julia Reiß die Tour
vermasselte (77.), um auch der ebenfalls eingewechselten Jana Krause die
Übersicht in der Box zu nehmen (81.).
Die Krönung ihrer Klasseleistung holte sich die
17-Jährige, indem sie nach einem Lattenkracher Wiedemanns reflexstark gegen den
Nachschuss Krauses parierte (90.).
Doch auch ihre Vorderfrauen ließen sich plötzlich beim
Torschuss bitten. Allein zweimal hielt Luzie Wattrodt den SCS im Eins-gegen-Eins
in der Partie, die die Regionalliga-Reserve dennoch aufgrund der hellwachen Anfangsphase
verdient gewann.
Aufstiegsplatz zwei bleibt damit um genau so viele
Zähler vor der Konkurrenz aus Wellingsbüttel gefestigt, während der SC
Sternschanze mit dem kommenden Auswärtsspiel in Appen, wo man noch nie
punktete, jetzt das dritte Match in Serie gegen das obere Tabellendrittel vor
Augen hat. Sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sollten aber bei nur
noch vier ausstehenden Partien eine gute Grundlage zum Klassenerhalt sein.
SC
Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Engel, König,
Schröder, Mattern – Giese, Rzadtki (70. Reiß), Hatzius Sarramona, Wiedemann –
Schüller, Böst (66. Krause), Trainer: Heiko Nagel
Tore:
0:1 Schubert (7.), 0:2 Schubert (8.), 0:3 Koopmann (19.), 1:3 Böst (39.
Wiedemann)
Gelbe
Karten: König – keine
Schiedsrichter:
Ezatollah Valizadeh (Hamburger SV, Note 4,5)
Zuschauer:
24
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