Samstag, 21. Oktober 2023

Spielbericht Eimsbütteler TV IV - FC St. Pauli VI

Goldenen Oktober fortgesetzt
Sieg im Aufsteigerduell: St. Pauli VI mischt weiter die Kreisliga 5 auf

Etwas arg früh mag es sicher für Gratulationen zum Kreisliga-Klassenerhalt sein, doch wer nach zwölf Spieltagen einen zweistelligen Vorsprung auf den tabellarischen Gefahrenbereich hat, geht jedenfalls locker als Bereicherung für die Spielklasse durch. Gemeint ist die Sechste des FC St. Pauli, die im ergiebigen Mittelfeld hinter dem längst enteilten Spitzentrio aus Blankenese, Wedel und Lurup munter mitmischt.
Auf Rang fünf sprang man nun sogar dank eines letztlich ungefährdeten Auswärtserfolgs im Aufsteiger-Klassentreffen an der Bundesstraße.
Einen gutklassigen Kreisliga-Kick hatte man gegen die letzte Saison dreimal als Stolperstein auftretenden Eimsbütteler (nur ein Zähler und ein 1:2-Pokal-Aus) früh in die eigenen Bahnen gelenkt. Eine Hille-Ecke schädelte Björn Rothe entschlossen zum 0:1 ein (3.), während die Rollen bei der raschen Verdopplung umgekehrt verteilt waren. Rothes Hereingabe von rechts klärten die Gastgeber genau vor die Füße von Maximilian Hille, dessen Direktschuss perfekt linksunten saß (10.). Besser kann man sich für die kluge Einleitung eines zackigen Angriffs nicht belohnen!
Belohnen taten sich die Hausherren hingegen nicht. Ordentliche Ballbesitzphasen ja; Torgefahr nein. Als wäre der Zutritt zum St. Pauli-Strafraum mautpflichtig, endeten einige gute Ansätze jäh im vorderen Spielfelddrittel. Eine der wenigen Ausnahmen bildete Finn Lüneburgs Außenpfostenschuss aus spitzem Winkel, dem ein Nachschuss Henrik Eckerts und die Erklärung für den überdurchschnittlich hoch errichteten Ballfangzaun zwischen Fußballplatz und Agaplesion Diakonieklinik folgten (32.).
Besser aufs Tor brachten da die St. Paulianer Stefan Deuring (Abwehr Manuel Burmester) und der nachschießende Hille ihre Versuche, nur verhinderte ein Roter gerade noch im letzten Moment das mögliche 0:3 (43.).
Mit Verzögerung fiel dieses dann dafür nach der Pause, als ein verlängerter Camara-Eckstoß beim aufmerksamen Lukas Winterschladen landete und dieser mit rechts vollendete (64.).
Die Partie schien entschieden, zumal Bastian Fein im Nahduell mit Burmeister das sauber parierte 0:4 auf dem Fuß hatte (67.).
Per Rückpass in den eigenen Kasten egalisierte Winterschladen jedoch seinen gut zehn Minuten zuvor erzielten Treffer wieder (75.).
Eine kleine Wiederbelebung für den Mitaufsteiger, der durch Keno Spiekermann zur Anschlusschance kam. Weil Stefan Kraus jedoch für die Kiezkicker blockierte, war der dritte Sieg in Serie in trockenen Tüchern (90.).
Teil vier eines goldenen Sechste-Oktobers dürfte am kommenden Wochenende eine echte Herkulesaufgabe werden. Erst einen einzigen Punkt überließ die von ganz oben grüßende SV Blankenese (beim 1:1 in Lurup) einem Gegner. Auf dem Naturrasen „Waldesruh“ zwang man sogar den Landesliga-Vierten SC Nienstedten im Pokal ins Elfmeterschießen. Na dann, viel Glück…

Tore: 0:1 Rothe (3. Hille), 0:2 Hille (10. Rothe), 0:3 Winterschladen (64. Camara), 1:3 Winterschladen (75., Eigentor)

gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Magnus Müller (Note 2: bedingte mit stimmiger Zweikampfbewertung ein fair geführtes Match)

Zuschauer: 40






Samstag, 14. Oktober 2023

Spielbericht HEBC 3.D - Niendorfer TSV 3.D

HEBCs „Kraftfaktor“ erhält den NTSV-Nimbus
Gutklassiger Test: breiter besetzte Niendorfer gleichen zweimal aus

Ungeschlagen in 2023/2024 zum HEBC an den Reinmüller gereist, bauten die 2012er des Niendorfer TSV ihren Nimbus im Testkick weiter aus – auch, wenn es bis zur Schlussphase anders aussah.
Gerechterweise, gefielen zunächst die energetischeren Gastgeber mehr, indem sie die Kugel gekonnt laufen ließen und folglich auf 1:0 stellten. Isa Ünlü war in Minute neun gelungen, was Ebbe Reichel bei seiner verstolperten Einschusschance noch verwehrt blieb: In der zweiten Welle drosch Ünlü das Leder nach tiefem Zuspiel Momme Wietzke und Querlage Reichel aus elf Metern in den rechten Giebel.
Wenig später war es wieder das (Tor-)Werk des kleinen Edeltechnikers, das den HEBC verzückte. Aus einem gegnerischen Einwurf heraus ging es zackig über drei Stationen gen Strafraum, wo NTSV-Schlussmann Emilio Hernando Hernandez den Lupfer nicht mehr entscheidend ablenken konnte (14.). „In letzter Zeit haben die Jungs im Training richtig Gas geben – genauso haben wir auch angefangen“, freute sich HEBC-Coach Nikola Jovic über den gefälligen Auftritt seines feriengeschwächten Kaders. „Wir waren sehr ballsicher, haben den Ball gehalten, in den eigenen Reihen und dadurch dann auch früh 2:0 geführt. Beides super herausgespielte Tore!“.
Dann aber erhöhten die jetzt deutlich früher störenden Gäste so langsam ihr Engagement gegen das mit nur einem Auswechselspieler ausgestatte Heimteam. „Dann kam so ein bisschen dieser Kraftfaktor“, erklärte Jovic, der heuer nicht nur auf seinen in Serbien weilenden Sohn zu verzichten hatte.
Miko Schultz unterstrich die zunehmende Bedrohlichkeit der Schwarz-blauen von halblinks (auf das Tor-Dach, 26.), woraufhin die missglückte Klärung einer Ecke von links („über den Spann gerutscht – einfach Pech gehabt!“) zur perfekten Einladung für Bjarne Kühns Anschlusstreffer avancierte.
Auf Remis gestellt war der Spielstand kurz nach der Pause, als HEBC viel Luft vor der eigenen Hütte ließ, Giuliano Köhn nur den Pfosten erwischte, doch Alparslan Celikyay blieb auf Sendung und entschied das Eins-gegen-eins mit dem direkt im Anschluss für einen spontanen Latrinenbesuch temporär ausgewechselten Mats Hagelstein für sich (33.).
Vertreter Noah Theux machte seine Sache gut, wobei er auch davon profitierte, dass Köhn zweimal zu hoch ansetzte (35. & 36.).
Mittenhinein in die niendorfer Drangphase war es Reichel, der seinen eigenen Ballgewinn zum Anlass nahm, einmal über rechts durchzustarten und das Bällchen über den wieder nur abklatschenden Tormann zu hieven – 3:2 (39.)!
Nachschlag gefällig? Elf Minuten vor dem Ende ließ Ünlü die HEBC-Herzen ein drittes Mal höher schlagen, indem er Reichels, von Theux durchgelassenes Zuspiel eiskalt zum 4:2 einschob (49.).
Alles deutete auf einen Erfolg der Eimsbütteler hin; die Neumann-Equipe, die in der Vorwoche den Profi-Nachwuchs von Holstein Kiel durch Celikyays Last-minute-Fernschusstor mit 5:4 bezwang, hatte noch etwas im Köcher.
Durchsetzungsstark auf rechts bediente Celikyay den, recht freistehend, mit drei Kontakten verwertenden Amin Mezni für den erneuten Anschluss (53.), dem um ein Haar der 4:4-Gleichstand folgen sollte. Hagelsteins Reflex vereitelte, was ein paar Augenblicke später doch noch Realität wurde. 
Linus Christiansens starker Laufweg eröffnete  die nötige Überzahl, damit der etwas glücklich an das Spielgerät gekommene Köhn den 4:4-Ausgleich Celkikyays auflegen konnte (58.).
Mehr passierte nicht mehr, sodass es letztlich pari pari blieb. „Für uns war das ein Spiel, um Sachen zu probieren, um die Schnittstellen zu bespielen, um schnell in die Spitze zu spielen – das haben wir alles gesehen. Von daher waren wir Trainer überhaupt nicht unzufrieden, mit dem 4:4 – eher mit dem ganzen Spiel sehr zufrieden!“, entgegnete der lila-weiße Vorturner der Enttäuschung seiner Mannen, in der Schlussphase noch den Sieg verloren zu haben. „Ich würde ein bisschen dem Kraftfaktor die Schuld geben.“. Die angebrochenen Herbstferien bieten nun die Gelegenheit, mit aufgeladenem Akku und wieder zurückgekehrtem Personal in die nächsten Duelle zu gehen.

Tore: 1:0 Ünlü (9. Reichel), 2:0 Ünlü (14. Reichel), 2:1 Kühn (26. Bettaieb), 2:2 Celikyay (33. Köhn), 3:2 Reichel (39.), 4:2 Ünlü (49. Theux), 4:3 Mezni (53. Celikyay), 4:4 Celikyay (58. Köhn)

Schiedsrichter: Martin Bruns (HEBC)

Zuschauer: 23




Sonntag, 8. Oktober 2023

Spielbericht SC Sternschanze U19-Frauen 11er - SV Halstenbek-Rellingen U19-Frauen 7er

Allen Rückschlägen zum Trotz
SCS-U19-Frauen zeigen Moral und biegen das Spiel

Ein gepfeffertes 0:24 beim SC Victoria prasselte in der Vorwoche auf die U19-Frauen ein. Ein Tiefschlag, von dem sich das Team vom Wasserturm im Heimspiel gegen die SV Halstenbek-Rellingen durchaus erholt zeigte. „Der Sieg war wichtig, um uns selber und unserem Trainer zu zeigen, was wir eigentlich können und dass wir nicht ohne Grund auf dem 3. Platz der Tabelle sind“, betonte Schanzes Fee Hahnert die Importanz des Erfolgs, der nach dem letzten Auftritt, der wahrlich „keine Glanzleistung“ darstellte, schnell optische Formen annahm.
„Wir haben direkt angegriffen, viel mit Pässen gearbeitet und uns immer zwischen Halstenbek-Rellingen positioniert, sodass es für sie sehr schwer zu verteidigen war“, begründete die Defensivspezialistin die sich rasch einstellende Überlegenheit, die sich neben einem „ruhigem Spielaufbau“ auch in zahlreichen Offensivszenen widerspiegelte. Beispielsweise versuchte es Tale Isfort mit links (rechts vorbei, 17.), wohingegen Hannah Schlott im Nach-innen-ziehen an der abklatschenden Genna Gerber im HR-Tor scheiterte (34.). „Aufgrund der Tatsache, dass wir viele Chancen hatten, hätte das Ergebnis höher sein müssen!“, bemängelte Hahnert jedoch den Umgang mit den eigenen Gelegenheiten. 7 Eckstöße blieben derweil ebenfalls ohne den gewünschten Ertrag…
Ausgerechnet ein solcher brachte den Damen aus dem Kreis Pinneberg die etwas überraschende Führung ein, als Schanze einen Ball von der Fahne nicht resolut genug entschärfte und im Strafraumgewusel zum 0:1 vollendet werden konnte (52.). Bereits in der Entstehung des Eckballs hatte die vom Tor ins Feld gewechselte Gerber nach Umkurven der gegnerischen Torsteherin den Treffer aus spitzem Winkel für aufgrund der Farbgleichheit (jeweils Dunkelblau) Leibchen tragenden Gäste auf dem Fuß.
Kurz geschüttelt, nahm der SCS seine Mission wieder emsig auf und wartete mit zwei guten Chancen für die umtriebige Schlott auf. Nach schnellem, schnörkellosem Angriff fehlte beim Direktschuss jedoch ein Stückchen (63.), ehe auch ein durchgerutschter langer Ball nicht den Ausgleichtreffer durch sie einleitete (64.). In Minute 69 belohnten sich die Gastgeberinnen schließlich doch endlich für ihren Aufwand, indem Hana Gerwins flacher Distanzschuss der HR-Schlussfrau etwas unglücklich zum 1:1 hindurchflutschte.
Schanzes Bann war gebrochen und dann lag die Führung nach einem strafbaren Müller-Handspiel auf der Strafstoßmarke parat. Schlott mit dem ruhenden Ball – drüber!
Wieder ein Rückschlag (76.) für die Marineblauen – und wieder zeigten sie Moral, die sich sechs Minuten vor Ultimo erneut lohnen sollte. Unwiderstehlich und unbremsbar marschierte Schlott mit der Kugel am Fuß a durch die HR-Abwehr, um ihr Solo flach mit dem 2:1-Führungstreffer zu finalisieren.
Es schien der Schuss ins späte Drei-Punkte-Glück, doch in der Nachspielzeit fast der große Schock: Ein böser Fehlpass im Aufbau ermöglichte Gerber die Großchance zum 2:2, das der Allzweckwaffe von Trainer Paul Moritz allerdings nicht gelingen sollte (90.+1).
Die Punkte blieben im Schanzenviertel, sodass Hahnert und Co mit neuem Selbstvertrauen zum Tabellenzweiten nach Ellerau fahren können. „keine unmögliche Herausforderung“ sieht sie beim „spielerisch genauso starken“ Tabellenzweiten ein „anstrengendes aber erfolgreiches Spiel“, voraus. Drei weitere Zähler dort und der am Ende angepeilte Vize-Meistertitel („Ich bin mir sicher, dass wie am Ende auf dem zweiten Platz in der Tabelle stehen werden“) hinter dem verlustpunktfreien SC Victoria würde weitere Konturen annehmen.

Tore: 0:1 N.N. (52.), 1:1 Gerwin (69.), 2:1 Schlott (84.)

Schiedsrichter: Lucas Drobek (ersatzweise, SC Sternschanze)

Zuschauer: 45

besonderes Vorkommnis: Schlott schießt Strafstoß über das Tor (76., Handspiel Müller).



Spielbericht VfL Hammonia III - GW Eimsbüttel II

Hammonia III entthront den Primus
4:1! Hammonen mit dickem Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen

Dritter gegen Erster – Spitzenspiel im Schanzenviertel! Nur der angesetzte Schiedsrichter hatte offenbar keine Lust auf das Gipfeltreffen der Kreisklasse 6, war von Herrn Renz weit und breit keine Spur. Kurzerhand rekrutierte man mit dem erst 14-jährigen Arthur Schreiber den noch anwesenden Leiter des vorigen D-Jugendpokalspiels. „Beide Mannschaften sind sich einig: das war die stärkste Schiedsrichterleistung in dieser Saison“, lobte Heim-Trainer Julian Höger das juvenile, wie sportlich ambitionslose, Schiedsrichtertalent, das seinen ersten Eintrag auf der Spielnotizkarte bereits in seiner Herren-Premierenminute tätigte. GWE hinten im ungenauen Daddelmodus, sodass Nils Gadau, dazwischen spritzend, den Blitzstart für den VfL markierte (1.).
Kurz geschüttelt, nutzten die Grünen einen Ballgewinn im Mittelfeld zum schnellen Umschalten mittels tiefer Bälle, von denen der Zweite Paul Rademacher erreichte. Rechts im Strafraum schob der „9er“ mit Gewalt linksunten zum Gleichstand ein (16.).
Neun Minuten später war dieser jedoch wieder hinfällig, als die Tiefenstaaken-Kicker erneut Geschenke verteilten. Einen durchgerutschten Freistoß von rechts ließ Schlussmann Knuth Stickdorn aus den Handschuhen gleiten, was Finn Rode mit dem prompten Abstaubertor quittierte (25.).
Mit beidseitig reichlicher Härte ging es fortan auf dem Kunstgrün zu. Eindringliche Ansagen und insgesamt sieben gelbe Karten steckten jedoch den disziplinarischen Rahmen, der trotz aller sportlichen Brisanz keine Sprengung erfuhr.
Vielleicht auch, weil Hammonia den gelb-rot-gefährdeten Kilian Hansen zum Wiederbeginn lieber ausgewechselt in der Kabine ließ…
Seine Kollegen verstanden es indes, den temporeichen Gegenstößen GWEs Einhalt zu gebieten. Mehr noch, setzte Roberto Rodriguez Estevez mit seinem 3:1 (79.) die vorentscheidende Marke gegen zunehmend kopflos anrennende und defensiv nicht mehr mitrückende Eimsbütteler. Entsprechend viel Raum bot sich Hammonia, wodurch Rodriguez Estevez im Konter noch unten links den 4:1-Endstand herbeiführen konnte (90.+2).
Der VfL damit neuer Vize-Spitzenreiter vor der soeben entthronten Elf mit englischsprachigem Trainergespann, während die Fünftvertretung des SC Victoria zeitgleich dank eines 5:2-Erfolgs bei Union 03 II den Platz an der Sonne übernahm.

Tore: 1:0 Gadau (1.), 1:1 Rademacher (16.), 2:1 Rode (25.), 3:1 Rodriguez Estevez (79.), 4:1 Rodriguez Estevez (90.+2)

gelbe Karten: Hansen, Ketz, Celiz Pregot, Rodriguez Estevez – Seebrandt, Markefke, Wolters

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, ersatzweise)

Zuschauer: 55

besonderes Vorkommnis: Da der angesetzte Tobias Renz (Hamburger SV) nicht erschien, leitete Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze) die Partie.





Samstag, 7. Oktober 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B

„Untypisches Spiel“: SCS punktet glücklich
Schanze-B1 entgeht Verlust der Regenschlacht gegen Walddörfer SV

Ein passenderes Wetter als die ergiebigen Regenfälle bei tristem Himmelgrau hätte man für diesen nicht weniger unbekömmlichen U16-Landesliga-Kick nicht finden können – oder bedingte andersherum die Witterung das dünne Spielniveau?
Schanzes Arthur Schreiber sah für das sparsame 1:1 gegen den abstiegsbedrohten Walddörfer eher letztere Variante als Erklärung. „Vielleicht war es einfach der Untergrund; der Platz war unfassbar schwierig zu bespielen: Der Ball ist immer weggerutscht, an den Außenlinien standen schon kleine Pfützen“, fand der Spielmacher einen Erklärungsansatz in den äußeren Bedingungen. „Das war echt ein untypisches Spiel für uns.“.
Untypisch, da über die gesamten 80 Minuten spielerisch kaum etwas zusammenlief. Viele Ungenauigkeiten, Ballverluste und ein Gegner, der es verstand, als massive Einheit gegenzuhalten. Im Falle von Vincent Sichalla einmal über dem erlaubten Maß, rannte der 14-Jährige Theodor Spöhrer strafstoßbegründend über den Haufen. Schlussmann Maximilian Röndigs parierte jedoch Schreibers Penalty (17.) und eine ereignisarme Partie nahm ihren Lauf.
…bis es im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Santiago Grumler Alvarez und dem Schanzer Kleon Lorenz überphysisch wurde. Insbesondere Lorenz´ bewusstes Nachtreten („Kleon hätte fliegen müssen!“) untermauerte, warum diese Altersgruppe sowohl bei Eltern, als auch bei Schiedsrichtern als tendenziell unbeliebt gilt (36.)…
Beide blieben unsanktioniert, sodass Lorenz direkt danach schädelnd auf der Linie gegen einen Kopfball Herolind Sejdius klären konnte (38.).
Mit links versuchte es dagegen Kollege Hejran Taher, dem wiederum der behände abtauchende Enno Gloßner den Garaus machte (43.). Auch bei der folgenden WSV-Ecke durch Taher wackelte der Tabellendritte erheblich. Sichallas Kopfstoß fehlte nämlich nicht sonderlich viel zum Einschlag.
Grund genug eigentlich für den SCS, einmal aus der Trägheit zu erwachen und die eigene Spielstärke auszupacken. Bis auf eine gute Gelegenheit für den schnellen Julius Ahrens, der nach einem steilen Schreiber-Zuspiel aber nicht am Ex-Saseler Röndigs vorbeikam (66.), gab es außer diversen hitzigen Zweikämpfen und Provokationen hüben wie drüben nichts zu sehen.  
„Der Schiri hätte mehr Karten geben können – Dann wäre das bei Weitem nicht so hitzig geworden. Und auch die Kulisse von außen, hat noch ein wenig zugespielt“, berichtete Schreiber, der selbst überflüssigen Trashtalk mit den „sehr, sehr lauten WSV-Eltern“ heraufbeschwor. Besonders herausstechend: „(…) eine nervige Spielermutter, die die ganze Zeit Trainer spielen wollte (…)“.
Für die schrill hineinkommentierende Frau, die schon allein als Argument für die Errichtung einer Schallschutzmauer auf allen vom WSV bespielten Sportanlagen herhält, schien sich der permanente Bluthochdruck im Gastspiel gelohnt zu haben, war der unerwartete Auswärtsdreier nach Sichallas Abstaubertor plötzlich zum Greifen nah (72.). „Das Gegentor aus unserer Sicht richtig scheiße – da fällt mir kein anderes Wort ein“, fluchte Schreiber, über den Gegentreffer, den Gloßner in erster Instanz noch reflexstark gegen Serag Alyas Suliman vereitelte. Alleingelassen schob Walddörfers Nummer drei jedoch zum 0:1 ein (73.).
Ein kurzes, konspiratives Treffen und plötzlich legten die Hausherren nun doch endlich einmal alles in die Waagschale. „Ich habe die Jungs nochmal zusammengeholt, ein bisschen motiviert und probiert, noch mal die Köpfe hochzukriegen, immer weiter zu spielen, weil wir einfach ein gutes Team sind. Genau das ist ja unsere Stärke, dass wir dann zurückkommen können – auch bei solchen Rückständen!“, erklärte Schreiber den Gesprächszirkel, dem in der Tat noch Reparatur des sportlichen Großschadens folgen sollte. Einen hohen Freistoß  des Zentrumsakteurs verwandelte Sami Alhanash im Zuordnungschaos der sonst vortrefflich organisierten Allhorn-Kicker in hohen Lüften zum späten Ausgleichstreffer (78.).
Um ein Haar wäre eingewechselte Angreifer sogar zum Siegbringer mutiert, zwang er Ex-Oberliga-Torsteher Röndigs per Linksschuss aus 22 Metern zur Flugshow, die dem Neuling wenigstens einen (mehr als gerechtfertigten) Zähler rettete (80.+1).
„Am Ende ist es ein verdientes 1:1 auf beiden Seiten“, resümierte dagegen Schreiber, der sich mit seinen Farben mit zuletzt fünf Punkten (jeweils nach Rückständen) aus den letzten drei Partien in die lange Herbstferienpause verabschiedete.
„Es war schwierig, gegen so ein kämpferisch gutes Team zu spielen.“. Dies dürfte erfahrungsgemäß auch auf TuS Berne zutreffen. Jene Vertretung aus dem Tabellenmittelfeld wartet in vier Wochen zu einer „komischen Anstoßzeit“ am Samstag, 17:15 Uhr im Nordosten Hamburgs auf den trotz des eigenen Strauchlers weiter drittplatzierten SCS, der „Bock auf ein Flutlichtspiel“ in der Wortspielhölle Berner Beu hat.

Tore: 0:1 Sichalla (73. Alyas Suliman), 1:1 Alhanash (78. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Sejdiu

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Schreiber scheitert mit Strafstoß an Röndigs (17., Sichalla an Spöhrer).






Freitag, 6. Oktober 2023

Spielbericht TuS Germania Schnelsen - SV Lohkamp

Lipski prügelt Lohkamp K.O.
Wuchtiges Distanztor bringt Germania auf die Siegerstraße

Grund zum Feiern am Riekbornweg! Auch Abstiegskandidat SV Lohkamp vermochte es nicht, den Nimbus des ungeschlagenen TuS Germania Schnelsen zu brechen.
Letztlich deutlich fiel der 5:1-Erfolg unter freitagabendlicher Fluchtlicht-Nieselregenkulisse aus. Verdient war das allemal, präsentierten die Hausherren gepflegten Ballbesitz, der auf alt britische Weise Phillip Osternacks Kopfball auf Hereingabe Max Mecklenburg hervorbrachte (10.).
Ein torreicher Abend deutete sich an, gegen die bereits neunmal unterlegen Furtwegler, die Schlussmann Janis Harfst abtauchend gegen Timo Schaudinn im Match hielt (16.).
Sein Gegenstück hatte dagegen Pech im Timing, wodurch nicht nur Norman Sieglof (zu Boden) fiel, sondern auch das etwas überraschende 1:1 durch den sicher vom Punkt einlochenden Asadullah Khan (33.).
Germania blieb auch danach überlegen, aber oftmals ohne die entscheidende Idee, den durchaus geschickt verteidigenden Kontrahenten aus den Angeln zu heben. Antonio Arambasic versuchte es einmal aus dem Rückraum – Harfst war wieder zur Stelle (38.).
Für den personell äußerst dünn besetzten SVL, der mit Manuel Ulmer und Faisal Malik Seniorenpersonal dabei hatte, ein Spielverlauf nach Plan.
Etwas zu leidenschaftlich ging jedoch Feliciano Helena per Grätsche im Zweikampf der Kapitäne mit Jannik Martens zu Werke, sodass jetzt auch Germania in Person von Lennart Lux die Chance zum Strafstoßtor erhielt (54.). Lux´ schwach getretenen Penalty entschärfte Harfst allerdings – weiter pari pari!
…bis Tobias Lipski schließlich genug hatte und den Ball zur Stundenwende förmlich unter die Latte prügelte. Der Knackpunkt des Abends, der nun voll für die Heßmann-Elf verlief.
Zwar scheiterte Lipski nach Einzelleistung Condric noch am Außen-Alu (63.), doch mit Julien Webers zentralem 3:1, bei dem Lux in der Vorarbeit gut die Sinnhaftigkeit der Vorteilsregelung demonstrierte, war die Vorentscheidung geritzt (72.).
Die Gäste tief frustriert, holten sich durch Malik eine von mehreren möglichen Ampelkarten ab (90.), während die spielfreudigen Schnelsener fleißig aufs Torkonto einzahlten.
Marko Condric köpfte am zweiten Pfosten eine Mecklenburg-Flanke bei kurzer Eckenvariante zum 4:1 ein (85.), während der Endstand eine gegnerische Eigentorpoduktion war, als Harfst einen suboptimalen Rückpass nicht weniger unglücklich verarbeitete (90.+3).
Germania ging damit als Spitzenreiter in eine lebhafte dritte Halbzeit – der SV Lohkamp muss dagegen aufpassen, dass nicht schon vor dem Hinserienende ein zu großer Rückstand auf den Kreisligaverbleib einsteht.

Tore: 1:0 Osternack (10. Mecklenburg), 1:1 Khan (33. Strafstoßtor, Wendt an Sieglof), 2:1 Tobias Lipski (60. Osternack), 3:1 Weber (72. Lux), 4:1 Condric (85. Mecklenburg), 5:1 Harfst (90.+3, Eigentor)

Schiedsrichter: Arnold Erwin Jensen (SV Lieth)

Zuschauer: 80

besonderes Vorkommnis: Lux scheitert mit Strafstoß an Harfst (54., Helena an Martens).


Flutlichtromantik am Riekbornweg

Samstag, 30. September 2023

Spielbericht Harburger TB 1.B - SC Sternschanze 1.B

SCS wieder nicht kleinzukriegen
„Köpfe unten“ bei 0:2, doch Schanze dreht das Match für sich

Laut und eindringlich faltete Trainer Amar Kara seine HTB-2008er für jeden hörbar nach dem Spiel in der Kabine zusammen. Wie schon in der Vorwoche beim 2:2 gegen TuS Berne brachte man einen sicher geglaubten Vorsprung nicht über die Zeit. Schlimmer noch, endete das Heim-Duell mit dem SC Sternschanze sogar mit einer schmerzhaften Niederlage.
Angedeutet hatte sich diese vorerst überhaupt nicht. Der HTB aktiver, während Schanze behäbig kaum aus dem Quark kam. „Wir haben teilweise Bälle gespielt, wo man schon fünf Minuten vorher gesehen hat, dass der Ball gespielt“, bemängelte Arthur Schreiber, dessen verfehlender Abschluss aus der zweiten Reihe (8.) Alleinstellungscharakter für seine Farben besaß.
Umso treffsicherer ging man dagegen im eigenen Sechzehner zu Werke. Schnelles Umschalten der Harburger, Daniel Bulat mit dem tiefen Ball und ehe ein Schwarz-weißer verwerten konnte, schob Lukas Reiß das Leder gegen die Laufrichtung des Torstehers ins eigene Netz. „Natürlich ist das ein Absprachefehler zwischen Innenverteidigung, Außenverteidigung und auch Torwart – da waren alle mit beteiligt.“.
Ebenso versagte das Kollektiv bei zwei hervorragenden Kopfballchancen für Aleks Kocur (24. & 36.), die das auch Danylo Tarasenko (29.) nicht vergönnte 2:0 knapp nicht herbeiführten. Der 1:0-Pausenstand verdiente daher das Prädikat schanzenfreundlich.
„Uns wurde einfach nur gesagt, wie HTB spielt und wie die das Spiel aufziehen. Das war wichtig, damit wir wissen, wie wir anlaufen sollen, denn da hatten wir riesige Probleme mit“, berichtete Schreiber über das dominierende Kabinenthema der Pause, aus der man tatsächlich leicht verbessert herauskam.
„…und genau dann fällt mal wieder ein Gegentor nach der Ecke, was für uns echt typisch ist. Das müssen wir auf jeden Fall mal lernen, Ecken zu verteidigen und man einfach mal bei seinen Gegenspielern bleibt“, lässt sich das 2:0, das der auffällige Eldar Osmanovic per Kopf auf Standard Bulat besorgte, treffend zusammenfassen. 
„Nach dem 2:0-Rückstand war wenig Motivation da; die Köpfe sehr weit unten. Aber das ist gerade genau unsere Stärke, dass wir dann auch wiederkommen können!“, spielte sich für Schreiber und seine Mitstreiter erneut der Film des vorigen 3:3 gegen den Niendorfer TSV (dreimaliger Rückstand) ab. Denn nachdem Ben Elmers mit rechts am Schanzen-Tor vorbeizielte (53.), holte Shahab Ahmadi die Wasserturm-Kicker per Kunstschuss aus Rechtsaußenposition zurück ins Geschehen (56.). „Nach dem Anschlusstreffer ging natürlich alles hoch, Energie war nochmal da. Man hatte wirklich daran geglaubt, dieses Spiel zu gewinnen!“, erklärte Schreiber den plötzlichen Sinneswandel seines Teams, das mit komplett veränderter Attitüde aufs Gaspedal drückte.
Weiteren Auftrieb für das Unterfangen Auswärtssieg schaffte Ahmadis Flanke, die Simeon Dill im Stile eines Mittelstürmers zum 2:2-Gleichstand einköpfte (65.).
Wiederum beteiligt waren beide am dritten Schanzen-Hurra, das Dill als Abfänger eines Fehlpasses hellwach einleitete. Zwar scheiterte der quer bediente Ahmadi an einer Fußabwehr, doch aus dem Hintergrund konnte Ariyan Shafaei Shamsabadiyan die Wende am Ehestorfer Weg perfekt machen (70.).
Mit „guten Balleroberungen“ und „Ballstafetten“ beschäftigte Marineblau den Gegner derart, dass eine echte Reaktion der schockierten Gastgeber nicht mehr zustande kam. „HTB hat gar keine richtige Entlastung mehr nach vorne gehabt und wir konnten das dann relativ souverän runterspielen“, freute sich die Nummer 18 des SCS über die gelungene Ergebnisverwaltung gegen einen stets gern gesehenen Kontrahenten: „HTB – Lieblingsgegner kann man vielleicht so unterschreiben, wenn man sich die letzten Spiele anguckt.“. Schließlich gab es neben der spielinhaltlich wohl besten Saisonleistung der Vorsaison (1:1) diesmal den zweiten Erfolg in Serie gegen die Süd-Hamburger zu holen.
„Wenn das so weitergeht, kann es natürlich sein, dass wir aufsteigen“, hofft der Mittelfeldstratege des nun Tabellendritten derweil auf den Griff nach den Oberliga-Sternen – „…wenn wir die Form halten…“.
Zu untermauern wäre dies am kommenden siebten Spieltag gegen den Walddörfer SV. „Auf dem Papier ein schlagbarer Gegner“, gegen den es „auf jeden Fall möglich sein wird, vor den Ferien nochmal drei Punkte mitzunehmen“, so der Ausblick auf den Aufsteiger, der vermutlich tief stehend und physisch präsent kein einfaches Pflaster wird.

Tore: 1:0 Reiß (16.,Eigentor, Bulat), 2:0 Osmanovic (50. Bulat), 2:1 Ahmadi (56.), 2:2 Dill (65. Ahmadi), 2:3 Shafaei Shamsabadiyan (70.)

Gelbe Karten: Tarasenko, Sarikaya – keine

Schiedsrichter: Rainer Palm (Dersimspor Hamburg, Note 3,5)

Zuschauer: 30






Sonntag, 24. September 2023

Spielbericht HEBC 1. Senioren - Glashütter SV 1. Senioren

Ex-Profi trifft und macht hinten dicht
Albrecht und der Glashütter SV stürzen HEBC weiter in die Krise

Pokal-Aus beim tieferklassigen Lemsahler SV und auch in der neuen Oberligasaison läuft für die Senioren des HEBC nicht wirklich etwas zusammen.
Zu gewohnt früher Sonntagmorgenzeit setzte es gegen den Glashütter SV die dritte Schlappe im vierten Punktspiel.
Vom Anpfiff weg kauften die willigeren Norderstedter den Gastgebern den Schneid mit mehr Laufarbeit und bissiger Zweikampfführung ab.
Mit dem Ball am Fuß kam auch noch die Effizienz hinzu. Gleich der erste Offensivausflug, über links eingeleitet, bescherte dem GSV das zentrale 0:1 durch Andreas Doumanes.
Verdoppelt war der Vorsprung nach einem Dutzend an Spielminuten, als Antonios Stasos den tiefen Ball auf Philip Albrecht spielte und das einstige Sturmtalent des FC St. Pauli cool zum 0:2 vollendete (12.).
Im Duett der Torschützen wäre fast das 0:3 gefallen, nur verfehlte Albrecht nach Ablage Doumanes von der Grundlinie knapp das Ziel (22.).
Der HEBC blieb dagegen lange blass, bis Lars Meissner im Strafraum zum Schuss kam und nur hauchdünn den Anschlusstreffer verpasste (38.). Jenen Anschlusstreffer, der fünf Minuten später doch durch den „45er“ fallen sollte, murmelte Meißner das Spielgerät nachsetzend im Fünfmeterraum über die Linie. Ob das Spielgeräts bereits bei Alparslan Yildirims vorherigem Gestochere hinter den weißen Streifen gerutscht war, verkam da zu einer müßigen Diskussion.
Diskutiert wurde dafür über zahlreiche andere Szenen, die meist mit Überhärte im Nahkampf zu tun hatten. Dieser machte sich auch der bereits verwarnte Ufuk Zengin schuldig, was ihm eine Viertelstunde vor Schluss den doppelgelben Platzverweis von Schiedsrichter Detlef Kowitz (TSV Holm), der sich den Kick im Vorfeld nach eigener Aussage „viel entspannter vorgestellt“ hatte, einbrachte. Anstatt sich nach der Ergebnisverkürzung und der nun eingetretenen Überzahl weiter spielerisch an den Ausgleich heranzupirschen, fielen die Eimsbütteler wieder in ihr Muster aus dem ersten Durchgang zurück.
Leichtes Spiel also für den GSV, bei dem Torjäger Albrecht inzwischen zum soliden Abwehrchef rotierte. Ein Meissner-Freistoß gefährdete noch einmal das Gehäuse der Rot-schwarzen (65.), deren erster Saisonsieg somit ohne großes Zittern ins Tableau einfloss. Positive Auswirkung: Der Sprung raus aus der Abstiegszone auf Rang acht. Den kriselnden Vorjahresdritten rangiert es seit dem Auftaktsieg in Harksheide (3:1) dagegen weiter abwärts auf Platz neun. Kein Wunder, dass die Stimmung bereits im (tabellen-)Keller angekommen ist.

Tore: 0:1 Doumanes (5.), 0:2 Albrecht (12. Stasos), 1:2 Meissner (43. Yildirim)

gelbe Karten: Yildirim – Jepsen, Königsmann

gelb-rote Karte: Zengin (GSV, 55., Unsportlichkeit + Foulspiel)

Schiedsrichter: Detlef Kowitz (TSV Holm, Note 3)

Zuschauer: 10



Samstag, 23. September 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Niendorfer TSV 2.B

Ex-Niendorfer rettet den SCS
Doppelpack! Ahrens vermiest dreimal führendem NTSV den Auswärtssieg

Hätte man der U16-Landesliga-Vertretung des SC Sternschanze vor der Saison von einem 3:3 gegen die durchaus gut besetzte Ex-Oberliga-Elf des Niendorfer TSV erzählt, wäre man diesem Resultat sicher zugetan gewesen. So aber ließ man gegen einen „schlagbaren Gegner“ Zählbares liegen.
„Wir sind nicht so gut ins Spiel reingekommen, haben die ersten 20 Minuten so ein bisschen verpennt“, bemängelte Spielmacher Arthur Schreiber den im Vergleich zu den Vorwochen etwas leblos anmutenden Auftritt zu Beginn der Begegnung.
Diese prägte neben einer frei verpassten Kopfballchance für Renato Maric (7.) vor allem das 0:1, bei dem die Fehlerkette mit einem unnötigen Ahrens-Ballverlust im Vorwärtsmarsch auf außen begann und mit Lucien Rabearys entscheidender Richtungsänderung für Christoph Dangers Abschluss endete (15.).
Zwei „klare Abseitstore“ durch Haddice Minawal (22.) und Kapitän Tim Rademann (30.) Dank des geschulten Abseitsauges der Schiedsrichterin, wurden daraufhin überstanden, während nach vorne die letzte Überzeugung fehlte. Schreiber mit einem Freistoß aus dem Halbfeld (11.) und Shahab Ahmadi verziehend im Strafraum (33.) täuschten darüber nur unzureichend hinweg. „Die Köpfe waren ziemlich weit unten. Alle waren demotiviert, hatten keinen Bock mehr. Das hat man, glaube ich, auch gemerkt an unserer Spielweise“, erläuterte Schreiber, dessen Team aber dennoch über Schreiber, den von außen hereingebenden Kleon Lorenz und den schließlich aus Kurzdistanz einschiebenden Julius Ahrens das 1:1 besorgte (35.).
Schlussmann Enno Gloßner schenkte den Gleichstand mit einem prallen gelassenen Schuss aus der dritten Reihe, abgestaubt von erneut Minawal, jedoch wieder hier (37.).
„Die richtigen Worte in der Kabine“ hauchten Marineblau schließlich wieder neues Leben ein. „Dann sind wir nochmal aufgewacht und haben eine solide zweite Hälfte gespielt.“.
Begonnen hatte diese nämlich mit einer Druckphase, in der Dalibor Simeunovic im Notfall gegen Ahrens klären musste. Auch Anton Kuhlmann probierte sich zweimal am Ausgleich (47. & 48.), der schlussendlich in malerischer Distanzform von Lorenz zelebriert wurde (49.). „Ein wunderschöner Abschluss von Kleon. Da muss man nicht mehr viel zu sagen“, schwärmte auch Schreiber – jedoch wieder nicht für allzu lange. Eine „riesige Einladung“ des ansonsten „sehr soliden“ Till Steinfeld im Aufbau ermöglichte dem Gegner die dritte Führung des Tages, für die Doppelpacker Minawal erfolgreich zeichnete (53.).
„Positiv an dieser Situation war, dass dann direkt Leute zu ihm hingegangen sind, ihn aufgemuntert haben“ – ein Vorgang, der die verbesserte Schanzen-Moral treffend widerspiegelte. Als Teil eines offenen Spiels mit Chancen auf beiden Seiten glich wieder Ahrens nach Druckpass Schreiber vor dem Torsteher mit rechts zum 3:3 aus (65.). Kann man mal so machen, gegen den Ex-Club!
Simeon Dill für die Gastgeber knapp vorbei (69.) – Minawal für den NTSV an den Pfosten, ehe Gloßner den Nachschuss parierte (77.) kamen dem Siegtreffer gefährlich nahe. So auch Kuhlmann, der mit der Kugel am Fuß erst alles richtig machte, um den Schuss im Sechzehner zu hoch anzusetzen. „Das letzte Ding von Anton hätte er ruhig mal machen können. Es gab auf jeden Fall Chancen, noch mehr Tore zu machen – die gab es aber auf beiden Seiten“, begründete Kollege Schreiber, warum er das Remis unterm Strich als „in Ordnung“ verbuchte.
Vor dem vermutlich wieder „hitzigen Spiel“ beim einen Zähler besseren Harburger TB wäre ein Happyend gegen den Tabellenneunten als kleiner Mutmacher sicher hilfreich gewesen.
„Ich denke mal, dass wir auf jeden Fall auch HTB schlagen können“, ist Schreiber allerdings frohen Mutes. Auch, weil die Ergebnisse dieser Spielzeit immer wieder eines Belegen: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen – das macht sie so spannend!“.

Tore: 0:1 Rabeary (15., Eigentor, Danger), 1:1 Ahrens (35. Lorenz), 1:2 Minawal (37.), 2:2 Lorenz (49.), 2:3 Minawal (53. Szlaski), 3:3 Ahrens (65. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Newie

Schiedsrichterin: Lina Mammen (Hamburger SV)

Zuschauer: 40



Sonntag, 17. September 2023

Spielbericht FC Süderelbe 2.B - SC Sternschanze 1.B

Drei Knackpunkte für eine Auswärtsniederlage
Eng besetzte SCS-2008er unterliegen beim FC Süderelbe

Kaum hatte der tabellarische Richtungspfeil für die U16-landesligavertretung des SC Sternschanze dank zweier Siege empor gezeigt, folgte im Auswärtsspiel beim FC Süderelbe die Ernüchterung: 0:2-Niederlage am Kiesbarg.
Besonderer Wendepunkt herbei aus Sicht der Gäste: die Ereignisse der 44. Minute. „Der Strafstoß ist natürlich umstritten. Ich finde, man kann ihn geben, muss ihn aber nicht geben. Er hat viele solcher Szenen laufen lassen“, bewertete SCS-Kapitän Arthur Schreiber, den Morgen selbst zweimal mit der Pfeife im Mund im Einsatz gewesen, den Pfiff des Schiedsrichters, der Leonardo Moreira Magalhaes´ 1:0 aus elf Metern möglich machte, nachdem Kerem Tan eine etwas plumpe Zweikampfeinladung im Strafraum dankend annahm. „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, kamen dann nicht so gut aus der Halbzeit raus, haben dann ein bisschen die Kontrolle über das Spiel verloren. Es hat sich so ein bisschen angedeutet, dass Süderelbe in Führung geht. Durch den Strafstoß hat sich das dann auch bewirklicht“, haderte Schreiber, dessen Team es in Abschnitt eins bis ins letzte Spielfelddrittel gut gemacht hatte. Mit längeren Ballbesitzphasen beschäftigte man den zunehmend genervten Gegner mit Laufarbeit, die zwangsläufig Lücken riss. So bot sich Theodor Spöhrer einmal auf Zuspiel Schreiber (28.) und in (zu) hohen Lüften (36.) die Gelegenheit zum Führungstor.
Dieses wäre auf der anderen Seite zuvor sicherlich auch bei Eldrin Ramajs Einzelleistung (7.) und Ayus Gurungs nur hauchdünn verzogenen 17-Meter-Schuss (25.) drin gewesen.
Der Penalty, verursacht von Baran Sütcü, den es aufgrund sämtlicher Ausfälle (Krankheit, Verletzung, offenbar wichtigerer Stadionbesuch etc…) auf die ungewohnte Innenverteidigerposition spülte, machte es der Schanzen-Elf bei schwüler Luft nicht unbedingt einfacher. „Wir hatten dann bei so einer Wärme nicht mehr so viel Kraft, wie vielleicht Süderelbe, die mit vielen Auswechselspielern da waren“, bemerkte Schanzes Spielführer, dessen Solo trotz Ziehen und Zerren der Gegner zwar noch zum Abschluss kam, sein Ziel aber trotz Energieleistung verfehlte (54.).
Ebenso sein indirekter Freistoß (Rückpassaufnahme), den es lediglich auf das Tor-Dach beförderte (70.).
Der FCS wartete unterdessen gefährlich Tans Distanzschuss auf (67.), ehe es per Kopf die Vorentscheidung werden sollte. Kurz atmete Marineblau durch, als Lucien Rabeary knapp vor der Linie einen Doppelpack von Moreira Magalhaes verhinderte, doch die anschließende Flanke von rechts erreichte genau den blank stehenden Tan, für den das späte 2:0 eine Selbstverständlichkeit war (75.). Man erinnere sich da an Spöhrers Kopfballchance in Abschnitt eins…
Knackpunkt Strafstoß, Knackpunkt Personalprobleme, Knackpunkt Chancenverwertung – drei Gründe, warum es im Süden Hamburgs, beim neuen Vize-Spitzenreiter einer „im Vergleich zum Vorjahr viel ausgeglicheneren Liga“, nichts zu holen gab.
Vielleicht ja wieder im anstehenden Heimspiel gegen den etwas holprig gestarteten Niendorfer TSV. „Ich denke, gegen Niendorf brauchen wir auch einfach wieder ein frühes Tor, was dann ein bisschen Ruhe ins Spiel reinbringt. Wenn wir das haben, sollte das auf jeden Fall funktionieren“, setzt Kartenkönig Schreiber (drei Verwarnungen in vier Spielen) gegen den Oberligaabsteiger, den er „vor der Saison stärker eingeschätzt“ hatte, auf ein frühes Erfolgserlebnis.

Tore: 1:0 Moreira Magalhaes (44., Strafstoßtor, Sütcü an Tan), 2:0 Tan (75. Moreira Magalhaes)

gelbe Karten: Tan, Ramaj – Arora, Schreiber

Schiedsrichter: Sven Heydemann (FSV Harburg-Rönneburg, Note 3)

Zuschauer: 60