Samstag, 23. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel

(S)euche (C)haos (U)nvermögen 03
Union wird zum echten Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach

„Ich bin wirklich sprachlos! Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll“, wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den FC Roland Wedel nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren sollte. Wieder einmal erlebte die Elf des SC Union 03 einen kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit drei verletzten Spielern und einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt, geriet nach bereits 58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand. Eine tolle Kombination, endend mit einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und einem treffsicheren Abschluss von Angreifer Josep Dilber, brachte das Team von Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine spektakuläre Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach Flanke Christian Holz zur ersten Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein fabelhafter Pass von Marco Meins in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem Angreifer gar keine andere Wahl, als die Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel aufgrund einer Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit einer gebrochenen Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen die Gastgeber zusätzlich zurück.
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich noch nicht auf und kam durch Stürmer Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer, doch dieser brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim Kama aus drei Metern ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste Gelegenheiten durch Meins und Steinbach ausließen, sollten sich dann aber nach 24 Minuten belohnen. Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal von Daniel Lopez in den Lauf von Gino Steinbach, der aus 14 Metern unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt im Spiel, wie Union-Coach Sorkun später berichtete: „ Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem dritten Gegentreffer seine zweite Auswechslung vornehmen, da es für Bayazit kein Weitermachen mehr gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch Schlussmann Martino Venturini bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer Dilber. Venturini biss zwar zunächst auf die Zähne, doch nach einem famosen Hechtsprung, mit dem er das Spielgerät nach einem Scherer-Freistoß über die Latte lenkte und einem kräftigen Aufprall, musste sich der stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch austauschen lassen. Für ihn rückte Feldspieler Mefa Demir ins Tor – nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass dieser als Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im Gepäck, eröffneten die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem Iscan, der knapp am Tor vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
In der 56. Minute nahm Unions handfeste Krise jedoch weiter ihren Lauf. Roland mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der eigenen Hälfte und ein gut getimter Pass von Dilber für Meins, der sich ohne gegnerischen Widerstand auch in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen weiter: Wieder war es ein schön herausgespieltes Tor mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber) und Steinbach (Torschütze). Ganz großes Roland-Kino an der Waidmannstraße und die (überforderten) Spieler des SC Union 03 hatten ihre Plätze auch noch in der ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach an der Strafraumgrenze nicht bedrängt, legte quer zu Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in die obere Ecke zirkelte. Spielstand mittlerweile: 0:6.
Union, kurz um Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage an Torhüter Marcel Börnecke), rannte kurz darauf erneut in einen Konter, der von Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde. Schiedsrichter Sebastian Kirsch (SC Pinneberg) beließ es allerdings beim gelben Karton. Steinbachs anschließender Freistoß testete das Aluminium dann auf seine Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas Tempo aus dem Spiel nahmen, sollten sich in den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine butterweiche Flanke vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Meins, der das Bällchen mit einer Berührung, vorbei an Demir, ins Tor kickte. Erhöhten auf 0:7 (82.).
0:8 hieß es dann nach einem Strafstoß von Defensivmann Andrej Scherer, versursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im eigenen Strafraum (86.).
120 Sekunden vor Ultimo zeigte sich noch einmal die komplette Hilflosigkeit der Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier Angreifern auf Torhüter Demir und Verteidiger Weber zukamen. Roland nutzte die Überzahl und schoss sich dadurch Steinbachs 0:9 heraus.
Für den Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein Akteur in Schwarz, indem er wenige Augenblicke vor  dem Ende einen Eckball direkt im Tor von Börnecke, der sich böse verschätzte, versenkte (89.). Ein Fehler mit Folgen, denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf die Rechnung des Torwarts…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1, was der Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team für einen „nie gefährdeten Sieg“ zu loben: „Wir haben heute guten Fußball, auch wenn wir heute sehr viel Platz hatten. Doch man muss erstmal neun Tore schießen“, präsentierte sich der Coach bei bester Stimmung. Auch zum Gegner fand er noch eine aufmunternde Prognose: „Ich denke, Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist das Potential viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung n den Mannschaftsteilen“, analysierte Kahl den klar geschlagenen SCU.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch genügend Spieler zur Verfügung haben wird. Denn das Lazarett ist derzeit überfüllt. Antonio Venturini und Mehmet Sorkun sind als Trainergespann weiter bemüht, neue Leute zu finden: „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“, zeigte sich Venturini besorgt.
Beim FC Roland Wedel sieht es derzeit ganz anders aus. Allein in den letzten beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18(!) Tore. Eine wahnsinnige Statistik!
Der Trainer zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser Vorjahresergebnis (Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen alles untereinander ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.

SC Union 03: M. Venturini (46. Bektas) – M. Demir, Voegt, Thießen, Weber – A. Venturini (15. E. Holz) – Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann: Mehmet Sorkun & Antonio Venturini

FC Roland Wedel: Börnecke – Möller, Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen), Lopez (80. Durkut), Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk Kahl


Tore: 0:1 Dilber (1. Stute), 0:2 Lopez (12. Meins), 0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4 Meins (56. Dilber), 0.5 Steinbach (65. Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82. Möller), 0:8 Scherer (86., Strafstoßtor, Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88. Meins), 1:9 C. Holz (89., direkter Eckstoß)

Schiedsrichter: Sebastian Kirsch (SC Pinneberg, Note 2)

Zuschauer: 15

besonderes Vorkommnis: Weil Union bei der Verletzung von Torhüter Martino Venturini keinen Ersatztorhüter auf der Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa Demir ab der 46. Minute das Tor, während Venturini durch den Feldspieler Ozan Bektas ersetzt wurde.


Spielbericht SC Nienstedten 1.D - FC St. Pauli 2.D

Erfolgreicher Frühsport
5:0-Erfolg trotz Spätstarts für St. Paulis 2.D

Die D2 des FC St. Pauli hat sich beim Gastspiel gegen das Schlusslicht der D-Bezirksliga 01 Herbst keine Blöße gegeben und das, obwohl das Team zur unglücklichen Anstoßzeit von neun Uhr morgens zunächst stark verschlafen wirkte.
Besonders traf dies in der fünften Minute auf Torhüter Leon Schmidt zu, der eine Flanke von der linken Seite falsch berechnete und somit Lennard Henke zu einer Rettungsaktion, kurz vor der Linie, in letzter Sekunde zwang. Eine Szene, die den Gemütszustand der Gäste-Elf bestens darstelle.
Doch mitten in das spielerische Brachland spielte Dario Kovacic einen Traumpass in den Lauf vom im richtigen Moment in der Mitte gestarteten Robin kehr, der den herauseilenden Torhüter cool umkurvte und sicher zum 0:1 ins leere Tor einschob (7.).
Trotz der erzielten Führung blieb das Team in braun spielerisch aber weiter farblos. Erst das beim 0:1 erfolgreiche Duo Kovacic/Kehr konnte nach knapp einer Viertelstunde wieder für Torgefahr sorgen, als erneut Kovacic herrlich zu Kehr spielte, dessen zu hoch angesetzter Versuch aus zehn Metern jedoch über das Tor flog.
Vier Minuten vor der Pause brannte es nach einem kapitalen Aussetzer auf der rechten Abwehrseite des FC, als der ballführende Nienstedtener allein auf Schmidt zulief, jedoch am in dieser Szene einzig hellwachen St. Paulianer scheiterte.
Es war eine Situation, die für die Oertel/Olde-Elf eine Wirkung von fünf Litern Kaffee, drei kalten Duscheinheiten und sieben Nebelhörnern hatte; endlich begann sie, ihr Potential auszuspielen! Der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Nikola Kosanic präsentierte zunächst einen energischen Flankenlauf bis zur Grundlinie auf der rechten Seite, behielt dann den Überblick, um Kovacic in der Mitte zu sehen und dieser schaffte es nicht wirklich ansehnlich, aber erfolgreich, die Kugel aus zehn Metern zum 0:2 einzunetzen (28.).
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte spielte sich fast dasselbe noch einmal ab. Die einzigen Unterschiede: Flankenläufer war diesmal Ivan Stanjevic und die Torentfernung bei Kovacic´ Abschluss betrug nur einen einzigen Meter (30.+1). Sei es drum – Spielstand zum Pausenpfiff: 0:3.
Mit dem Elan der beiden letzten Tore stürmten die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts sofort wieder Richtung SCN-Tor, erreichten in Person von Kapitän Martin Schauer erstmals den gegnerischen Gefahrenbereich. Sein Schuss aus 20 Metern endete aber lediglich in den Armen des Torhüters (33.), der wenig später auch einen Drehschuss von Kosanic entschärfte.
Drei Minuten lief Kosanic nach exakter Vorarbeit Schauers allein aufs Tor zu, hatte das 0.4 auf dem Fu0, doch der Ball kullerte an der falschen Seite des Pfostens vorbei.
Zwei vergebene Chancen, die ihn allerdings keineswegs entmutigten, ganz im Gegenteil! Ein unwiderstehliches Solo über den halben Platz, mitsamt Umkurven des Torhüters, gestattete ihm nun doch den ersten eigenen Torerfolg der Partie nach 47 Minuten.
Zwei Torschützen mit der Namensendung „-ic“ trafen also gemeinsam dreimal (eine Umtaufung Robin Kehrs in Keric wäre hier angebracht) – da wollte sich auch Stanjevic nicht lumpen lassen, spekulierte nach einem Abwehrfehler der Gastgeber richtig und kam aus zehn Metern zum Schuss, scheiterte aber am starken Torhüter (57.).
Besser machte es Kosanic nach famosem Zuspiel von Schauer, genau in die Schnittstelle der Abwehr und mit einem sicheren Rechtsschuss ins Tor zum 0:5 (60.).
Der St. Pauli-IC steuerte damit sogar mit voller Geschwindigkeit in Richtung Kantersieg, wo er mit dem Abpfiff ankam.
Ein insgesamt verdienter Sieg für die Mannschaft vom Brummerskamp, die zwar lange mit schönem Fußball wartete, aber dafür ab der 27. Minute besonders stark auftrumpfte.

FC St. Pauli 2.D: Schmidt – Henke (40. Evlicoglu), Bendowski, Zähringer, Erdal (40. Aslani) – Lüth (50. zu Klampen), Schauer, kehr (40. Bebensee), Stanjevic – Kovacic, zu Klampen (27. Kosanic), Trainergespann: Tobias Oertel & Oliver Olde

Tore: 0:1 Kehr (7. Kovacic), 0.2 Kovacic (28. Kosanic), 0:3 Kovacic (30.+1, Stanjevic), 0:4 Kosanic (47.), 0:5 Kosanic (60. Schauer)

Schiedsrichter: Sören Jäger

Zuschauer: 35

Freitag, 22. Oktober 2010

Spielbericht Eintracht Norderstedt II - VfL 93 Hamburg II

Kaltgestellt!
Hirschleins Tor-Show und Oberliga-Verstärkungen machen den Unterschied

„Es ist schwierig, etwas zu sagen, wenn man so hoch verliert“, rang VFL-Trainer Marco Ritter nach der 0:8-Pleite seiner Mannschaft nach Worten. „Wir wurden hier heute von Anfang an dominiert.“.
Der Aufsteiger aus Winterhude zeigte sich in dieser Partie zu einer ungewohnt späten Anstoßzeit (o-Ton Simon Dierks: „Wie kann man nur freitags um 20 Uhr spielen?“) nicht konkurrenzfähig zu einem Team aus Norderstedt, das mit Oberligagrößen wie Benjamin Lipke und Jannik Dreyer gespickt war.
Dazu kam dann noch die nunmehr 40-jährige Stürmerlegende Oliver Hirschlein, der es immer noch nicht an Torgefährlichkeit mangelt.
20 Minuten dauerte es, bis die Norderstedter, die Ball und Gegner von Beginn an kontrollierten, durch einen 25-Meter-Schuss von Patrick Westermann zu ihrer ersten Torchance kamen.
Wenige Sekunden später war es Hirschlein, der nach guter Vorarbeit von Tomislav Zivkovic aussichtsreich vergab.
In der 28. Minute war es dann soweit: Eine wunderbare Kombination zwischen Oberliga-Leihgabe Lipke und Daniel Jostes brachte Hirschlein perfekt in Szene, sodass er zentral aus 13 Metern für den Beginn des Torreigens sorgte.
Nach 30 Minuten kamen auch die Gäste in Person von Dierks gefährlich vor das gegnerische Tor, sein guter Schussversuch aus 25 Metern rauschte aber knapp am von Lennart Nolle gehüteten Tor vorbei.
Ein starker Flankenlauf von Dreyer auf der linken Seite und ein präziser Ball in die Mitte sorgten wieder für einen Oliver Hirschlein in bester Position, aus der er nach ein paar Körpertäuschungen gegen die Innenverteidigung des VFL für das 2:0 sorgte.
Nach einem zur Ecke abgewehrten Aufsetzer von Benjamin Lipke, wäre es um Haaresbreite zum Anschlusstreffer für den VFL gekommen, doch Simon Dierks, der auffälligste Akteur der Gäste, scheiterte nach gutem Zuspiel von Erkan Yildiz an Nolle, der den Winkel geschickt verkürzte.
Nolle, der in der Folge aus Beschäftigungslosigkeit lediglich Schönheitspreise für seine modische graue Mütze bekommen konnte, sollte in der Folge echten Einbahnstraßenfußball sehen.
Lipke, von niemandem bei seinem 40 Meter langem Solo gestört, mit dem etwas zu weiten Pass in die Mitte, doch Jostes kratzte den Ball noch vor der Grundlinie in Richtung Monteiro, der seinen Schuss von der Strafraumgrenze aus sicher im Tor von Timo Simson versenkte.
3:0 und fast wäre den Gastgebern der perfekte Doppelschlag gelungen, doch Patrick Westermann setzte seinen Kopfball nach Monteiro-Ecke nicht unter, sondern auf die Latte (44.). Somit ging es mit einer Frühzündung von 30 Sekunden und einem (verdienten) Zwischenstand von 3:0 in die Kabinen.
Zurück auf dem Feld, zeigten die Norderstedter sofort wieder, wer hier in die Bezirksliga aufsteigen will. Hirschleins 16-Metern-Schuss nach schönem Zuspiel von Benjamin Lipke markierte das 4:0, dem wenige Augenblicke gleich das 5:0, wieder erzielt durch Hirschlein, folgen sollte. Diesmal nutzte er einen Torwartfehler Simsons, der sich bei dieser Westermann-Ecke schlicht verschätzte.
Gute zehn Minuten später, in denen die Gastgeber mehrere gute Chancen liegen ließen, füllte die Eintracht durch den ehemaligen Altonaer und Luruper Lipke das halbe Dutzend.
Nach vier selbst erzielten Toren fiel Hirschlein nun auch Vorlagengeber auf, indem er die Kugel zunächst gut abschirmte und dann mustergültig auflegte.
Historisches spielte sich in der 73. Minute ab: Ein Torschuss des VFL 93!
Reik Freimuth versuchte sich mit einem Schuss aus 30 Metern, nach einem Angriff über Thomas Lazer und Erkan Yildiz. Die „oh, wie ist das schön…“-Rufe des Gästeanhangs blieben allerdings aus, da dieser beim parallel Angesetzten Heimspiel der ersten Herrenmannschaft weilte.
In der letzten Viertelstunde, in der Norderstedts Defensivmann Jan Zimmermann, sichtlich stolz die Kapitänsbinde tragen durfte, sollten die Gastgeber in den roten Trikots noch einmal, bzw. zweimal erfolgreich werden. Erst setzte Monteiro einen ansatzlosen Schuss aus 30 Metern unter die Latte (75.), dann setzte er einen Freistoss aus 20 Metern an den Pfosten, von wo aus der Ball zum Norderstedter Ersatzkapitän kam, der die Kugel sicher zum Endstand von 8:0 in die Maschen setzte.
Seinem als Zuschauer anwesenden Vater wurde dabei ganz warm ums Herz, was bei der eisigen Kälte am Spielort schon einiges zu bedeuten hatte.
Auch Schiedsrichter Rüdiger Gertig hatte ein Einsehen mit den Anwesenden und pfiff die Partie 130 Sekunden zu früh ab, was bei VFL-Spieler Simon Dierks auf wenig Gegenliebe stieß. „Allein, dass der Schiedsrichter 10 Minuten zu früh abgepfiffen hat, zeigt, dass er keine Eier in der Hose hat. Dazu hätte er einen klaren Elfmeter für uns geben müssen, was zwar an der Niederlage nichts geändert hätte, aber er hat es sich sehr einfach gemacht“, erboste sich der Offensivspieler.
Auf der anderen Seite erfreute sich Eintracht-Betreuer Frank Holdmann größter Zufriedenheit.
„Wir haben heute sehr gut gespielt und unser Spiel sehr gut aufgezogen. Unsere Leihgaben aus der Oberliga und der A-Jugend-Regionalliga waren heute große Hilfen, da wir im Moment sehr viele verletzte Spieler haben“, zeigte sich Holdmann mit den Leistungen von Lipke und Co sehr zufrieden. Auf die Frage nach dem Saisonziel wurde er deutlich: „Wir wollen nicht aufsteigen, wir MÜSSEN! Wir müssen mindestens in der Bezirksliga spielen, um einen guten Unterbau für die erste Mannschaft und eine gute Anlaufstelle für unsere A-Jugendspieler zu haben.“.
Einen weiteren Schritt zu diesem Ziel ist das Team von Jens Fischer mit diesem Kantersieg auf jeden Fall gegangen.

Eintracht Norderstedt II: Nolle – Zimmermann, Radomilovic (59. S. Geertz), Gorban (18. A. Geertz) – Westermann, Lipke, Monteiro, Dreyer, Zivkovic (66. Grabert) – Hirschlein, Jostes, Trainer: Jens Fischer

VfL 93 Hamburg II: Simson – Yalcin, Maurer, Hoße, D. Öhlmann, Orlowski – Freimuth, Yildiz, Lazer – A. Öhlmann (67. Hartl), Dierks, Trainer: Marco Ritter

Tore: 1:0 Hirschlein (28. Jostes), 2:0 Hirschlein (38. Dreyer), 3:0 Monteiro (43. Jostes), 4:0 Hirschlein (53. Lipke), 5:0 Hirschlein (56. Westermann), 6:0 Lipke (65. Hirschlein), 7:0 Monteiro (75.), 8:0 Zimmermann (82. Monteiro)
                                                  
Schiedsrichter: Rüdiger Gertig (SSV Rantzau, Note 4,5)

Zuschauer: 15

Sonntag, 10. Oktober 2010

Spielbericht SC Sternschanze II - Weiß-Blau 63 Groß-Borstel

„An das Niveau des Schiedsrichters angepasst“
Schiri- und Ergebnisfrust beim SCS – Weiß-blau setzt Positivtrend fort

Weiß-blau 63 schaffte es, die Serie von vier Spielen ohne Niederlage in der Kreisliga 5 auszubauen. Auch, wenn das Team aus Groß-Borstel nach zuletzt vier Partien ohne Gegentreffer wieder einmal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste.
Die Partie begann schwungvoll: Einen Schuss von Sternschanzes Michael Guimaraes Silva aus 13 Metern folgte wenig später ein Torversuch von Weiß-blau-Akteur Anwar Jaziri, doch beide Male flog die Kugel über das Tor.
In der Folge dauerte es fast 20 Minuten, ehe mal wieder etwas Erwähnenswertes passierte: Ein Heber von Johannes Jäkel nach einem unkontrolliertem Fehlpass der Gäste brachte ihnen sämtliche Schweißperlen auf die Stirn, doch das Spielgerät segelte wieder über das Tor (27.).
Weitaus treffsicherer zeigte sich John Wehner nach einer Hereingabe von der rechten Seite durch Timo Dessau, als er das Leder mustergültig zum 0:1 in die Maschen setzte (32.).
Zurück aus der Kabine, machten die 63er erstmal richtig Dampf. Schönes Dribbling von Jaziri auf der rechten Seite, Hereingabe in der Lauf des heranstürmenden Dominik Sender und ein Volley-Schuss über den Kasten von Benjamin Zickelbein, der den unpässlichen Nils Schuhmacher im Tor des SCS vertrat.
In der 54. Minute erneut Gefahr, jedoch diesmal auf der anderen Seite. Lars Neuroth schädelte einen Kutun-Freistoß unbehelligt am Gäste-Gehäuse vorbei. Besser machte es Kollege Guimaraes Silva nach schönem Steilpass Konrad Stahlschmidts aus der Zentrale. Sein sicherer Abschluss brachte dem Aufsteiger den verdienten Ausgleichstreffer (72.).
Doch die Freude auf Seiten der Gastgeber währte nur elf Minuten. Eckball Filippo Callerame in die Mitte, wo Johann Conrad die Kugel mit aller verfügbaren Körperkraft über die Linie drückte. 1:2 sieben Minuten vor dem Ende!
Die Schanzenkicker versuchten nun auf den letzten Metern noch einen Punkt zu erkämpfen, doch stattdessen verlor der SCS nicht nur Stürmer Michael Kroll, der vier Minuten vor Ultimo mit der Ampelkarte in die Kabine geschickt wurde (o-Ton Jäkel: „Ein lächerlicher Platzverweis! Ich weiß gar nicht, was da gewesen sein soll!“), sondern auch das Spiel mit 1:2.
Ein Grund zur Freude für Gäste-Schlussmann Edvard Milanovic: „Wir haben hier verdient gewonnen, da wir uns klar mehr Chancen herausgespielt haben. Eigentlich hätten wir mit einem 2:0 in die Pause gehen müssen, doch dann haben wir einmal unglücklich agiert und den Ausgleich bekommen. Doch wir sind dann gut zurückgekommen und haben dann doch das 2:1 gemacht“, wusste er sein Team im Anschluss an die Begegnung zu loben.
SCS Stürmer Jäkel freute sich weniger: „Wir waren heute absolut nicht gut. Wir haben uns wirklich dem Niveau des Schiedsrichters angepasst, der hier wirre Entscheidungen auf beiden Seiten getroffen hat. Mit etwas Glück spielen wir aber trotzdem unentschieden. Heute kam für uns eben alles Schlechte zusammen“, haderte der Offensivakteur mit dem diesmaligen Auftritt.
Während Weiß-blau mit diesem Sieg den eigenen Positivtrend bestätigte, gilt für die SCS-Reserve nun für die kommenden Aufgaben die Devise „Ärmel hoch und weiter geht´s!“.

SC Sternschanze II: Zickelbein – Sieling, Neuroth, Kayzer, Stoltenberg – Guimaraes Silva (86. Horn), Stahlschmidt, Kutun (69. Wendt), Jäkel – Huayamave (62. Rimkeit), M. Kroll Spielertrainer: Benjamin Zickelbein

Weiß-blau 63: Milanovic – N. Paul, M. Hardtmann, Pohl (62. Homfeld), Conrad – Dessau (86. Duhm), Callerame – Wehner, F. Paul, Sender (90. Scherkl) – Jaziri, Trainer: Liborio Mazzagatti

Tore: 0:1 Wehner (32. Dessau), 1:1 Guimaraes Silva (72. Stahlschmidt), 1:2 Conrad (83. Callerame)

gelbe Karten: Kutun, Jäkel – Conrad, Dessau, Wehner, Sender, Jaziri, Homfeld

gelb-rote Karte: M. Kroll (86.)

Schiedsrichter: Harald Witting-Schröder (SV Grün-weiß Harburg)

Zuschauer: 50

Samstag, 9. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - TSV Holm II

Wer kriecht, der stolpert nicht
Erster Saisonsieg für Aufsteiger Holm II – Union fällt von hohem Ross

Nicht einmal mehr jubeln konnte sie vor Erschöpfung: die Spieler der Reserve des TSV Holm lagen, genau wie ihre Gegenspieler des SC Union 03, auf dem grünen Rasen an der Waidmannstraße und holten erstmal tief Luft. Zuvor führ das Team von Trainer Stefan Penz endlich den ersten Sieg der laufenden Saison ein.
Fünfzehn Minuten dauerte es, bis es zum ersten Mal gefährlich wurde. Ein Schuss von Unions Christian Voegt vom rechten Strafraumeck konnte aber von TSV-Schlussmann Kemal Eroglu zur Ecke abgelenkt werden.
Nur wenige Augenblicke später die Riesenchance für die Gäste, in Führung zu gehen. Nach einem gewaltigen Stellungsfehler in der Union-Defensive liefen mit Thore Vorbeck und Daniel Richter gleich zwei Gäste-Akteure auf das Union-Gehäuse zu, jedoch behinderten sie sich dabei gegenseitig. Der mitgeeilte Marco Hein brachte die Kugel aber von der linken Seite erneut in den Strafraum, wo Richter am zweiten Pfosten lauerte und die Hereingabe mit einem Rechtsschuss aus zwölf Metern zum 0:1 in die Maschen wuchtete (17.).
0:1! – Der erste Schock für Union, dem nur fünf Minuten später der nächste folgen sollte. Spielertrainer Mehmet Sorkun, der bereits angeschlagen begann, schied nach nur 22 Minuten verletzungsbedingt aus (22.).
Kurz darauf fast der nächste Tiefschlag, doch Richter scheiterte nach einem schönen Solo an Schlussmann Martino Venturini, der seine Mannschaft wenige Augenblicke später gegen Vorbeck erneut vor Schlimmerem bewahrte.
Der TSV, der nicht locker ließ und Union mit viel Leidenschaft in die eigene Hälfte drückte, belohnte sich nach 25 Minuten folgerichtig mit dem 0:2, erzielt durch einen Strafstoß von Richter, dem ein Foulspiel von Defensivmann Christian Voegt an Vorbeck vorausging. Besonders bitter: Voegt verletzte sich bei dieser Aktion selbst und musste ebenfalls ersetzt werden (27.).
Mit dem Rücken zur Wand und dem 0:2-Rückstand gegen das sieglose Schlusslicht im Gepäck, versuchten sich die Gastgeber in Sachen Ergebniskorrektur. Eine scharfe Flanke vom eingewechselten Patrick da Silva Lopez von rechts sollte jedoch keine Torvorlage werden, jagte Angreifer Moncef Ghazouani das Bällchen aus kürzester Distanz über das Tor (39.).
Glück für die Holmer, das sie auch bei da Silva Lopez´ Schuss aus elf Metern hatten, der lediglich das Außennetz traf.
Quasi mit dem Halbzeitpfiff dann der dritte Treffer für die Gäste aus dem Kreis Pinneberg, doch Schiedsrichter Broder Heepmann (SC Egenbüttel), schenkte Kamil Ludwickis Tor nach schöner Feldtmann-Flanke wegen einer Abseitsstellung zu Recht keine Anerkennung.
Somit ging es mit dem verdienten 0:2 in die Kabinen.
Die Unioner, mit einem großen Strauß an Erwartungen aus der Halbzeit gekommen, ließen ihren Anhang ganze 16 Minuten warten, ehe Ghazouani mit einem Gewaltschuss aus knapp zwei Metern Torentfernung die Qualität des Aluminiums testete (61.). Neben dem Tor blieb allerdings auch das Zwischenresultat stehen…
Die Holmer, die ab der 60. Minute stehend K.O. wirkten und sich lediglich durch lange Bälle in die gegnerische Hälfte Entlastung schafften, mussten knapp eine Viertelstunde vor Schluss nun doch den 1:2-Anschlusstreffer hinnehmen. Ein langer Schlag von Christian Holz in den Lauf von Ghazouani, der nun sein Schusspech überwand und ein sicherer Abschluss, vorbei am herausstürzenden Keeper, brachten die Gastgeber zurück ins Match (74.).
03 dominierte nun ganz klar, doch die Zeit lief gnadenlos gegen das Team vom Trainergespann Sorkun/Venturini.
Aus Mangel an Anspielstationen machte Ex-Bezirksligaspieler Erdem Iscan dann das, was man einfach mal tun muss: draufhalten! Gesagt – getan! Der Ex-HEBCer donnerte das Spielgerät aus 20 Metern, zentraler Position, ansatzlos in den Winkel. Ein Traumtor zum Ausgleich (85.)!
Schockzustand dagegen beim aufopferungsvoll kämpfenden Neuling, doch die Gäste mobilisierten noch einmal alle Kräfte und pellten sich für einen Freistoß von Linksaußen in den gegnerischen Strafraum. Und dann das! Der immer länger werdende Ball von Vorbeck, wohl noch von Sofien Othman berührt, rutschte durch den Fünfmeterraum in die lange Ecke – 2:3!
Der TSV führte erneut in einer wahnsinnigen Partie und stellte sich nun wieder für die letzten Augenblicke mit Mann und Maus in den eigenen Sechzehner.
Union schwächte sich derweil durch eine Ampelkarte für Antonio Venturini nach einem dummen Frustfoul im Mittelfeld selbst und sollte es nicht mehr schaffen, die TSV-Defensive um den überragenden Paul Möckel in Verlegenheit zu bringen.
Nach 90 Minuten und einem Nachschlag von 130 Sekunden war es dann vollbracht: die Reserve des TSV Holm hat den ersten Dreier der Saison und der SC Union 03 blamierte sich gegen den Tabellenletzten, der mit der Empfehlung von einem Punkt aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 5:61 nach Altona-Nord reiste. Torhüter Martino Venturini zeigte sich fassungslos: „Das war abscheulich von uns! Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war Arbeitsverweigerung!“, kritisierte er seine Mannschaft. „Die wollten den Sieg unbedingt – wir nicht!“. Gelb-rot-Sünder Antonio sah das genauso: „Wir haben wohl gedacht, nach dem Sieg gegen Rissen, dass das Spiel von selber laufen wird und wir mal eben 20 Tore gegen Holm machen. Holm hat völlig verdient gewonnen.“.
Gäste-Coach Stefan Penz präsentierte sich dagegen mit diabolischer Freude über den lang ersehnten ersten Saisonsieg: „Wir sind einfach nur froh, dass wir endlich unseren ersten Dreierpack geholt haben! Und das, obwohl wir konditionell überhaupt nicht dort sind, wo wir hin wollen. Wir spielen jedes Mal 70 Minuten gut mit und bekommen dann die Gegentore.“. Diesmal aber belohnte sich der Aufsteiger für eine kämpferisch großartige Leistung mit drei Punkten. Rissen am nächsten Wochenende kann kommen!
Für das Team um die beiden Venturinis geht es nun im kommenden Auswärtsspiel (ebenfalls am Sonntag) bei Komet Blankenese darum, die Schmach wieder wettzumachen und das Polster auf die Abstiegsplätze wieder zu vergrößern.

SC Union 03: M. Venturini – Thießen, Sorkun (22. da Silva Lopez), Cetin, C. Holz – Voegt (27. Demir) – Kama, Iscan, A. Venturini – Ghazouani, Bektas, Spielertrainergespann: Antonio Venturini & Mehmet Sorkun

TSV Holm II: Eroglu – Hein, Wittmann, Möckel, Othman – Feldtmann – Vorbeck, Ringel (46. Looks), Wittich – Richter, Ludwicki (46. Drösser / 62. Frigoni), Trainer: Stefan Penz

gelb-rote Karte: A. Venturini (89., wiederholtes Foulspiel)

Tore: 0:1 Richter (17. Hein), 0:2 Richter (25., Strafstoßtor, Voegt an Vorbeck), 1:2 Ghazouani (74. C. Holz), 2:2 Iscan (85.), 2:3 Othman (87. Vorbeck)

Schiedsrichter: Broder Heepmann (SC Egenbüttel, Note 2)

Zuschauer: 20

Freitag, 8. Oktober 2010

Spielbericht Holsatia im EMTV II - ESV Grün-weiß


„Dreckiger geht´s nicht!“
Glücklicher Last-Minute-Sieg für GWE – Holsatia schiebt Frust

„Wir haben heute wirklich schmutzig gewonnen, schmutziger geht es nicht!“, pustete GWE-Trainer Nico Grabarczyk nach der Partei seiner Mannen erstmal tief durch.
„Wir haben heute genau das Glück gehabt, welches uns in den letzten Spielen fehlte“, stimmte Linksverteidiger und Siegtorschütze Joachim Görsch mit ein.
Auf der anderen Seite stand ein Enttäuschter Holsatia-Co-Trainer Christoph Schulz: „Diese Niederlage tat wirklich nicht nötig. Für den Aufwand, den wir in der ersten Halbzeit geleistet haben, wäre ein 2:2 gerecht gewesen“, befand der „Co“ der Elmshorner.

Die Begegnung unter romantischer Flutlichtkulisse begann zunächst sehr schleppend.
In den ersten 26 Minuten sorgte lediglich ein Fehlversuch von GWE-Akteur Stefan Ostertag für Gefahr, als er die Kugel nach einer guten Flanke von Carsten Harth aus 14 Metern über den Holsatia-Kasten beförderte (12.).
In der 27. Minute war es dann der 20-jährige Maximilian Garbe, der es nicht fertig brachte, das Leder aus kürzester Distanz zum 0:1 in die Maschen zu setzen.
Die Gastgeber ließen sich derweil zunächst fast eine halbe Stunde Zeit, ehe sie zum (ersten gefährlichen) Angriff bliesen.
Nach einem Steilpass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr zeigte sich Schlussmann Patrick Witte nicht von seiner besten Seite und verlor die Kugel im Duell gegen Angreifer Jerrit Tank, woraufhin Holsatias Nils Buske zu überhastet an GWE-Kapitän Simon Schirrmacher scheiterte, der die Situation so in allerletzter Not klären konnte.
Vier Minuten später gab es für Schirrmacher und seine Kollegen nichts mehr zu klären, denn ein immer länger werdender Freistoß von Christian Grichel landete schlussendlich bei Lennart Frömming, der die Kugel aus nicht allzu großer Entfernung mit der Hilfe des Innenpfostens ins GWE-Gehäuse setzte. Der nächste Rückschlag für Grün-weiß!
Holsatia bekam nun immer mehr Oberwasser und sorgte für immer finsterer werdende Mienen bei den Gästen. In der 42. Minute dann der endgültige Tiefpunkt für die Elf vom Tiefenstaaken, die bereits die letzten drei Spiele teils sehr unglücklich verlor: Schirrmacher gelang es nicht, Buske auf der linken Seite am Flanken zu hindern, was durch einen klärenden Kopfball zunächst keine Folgen haben sollte, doch der, von Matthias Przybylski abgefälschte Nachschuss von Yannick Riewesell aus der zweiten Reihe ließ Patrick Witte keine Abwehrmöglichkeit. Holsatia erhöhte das Ergebnis auf kosten eines Teams aus Eimsbüttel, das Übungsleiter Nico Grabarczyk am liebsten zur Halbzeit runderneuert hätte.
Genau wie Flügelflitzer Maximilan Garbe bemängelte er das unzureichende Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Wir wirken in unseren Spielen immer extrem unmotiviert. Es muss unser Anspruch sein, besser zu spielen!“, äußerte sich der Mittelfeldspieler kritisch zur eigenen Leistung.
Deswegen zog Grabarczyk zum Wiederanstoß gleich alle Wechseloptionen auf einen Schlag und brachte mit Till Schüßler einen erfahrenen Spieler für das defensive Mittelfeld und mit Dennis Klemm einen weiteren Offensivakteur. Außerdem kam Rückkehrer Claas Kruse durch seine Einwechslung zu seinem Saisondebüt.    
Ebenfalls eingewechselt wurde Holsatia-Spieler Patrick Ehm, dem es auf dem Platz wohl nicht allzu sehr gefiel und nur drei Minuten nach seiner Einwechslung nach der zweiten gelben Karte des Feldes verwiesen wurde. Eine Ampelkarte, die laut Holsatia-Co-Trainer, Schulz „absolut berechtigt“ war.
Sportlich blieb zunächst alles beim Alten: die Gäste kamen zwar durch Kruse und Görsch zu kleinen Tormöglichkeiten, doch ein zwingender Abschluss sollte weiterhin nicht bei rumkommen. Stattdessen hätte Holsatia nach knapp 65 Minuten alles klar machen können, doch Lennart Frömming verzog mit seinem Schuss nach energischer Vorarbeit von Nils Buske. 73 Minuten gespielt: den Gästen rannte mehr und mehr die Zeit davon.
Wenigstens ein Punkt sollte es sein, gegen einen Gegner, der nun kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Freistoß Stefan Ostertag aus halblinker Position; Torentfernung etwa 21 Meter: Tor – Ostertag hob das Ding über die nicht hochspringende Mauer direkt in die Maschen. GWE war nun wieder dran und wollte mehr!
78. Minute: Der eingewechselte Dennis Klemm mit einer schönen Flanke von Linksaußen zu Stefan Ostertag, der mit einem Kopfball am zweiten Pfosten seinen ersten Doppelpack der laufenden Pflichtspielsaison köpfte. 2:2 am Koppeldamm!
Holsatia verspielte die hart erkämpfte Führung innerhalb von nur fünf Minuten!
Ein Sprung in die 90. Minute: Es spielten nur noch die Gäste, die jetzt die drei Punkte witterten. Noch einmal Freistoss für das Team von Trainer Nico Grabarczyk.
Güldener mit der Hereingabe von Linksaußen, Beste mit dem Fehlgriff und schließlich war es der aufgerückte Joachim Görsch, der die Kugel in der Verwirrung des späten Abends aus kürzester Distanz über die Linie drückte. 2:3 in der 90. Minute!
Grün-weiß Eimsbüttel sicherte sich trotz einer spielerisch selten erfreulichen Leistung drei Punkte in Elmshorn, was auch Grün-weiß-Akteur Nick Burke so sah: „Wir haben hier heute 90 Minuten durchgehend schlecht gespielt. Jedoch hatte Holsatia nach dem Platzverweis keinen Druck mehr aufbauen können, was uns mehr Möglichkeiten verschafft hat.“, erkannte er einen der beiden Knackpunkte im Spiel. Den anderen sah er im Anschlusstreffer zum 2:1: „Nach dieser schönen Einzelaktion wurde uns klar, dass wir hier gewinnen können“, berichtete der Mittelfeld-Mann.   
Siegtorschütze Joachim Görsch sah die Leistung seiner Mannschaft weniger kritisch: „Ich denke, wir haben heute nicht so schlecht gespielt. Wir haben gut angefangen und hätten schon in der ersten Halbzeit drei Dinger machen müssen. Zudem hat es vor dem 2:0 für Holsatia ein klares Foulspiel an Maximilian Garbe gegeben. Der Schiedsrichter hat sowieso sehr einseitig gepfiffen!“, haderte der Defensivmann mit dem Spielleiter.
In der Frage nach dem Spieler des Spiels waren sich allerdings alle einig:
„Stefan hat uns wirklich das Spiel gerettet!“, freute sich Joachim Görsch über die Leistung des Doppeltorschützen.
Ob Stefan Ostertag auch aus dem nächsten (Frei-)Tag einen (Oster-) Tag machen kann, bleibt abzuwarten. Gegner an der Sportanlage Tiefenstaaken ist die Elf vom TV Haseldorf.
Für Holsatia wird es nun beim Gastspiel gegen die zweite Mannschaft der SV Lieth darum gehen, einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen. 
Die richtige Marschroute für beide Teams fand zum Abschluss Grün-weiß Angreifer Sebastian Ernst: „Vergessen, weitermachen, nächstes Spiel!“
Dem ist nichts hinzuzufügen.


Holsatia im EMTVII: Beste – Grichel (80. Baumann), Strampe, Riewesell, Mundt – Kalk (59. Ehm), Buske, da Silva Mendes, Tank, Mayer – Frömming, Trainer: Christoph Schulz

GW Eimsbüttel: Witte – Görsch, Przybylski, Schirrmacher, Kassube – Burke (46. Schüßler), Harth (46. Kruse) – Garbe, Ostertag, Güldener – Ernst (46. Klemm), Trainer: Nico Grabarczyk

Gelbe Karten: Strampe, Mundt, Frömming – Ostertag, Przybylski, Schüßler, Klemm 

Gelb-rote Karte: Ehm (62. Foulspiel + Meckern)

Tore: 1:0 Frömming (32. Grichel), 2:0 Riewesell (42. Buske), 2:1 Ostertag (73. direkter Freistoß),  2:2 Ostertag (78. Klemm), 2:3 Görsch (90. Güldener)

Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Ostertag, Klemm

Schiedsrichter: Nico Banyar (TuS Berne)

Zuschauer: 55