Sonntag, 30. November 2014

Spielbericht SC Sternschanze 1. Frauen - USC Paloma 1. Frauen

Befreiungsschlag zum Kischkat-Abschied
6:1-Kantersieg und emotionales Laufbahnende einer Torwartveteranin

Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr: Im Rekordtempo sprinteten die ersten Frauen des SC Sternschanze auf die Gegenseite der Trainerbank, um mit Abschiedsgrüßen beschrifteten Bannern auf Torfrau Angelika Kischkat zuzulaufen. Schließlich war soeben der letzte Einsatz der 49-jährigen im Tor dieser Mannschaft zu Ende gegangen.
Wie es sich für ein „Abschiedsspiel“ gehört, wurde dies deutlich mit 6:1 gewonnen, wobei die SCS-damen von Beginn an willig auftraten, was sich früh im Spiel erstmals lohnen sollte, verwertete Laura Prill, bereits in der Vorwoche gegen den SC Wentorf erfolgreich, eine starke Vorarbeit von Nele Salzwedel zum leistungsgerechten 1:0 (12.).
Der Führungsfreude sollte jedoch schnell die Ausgleichsernüchterung folgen, als Ziena Cline auf Einladung Siham Koubbis allein vor der Kiste auftauchte und Kischkat per Heber überlistete (18.).
In der Folge bemühten sich beide Teams um den jeweils zweiten Treffer, doch weder ein Gaßner-Geschoss aus 21 Metern (27.), noch ein Versuch Koubbis im Duell mit Kischkat auf der anderen Seite (42.) schafften da Abhilfe.
Da passte den Gastgeberinnen das 2:1, quasi mit dem Halbzeitpfiff, bestens ins Konzept, köpfte Janine Böst eine genaue Hansen-Flanke in der Mitte ein (45.). Der erneute Führungstreffer, der Blau-rot mit sichtlich mehr Selbstvertrauen in den zweiten Abschnitt gehen ließ, was Bösts Distanzheber zum 3:1 verdeutlichte (51.).
Jetzt sprach alles für das Schlusslicht, doch plötzlich drohte ein einziger Pfiff alles wieder ins Wanken zu bringen, entschied Schiedsrichter Dennis Tralau (GW Eimsbüttel) auf Strafstoß für den USC, nachdem er ein Handspiel von Katharina Kodal erkannt haben wollte (55.). Cline vergeigte aber vom Punkt, indem sie das Leder links am Tor vorbeisetzte! Glück für die Heim-Elf, die wenig später das entscheidende 4:1 durch einen saftigen Rechtsschuss von Sechserin Etje Schröder zu bejubeln hatte (62.). Um ganz sicher zu gehen, schraubte die just von einer Behandlungspause (blutendes Knie) zurückgekehrte Salzwedel das Zwischenresultat auf 5:1 hoch, profitierte sie von einer verlängerten Böst-Flanke (67.).
Den Palomatinnen war derweil hoch anzurechnen, dass sie sich nicht in ihr Schicksal ergaben, sondern den Kampf weiter mit vollem Einsatz annahmen. Doch an diesem Tag war der SCS einfach eine Spur effektiver. Den Schlusspunkt setzte dabei die eingewechselte Elisabeth Breit, drei Minuten vor Ultimo, umkurvte sie die gegnerische Schlussfrau, um dann ins leere Tor einzuschieben (87.). Dem Team von Eric Weiher, der den unpässlichen Heiko Nagel auf der Trainerbank vertrat, gelang also ein extrem wichtiger Befreiungsschlag, der sie erstmal aus der Abstiegszone katapultiert, während der USC genau dort wieder angekommen ist…

SC Sternschanze 1. Frauen: Kischkat – Hoff, Kodal (68. Brose), Wothge, Gottfried – Hansen (71. Mielke), E. Schröder, Gaßner, Böst – Salzwedel, Prill (66. Breit), Trainer: Eric Weiher (i.V.)

USC Paloma 1. Frauen: Warns – Liebenow, Gerdes, Drreyer, Klose – Wittkowski (46. Haß), Genilke, Beinroth, Dettmann – Cline, Koubbi, Trainerin: Mahek Wadhwa

Tore: 1:0 Prill (12. Salzwedel), 1:1 Cline (18. Koubbi), 2:1 Böst (45. Hansen), 3:1 Böst (51. Gaßner), 4:1 E. Schröder (62. Gaßner), 5:1 Salzwedel (67. Breit), 6:1 Breit (87. Salzwedel)

gelbe Karten: Keine – Warns, Cline

Schiedsrichter: Dennis Tralau (GW Eimsbüttel, Note 4: einheitlich mit seiner Liberalität in der Zweikampfbewertung, Warns für ihr Foul außerhalb des Strafraums zu verwarnen war korrekt, da sie nicht letzte Frau war (2.), der Strafstoß war jedoch eine klare Fehlentscheidung.)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Cline schießt Strafstoß neben das Tor (55., Handspiel Kodal).

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