Goldenen
Oktober fortgesetzt
Sieg
im Aufsteigerduell: St. Pauli VI mischt weiter die Kreisliga 5 auf
Etwas arg früh mag es sicher für Gratulationen zum Kreisliga-Klassenerhalt
sein, doch wer nach zwölf Spieltagen einen zweistelligen Vorsprung auf den
tabellarischen Gefahrenbereich hat, geht jedenfalls locker als Bereicherung für
die Spielklasse durch. Gemeint ist die Sechste
des FC St. Pauli, die im ergiebigen Mittelfeld hinter dem längst enteilten
Spitzentrio aus Blankenese, Wedel und Lurup munter mitmischt.
Auf Rang fünf sprang man nun sogar dank eines letztlich ungefährdeten
Auswärtserfolgs im Aufsteiger-Klassentreffen an der Bundesstraße.
Einen gutklassigen Kreisliga-Kick hatte man gegen die letzte Saison dreimal als
Stolperstein auftretenden Eimsbütteler (nur ein Zähler und ein 1:2-Pokal-Aus)
früh in die eigenen Bahnen gelenkt. Eine Hille-Ecke schädelte Björn Rothe
entschlossen zum 0:1 ein (3.), während die Rollen bei der raschen Verdopplung
umgekehrt verteilt waren. Rothes Hereingabe von rechts klärten die Gastgeber
genau vor die Füße von Maximilian Hille, dessen Direktschuss perfekt linksunten
saß (10.). Besser kann man sich für die kluge Einleitung eines zackigen
Angriffs nicht belohnen!
Belohnen taten sich die Hausherren hingegen nicht. Ordentliche Ballbesitzphasen
ja; Torgefahr nein. Als wäre der Zutritt zum St. Pauli-Strafraum mautpflichtig,
endeten einige gute Ansätze jäh im vorderen Spielfelddrittel. Eine der wenigen
Ausnahmen bildete Finn Lüneburgs Außenpfostenschuss aus spitzem Winkel, dem ein
Nachschuss Henrik Eckerts und die Erklärung für den überdurchschnittlich hoch
errichteten Ballfangzaun zwischen Fußballplatz und Agaplesion Diakonieklinik
folgten (32.).
Besser aufs Tor brachten da die St. Paulianer Stefan Deuring (Abwehr Manuel
Burmester) und der nachschießende Hille ihre Versuche, nur verhinderte ein Roter
gerade noch im letzten Moment das mögliche 0:3 (43.).
Mit Verzögerung fiel dieses dann dafür nach der Pause, als ein verlängerter
Camara-Eckstoß beim aufmerksamen Lukas Winterschladen landete und dieser mit
rechts vollendete (64.).
Die Partie schien entschieden, zumal Bastian Fein im Nahduell mit Burmeister
das sauber parierte 0:4 auf dem Fuß hatte (67.).
Per Rückpass in den eigenen Kasten egalisierte Winterschladen jedoch seinen gut
zehn Minuten zuvor erzielten Treffer wieder (75.).
Eine kleine Wiederbelebung für den Mitaufsteiger, der durch Keno Spiekermann
zur Anschlusschance kam. Weil Stefan Kraus jedoch für die Kiezkicker
blockierte, war der dritte Sieg in Serie in trockenen Tüchern (90.).
Teil vier eines goldenen Sechste-Oktobers dürfte am kommenden Wochenende eine
echte Herkulesaufgabe werden. Erst einen einzigen Punkt überließ die von ganz
oben grüßende SV Blankenese (beim 1:1 in Lurup) einem Gegner. Auf dem
Naturrasen „Waldesruh“ zwang man sogar den Landesliga-Vierten SC Nienstedten im
Pokal ins Elfmeterschießen. Na dann, viel Glück…
Tore: 0:1 Rothe (3.
Hille), 0:2 Hille (10. Rothe), 0:3 Winterschladen (64. Camara), 1:3
Winterschladen (75., Eigentor)
gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Magnus Müller (Note
2: bedingte mit stimmiger Zweikampfbewertung ein fair geführtes Match)
Zuschauer: 40
Samstag, 21. Oktober 2023
Spielbericht Eimsbütteler TV IV - FC St. Pauli VI
Samstag, 14. Oktober 2023
Spielbericht HEBC 3.D - Niendorfer TSV 3.D
HEBCs
„Kraftfaktor“ erhält den NTSV-Nimbus
Gutklassiger
Test: breiter besetzte Niendorfer gleichen zweimal aus
Ungeschlagen in 2023/2024 zum HEBC an den Reinmüller gereist, bauten die 2012er
des Niendorfer TSV ihren Nimbus im Testkick weiter aus – auch, wenn es bis zur Schlussphase anders aussah.
Gerechterweise, gefielen zunächst die energetischeren Gastgeber mehr, indem sie die
Kugel gekonnt laufen ließen und folglich auf 1:0 stellten. Isa Ünlü war in
Minute neun gelungen, was Ebbe Reichel bei seiner verstolperten Einschusschance noch
verwehrt blieb: In der zweiten Welle drosch Ünlü das Leder nach tiefem Zuspiel
Momme Wietzke und Querlage Reichel aus elf Metern in den rechten Giebel.
Wenig später war es wieder das (Tor-)Werk des kleinen Edeltechnikers, das den
HEBC verzückte. Aus einem gegnerischen Einwurf heraus ging es zackig über drei
Stationen gen Strafraum, wo NTSV-Schlussmann Emilio Hernando Hernandez den
Lupfer nicht mehr entscheidend ablenken konnte (14.). „In letzter Zeit haben die
Jungs im Training richtig Gas geben – genauso haben wir auch angefangen“,
freute sich HEBC-Coach Nikola Jovic über den gefälligen Auftritt seines
feriengeschwächten Kaders. „Wir waren sehr ballsicher, haben den Ball gehalten,
in den eigenen Reihen und dadurch dann auch früh 2:0 geführt. Beides
super herausgespielte Tore!“.
Dann aber erhöhten die jetzt deutlich früher störenden Gäste so langsam ihr
Engagement gegen das mit nur einem Auswechselspieler ausgestatte Heimteam. „Dann
kam so ein bisschen dieser Kraftfaktor“, erklärte Jovic, der heuer nicht nur
auf seinen in Serbien weilenden Sohn zu verzichten hatte.
Miko Schultz unterstrich die zunehmende Bedrohlichkeit der Schwarz-blauen von
halblinks (auf das Tor-Dach, 26.), woraufhin die missglückte Klärung einer Ecke
von links („über den Spann gerutscht – einfach Pech gehabt!“) zur perfekten
Einladung für Bjarne Kühns Anschlusstreffer avancierte.
Auf Remis gestellt war der Spielstand kurz nach der Pause, als HEBC viel Luft
vor der eigenen Hütte ließ, Giuliano Köhn nur den Pfosten erwischte, doch
Alparslan Celikyay blieb auf Sendung und entschied das Eins-gegen-eins mit dem
direkt im Anschluss für einen spontanen Latrinenbesuch temporär ausgewechselten
Mats Hagelstein für sich (33.).
Vertreter Noah Theux machte seine Sache gut, wobei er auch davon profitierte,
dass Köhn zweimal zu hoch ansetzte (35. & 36.).
Mittenhinein in die niendorfer Drangphase war es Reichel, der seinen eigenen
Ballgewinn zum Anlass nahm, einmal über rechts durchzustarten und das Bällchen
über den wieder nur abklatschenden Tormann zu hieven – 3:2 (39.)!
Nachschlag gefällig? Elf Minuten vor dem Ende ließ Ünlü die HEBC-Herzen ein
drittes Mal höher schlagen, indem er Reichels, von Theux durchgelassenes
Zuspiel eiskalt zum 4:2 einschob (49.).
Alles deutete auf einen Erfolg der Eimsbütteler hin; die Neumann-Equipe, die in
der Vorwoche den Profi-Nachwuchs von Holstein Kiel durch Celikyays
Last-minute-Fernschusstor mit 5:4 bezwang, hatte noch etwas im Köcher.
Durchsetzungsstark auf rechts bediente Celikyay den, recht freistehend, mit drei
Kontakten verwertenden Amin Mezni für den erneuten Anschluss (53.), dem um ein
Haar der 4:4-Gleichstand folgen sollte. Hagelsteins Reflex vereitelte, was ein
paar Augenblicke später doch noch Realität wurde.
Linus Christiansens starker Laufweg eröffnete die nötige
Überzahl, damit der etwas glücklich an das Spielgerät gekommene Köhn den
4:4-Ausgleich Celkikyays auflegen konnte (58.).
Mehr passierte nicht mehr, sodass es letztlich pari pari blieb. „Für uns war das
ein Spiel, um Sachen zu probieren, um die Schnittstellen zu bespielen, um schnell
in die Spitze zu spielen – das haben wir
alles gesehen. Von daher waren wir Trainer überhaupt nicht unzufrieden, mit dem
4:4 – eher mit dem ganzen Spiel sehr zufrieden!“, entgegnete der lila-weiße Vorturner der
Enttäuschung seiner Mannen, in der Schlussphase noch den Sieg verloren zu
haben. „Ich würde ein bisschen dem Kraftfaktor die Schuld geben.“. Die
angebrochenen Herbstferien bieten nun die Gelegenheit, mit aufgeladenem Akku und wieder zurückgekehrtem Personal in
die nächsten Duelle zu gehen.
Tore: 1:0 Ünlü (9. Reichel),
2:0 Ünlü (14. Reichel), 2:1 Kühn (26. Bettaieb), 2:2 Celikyay (33. Köhn), 3:2
Reichel (39.), 4:2 Ünlü (49. Theux), 4:3 Mezni (53. Celikyay), 4:4 Celikyay (58.
Köhn)
Schiedsrichter: Martin Bruns (HEBC)
Zuschauer: 23
Sonntag, 8. Oktober 2023
Spielbericht SC Sternschanze U19-Frauen 11er - SV Halstenbek-Rellingen U19-Frauen 7er
Allen
Rückschlägen zum Trotz
SCS-U19-Frauen
zeigen Moral und biegen das Spiel
Ein gepfeffertes 0:24 beim SC Victoria prasselte in der Vorwoche auf die
U19-Frauen ein. Ein Tiefschlag, von dem sich das Team vom Wasserturm im
Heimspiel gegen die SV Halstenbek-Rellingen durchaus erholt zeigte. „Der Sieg
war wichtig, um uns selber und unserem Trainer zu zeigen, was wir eigentlich
können und dass wir nicht ohne Grund auf dem 3. Platz der Tabelle sind“,
betonte Schanzes Fee Hahnert die Importanz des Erfolgs, der nach dem letzten
Auftritt, der wahrlich „keine Glanzleistung“ darstellte, schnell optische
Formen annahm.
„Wir haben direkt angegriffen, viel mit Pässen gearbeitet und uns immer
zwischen Halstenbek-Rellingen positioniert, sodass es für sie sehr schwer zu
verteidigen war“, begründete die Defensivspezialistin die sich rasch
einstellende Überlegenheit, die sich neben einem „ruhigem Spielaufbau“ auch in
zahlreichen Offensivszenen widerspiegelte. Beispielsweise versuchte es Tale
Isfort mit links (rechts vorbei, 17.), wohingegen Hannah Schlott im
Nach-innen-ziehen an der abklatschenden Genna Gerber im HR-Tor scheiterte (34.).
„Aufgrund der Tatsache, dass wir viele Chancen hatten, hätte das Ergebnis höher
sein müssen!“, bemängelte Hahnert jedoch den Umgang mit den eigenen
Gelegenheiten. 7 Eckstöße blieben derweil ebenfalls ohne den gewünschten Ertrag…
Ausgerechnet ein solcher brachte den Damen aus dem Kreis Pinneberg die etwas
überraschende Führung ein, als Schanze einen Ball von der Fahne nicht resolut genug
entschärfte und im Strafraumgewusel zum 0:1 vollendet werden konnte (52.).
Bereits in der Entstehung des Eckballs hatte die vom Tor ins Feld gewechselte
Gerber nach Umkurven der gegnerischen Torsteherin den Treffer aus spitzem
Winkel für aufgrund der Farbgleichheit (jeweils Dunkelblau) Leibchen tragenden
Gäste auf dem Fuß.
Kurz geschüttelt, nahm der SCS seine Mission wieder emsig auf und wartete mit
zwei guten Chancen für die umtriebige Schlott auf. Nach schnellem,
schnörkellosem Angriff fehlte beim Direktschuss jedoch ein Stückchen (63.), ehe
auch ein durchgerutschter langer Ball nicht den Ausgleichtreffer durch sie
einleitete (64.). In Minute 69 belohnten sich die Gastgeberinnen schließlich
doch endlich für ihren Aufwand, indem Hana Gerwins flacher Distanzschuss der
HR-Schlussfrau etwas unglücklich zum 1:1 hindurchflutschte.
Schanzes Bann war gebrochen und dann lag die Führung nach einem strafbaren
Müller-Handspiel auf der Strafstoßmarke parat. Schlott mit dem ruhenden Ball –
drüber!
Wieder ein Rückschlag (76.) für die Marineblauen – und wieder zeigten sie
Moral, die sich sechs Minuten vor Ultimo erneut lohnen sollte. Unwiderstehlich
und unbremsbar marschierte Schlott mit der Kugel am Fuß a durch die HR-Abwehr,
um ihr Solo flach mit dem 2:1-Führungstreffer zu finalisieren.
Es schien der Schuss ins späte Drei-Punkte-Glück, doch in der Nachspielzeit fast
der große Schock: Ein böser Fehlpass im Aufbau ermöglichte Gerber die
Großchance zum 2:2, das der Allzweckwaffe von Trainer Paul Moritz allerdings
nicht gelingen sollte (90.+1).
Die Punkte blieben im Schanzenviertel, sodass Hahnert und Co mit neuem
Selbstvertrauen zum Tabellenzweiten nach Ellerau fahren können. „keine
unmögliche Herausforderung“ sieht sie beim „spielerisch genauso starken“ Tabellenzweiten
ein „anstrengendes aber erfolgreiches Spiel“, voraus. Drei weitere Zähler dort
und der am Ende angepeilte Vize-Meistertitel („Ich bin mir sicher, dass wie am
Ende auf dem zweiten Platz in der Tabelle stehen werden“) hinter dem
verlustpunktfreien SC Victoria würde weitere Konturen annehmen.
Tore: 0:1 N.N. (52.), 1:1
Gerwin (69.), 2:1 Schlott (84.)
Schiedsrichter: Lucas Drobek (ersatzweise,
SC Sternschanze)
Zuschauer: 45
besonderes Vorkommnis: Schlott
schießt Strafstoß über das Tor (76., Handspiel Müller).
Spielbericht VfL Hammonia III - GW Eimsbüttel II
Hammonia
III entthront den Primus
4:1!
Hammonen mit dickem Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen
Dritter gegen Erster – Spitzenspiel im Schanzenviertel! Nur der angesetzte
Schiedsrichter hatte offenbar keine Lust auf das Gipfeltreffen der Kreisklasse
6, war von Herrn Renz weit und breit keine Spur. Kurzerhand rekrutierte man mit
dem erst 14-jährigen Arthur Schreiber den noch anwesenden Leiter des vorigen
D-Jugendpokalspiels. „Beide Mannschaften sind sich einig: das war die stärkste
Schiedsrichterleistung in dieser Saison“, lobte Heim-Trainer Julian Höger das
juvenile, wie sportlich ambitionslose, Schiedsrichtertalent, das seinen ersten
Eintrag auf der Spielnotizkarte bereits in seiner Herren-Premierenminute
tätigte. GWE hinten im ungenauen Daddelmodus, sodass Nils Gadau, dazwischen spritzend,
den Blitzstart für den VfL markierte (1.).
Kurz geschüttelt, nutzten die Grünen einen Ballgewinn im Mittelfeld zum
schnellen Umschalten mittels tiefer Bälle, von denen der Zweite Paul Rademacher
erreichte. Rechts im Strafraum schob der „9er“ mit Gewalt linksunten zum
Gleichstand ein (16.).
Neun Minuten später war dieser jedoch wieder hinfällig, als die
Tiefenstaaken-Kicker erneut Geschenke verteilten. Einen durchgerutschten
Freistoß von rechts ließ Schlussmann Knuth Stickdorn aus den Handschuhen
gleiten, was Finn Rode mit dem prompten Abstaubertor quittierte (25.).
Mit beidseitig reichlicher Härte ging es fortan auf dem Kunstgrün zu.
Eindringliche Ansagen und insgesamt sieben gelbe Karten steckten jedoch den
disziplinarischen Rahmen, der trotz aller sportlichen Brisanz keine Sprengung
erfuhr.
Vielleicht auch, weil Hammonia den gelb-rot-gefährdeten Kilian Hansen zum
Wiederbeginn lieber ausgewechselt in der Kabine ließ…
Seine Kollegen verstanden es indes, den temporeichen Gegenstößen GWEs Einhalt
zu gebieten. Mehr noch, setzte Roberto Rodriguez Estevez mit seinem 3:1 (79.) die
vorentscheidende Marke gegen zunehmend kopflos anrennende und defensiv nicht
mehr mitrückende Eimsbütteler. Entsprechend viel Raum bot sich Hammonia,
wodurch Rodriguez Estevez im Konter noch unten links den 4:1-Endstand
herbeiführen konnte (90.+2).
Der VfL damit neuer Vize-Spitzenreiter vor der soeben entthronten Elf mit
englischsprachigem Trainergespann, während die Fünftvertretung des SC Victoria zeitgleich
dank eines 5:2-Erfolgs bei Union 03 II den Platz an der Sonne übernahm.
Tore: 1:0 Gadau (1.), 1:1
Rademacher (16.), 2:1 Rode (25.), 3:1 Rodriguez Estevez (79.), 4:1 Rodriguez
Estevez (90.+2)
gelbe Karten: Hansen,
Ketz, Celiz Pregot, Rodriguez Estevez – Seebrandt, Markefke, Wolters
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, ersatzweise)
Zuschauer: 55
besonderes Vorkommnis: Da der
angesetzte Tobias Renz (Hamburger SV) nicht erschien, leitete Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze) die Partie.
Samstag, 7. Oktober 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B
„Untypisches
Spiel“: SCS punktet glücklich
Schanze-B1
entgeht Verlust der Regenschlacht gegen Walddörfer SV
Ein passenderes Wetter als die ergiebigen Regenfälle bei tristem Himmelgrau
hätte man für diesen nicht weniger unbekömmlichen U16-Landesliga-Kick nicht
finden können – oder bedingte andersherum die Witterung das dünne Spielniveau?
Schanzes Arthur Schreiber sah für das sparsame 1:1 gegen den abstiegsbedrohten
Walddörfer eher letztere Variante als Erklärung. „Vielleicht war es einfach der
Untergrund; der Platz war unfassbar schwierig zu bespielen: Der Ball ist immer
weggerutscht, an den Außenlinien standen schon kleine Pfützen“, fand der
Spielmacher einen Erklärungsansatz in den äußeren Bedingungen. „Das war echt
ein untypisches Spiel für uns.“.
Untypisch, da über die gesamten 80 Minuten spielerisch kaum etwas zusammenlief.
Viele Ungenauigkeiten, Ballverluste und ein Gegner, der es verstand, als
massive Einheit gegenzuhalten. Im Falle von Vincent Sichalla einmal über dem erlaubten
Maß, rannte der 14-Jährige Theodor Spöhrer strafstoßbegründend über den Haufen.
Schlussmann Maximilian Röndigs parierte jedoch Schreibers Penalty (17.) und
eine ereignisarme Partie nahm ihren Lauf.
…bis es im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Santiago Grumler Alvarez und
dem Schanzer Kleon Lorenz überphysisch wurde. Insbesondere Lorenz´ bewusstes
Nachtreten („Kleon hätte fliegen müssen!“) untermauerte, warum diese
Altersgruppe sowohl bei Eltern, als auch bei Schiedsrichtern als tendenziell
unbeliebt gilt (36.)…
Beide blieben unsanktioniert, sodass Lorenz direkt danach schädelnd auf der
Linie gegen einen Kopfball Herolind Sejdius klären konnte (38.).
Mit links versuchte es dagegen Kollege Hejran Taher, dem wiederum der behände
abtauchende Enno Gloßner den Garaus machte (43.). Auch bei der folgenden
WSV-Ecke durch Taher wackelte der Tabellendritte erheblich. Sichallas Kopfstoß
fehlte nämlich nicht sonderlich viel zum Einschlag.
Grund genug eigentlich für den SCS, einmal aus der Trägheit zu erwachen und die
eigene Spielstärke auszupacken. Bis auf eine gute Gelegenheit für den schnellen
Julius Ahrens, der nach einem steilen Schreiber-Zuspiel aber nicht am
Ex-Saseler Röndigs vorbeikam (66.), gab es außer diversen hitzigen Zweikämpfen
und Provokationen hüben wie drüben nichts zu sehen.
„Der Schiri hätte mehr Karten geben können – Dann wäre das bei Weitem nicht so
hitzig geworden. Und auch die Kulisse von außen, hat noch ein wenig zugespielt“,
berichtete Schreiber, der selbst überflüssigen Trashtalk mit den „sehr, sehr
lauten WSV-Eltern“ heraufbeschwor. Besonders herausstechend: „(…) eine nervige Spielermutter,
die die ganze Zeit Trainer spielen wollte (…)“.
Für die schrill hineinkommentierende Frau, die schon allein als Argument für
die Errichtung einer Schallschutzmauer auf allen vom WSV bespielten
Sportanlagen herhält, schien sich der permanente Bluthochdruck im Gastspiel
gelohnt zu haben, war der unerwartete Auswärtsdreier nach Sichallas
Abstaubertor plötzlich zum Greifen nah (72.). „Das Gegentor aus unserer Sicht
richtig scheiße – da fällt mir kein anderes Wort ein“, fluchte Schreiber, über
den Gegentreffer, den Gloßner in erster Instanz noch reflexstark gegen Serag
Alyas Suliman vereitelte. Alleingelassen schob Walddörfers Nummer drei jedoch zum
0:1 ein (73.).
Ein kurzes, konspiratives Treffen und plötzlich legten die Hausherren nun doch
endlich einmal alles in die Waagschale. „Ich habe die Jungs nochmal
zusammengeholt, ein bisschen motiviert und probiert, noch mal die Köpfe
hochzukriegen, immer weiter zu spielen, weil wir einfach ein gutes Team sind. Genau
das ist ja unsere Stärke, dass wir dann zurückkommen können – auch bei solchen
Rückständen!“, erklärte Schreiber den Gesprächszirkel, dem in der Tat noch
Reparatur des sportlichen Großschadens folgen sollte. Einen hohen Freistoß des Zentrumsakteurs verwandelte Sami Alhanash
im Zuordnungschaos der sonst vortrefflich organisierten Allhorn-Kicker in hohen
Lüften zum späten Ausgleichstreffer (78.).
Um ein Haar wäre eingewechselte Angreifer sogar zum Siegbringer mutiert, zwang
er Ex-Oberliga-Torsteher Röndigs per Linksschuss aus 22 Metern zur Flugshow,
die dem Neuling wenigstens einen (mehr als gerechtfertigten) Zähler rettete
(80.+1).
„Am Ende ist es ein verdientes 1:1 auf beiden Seiten“, resümierte dagegen
Schreiber, der sich mit seinen Farben mit zuletzt fünf Punkten (jeweils nach
Rückständen) aus den letzten drei Partien in die lange Herbstferienpause
verabschiedete.
„Es war schwierig, gegen so ein kämpferisch gutes Team zu spielen.“. Dies
dürfte erfahrungsgemäß auch auf TuS Berne zutreffen. Jene Vertretung aus dem
Tabellenmittelfeld wartet in vier Wochen zu einer „komischen Anstoßzeit“ am
Samstag, 17:15 Uhr im Nordosten Hamburgs auf den trotz des eigenen Strauchlers
weiter drittplatzierten SCS, der „Bock auf ein Flutlichtspiel“ in der
Wortspielhölle Berner Beu hat.
Tore: 0:1 Sichalla (73. Alyas
Suliman), 1:1 Alhanash (78. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Sejdiu
Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL
Hammonia)
Zuschauer: 30
besonderes Vorkommnis: Schreiber
scheitert mit Strafstoß an Röndigs (17., Sichalla an Spöhrer).
Freitag, 6. Oktober 2023
Spielbericht TuS Germania Schnelsen - SV Lohkamp
Lipski
prügelt Lohkamp K.O.
Wuchtiges
Distanztor bringt Germania auf die Siegerstraße
Grund zum Feiern am Riekbornweg! Auch Abstiegskandidat SV Lohkamp vermochte es
nicht, den Nimbus des ungeschlagenen TuS Germania Schnelsen zu brechen.
Letztlich deutlich fiel der 5:1-Erfolg unter freitagabendlicher
Fluchtlicht-Nieselregenkulisse aus. Verdient war das allemal, präsentierten die
Hausherren gepflegten Ballbesitz, der auf alt britische Weise Phillip
Osternacks Kopfball auf Hereingabe Max Mecklenburg hervorbrachte (10.).
Ein torreicher Abend deutete sich an, gegen die bereits neunmal unterlegen
Furtwegler, die Schlussmann Janis Harfst abtauchend gegen Timo Schaudinn im
Match hielt (16.).
Sein Gegenstück hatte dagegen Pech im Timing, wodurch nicht nur Norman Sieglof
(zu Boden) fiel, sondern auch das etwas überraschende 1:1 durch den sicher vom
Punkt einlochenden Asadullah Khan (33.).
Germania blieb auch danach überlegen, aber oftmals ohne die entscheidende Idee,
den durchaus geschickt verteidigenden Kontrahenten aus den Angeln zu heben.
Antonio Arambasic versuchte es einmal aus dem Rückraum – Harfst war wieder zur
Stelle (38.).
Für den personell äußerst dünn besetzten SVL, der mit Manuel Ulmer und Faisal
Malik Seniorenpersonal dabei hatte, ein Spielverlauf nach Plan.
Etwas zu leidenschaftlich ging jedoch Feliciano Helena per Grätsche im
Zweikampf der Kapitäne mit Jannik Martens zu Werke, sodass jetzt auch Germania
in Person von Lennart Lux die Chance zum Strafstoßtor erhielt (54.). Lux´
schwach getretenen Penalty entschärfte Harfst allerdings – weiter pari pari!
…bis Tobias Lipski schließlich genug hatte und den Ball zur Stundenwende
förmlich unter die Latte prügelte. Der Knackpunkt des Abends, der nun voll für
die Heßmann-Elf verlief.
Zwar scheiterte Lipski nach Einzelleistung Condric noch am Außen-Alu (63.),
doch mit Julien Webers zentralem 3:1, bei dem Lux in der Vorarbeit gut die
Sinnhaftigkeit der Vorteilsregelung demonstrierte, war die Vorentscheidung
geritzt (72.).
Die Gäste tief frustriert, holten sich durch Malik eine von mehreren möglichen
Ampelkarten ab (90.), während die spielfreudigen Schnelsener fleißig aufs
Torkonto einzahlten.
Marko Condric köpfte am zweiten Pfosten eine Mecklenburg-Flanke bei kurzer
Eckenvariante zum 4:1 ein (85.), während der Endstand eine gegnerische
Eigentorpoduktion war, als Harfst einen suboptimalen Rückpass nicht weniger
unglücklich verarbeitete (90.+3).
Germania ging damit als Spitzenreiter in eine lebhafte dritte Halbzeit – der SV
Lohkamp muss dagegen aufpassen, dass nicht schon vor dem Hinserienende ein zu
großer Rückstand auf den Kreisligaverbleib einsteht.
Tore: 1:0 Osternack (10.
Mecklenburg), 1:1 Khan (33. Strafstoßtor, Wendt an Sieglof), 2:1 Tobias Lipski
(60. Osternack), 3:1 Weber (72. Lux), 4:1 Condric (85. Mecklenburg), 5:1 Harfst
(90.+3, Eigentor)
Schiedsrichter: Arnold Erwin Jensen (SV Lieth)
Zuschauer: 80
besonderes Vorkommnis: Lux scheitert
mit Strafstoß an Harfst (54., Helena an Martens).Flutlichtromantik am Riekbornweg
Samstag, 30. September 2023
Spielbericht Harburger TB 1.B - SC Sternschanze 1.B
SCS
wieder nicht kleinzukriegen
„Köpfe
unten“ bei 0:2, doch Schanze dreht das Match für sich
Laut und eindringlich faltete Trainer Amar Kara seine HTB-2008er für jeden
hörbar nach dem Spiel in der Kabine zusammen. Wie schon in der Vorwoche beim
2:2 gegen TuS Berne brachte man einen sicher geglaubten Vorsprung nicht über
die Zeit. Schlimmer noch, endete das Heim-Duell mit dem SC Sternschanze sogar
mit einer schmerzhaften Niederlage.
Angedeutet hatte sich diese vorerst überhaupt nicht. Der HTB aktiver, während
Schanze behäbig kaum aus dem Quark kam. „Wir haben teilweise Bälle gespielt, wo
man schon fünf Minuten vorher gesehen hat, dass der Ball gespielt“, bemängelte
Arthur Schreiber, dessen verfehlender Abschluss aus der zweiten Reihe (8.)
Alleinstellungscharakter für seine Farben besaß.
Umso treffsicherer ging man dagegen im eigenen Sechzehner zu Werke. Schnelles
Umschalten der Harburger, Daniel Bulat mit dem tiefen Ball und ehe ein
Schwarz-weißer verwerten konnte, schob Lukas Reiß das Leder gegen die
Laufrichtung des Torstehers ins eigene Netz. „Natürlich ist das ein
Absprachefehler zwischen Innenverteidigung, Außenverteidigung und auch Torwart
– da waren alle mit beteiligt.“.
Ebenso versagte das Kollektiv bei zwei hervorragenden Kopfballchancen für Aleks
Kocur (24. & 36.), die das auch Danylo Tarasenko (29.) nicht vergönnte 2:0
knapp nicht herbeiführten. Der 1:0-Pausenstand verdiente daher das Prädikat schanzenfreundlich.
„Uns wurde einfach nur gesagt, wie HTB spielt und wie die das Spiel aufziehen.
Das war wichtig, damit wir wissen, wie wir anlaufen sollen, denn da hatten wir
riesige Probleme mit“, berichtete Schreiber über das dominierende Kabinenthema
der Pause, aus der man tatsächlich leicht verbessert herauskam.
„…und genau dann fällt mal wieder ein Gegentor nach der Ecke, was für uns echt
typisch ist. Das müssen wir auf jeden Fall mal lernen, Ecken zu verteidigen und
man einfach mal bei seinen Gegenspielern bleibt“, lässt sich das 2:0, das der
auffällige Eldar Osmanovic per Kopf auf Standard Bulat besorgte, treffend
zusammenfassen.
„Nach dem 2:0-Rückstand war wenig Motivation da; die Köpfe sehr weit unten.
Aber das ist gerade genau unsere Stärke, dass wir dann auch wiederkommen
können!“, spielte sich für Schreiber und seine Mitstreiter erneut der Film des
vorigen 3:3 gegen den Niendorfer TSV (dreimaliger Rückstand) ab. Denn nachdem
Ben Elmers mit rechts am Schanzen-Tor vorbeizielte (53.), holte Shahab Ahmadi
die Wasserturm-Kicker per Kunstschuss aus Rechtsaußenposition zurück ins
Geschehen (56.). „Nach dem Anschlusstreffer ging natürlich alles hoch, Energie
war nochmal da. Man hatte wirklich daran geglaubt, dieses Spiel zu gewinnen!“,
erklärte Schreiber den plötzlichen Sinneswandel seines Teams, das mit komplett
veränderter Attitüde aufs Gaspedal drückte.
Weiteren Auftrieb für das Unterfangen Auswärtssieg schaffte Ahmadis Flanke, die
Simeon Dill im Stile eines Mittelstürmers zum 2:2-Gleichstand einköpfte (65.).
Wiederum beteiligt waren beide am dritten Schanzen-Hurra, das Dill als Abfänger
eines Fehlpasses hellwach einleitete. Zwar scheiterte der quer bediente Ahmadi
an einer Fußabwehr, doch aus dem Hintergrund konnte Ariyan Shafaei
Shamsabadiyan die Wende am Ehestorfer Weg perfekt machen (70.).
Mit „guten Balleroberungen“ und „Ballstafetten“ beschäftigte Marineblau den
Gegner derart, dass eine echte Reaktion der schockierten Gastgeber nicht mehr
zustande kam. „HTB hat gar keine richtige Entlastung mehr nach vorne gehabt und
wir konnten das dann relativ souverän runterspielen“, freute sich die Nummer 18
des SCS über die gelungene Ergebnisverwaltung gegen einen stets gern gesehenen
Kontrahenten: „HTB – Lieblingsgegner kann man vielleicht so unterschreiben,
wenn man sich die letzten Spiele anguckt.“. Schließlich gab es neben der
spielinhaltlich wohl besten Saisonleistung der Vorsaison (1:1) diesmal den
zweiten Erfolg in Serie gegen die Süd-Hamburger zu holen.
„Wenn das so weitergeht, kann es natürlich sein, dass wir aufsteigen“, hofft
der Mittelfeldstratege des nun Tabellendritten derweil auf den Griff nach den
Oberliga-Sternen – „…wenn wir die Form halten…“.
Zu untermauern wäre dies am kommenden siebten Spieltag gegen den Walddörfer SV.
„Auf dem Papier ein schlagbarer Gegner“, gegen den es „auf jeden Fall möglich
sein wird, vor den Ferien nochmal drei Punkte mitzunehmen“, so der Ausblick auf
den Aufsteiger, der vermutlich tief stehend und physisch präsent kein einfaches
Pflaster wird.
Tore: 1:0 Reiß (16.,Eigentor,
Bulat), 2:0 Osmanovic (50. Bulat), 2:1 Ahmadi (56.), 2:2 Dill (65. Ahmadi), 2:3
Shafaei Shamsabadiyan (70.)
Gelbe Karten: Tarasenko, Sarikaya –
keine
Schiedsrichter: Rainer Palm
(Dersimspor Hamburg, Note 3,5)
Zuschauer: 30
Sonntag, 24. September 2023
Spielbericht HEBC 1. Senioren - Glashütter SV 1. Senioren
Ex-Profi
trifft und macht hinten dicht
Albrecht
und der Glashütter SV stürzen HEBC weiter in die Krise
Pokal-Aus beim tieferklassigen Lemsahler SV und auch in der neuen
Oberligasaison läuft für die Senioren des HEBC nicht wirklich etwas zusammen.
Zu gewohnt früher Sonntagmorgenzeit setzte es gegen den Glashütter SV die
dritte Schlappe im vierten Punktspiel.
Vom Anpfiff weg kauften die willigeren Norderstedter den Gastgebern den Schneid
mit mehr Laufarbeit und bissiger Zweikampfführung ab.
Mit dem Ball am Fuß kam auch noch die Effizienz hinzu. Gleich der erste Offensivausflug,
über links eingeleitet, bescherte dem GSV das zentrale 0:1 durch Andreas
Doumanes.
Verdoppelt war der Vorsprung nach einem Dutzend an Spielminuten, als Antonios
Stasos den tiefen Ball auf Philip Albrecht spielte und das einstige Sturmtalent
des FC St. Pauli cool zum 0:2 vollendete (12.).
Im Duett der Torschützen wäre fast das 0:3 gefallen, nur verfehlte Albrecht
nach Ablage Doumanes von der Grundlinie knapp das Ziel (22.).
Der HEBC blieb dagegen lange blass, bis Lars Meissner im Strafraum zum Schuss
kam und nur hauchdünn den Anschlusstreffer verpasste (38.). Jenen
Anschlusstreffer, der fünf Minuten später doch durch den „45er“ fallen sollte,
murmelte Meißner das Spielgerät nachsetzend im Fünfmeterraum über die Linie. Ob
das Spielgeräts bereits bei Alparslan Yildirims vorherigem Gestochere hinter
den weißen Streifen gerutscht war, verkam da zu einer müßigen Diskussion.
Diskutiert wurde dafür über zahlreiche andere Szenen, die meist mit Überhärte
im Nahkampf zu tun hatten. Dieser machte sich auch der bereits verwarnte Ufuk
Zengin schuldig, was ihm eine Viertelstunde vor Schluss den doppelgelben
Platzverweis von Schiedsrichter Detlef Kowitz (TSV Holm), der sich den Kick im
Vorfeld nach eigener Aussage „viel entspannter vorgestellt“ hatte, einbrachte. Anstatt
sich nach der Ergebnisverkürzung und der nun eingetretenen Überzahl weiter
spielerisch an den Ausgleich heranzupirschen, fielen die Eimsbütteler wieder in
ihr Muster aus dem ersten Durchgang zurück.
Leichtes Spiel also für den GSV, bei dem Torjäger Albrecht inzwischen zum
soliden Abwehrchef rotierte. Ein Meissner-Freistoß gefährdete noch einmal das
Gehäuse der Rot-schwarzen (65.), deren erster Saisonsieg somit ohne großes
Zittern ins Tableau einfloss. Positive Auswirkung: Der Sprung raus aus der
Abstiegszone auf Rang acht. Den kriselnden Vorjahresdritten rangiert es seit
dem Auftaktsieg in Harksheide (3:1) dagegen weiter abwärts auf Platz neun. Kein
Wunder, dass die Stimmung bereits im (tabellen-)Keller angekommen ist.
Tore: 0:1 Doumanes (5.),
0:2 Albrecht (12. Stasos), 1:2 Meissner (43. Yildirim)
gelbe Karten: Yildirim – Jepsen,
Königsmann
gelb-rote Karte: Zengin (GSV, 55.,
Unsportlichkeit + Foulspiel)
Schiedsrichter: Detlef Kowitz (TSV
Holm, Note 3)
Zuschauer: 10
Samstag, 23. September 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Niendorfer TSV 2.B
Ex-Niendorfer
rettet den SCS
Doppelpack!
Ahrens vermiest dreimal führendem NTSV den Auswärtssieg
Hätte man der U16-Landesliga-Vertretung des SC Sternschanze vor der Saison von
einem 3:3 gegen die durchaus gut besetzte Ex-Oberliga-Elf des Niendorfer TSV
erzählt, wäre man diesem Resultat sicher zugetan gewesen. So aber ließ man
gegen einen „schlagbaren Gegner“ Zählbares liegen.
„Wir sind nicht so gut ins Spiel reingekommen, haben die ersten 20 Minuten so
ein bisschen verpennt“, bemängelte Spielmacher Arthur Schreiber den im
Vergleich zu den Vorwochen etwas leblos anmutenden Auftritt zu Beginn der
Begegnung.
Diese prägte neben einer frei verpassten Kopfballchance für Renato Maric (7.)
vor allem das 0:1, bei dem die Fehlerkette mit einem unnötigen Ahrens-Ballverlust
im Vorwärtsmarsch auf außen begann und mit Lucien Rabearys entscheidender
Richtungsänderung für Christoph Dangers Abschluss endete (15.).
Zwei „klare Abseitstore“ durch Haddice Minawal (22.) und Kapitän Tim Rademann
(30.) Dank des geschulten Abseitsauges der Schiedsrichterin, wurden daraufhin überstanden,
während nach vorne die letzte Überzeugung fehlte. Schreiber mit einem Freistoß
aus dem Halbfeld (11.) und Shahab Ahmadi verziehend im Strafraum (33.) täuschten
darüber nur unzureichend hinweg. „Die Köpfe waren ziemlich weit unten. Alle
waren demotiviert, hatten keinen Bock mehr. Das hat man, glaube ich, auch
gemerkt an unserer Spielweise“, erläuterte Schreiber, dessen Team aber dennoch über
Schreiber, den von außen hereingebenden Kleon Lorenz und den schließlich aus
Kurzdistanz einschiebenden Julius Ahrens das 1:1 besorgte (35.).
Schlussmann Enno Gloßner schenkte den Gleichstand mit einem prallen gelassenen
Schuss aus der dritten Reihe, abgestaubt von erneut Minawal, jedoch wieder hier
(37.).
„Die richtigen Worte in der Kabine“ hauchten Marineblau schließlich wieder
neues Leben ein. „Dann sind wir nochmal aufgewacht und haben eine solide zweite
Hälfte gespielt.“.
Begonnen hatte diese nämlich mit einer Druckphase, in der Dalibor Simeunovic im
Notfall gegen Ahrens klären musste. Auch Anton Kuhlmann probierte sich zweimal
am Ausgleich (47. & 48.), der schlussendlich in malerischer Distanzform
von Lorenz zelebriert wurde (49.). „Ein wunderschöner Abschluss von Kleon. Da
muss man nicht mehr viel zu sagen“, schwärmte auch Schreiber – jedoch wieder
nicht für allzu lange. Eine „riesige Einladung“ des ansonsten „sehr soliden“
Till Steinfeld im Aufbau ermöglichte dem Gegner die dritte Führung des Tages,
für die Doppelpacker Minawal erfolgreich zeichnete (53.).
„Positiv an dieser Situation war, dass dann direkt Leute zu ihm hingegangen
sind, ihn aufgemuntert haben“ – ein Vorgang, der die verbesserte Schanzen-Moral
treffend widerspiegelte. Als Teil eines offenen Spiels mit Chancen auf beiden
Seiten glich wieder Ahrens nach Druckpass Schreiber vor dem Torsteher mit
rechts zum 3:3 aus (65.). Kann man mal so machen, gegen den Ex-Club!
Simeon Dill für die Gastgeber knapp vorbei (69.) – Minawal für den NTSV an den
Pfosten, ehe Gloßner den Nachschuss parierte (77.) kamen dem Siegtreffer
gefährlich nahe. So auch Kuhlmann, der mit der Kugel am Fuß erst alles richtig
machte, um den Schuss im Sechzehner zu hoch anzusetzen. „Das letzte Ding von
Anton hätte er ruhig mal machen können. Es gab auf jeden Fall Chancen, noch
mehr Tore zu machen – die gab es aber auf beiden Seiten“, begründete Kollege
Schreiber, warum er das Remis unterm Strich als „in Ordnung“ verbuchte.
Vor dem vermutlich wieder „hitzigen Spiel“ beim einen Zähler besseren Harburger TB wäre
ein Happyend gegen den Tabellenneunten als kleiner Mutmacher sicher hilfreich
gewesen.
„Ich denke mal, dass wir auf jeden Fall auch HTB schlagen können“, ist
Schreiber allerdings frohen Mutes. Auch, weil die Ergebnisse dieser Spielzeit
immer wieder eines Belegen: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen – das macht
sie so spannend!“.
Tore: 0:1 Rabeary (15.,
Eigentor, Danger), 1:1 Ahrens (35. Lorenz), 1:2 Minawal (37.), 2:2 Lorenz (49.),
2:3 Minawal (53. Szlaski), 3:3 Ahrens (65. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Newie
Schiedsrichterin: Lina Mammen
(Hamburger SV)
Zuschauer: 40
Sonntag, 17. September 2023
Spielbericht FC Süderelbe 2.B - SC Sternschanze 1.B
Drei
Knackpunkte für eine Auswärtsniederlage
Eng
besetzte SCS-2008er unterliegen beim FC Süderelbe
Kaum hatte der tabellarische Richtungspfeil für die U16-landesligavertretung
des SC Sternschanze dank zweier Siege empor gezeigt, folgte im Auswärtsspiel
beim FC Süderelbe die Ernüchterung: 0:2-Niederlage am Kiesbarg.
Besonderer Wendepunkt herbei aus Sicht der Gäste: die Ereignisse der 44.
Minute. „Der Strafstoß ist natürlich umstritten. Ich finde, man kann ihn geben,
muss ihn aber nicht geben. Er hat viele solcher Szenen laufen lassen“,
bewertete SCS-Kapitän Arthur Schreiber, den Morgen selbst zweimal mit der
Pfeife im Mund im Einsatz gewesen, den Pfiff des Schiedsrichters, der Leonardo
Moreira Magalhaes´ 1:0 aus elf Metern möglich machte, nachdem Kerem Tan eine etwas
plumpe Zweikampfeinladung im Strafraum dankend annahm. „Wir haben eine gute
erste Hälfte gespielt, kamen dann nicht so gut aus der Halbzeit raus, haben
dann ein bisschen die Kontrolle über das Spiel verloren. Es hat sich so ein
bisschen angedeutet, dass Süderelbe in Führung geht. Durch den Strafstoß hat
sich das dann auch bewirklicht“, haderte Schreiber, dessen Team es in Abschnitt
eins bis ins letzte Spielfelddrittel gut gemacht hatte. Mit längeren
Ballbesitzphasen beschäftigte man den zunehmend genervten Gegner mit
Laufarbeit, die zwangsläufig Lücken riss. So bot sich Theodor Spöhrer einmal
auf Zuspiel Schreiber (28.) und in (zu) hohen Lüften (36.) die Gelegenheit zum
Führungstor.
Dieses wäre auf der anderen Seite zuvor sicherlich auch bei Eldrin Ramajs Einzelleistung
(7.) und Ayus Gurungs nur hauchdünn verzogenen 17-Meter-Schuss (25.) drin gewesen.
Der Penalty, verursacht von Baran Sütcü, den es aufgrund sämtlicher Ausfälle
(Krankheit, Verletzung, offenbar wichtigerer Stadionbesuch etc…) auf die
ungewohnte Innenverteidigerposition spülte, machte es der Schanzen-Elf bei
schwüler Luft nicht unbedingt einfacher. „Wir hatten dann bei so einer Wärme
nicht mehr so viel Kraft, wie vielleicht Süderelbe, die mit vielen
Auswechselspielern da waren“, bemerkte Schanzes Spielführer, dessen Solo trotz
Ziehen und Zerren der Gegner zwar noch zum Abschluss kam, sein Ziel aber trotz
Energieleistung verfehlte (54.).
Ebenso sein indirekter Freistoß (Rückpassaufnahme), den es lediglich auf das
Tor-Dach beförderte (70.).
Der FCS wartete unterdessen gefährlich Tans Distanzschuss auf (67.), ehe es per
Kopf die Vorentscheidung werden sollte. Kurz atmete Marineblau durch, als
Lucien Rabeary knapp vor der Linie einen Doppelpack von Moreira Magalhaes
verhinderte, doch die anschließende Flanke von rechts erreichte genau den blank
stehenden Tan, für den das späte 2:0 eine Selbstverständlichkeit war (75.). Man
erinnere sich da an Spöhrers Kopfballchance in Abschnitt eins…
Knackpunkt Strafstoß, Knackpunkt Personalprobleme, Knackpunkt Chancenverwertung
– drei Gründe, warum es im Süden Hamburgs, beim neuen Vize-Spitzenreiter einer „im
Vergleich zum Vorjahr viel ausgeglicheneren Liga“, nichts zu holen gab.
Vielleicht ja wieder im anstehenden Heimspiel gegen den etwas holprig
gestarteten Niendorfer TSV. „Ich denke, gegen Niendorf brauchen wir auch
einfach wieder ein frühes Tor, was dann ein bisschen Ruhe ins Spiel reinbringt.
Wenn wir das haben, sollte das auf jeden Fall funktionieren“, setzt Kartenkönig Schreiber (drei Verwarnungen
in vier Spielen) gegen den Oberligaabsteiger, den er „vor der Saison stärker
eingeschätzt“ hatte, auf ein frühes Erfolgserlebnis.
Tore: 1:0 Moreira
Magalhaes (44., Strafstoßtor, Sütcü an Tan), 2:0 Tan (75. Moreira Magalhaes)
gelbe Karten: Tan, Ramaj – Arora,
Schreiber
Schiedsrichter: Sven Heydemann (FSV
Harburg-Rönneburg, Note 3)
Zuschauer: 60